Unglückliche Umstände und revolutionäres Gedankengut gegen das zaristische Russland bringen den noch unbekannten Schriftsteller Fjodor Dostojewski aufs Schafott. Er gehört zu der kritischen Gruppe der Petraschewzen, die den Zaren als Despoten ansehen und gegen die Leibeigenschaft kämpfen. Nur knapp entgeht er der Hinrichtung: Der Zar begnadigt die Gruppe der rebellierenden Männer in letzter Sekunde. Stattdessen muss Dostojewski vier Jahre in einem sibirischen Arbeitslager verbringen und weitere vier Jahre als einfacher Soldat dienen. Die Haft verändert Dostojewski von Grund auf, aus dem von oben herab urteilenden Akademiker, wird ein Mann, der das Schicksal des einfachen Volkes teilt. Im Frühjahr 1854 wird er nach Semipalatinsk am östlichen Rand des heutigen Kasachstans entlassen. Der Schriftsteller wird dort unerwartet mit offenen Armen empfangen. Der junge und einflussreiche Anwalt Wrangel befreit ihn von der Militärpflicht. Wrangel verehrt Dostojewskis Arbeit und bittet ihn zurück
an den Schreibtisch, zum Beispiel für eine Ode an den neuen liberalen Zaren, um dessen Gunst zu gewinnen. Doch die Erlebnisse der Haft sitzen tief, Dostojewski ist noch zu mitgenommen, um schreiben zu können. Sein Geist ist nur von einer Person eingenommen: der verheirateten Maria Isajewa. Ihr einst wohlhabender Mann, Alexander Isajew, hat seinen Posten verloren und ist dem Alkoholismus verfallen. Sie selbst ist schwer an Tuberkulose erkrankt. Das hält Dostojewski aber nicht davon ab, sich Hals über Kopf in sie zu verlieben. Um Marias Wohl besorgt, bittet er den Anwalt Wrangel um eine Anstellung für Isajew, der diesem schließlich dazu verhilft. Dafür müssen die Isajews allerdings ins weit entfernte Kuznetsk ziehen. Trotz der Entfernung gibt der leidenschaftliche Dostojewski seine Liebe nicht auf. Eine Chance bietet sich, als Marias Mann stirbt. Ohne Erlaubnis seines Stabs, reist der Schriftsteller zu seiner Geliebten, um sie zu ehelichen. Aber er kommt zu spät … (Text: arte)