Folge 3

  • 3. April 1969

    Folge 3
    An Ostern wird das Wetter endlich warm und freundlich, das Frühjahr wartet mit modischen Vorboten auf. Aber der April 1969 beginnt auch im Fernsehen wie jedes Jahr mit Aprilscherzen. „Fake News“ mit Tradition: Aprilscherze Der Brauch, seine Mitmenschen „in den April zu schicken“, wurde auch 1969 gepflegt – nicht zuletzt von den Fernsehreportern. Sie erfinden haarsträubende Geschichten, die – mit dem entsprechenden Ernst und „Belegen“ vorgetragen, sicher von vielen geglaubt werden.
    So der Beitrag über einen rätselhaften „Münz-Virus“, der in Baden-Württemberg das Silbergeld zerstört. Tatsächliche Fälschung: gepanschter Wein Im Wein soll ja bekanntlich Wahrheit liegen. Dass das nicht immer der Fall ist, stellen regelmäßig die Weinkontrolleure in Rheinland-Pfalz bei der unangemeldeten Kellerkontrolle fest. Man kann nämlich Wein ganz ohne Weintrauben herstellen. Unappetitliches gibt es aus so mancher Küche zu berichten: jeder, der eine Gasstätte eröffnen möchte, bekommt eine Konzession – gleichgültig, ob er Ahnung von Hygiene hat oder nicht.
    Ungewöhnliche Hobbies: Schatzsuchen, Funken und Fliegen Auch wenn es immer wieder behauptet wird: Hobby-Archäologen gibt es nicht. Entweder man ist studierter Archäologie, oder man ist Raubgräber. Mangels eindeutiger gesetzlicher Grundlage gibt es damals aber eine Grauzone, in die auch ein Schüler aus Mainz-Weisenau fällt. Er buddelt in der römischen Gräberstraße vor der Haustür. Immerhin bindet er die örtlichen Archäologen mit
    ein.
    Heute binden sie ihn ein: als Ruheständler ist er Grabungshelfer unter Aufsicht der Archäologen . Ein Schüler aus Herrenberg in Baden-Württemberg ist Amateurfunker – mit angezogener Handbremse. Er kennt die Geräte, die Regeln, darf aber als 13-jähriger noch nicht mit der Welt kommunizieren. Um weltweit Konversation zu treiben, muss er 18 sein. Und dann gibt es noch Pilotinnen, die die männliche Vorherrschaft in der Luft angreifen und sich in Worms zu ihrer ersten gemeinsamen Jahreshauptversammlung treffen.
    Sommerliche Vorboten: Bademoden und mobile Kleiderläden Weil der Sommer 1969 vor der Tür steht, bekommt frau Tipps, was sie am Strand anziehen kann. Dafür müssen Models leiden, wenn sie bei vier Grad plus leichtbekleidet über die Schwäbische Alb hüpfen. Hat die Kundin dort keine Gelegenheit, in der Stadt einzukaufen, dann kommt die Mode eben zu ihr: eine Kleiderfabrik aus Welschingen im Hegau schickt rollende Kleiderläden übers Land und bietet für wenige Tage ihre Kollektion an.
    Danach wird abgerechnet, eingepackt und weiter geht’s zum nächsten Dorf. So funktionierten damals schon Pop-up-Stores. Musikalische Importe: von Locomotive zu Adamo Musikalisch ist der April 1969 gespalten zwischen Rock aus England und Schlager. Salvatore Adamo sieht sich nie als Schlagersänger, sondern als Chansonier. Als er im April auf Deutschlandtournee ist, singt er natürlich auch auf deutsch. Adamo ist heute noch im Geschäft, während die englische Band „The Locomotive“ komplett in der Vergessenheit verschwunden ist. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.04.2019SWR Fernsehen

Sendetermine

Fr 26.04.2019
02:00–02:30
02:00–
So 14.04.2019
13:00–13:30
13:00–
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