bisher 616 Folgen, Folge 351–375

  • Folge 351 (60 Min.)
    Uwe Grünberg arbeitet kopfüber am Rumpf seiner „Fortuna“, einem Zeesboot. Er wollte nie ein eigenes, aber jetzt hat er doch eines. Eine ganze Stange Geld hat er schon in das marode Schiff investiert und wieder eine Schönheit daraus gemacht, auf der Werft von Nils Rammin in Barth, dem Eldorado der Zeesbootszene in Mecklenburg-Vorpommern. Draußen im Barther Bodden stehen Horst und André Grählert in grünen Gummiklamotten auf ihrem Zeesboot. Für Vater und Sohn ist das 100 Jahre alte Segelschiff kein Hobby. Sie sind Fischer und normalerweise mit einem kleinen Dieselkutter unterwegs.
    Aber die beiden haben eine Sondergenehmigung vom Nationalparkamt: Sie dürfen als Einzige weit und breit mit der Zeese fischen, dem traditionellen Schleppnetz der Boddenfischer. In Prerow auf dem Darß wird Jens Lochmann wieder einmal gebraucht. Antje Hückstädt, Chefin des Darß-Museums, hat auf ihrem Grundstück einen Schiffsbauplatz eingerichtet. Hier können Interessierte selbst alte Boddenboote reparieren. Netzboote, Heuer, Polten liegen hier, die traditionellen Boote der Boddenfischer.
    Jens Lochmann, ein Holzboot-Fan erster Güte, gibt hier Bootsbaukurse für Urlauber. Lebendige Geschichte, eine Idee von Antje Hückstädt. Sie war es auch, die die Zeesboot-Traditionspflege bei der UNESCO zwecks Aufnahme als immaterielles Kulturerbe angemeldet hat. Der positive Bescheid kam Ende 2018: Die Boddensegelei, die Bewahrung und Nutzung der Zeesboote in der Mecklenburg-Vorpommerschen Boddenlandschaft und das gesamte Wissen darum, Pflege und Bau, wird in der UNESCO-Liste geführt und ist als schützenswert eingestuft. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.10.2019 NDR
  • Folge 352 (60 Min.)
    Der kleine Ort Bokel nahe Rendsburg in der Mitte Schleswig-Holsteins schreibt eine bundesweit einzigartige Dorfgeschichte: Bokel ist in 30 Jahren zum Mekka der Zirkuswagen geworden. In dem 640-Einwohner-Dorf stehen mittlerweile fast 50 Gefährte dieser Art. Die Flotte der Zirkuswagen ist das Zuhause von Lebenskünstlern und das Resultat feinster Handwerkskunst. Noch dazu verbinden die Wagen zwei Welten in einem Ort: traditionelles Landleben harmoniert mit modernem Minimalismus. Über die Jahre haben die Landwirtsfamilien und das Zirkuswagenvolk in Bokel zusammengefunden.
    Nach anfänglicher gegenseitiger Skepsis gestalten sie mittlerweile das Dorfleben gemeinsam. Der Ort ist keine alternative Hochburg für eine illegale Bauwagenszene, sondern ein legalisierter Standort für belebte Wohnwagen der Extraklasse. Deren Besitzer zahlen für drei Zirkuswagen die Grundsteuer, die sie für ein Einfamilienhaus zahlen müssten. Das hat den „Künstlern“, wie die Wagenbewohner liebevoll von den anderen Dörflern genannt werden, Respekt eingebracht.
    Ralf Horstmann, Landwirt und Bürgermeister von Bokel, ist voll des Lobes: „Die können alle anpacken und haben im Dorf richtig was bewegt.“ Als Jungbauer hat er vor 30 Jahren miterlebt, wie die ersten Hippies in sein Heimatdorf kamen und anfingen, in Zirkuswagen zu leben. Der Bildhauer Thomas Jaspert, damals Biologiestudent mit Rastalocken, gründete das erste Zirkuswagen-Dorf und zog damit Alternative und Künstler in den Norden. Gemeinsam mit seiner Frau, Reingart Winkler, vermietet er seine Wagen auch an Urlauber.
    Tischler Ulrich Dücker kam damals fast zeitgleich mit Thomas Jaspert nach Bokel. Auch er lebt seit 30 Jahren in einem Zirkuswagen. Gemeinsam mit seiner Frau, Bärbel Finn, hat er seine Kinder in diesen besonderen Wohnstuben großgezogen. Die Künstler fühlen sich inzwischen als Bokeler. Sie haben geholfen, das neue Gemeindehaus und auch das Freibad zu bauen und engagieren sich im Gemeinderat. Viele Zirkuswagenbewohnerinnen und -bewohner sind Handwerker oder arbeiten in sozialen Berufen.
    Nicht immer sind sie sich mit den Ureinwohnern einig. Vor allem beim Thema Umweltschutz gibt es immer wieder Disput. „Wir profitieren voneinander“, sagen sie alle in Bokel. Die einen üben sich im lockeren Umgang mit dem Leben als solches, die Freaks haben dörfliche Tradition zu schätzen gelernt. Im Winter ist das Leben in den Zirkuswagen bisweilen hart. Da gefrieren auch schon mal die Zahnbürsten. Im Sommer dagegen werden die Leute um ihre Behausungen beneidet. Dann ähnelt Bokel mit seinen bunten Fuhrwerken einem kleinen Paradies. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 25.10.2019 NDR
  • Folge 353 (60 Min.)
    Nach 45 Jahren Stillstand rollen durch die Grafschaft Bentheim im Westen Niedersachsens endlich wieder Personenzüge. Für die Bevölkerung ein historisches Ereignis. Wer auf dem Land lebt, ist oft vom öffentlichen Nahverkehr abgeschnitten. Die Reaktivierung von Bahnstrecken ist an vielen Orten im Gespräch, hier ist sie nach langem Kampf engagierter Bürgerinnen und Bürger aus Politik und Wirtschaft gelungen. Die Stadt Nordhorn in der Grafschaft Bentheim besitzt bisher eine etwas zweifelhafte Berühmtheit: Seit 43 Jahren ist sie Deutschlands größte Kreisstadt, die von Reisenden aber nicht mit dem Zug erreicht werden kann. Schuld ist die Stilllegung der Bahnstrecke von Neuenhaus nach Bad Bentheim im Jahr 1974. Entsprechend groß sind jetzt Vorfreude und Erwartungen an den neuerlichen Bahnanschluss.
    André Arends sieht in dem Angebot der Bentheimer Eisenbahn eine Riesenchance. Der Bäcker aus der Region will sich neu aufstellen. Er investiert im neuen Bahnhof Neuenhaus in Räume für ein Bistro. Dort, wo demnächst Personenzüge halten und hoffentlich reichlich Kundschaft zu erwarten ist. Auch Harald Biester will es mit seinen 55 Jahren noch einmal wissen. Für seinen vierten Beruf hat er noch einmal die Schulbank gedrückt und sich zum Lokführer ausbilden lassen. Denn die Bahnstrecke bringt für ihn einen Arbeitsplatz in der Nähe seiner Familie.
    Er freut sich schon auf den Moment, wenn er zum ersten Mal einen Personenzug auf den neuen Gleisen der Grafschaft fahren darf. Aber bevor das passiert, feiert der Grafschafter Modell- und Eisenbahn-Club ein kleines Abschiedsfest. Zum letzten Mal „pumpen“ die Mitglieder ihre geliebte Zwei-Hand-Draisine über die aufwendig sanierten Schienen. Die Bahnstrecke zu reaktivieren und neue Züge anzuschaffen hat rund 63 Millionen Euro gekostet. „die nordstory“ begleitet die letzten Bauarbeiten am Gleis und zeigt, ob die Eisenbahner gut gearbeitet haben und wie Anwohnerinnen und Anwohner ihren neuen Zug finden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 01.11.2019 NDR
  • Folge 354 (60 Min.)
    Für einige Menschen ist es nur ein Drahtgestell, für andere eine Geldquelle oder eine Provokation: Der sogenannte Wildschweinzaun, ein 70 Kilometer langes Bauwerk, das an der deutsch-dänischen Grenze entsteht, erhitzt die Gemüter. Aus Angst vor der Afrikanischen Schweinepest hat die dänische Regierung fast elf Millionen Euro für den Zaun investiert, um die heimischen Schweine vor der Krankheit und damit die Schweinefleischindustrie zu schützen. Der Bauauftrag war europaweit ausgeschrieben, lachender Gewinner ist Henrik Hallenberg Rasmussen aus dem dänischen Fredericia.
    Er hat den Zuschlag für den Bau und auch für die Instandhaltung bekommen. Ein Megaauftrag für sein kleines Unternehmen. Der Zaunbauer ist dadurch gewissermaßen zum „Zaun-König“ geworden. Bente Lück aus dem nordwestlichen Schleswig-Holstein ist bei der ganzen Angelegenheit gar nicht zum Lachen zumute. Die Lehrerin und Planwagen-Betreiberin fühlt sich wie viele andere Menschen aus der Region durch das Projekt ausgegrenzt. Sie versucht nun, aus der Not eine Tugend zu machen und vermarktet den Zaun jetzt touristisch. Immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner im Grenzland gehen jetzt auf die Barrikaden.
    Der Jagdexperte Hans Kristensen etwa hat in einer Facebook-Aktion den Widerstand organisiert, weil er die Fachlichkeit des Zaunes infrage stellt. Kreative Jugendliche und internationale Künstler verzieren und verspotten das anthrazitfarbene Objekt. Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt berichten darüber. Erst im November 2019 soll das Bauwerk fertig sein. Aber schon seit Längerem gibt es große Lücken und auch juristische Blockaden rund um einen grenzwertigen Zaun in einer wunderschönen Gegend. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 08.11.2019 NDR
  • Folge 355 (60 Min.)
    Der rote Backstein steht wie kein anderer für norddeutsche Bauweise und Architektur. Als andere Städte sich im 20. Jahrhundert vorsichtig von dem traditionellen Baustoff verabschiedeten, ist Hamburg einen eigenen Weg gegangen. Vor allem in den 1920er-Jahren ist das rote Erbe der Freien und Hansestadt entstanden: Wohn- und Kontorhausquartiere aus Backstein. Bis heute sind sie stilbildend. Aber so sicher und wetterfest der Backstein auch aussieht, nach bald 100 Jahren, dem er Schlagregen, Frost und Hitze ausgesetzt war, verliert er seinen Glanz, verlieren die Fassaden ihre Stabilität.
    Der Mörtel rieselt, der Backstein bröckelt! Die Mauern des Altonaer Reichardtblocks drohten einzustürzen. Der Eigentümer, der Altonaer Spar- und Bauverein, suchte händeringend nach neuen Wegen in der Sanierung und fand Joachim Schreiber. Er ist einer von acht Hamburger sogenannten Backsteinberatern und kennt jede Schwäche von Stein, Mörtel und Verarbeitung. Er weiß auch, mit welchen neuen Methoden das Alte noch zu retten ist. Wenn die Maueranker aus Stahl nicht mehr helfen, vielleicht stabilisiert ein gerade neu erfundener Schaum den Reichardtblock? Backsteine werden mittlerweile vielfach industriell gefertigt, ebenso wie die dünnen Riemchen-Verblender.
    Joachim Schreiber liebt die original im Ringofen gebrannten Backsteine, irgendwie sind sie alle gleich und doch sieht jeder anders aus. Nur mit diesen Steinen kann die Stadt ihr Gesicht bewahren, sagt Schreiber. Früher gab es Hunderte Ziegeleien an der Elbe, die diesen Stein hergestellt haben, heute nicht mal mehr eine Handvoll. Im Klinkerwerk Rusch bei Drochtersen werden die Steine im Ringofen gebrannt, doppelt so viel wie vor Jahrzehnten, und doch zu wenige.
    Denn flächendeckend kommt der Backstein die Jahre. Die Alternative zur Sanierung heißt Abriss, gerade in Hamburg. Das weiß Kristina Sassenscheidt, Vorsitzende des Denkmalvereins Hamburg. Auch sie sucht nach neuen Wegen, um die historische Substanz und damit einen Teil der Stadtgeschichte zu bewahren. Die Viktoria-Kaserne hat als Soldatenunterkunft lange ausgedient, konnte aber als neue Heimat für Foodcoop, Fotografen oder den Chaos-Computer-Club bewahrt werden. Nun droht dem „Warmwasserblock“ von 1928 der Abriss.
    Kristina Sassenscheidt erinnert ihre Stadt auch an diesen denkmalgeschützten Wohnblock. Und die Mieter fangen an, sich zu wehren. So entsteht über den Baustoff Backstein eine neue Gemeinschaft in der Stadt, von der Denkmalschützerin über den Backsteinberater bis zum Nachwuchsarchitekten: Jan Sprengel hat sich der Sanierung von Backsteinbauten verschrieben. Mit so viel Erfolg, dass sein Büro jetzt umziehen muss, aus dem engen Dachgeschoss in einen Neubau in der Hafencity, natürlich aus Backstein! Alle wollen Hamburgs rotes Erbe retten: den Backstein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 15.11.2019 NDR
  • Folge 356 (60 Min.)
    Nach der Wende haben die Schafhalter die Wolle von ihren Schafen auf den Mist geworfen. Es gab kein Geld mehr dafür, und das von heute auf morgen. Marktwirtschaft und Globalisierung erreichten schnell auch Rügen, wo das Pommernschaf seit Jahrtausenden allen Witterungen trotzt. Und wo es zum Bild einer Landschaft gehört wie die roten Segel der Zeesboote, die früher aus der wasserabweisenden Pommernwolle gemacht worden sind. Marco Scheel glaubt nicht an den Werteverfall. Schon als kleiner Junge hat er auf Rügen im Stall von Hobbyzüchter Eyke Albrecht geholfen. Nach seinem Studium gründete er mit 1.500 Euro erspartem Startkapital eine kleine Firma, um der Welt zu beweisen, dass die besten Rohstoffe vor der Haustür liegen.
    Pommernwolle für Jacken, die der Witterung trotzen, statt Outdoorkleidung aus Mineralöl made in Fernost. Auf Ökomärkten beginnt Marco Scheel, die Wetterjacken anzubieten, dann online, schnell spricht sich diese ehrliche chemiefreie Jacke herum, „made in Germany“ steht nicht nur auf dem Schild. Ohne Businessplan und Bankkredite bringt Scheel sein kleines Unternehmen auch online in Fahrt, Extremsportler Arved Fuchs und die Rudernationalmannschaft sind überzeugte Träger der Jacke. Jetzt tüftelt Marco Scheel an einer weiteren Ausführung: Steppjacken so leicht wie Daunenjacken, die man am Ende ihres Lebens auf den Kompost werfen kann. Damit „Wolle for future“ so richtig salonfähig wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 22.11.2019 NDR
  • Folge 357 (60 Min.)
    Lkw-Fahrer führen oft ein stressiges Leben, getrieben von Lieferterminen und unter Druck gesetzt durch Verkehrschaos. Umso mehr suchen sie so etwas wie Rolly’s Trucker Stop in Metzingen. Seit zehn Jahren ist der Imbiss von Carola Roßberg, genannt Rolly, Treffpunkt für Brummifahrer und Handwerker an der Landstraße 216, der Hauptverkehrsader von Hamburg und Lüneburg Richtung Berlin und Magdeburg. Wenn „Rollys Special“ auf der Speisekarte steht, Riesen-Currywurst mit frittierten Kartoffelscheiben, hausgemachter Knoblauchremoulade und Käse überstreut, wird es eng auf dem großen Parkplatz.
    Hier, mitten im Wendland, direkt am Wald, sind die Pausen so ruhig und entspannt wie auf keiner anderen Raststätte an der Autobahn. Nicht nur unter Truckern gilt der Imbiss als Geheimtipp. Es hat sich herumgesprochen, dass fast all die Gerichte hausgemacht sind. Hier gibt es nicht nur gutes Essen, sondern auch mal Erziehungstipps für den pubertierenden Teenager. Und die Stimmung ist gut. Brummifahrer Max Merkel kehrt oft bei Rolly ein.
    Das ostfriesische Original liefert seit 47 Jahren an große Lebensmittelkonzerne. Vor 25 Jahren gründete Max Merkel eine kleine Spedition. Auf seinen Fahrzeugen verzichtet er auf Werbung und fährt am liebsten eigene Botschaften durchs Land, wirbt für seine Heimat Ostfriesland, ruft zu Spenden für die Kinderkrebshilfe auf oder macht auf Organspenden aufmerksam. Auch Axel Lehmann ist Stammkunde. Der 35-Jährige aus dem Wendland kommt eigentlich aus der Landwirtschaft und ist erst vor 13 Jahren ins Lkw-Geschäft eingestiegen.
    Erst transportierte er Holz, heute hat er vor allem Kartoffeln, Getreide oder Zuckerrüben auf der Ladefläche. Inzwischen sitzt auch Ehefrau Mandy am Steuer seines 40-Tonners. „die nordstory“ begleitet Rolly durch ihre langen Tage, an denen sie häufig von 4:30 Uhr bis 19 Uhr im Laden steht und bis 21.30 0 Uhr dann sauber macht. Mit ihrer herzlichen Art gibt Carola Roßberg den Nomaden der Straße jeden Tag ein bisschen das Gefühl, zu Hause zu sein. Für die Fahrer, die ständig unter Zeitdruck stehen, inzwischen eine Seltenheit. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 29.11.2019 NDR
  • Folge 358 (60 Min.)
    Als Pampa wird umgangssprachlich eine dünn besiedelte, einsame und abgelegene Gegend beschrieben. Auf das Wendland ganz im Osten Niedersachsens trifft diese Beschreibung zu, denn die Bevölkerungsdichte liegt weit unter dem Bundesdurchschnitt, die nächste Autobahn ist fern und Arbeitsplätze sind rar. Und trotzdem gibt es Menschen, die hier eine Heimat finden und ihr Glück. Früher war Tine Wittler Fernsehmoderatorin, heute ist sie Kneipenwirtin. Für ihr neues Glück hat sie ihr altes Leben in Hamburg aufgegeben und ist mit Sack und Pack in das 60 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Rundlingsdorf Jabel gezogen.
    Mitten im Wendland öffnet sie ihr Wohnzimmer für Kneipengäste und versucht, damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der 28-jährige Sören Obermayer möchte mit Ehefrau Veronika in Bausen den alten landwirtschaftlichen Betrieb der Familie wieder in Schwung bringen. Früher hat Sörens Vater hier Schweine gezüchtet. Nun versucht das junge Paar, mit 25 Ziegen eine Zucht aufzubauen und Ziegenprodukte direkt zu vermarkten. Die beiden haben für das Abenteuer „Wendland-Ziegen“ ihr altes Leben in Berlin hinter sich gelassen und versuchen jetzt im kleinen Rundlingsdorf Fuß zu fassen. Heidrun Bauk möchte nur wenige Kilometer entfernt ihr altes Elternhaus im Rundlingsdorf Gühlitz renovieren.
    In den 1960er-Jahren hatten ihre Eltern das alte Fachwerkhaus verkleidet. Nun versucht sie mit schmalem Budget und staatlicher Förderung zum Erhalt der Dorfstruktur beizutragen. Denn die gut erhaltenen Rundlingsdörfer des Wendlandes sind besonders. Oftmals bestehen sie aus kaum mehr als einem Dutzend Häuser, die im Kreis stehen. 19 Rundlingsdörfer möchten sich für die Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe bewerben. „die nordstory“ begleitet Menschen, die mit Mut und Risikobereitschaft ihr Glück im Wendland suchen und zum Erhalt der Rundlingsdörfer beitragen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.12.2019 NDR
  • Folge 359 (90 Min.)
    In weiten Bögen fließt die Elbe im Südosten ins Hamburger Gebiet. Sie umrundet das Zollenspieker Fährhaus, das älteste Baudenkmal der Freien und Hansestadt, und bildet die Grenze zu Niedersachsen. Seit Jahrhunderten können Reisende an dieser Stelle über den Strom setzen, bis heute ist die Fähre eine viel genutzte Möglichkeit, um den Fluss zu überqueren. Und das Fährhaus ist seit einigen Jahren nicht nur viel frequentiertes Ausflugsziel für Radler, Motorradfahrer und Touristen, sondern auch Tagungsort und Hotel: mit Blick auf die Elbe aus jedem Zimmer.
    In ihrem weiteren Verlauf windet sich die Elbe vorbei an den Vier- und Marschlanden. Geprägt von Feldern, Wiesen und Weiden ist die Region die „Gemüsekammer“ Hamburgs. Hier steht auch ein uralter Bauernhof, der Hof Eggers. Als einer der Ersten hat Bauer Georg Eggers Anfang der 1990er-Jahre auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Das Futter für die Rinderherde bauen er und sein Nachfolger selbst an. Störche kommen jedes Jahr zum Brüten auf den Hof. Das Brot wird im Holzofen gebacken. Gleich nebenan drehen sich die Flügel der Riepenburger Mühle.
    Schon im Mittelalter wurde hier das Getreide von den umliegenden Bauern gemahlen. Bis heute funktioniert die Museumsmühle einwandfrei. Regelmäßig demonstriert Hobby-Müller Axel Strunge, wie Weizen und Roggen gemahlen werden. Was auf den ersten Blick nach Idylle aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen jedoch als schwer angeschlagen. Unter der schönen Oberfläche der Elbe hat sich in den vergangenen Jahren eine Tragödie abgespielt. Gab es früher Fisch im Überfluss, ist der Bestand heute dramatisch zurückgegangen. Fischer Wilhelm Grube legt seit 50 Jahren seine Netze und Reusen in der Elbe aus.
    Schon lange sind die Fänge nicht mehr ausreichend, der einstige Fischreichtum schwindet. Die Gründe dafür, sagt er, sind die immer neuen Vertiefungen der Elbe und das permanente Ausbaggern sowie die fehlenden Überschwemmungsgebiete. Sauerstofflöcher sind die Folge und das Fischsterben. Weiter die Elbe entlang Richtung Stadt hat sich auf einem ehemaligen Zollponton unweit der Elbbrücken ganz neues Leben entwickelt. Das schwimmende Café Entenwerder1 ist zu einem Magneten geworden in diesem Teil des Hafens.
    Lange vergessen, kommen heute nicht nur Insider zu diesem Ort und genießen den Blick auf Schiffe, Werften und Hafenindustrie. Und schließlich steht am Ende der Reise der Elbe mitten in Hamburg das neue Musikhaus: die Elbphilharmonie. Im Sommer werden Konzerte aus dem Großen Saal live auf den Vorplatz übertragen. Tausende Menschen genießen dann an lauen Abenden Musik der Spitzenklasse, so wie beim Auftritt des European Union Youth Orchestra. Über 100 junge Musikerinnen und Musiker haben das Publikum im Saal und draußen vor der Tür mit klassischer Musik und ihrer Spielfreude begeistert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 20.12.2019 NDR
  • Folge 360 (90 Min.)
    Juist ist auch als Pferdeinsel bekannt. Die Gemeinde setzt nach wie vor auf Pferdefuhrwerke, während die meisten der benachbarten Ostfriesischen Inseln schon lange auf Elektrokarren umgestellt haben. Aber das Klappern der Pferdehufe gehört für die Stammgäste zum Urlaubsgefühl und das nostalgische Flair lockt weitere Gäste an. Etwa 1.500 Menschen leben auf Juist. Jedes Jahr kommen über 130.000 Besucherinnen und Besucher. Mit der Hilfe von rund 100 Pferden wird deren Versorgung bewerkstelligt, das ist deutschlandweit einzigartig. Jedes Jahr gibt es eine Kutschenkontrolle.
    Die Experten Karsten Zech, Fachtierarzt für Reproduktionsmedizin, Rinder- und Pferdegesundheit, und Ibeling Ringena, Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung beim Landkreis Aurich, nehmen Pferde und Wagen genau unter die Lupe, die Fahrer müssen ihr Können unter Beweis stellen. „Es geht hier um Tierschutz und um die Verkehrssicherheit der Gespanne“, sagt Karsten Zech. Auch die Juister Pferdemüllabfuhr muss zur Prüfung. Dafür hat Gespannführer Andreas Pläsier seine Kaltblüter besonders gründlich geputzt.
    „Das ist schlimmer als mit dem Auto durch den TÜV“, sagt Müllwerker Ode Odens. Die Nordseeinsel Juist ist tideabhängig, die Fahrt von Norddeich mit der Fähre dauert anderthalb Stunden. Mit ihrem 17 Kilometer langen Sandstrand ist die schmale Insel ein exklusives Fleckchen Erde. Juist gilt als das „Sylt der Ostfriesischen Inseln“, denn die Immobilienpreise gehören zu den höchsten in ganz Deutschland. Wer es sich leisten kann, reist mit dem Flugzeug an. Juist hat eine eigene Fluglinie, aber viele Gäste kommen mit ihrem Privatflugzeug.
    Im Hochsommer herrscht Trubel auf dem kleinen Flugplatz. Hans-Werner Harders muss auf dem Tower die Übersicht behalten. Damit die Flugzeuge geordnet einparken, rumpelt Werkstattleiter Piotr Komisarek im Follow-me-Car über die Graspiste. „Man muss hier gut auf sich aufpassen. Einige Piloten sind aufgeregt und haben nicht so viel Routine!“ Danach wartet die Pferdekutsche zum Koffertransport. Juist ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort, aber das Leben hier ist teuer. Die Insulaner sind geschäftstüchtig, viele haben mehrere Jobs.
    André Behrends weiß immer, was los ist. Bei ihm im Friseursalon wird der Dorfklatsch umgeschlagen. André kommt vom Festland. „Der Kontakt zwischen den Leuten auf der Insel ist direkter! Man ist immer zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Da spricht man automatisch mehr miteinander, als wenn man im Auto sitzt!“ „die nordstory“ taucht tief ein ins Juister Leben, begleitet Insulaner und Saisonarbeiter durch Höhen und Tiefen in einem emsigen Sommer: alles inmitten einer rauen Nordseenatur, im Rhythmus der Gezeiten und im Takt der Pferdehufe auf den Pflastersteinen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 03.01.2020 NDR
  • Folge 361 (60 Min.)
    Bei Schnee zieht es Tausende Menschen ins höchste Gebirge Norddeutschlands, den Harz. Besonders Braunlage im Oberharz bietet Alpin-Ski, Rodelstrecken und Langlauf und verwandelt sich zum attraktiven norddeutschen Wintersportgebiet. Damit die Gäste sich in der zauberhaften Winterlandschaft amüsieren können, stellen sich die Einheimischen großen Herausforderungen. Ulrich Schwedhelm ist Gastronom und Hotelier. Auf der Wurmberg-Alm müssen er und sein Team besonders an Schneewochenenden hart arbeiten.
    Zeitgleich strömen mittags hungrige Wintersportler in die Hütte. Bis vor die Tür zieht sich die Schlange der Wartenden. Jetzt muss das Team schnell arbeiten und darf sich den Stress nicht anmerken lassen. Skilehrer Sascha Schulze unterrichtet bis zu 90 Skianfänger. Im Sommer ist er der örtliche Bademeister, im Winter läuft er auf der Piste zu Hochform auf. Tierärztin Katharina Kohlrusch versucht, alle Hausbesuche in die frühen Morgenstunden zu legen. Der Besucheransturm bringt ein Verkehrschaos mit sich, dem sich Einheimische wie sie kaum entziehen können.
    Die 48-Jährige ist auch eine der letzten Bergbäuerinnen. So pendelt sie zwischen Praxis und ihrem Bergbauernhof. Im Winter muss sie 50 Rinder und ihre Ponys im Schnee versorgen. „die nordstory“ begleitet Gastronomen, Skilehrer, Förster, Wintercamper und Einheimische durch den frostigen Alltag im Oberharz und gibt Einblick, wie es gelingen kann, den Besuch in Norddeutschlands attraktivstem Wintersportgebiet zu einem positiven Erlebnis zu machen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 10.01.2020 NDR
  • Folge 362 (60 Min.)
    Hinter Schichten von Tapeten, Gips oder Putz kommt fast immer Überraschendes zutage. Wer sich in Lübeck an ein Altstadthaus wagt, muss starke Nerven haben. Auch der Denkmalschutz mischt mit beim Renovieren. Schließlich geht es nebenbei um den Erhalt eines UNESCO-Welterbes, zu dem die Lübecker Altstadt zählt. Wie die Bauherrinnen und Bauherren diesen ganzen Renovierungsstress aushalten, zeigt „die nordstory“. Petra Drewelies zählt zu den Mutigen, sie hatte schon immer ein Faible für Altes. Zusammen mit ihrem Ehemann saniert sie ein altes Schmiedehaus. Und obwohl es „jeden Tag ein neues Problem gibt“, haben die beiden ihre gute Laune beim Arbeiten nicht verloren.
    Nach dem Kauf des Altstadthauses aus dem 16. Jahrhundert mussten sie zunächst viele Fehlkonstruktionen der vorherigen Besitzer zurückbauen. Da sie ihr altes Haus bereits verkauft hatten, zogen sie trotzdem ein und leben seitdem inmitten einer Baustelle. Drei Zimmer sind derzeit bewohnbar, der Rest ist noch Rohbau. Jede freie Minute steckt das Paar jetzt in ihr Haus. Das haben Johanna und Michael Szperalski bereits hinter sich. Die Lübecker bewohnen ein Ganghaus von 1630. Vor vier Jahren haben sie es gekauft und sich Schicht für Schicht durch die Geschichte des Hauses gearbeitet.
    „Es sah hier aus wie in einer Bruchbude“, erinnert sich Johanna Szperalski. Bei der Entkernung entdeckten sie dann historische Malereien. Jetzt besitzen die beiden eine der besterhaltenen, historischen Zimmerwände aus der Renaissance in ganz Lübeck. Und aus der Bruchbude ist mittlerweile ein Schmuckstück geworden. Das TheaterFigurenMuseum und das Figurentheater im Kolk sind ein Touristenmagnet. Seit zwei Jahren sind die Häuser geschlossen, weil sie dringend saniert werden müssen.
    Es ist eines der kompliziertesten und aufwendigsten Bauvorhaben Lübecks. Die Kulturdenkmäler werden komplett entkernt. Die historischen Fassaden bleiben, im Inneren werden die Häuser zum Teil neu gebaut. Insgesamt entstehen sieben Gebäude. Auch ein unterirdischer Tunnel ist geplant. Nicht einfach, denn die Bausubstanz ist maroder als gedacht. Und auch der Untergrund bereitet Probleme. Die Arbeiten verzögern sich. Für Museumsleiterin Antonia Napp und Puppenspieler Stephan Schlafke heißt das, sie müssen noch länger im Provisorium leben und arbeiten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 17.01.2020 NDR
  • Folge 363 (60 Min.)
    Über 2.000 Gutshäuser soll es in Mecklenburg-Vorpommern geben. Sie liegen oft versteckt in winzigen Dörfern, abseits der Touristenströme und Fernverkehrsrouten. Manche sehen aus wie kleine Schlösser, andere kommen bodenständig als rustikales Landgut daher. Große Herrenhäuser gibt es, uralte Ritterburgen oder neoklassizistische Kästen der Postmoderne. Ein kulturhistorischer Reichtum, der in Vergessenheit geraten war. Im Jubiläumsjahr des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern 2020 aber nimmt die Wiedererweckung der verfallenen Schlösser und Schlösschen richtig Fahrt auf. Die Gutshausretterszene wächst so schnell wie nie zuvor! Im Gutshaus in Behren-Lübchin ist vor Kurzem Wadim Wolf eingezogen, ein Berliner Künstler, der hier einen frei zugänglichen buddhistischen Skulpturenpark einrichten will.
    Aber Wadim Wolf hat das alles etwas unterschätzt: die Größe des Hauses, die Weite des Gutshausparks, die Menge an Totholz, Müll und Schutt. Dennoch ist Wadim Wolf ist froh, dem Berliner Großstadtdschungel entkommen zu sein. Auf Schloss Kobrow bei Laage baut Philipp Kaszay seit sieben Jahren am Haus. Erst jetzt entschließt er sich, auch die zweite, viel größere Haushälfte zu beleben. Er wird dort selber einziehen. Denn bisher lebte er mit Tochter Paula in drei Zimmern im Obergeschhoss, seine Küche war im Keller.
    In der Gutshausruine von Scharpzow tastet sich ein junges Paar durch Bauschutt und verschimmelte Tapetenreste, Nina Hollensteiner und Vincenzo Latronico. Es wird Englisch, Deutsch und Italienisch gesprochen. Die beiden sind Künstler, pendeln zwischen Berlin, Stavenhagen und Italien. Sie wollen aus dem verfallenden Schlösschen einen Rückzugsort für Kreative machen. Eine Art Villa Massimo in Mecklenburg. Workspace! Aber im Gebälk des Gutshauses gibt es einige unangenehme Überraschungen, hier wuchert der Hausschwamm, der gefürchtete Pilz. Aber am Ende, so hoffen die enthusiastischen Macher, wird alles gut im Gutshaus! (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 31.01.2020 NDR
  • Folge 364 (60 Min.)
    Der Emder Hafen ist Ostfrieslands Tor zur Welt, ein ganz besonderer Ort mit Geschichte und Geschichten: In der legendären Werft Nordseewerke wurden einst die ganz großen Schiffe gebaut. Heute verschiffen riesige Frachter von Emden aus Autos in die ganze Welt. Und für jährlich rund eine Million Borkum-Besucherinnen und -Besucher beginnt der Urlaub am Fährhafen von Emden. Für Holger Stomberg ist ein Leben ohne den Emder Hafen unvorstellbar: Als Dockmeister bei einer Werft repariert er mit seinem Team alles, was sich auf dem Wasser bewegt, vom Fischerboot bis zur Luxusjacht.
    Doch sein großer Traum ist es, dass in der Werft irgendwann einmal wieder große Schiffe gebaut werden. Auch Albert Vogeler und seine ehemaligen Kollegen von den Nordseewerken hat die Liebe zum Schiffbau nie losgelassen. Sie schwärmen noch immer von den riesigen Containerschiffen, die dort vom Stapel gelaufen sind. Ihre größte Sorge ist, dass diese ruhmreiche Zeit in Vergessenheit gerät. Deswegen organisieren sie mit viel Herzblut eine Ausstellung über „ihre“ Nordseewerke.
    Jeden Tag aufs Neue von seiner Arbeit fasziniert ist auch Torben Stadtaus: Als Verladekapitän für VW sorgt der studierte Nautiker dafür, dass die Autofrachter, die am Hafenkai in Sichtweite des Autowerkes anlegen, mit bis zu 5.000 Wagen an Bord möglichst schnell wieder Richtung Übersee ablegen können. Ein ungewöhnlicher Job, bei dem vor allem Improvisationstalent gefragt ist. Bei Edzard Müller dreht sich dagegen alles um den Hering. Der Urostfriese ist ein wahrer Genussmensch und stellt in seiner Fischfabrik echte Emder Delikatessen her.
    Die Hälfte seiner Belegschaft hat vietnamesische Wurzeln. Für Edzard Müller ist es daher Ehrensache, das vietnamesische Neujahrsfest für seine Belegschaft zu organisieren: eine bunte Betriebsfeier, die man so in Ostfriesland garantiert nicht erwarten würde! Der Emder Hafen ist auch ein Ort ist, an dem junge Menschen sich eine berufliche Zukunft aufbauen. Dazu gehört Saskia Bakker, die durch ihre Liebe zu Motoren zur Seefahrt kam. Heute sorgt die 27-Jährige als Schiffsbetriebstechnikerin im Maschinenraum der Fähre MS „Ostfriesland“ dafür, dass die Urlauber wohlbehalten von Emden nach Borkum übersetzen können.
    Auch ihre Freizeit verbringt die junge Frau am liebsten auf dem Wasser beim Segeln. „die nordstory“ erzählt berührende Geschichten von Menschen, die mit Leidenschaft und unermüdlichem Einsatz dafür sorgen, dass der Hafen auch in Zukunft das bleibt, was er immer war: ein echter Heimathafen. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/​Bremen mbH. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 07.02.2020 NDR
  • Folge 365 (60 Min.)
    André Nobel arbeitet jeden Tag zwischen großen Architekten und Klein-Schauspielern. Für ihn beides das gleiche – Arbeitskollegen.
    Nirgendwo in Bremen liegen Geschichte und Zukunft so nah beieinander wie in der Überseestadt. Seit 70 Jahren ist das Areal im kontinuierlichen Wandel begriffen: von einem der wichtigsten Häfen der Welt zu einer lebendigen Trabantenstadt. Doch was ist noch übrig geblieben vom historischen Hafen? Wie hat sich das Leben an der Weser verändert? Dafür trifft „die nordstory“ die Menschen, die heute noch im kleinen Holzhafen der alten Hansetradition nachgehen, während sich direkt nebenan der legendäre Speicher XI in ein modernes Medienzentrum verwandelt. Zwei Straßen weiter gründen im Neubau Menschen mit Behinderung eine Wohngemeinschaft mit jungen Studierenden. Und im kleinen Hafenimbiss gegenüber genießen Lkw-Fahrerinnen und -fahrer, Softwareentwicklerinnen und -entwickler gemeinsam Pannfisch und Knipp zum Mittag.
    So bunt ist das neue Leben im alten Hafen. „die nordstory“ begleitet drei Menschen, die sinnbildlich für die Vielfalt der Überseestadt stehen: Norbert Kröger, Gefahrgutkontrolleur des Holzhafens und „alter Seebär“, André Nobel, Hausmeister im Speicher XI, und Neele Buchholz, eine junge Tänzerin mit Downsyndrom. Sie will von zu Hause ausziehen, um selbstbestimmt in einer Wohngemeinschaft zu leben. Diese drei zeigen, wie die Geschichte des Hafens am Leben erhalten wird, wie alte Teile des Quartiers neues Leben eingehaucht bekommen und wer die Menschen sind, die die Überseestadt heute und zukünftig prägen werden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 14.02.2020 NDR
  • Folge 366 (60 Min.)
    Vom anderen Ende der Welt nach Schleswig-Holstein? Obwohl Schleswig-Holstein eine Urlaubsregion ist, kommen fast alle ausländischen Gäste aus Europa. Nur ein Prozent der Urlauber sind wirklich von weiter her aus aller Welt angereist. Dazu gehören zum Beispiel 62 Menschen aus Costa Rica, die eine Woche beim Wacken Open Air verbringen wollen. Von Schleswig-Holstein haben sie vorher noch nie gehört, aber dass auf dem Festival Heavy-Metal-Töne gespielt werden, ist bei ihnen angekommen. Als die Gäste aus Zentralamerika im nördlichsten Bundesland von Deutschland angekommen sind, blicken sie auch einmal hinter den Festivalzaun und entdecken für sie Erstaunliches: die Speisegewohnheiten, die Wohnungen und die Toleranz ihrer Gastgeber.
    Weltreisende nach Schleswig-Holstein sind auch drei Gruppen aus China. Sie sollen das kleine Land erkunden, um zu Hause Werbung für Schleswig-Holstein zu machen. Chinesen sind begehrte Touristen, denn sie lassen viel Geld am Urlaubsort. Sie allerdings an einen Ort zu locken, ist schwieriger als gedacht.
    Denn die Gäste sind höflich und sagen oft nicht, was sie wirklich denken. Eine unkonventionelle Dolmetscherin, eine Studentin aus Kiel, erklärt, wie ihre Landsleute ticken. Ein Mann aus Singapur ist schon zum fünften Mal in Husum. Anfangs ist er nur wegen eines Klassik-Klaviermusik-Festivals gekommen. Weil die Konzerte abends stattfinden und er tagsüber Zeit hat, schaut er sich jeden Winkel des Landes an, begeistert sich für ungewöhnliche Ausflugsziele. Sein Fazit: Schleswig-Holstein ist eines der bestgehüteten Geheimnisse Deutschlands.
    Eine Familie aus Bad Oldesloe lädt Reisende ein, gegen Kost und Logis auf ihrem Pferdehof zu arbeiten: Work and Travel. Auf diese Weise lernt ein junger Mexikaner Schleswig-Holstein sehr persönlich kennen: mit Reitstunden, Tischlern und einer Riesenüberraschung. Seine Gastgeber helfen ihm, hiesige Vorfahren und sogar Verwandte zu finden. Vier Geschichten von erstaunlichen Abenteuern, die internationale Reisende in einem für sie exotischen Land erleben: in Schleswig-Holstein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2020 NDR
  • Folge 367 (60 Min.)
    In der kalten Jahreszeit können die Rüganer Dinge tun, die ihnen wichtig sind. Auf ihrer Insel zwischen Kreideküste und Strelasund brauchen sie jetzt diese Zeit. Im Südosten der Insel Rügen auf Mönchgut schweißen ein paar Unverdrossene unter freiem Himmel an den Flügeln des historischen Windschöpfrades. Ob sie es in diesem Winter wieder per Kran aufsetzen können, wird sich noch zeigen. Der legendäre Mönchguter Heimatabend ist das Kulturereignis des Winters. Es findet auf jeden Fall eine Aufführung statt, auch wenn es bei den Proben zur diesjährigen „Mönchguter Hochzeit“ recht turbulent zugeht.
    Im Nationalpark Jasmund mit seiner unvergleichlichen Kreideküste herrscht nun eine besondere Atmosphäre. Im altehrwürdigen Buchenwald haben die Ranger vor allem die Wege entlang der Steilküste im Blick. Das Team darf, was sonst strikt verboten ist, eine Drohne zur Erfassung der Kreideküste einsetzen, um Gefahrenstellen frühzeitig zu erkennen. Und im kleinen Städtchen Putbus verwandelt sich eine marode Villa mehr und mehr in ein Kleinod. Wichtige Außenarbeiten müssen selbst jetzt im Winter erledigt werden. Sie sind eben eigen, die Rüganer. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.03.2020 NDR
  • Folge 368 (60 Min.)
    Mit knapp 20 Quadratkilometern ist Langeoog nicht sehr groß, aber die Insel überrascht durch eine große Vielfalt: ein 14 Kilometer langer Sandstrand, artenreiche Naturschutzgebiete wie das Flinthörn oder die Teichlandschaft um den Schloppsee, wo regelmäßig Löffler und andere Brutvögel gesichtet werden. Besonders ungewöhnlich für eine Nordseeinsel ist der über 100 Hektar große Wald. Wer einmal auf Langeoog war, der kommt meist immer wieder. Und wer hier lebt, liebt seine Heimatinsel. „Andere müssen dafür 500 Kilometer weit fahren.
    Ich habe diese großartige Natur vor der Haustür und das empfinde ich jeden Tag als Privileg!“, sagt Michael Recktenwald. Der Chefkoch des Restaurants Seekrug kocht ausschließlich bio. Aus tiefster Überzeugung und aus Liebe zu seiner Heimatinsel. „Wir bekommen hier die Folgen des Klimawandels und die Umweltbelastung sehr unmittelbar zu spüren, da kannst du als Konsequenz nur bio machen!“ Michael Recktenwald und seine Küchencrew verarbeiten frische, regionale Produkte und machen fast alles selber, vom Senf bis zur Pasta.
    Das bedeutet vor allem viel Handarbeit und wird in der Hochsaison zu einer echten Herausforderung. Kirstin Müsch zog aus Liebe nach Langeoog. Zusammen mit ihrem Mann Marc Sjuts führt sie einen Reiterhof. Sie mähen auf den Wiesen im Nationalpark das Gras und machen daraus ihr eigenes Heu. In der Erntezeit herrscht bei ihnen Ausnahmezustand: Da muss Kirstin den Reitbetrieb mit über 30 Pferden und ihre drei kleinen Kinder unter einen Hut bekommen und obendrein noch ihren Mann auf dem Feld unterstützen.
    „Das ist Stress, aber nach einem Galopp am Strand weiß ich wieder, warum ich genau hier leben möchte!“, sagt Kirstin. Langeoog hat rund 1.800 Einwohner, aber weil die Insel tideunabhängig und somit einfach zu erreichen ist, kommen jedes Jahr mehr Touristen. 2017 waren es über 220.000. Hannah Uecker führt Langeoogs größtes Reinigungsunternehmen. Ihre 30 Mitarbeiterinnen pendeln größtenteils mit der Fähre auf die Insel. Für jede ihrer „ostfriesischen Perlen“ hat Hannah ein eigenes Fahrrad und ein persönliches Putzset.
    In der Hochsaison werden die Sonnabende zur Herausforderung, denn dann ist in den vielen Ferienwohnungen „fliegender Wechsel“ und die Damen müssen unter Hochdruck dafür sorgen, dass alles wieder picobello sauber ist, bevor der nächste Gast kommt. „Meine Mitarbeiterinnen leisten hier die Basisarbeit für die Insel. Schließlich leben wir alle von zufriedenen Urlaubern!“, sagt Hannah Uecker. „die nordstory“ begleitet sehr unterschiedliche Langeooger durch einen abwechslungsreichen Inselsommer und zeigt Sehnsuchtsmomente zwischen Brandung und Hafenkante. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.06.2020 NDR
    ursprünglich für den 20.03.2020 angekündigt
  • Folge 369 (60 Min.)
    Für viele Menschen ist der Frühling die schönste Jahreszeit, wenn nach dem kalten, dunklen Winter die Natur zu neuem Leben erwacht und die Tage länger werden. Für einige ist es aber auch die Zeit, in der sich vieles entscheidet. So bei Henning Holste, Gemüsezüchter aus Martfeld bei Hoya: Der Landwirt steht in ständigem Konkurrenzkampf und versucht in jedem Frühjahr das norddeutsche Wetter ein bisschen „auszutricksen“. In ganz Deutschland möchte er der Erste sein, der seine Kartoffeln vom Feld holt und im eigenen Hofladen schon zum Spargel anbieten kann. Dazu bedarf es einiger Tricks und Kniffe. An der Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven hat auch Ehepaar Homilius ein besonderes Vorhaben.
    Anfang April, wenn die starken Stürme vorbei sind, bauen sie ein Restaurant vor dem Deich auf mit direktem Meerblick. Bis zum Herbst müssen sie es schaffen, hier ihren Lebensunterhalt zu verdienen, denn dann werden sie das Restaurant wieder abbauen. In Klein Berkel bei Hameln kann Anke Podschwadek den Frühling kaum erwarten. Nach Hunderten Bastelstunden wird sie ihr VW-Käfer Cabrio Baujahr 1977 fahrtüchtig machen und auf einem der größten VW-Oldtimertreffen dem Fachpublikum präsentieren. Und für Bioimker Christian Eggers ist der Frühling eine arbeitsreiche Zeit.
    In Deutschland gibt es rund 120.000 Hobbyimker, aber gerade mal knapp 1.000 betreiben ihre Imkerei berufsmäßig wie er. Seine Bienen leben ausschließlich auf Bienenwachswaben, die Kästen bestehen komplett aus natürlichen Materialien und im Umkreis von vier Kilometern befinden sich keine intensiv bewirtschafteten Felder. Christian Eggers selbst verzichtet beim Umgang mit den Insekten aus Überzeugung auf die für Imker typische Schutzkleidung. „die nordstory“ begleitet Norddeutsche in einer der spannendsten Zeiten im Jahr und ermöglicht interessante Einblicke in die Welt der Landwirtschaft, Imkerei, Oldtimerszene und Gastronomie an der Nordseeküste. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 03.04.2020 NDR
  • Folge 370 (90 Min.)
    Oliver Schmidt kaufte das Luxushotel The Grand in Ahrenshoop am Ostseestrand ursprünglich nur als Anlageobjekt. Denn von Hotellerie hatte der Rockertyp mit Zopf, Bart und Tattoos gar keine Ahnung. Aber dann gab es Probleme mit den Betreibern und er hat das Geschäft selbst in die Hand genommen. Mittlerweile hat er durch seinen Charme und seine Tatkraft den umstrittenen Neubau inmitten der reetgedeckten Ferienhäuser zu einem sehr erfolgreichen First-Class-Hotel gemacht. Inselbauer Mathias Schilling lebt nicht von seinen Gourmetrindern allein, die er auf der kleinen Insel Öhe hält. Aus der Selbstvermarktung des Edelfleisches ist zunächst ein Gasthof in Schaprode entstanden, in dem er selbst als Koch und Kellner mitarbeitet, neben dem Fulltimejob in der Landwirtschaft.
    Später hat er dann auf der nahe gelegenen Insel Hiddensee zwei Hafenrestaurants, ein Café und eine Kneipe gekauft und ganz neu gestaltet. Damit lockt er auch außerhalb der Saison die Urlauber auf die Insel. „Waffel-Maik“ Maik Schüttler aus Barth hat seine Garage zu einer Küche umgebaut, um dort Waffelteig herzustellen. Täglich rührt er 40 Liter an und macht sich dann mit seinem mobilen Kiosk auf den Weg nach Zingst. Auf der Promemade erfreut er Urlauber und Einheimische täglich mit seinen frisch gebackenen Waffeln. Das Ehepaar Frank sorgt mit ihrem Campingplatz in Zingst direkt am Meer mit der dazugehörigen Gastronomie und dem gut sortierten Supermarkt ganzjährig für zufriedene Urlauber. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.04.2020 NDR
  • Folge 371 (60 Min.)
    Ende Oktober schließt Deutschlands drittgrößter Freizeitpark, der Hansa-Park Sierksdorf in Schleswig-Holstein, seine Pforten. Und auch 100 Kilometer weiter, im Westen des Landes, sind die Wiesen rund um den Ort Wacken wieder leer, wo jedes Jahr Ende Juli/​Anfang August das weltweit größte Heavy-Metal-Festival stattfindet. Nun kehrt Ruhe ein, könnte man meinen. Weit gefehlt, sagen die Betreiber hinter den Millionenpublikumsmagneten. Henrik Kazanczuk ist Technischer Leiter im Hansa-Park Sierksdorf. Er sagt, wenn die Besucherinnen und Besucher weg sind, geht die Arbeit erst richtig los. Von 800 Mitarbeitenden aus der Hochsaison sind in den Monaten der Parkschließung noch 100 von ihnen täglich am arbeiten.
    Die Freizeitparkbesitzer Christoph Andreas und Claudia Leicht haben alle Kraft darauf verwendet, ihr Unternehmen großzumachen und wollen es wettbewerbsfähig halten. Damit auch in der nächsten Sommersaison wieder 1,4 Millionen Gäste kommen, müssen sie immer wieder neue Attraktionen bieten. Während der Schließung wird das 460.000 Quadratmeter große Areal daher zur Großbaustelle: ein neues Restaurant, nachhaltige Bepflanzung und jedes Jahr ein neues Highlight. Zur Ideenfindung reisen Betreiber und Mitarbeitende nach Orlando, der „Welthauptstadt“ der Freizeitparks.
    85.000 Menschen pilgern alljährlich aus aller Welt in das Dorf Wacken. Thomas Jensen und Holger Hübner veranstalten seit 30 Jahren das Wacken Open Air. Ihre Gäste wollen Metal-Musik, Campen, das Leben feiern. Und die beiden Chefs brauchen mindestens ein halbes Jahr, um die Zukunft des Festivals erfolgreich zu gestalten. 90 Mitarbeitende organisieren nach Ende des Festivals in der dunklen Jahreszeit die Saison fürs kommende Jahr. Ganz ohne Festivalfeeling geht es aber auch in dieser Phase nicht: Deshalb haben die zwei Organisatoren die Wacken Winter Nights gegründet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 17.04.2020 NDR
  • Folge 372 (60 Min.)
    Mit der Bahn geht es durch drei Bundesländer: Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. „die nordstory“ begleitet die Kundenbetreuer Yvonne Greifenberg und Thomas Frisch. Sie sind der Meinung, je weiter sich der Zug von Berlin entfernt, desto entspannter sind die Fahrgäste. Jeder kann eine andere Geschichte zum Besten geben: Passagiere, Mitarbeitende und natürlich die Anwohner*innen an der Strecke. 22 Stopps werden auf den nur 240 Kilometern gemacht. Die meisten davon sind nicht berühmt, aber berüchtigt. In der Eisdiele in Burg Stargard ist die Zeit stehen geblieben.
    Die Bikesportradfahrer vom Dirt Force Bike Park können nicht nur Stunts auf ihrer Bahn präsentieren. Sie kennen auch die Radwege neben den Gleisen und durch Neubrandenburg wie ihre Westentasche. Der Zug bringt auch die Hauptstädter in die Langsamkeit. Anne Buth zeigt ihnen den Weg in die Natur und Ruhe. Sie betreibt eine Kanustation neben der Burg Klempenow. Der letzte Fischer vom Strelasund, Ralph Krehl, braucht nur wenige Worte, um zu erzählen, warum er seinen Job liebt: die aufgehende Sonne, kreischende Möwen, Wassermusik, reduzierte Fangquote hin oder her.
    Stralsund ist Zielbahnhof und Ausgangspunkt für einen geschichtsträchtigen Kurztrip. Das Team erkundet die Hansestadt mit Restaurator Wolf-Dieter Thormeier. Er kennt jede der barocken Türen in der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt und die Geschichten, die sich dahinter verbergen. Der Film macht Lust auf eine Reise von der Hauptstadt bis an den Sund, die durch eine unverwechselbare Landschaft führt mit unvergesslichen Begegnungen im Zug und neben den Gleisen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 24.04.2020 NDR
  • Folge 373 (90 Min.)
    Auf den ersten Blick ist Carolinensiel ein idyllischer Hafenort an der ostfriesischen Küste. Dank seiner fleißigen und einfallsreichen Bewohnerinnen und Bewohner und ihrer starken Gemeinschaft ist der kleine Sielhafen darüber hinaus ein lebendiges Urlaubsziel mit Zukunft. Denn vom Tourismus lebt die ganze Region, aber den Menschen in Carolinensiel gelingt es immer wieder, sich mit ihren Angeboten von der Konkurrenz der umliegenden Küstenorte abzuheben. Einmal im Jahr ist bei der WattenSail Ausnahmezustand in Carolinensiel. Dann treffen sich Traditionssegler von der ganzen Nordseeküste im Museumshafen.
    Und die „Dorfgemeinschaft“ ist voll im Einsatz. Der Verein sorgt für die Verpflegung, die Einnahmen fließen in gemeinnützige Projekte für das Dorf. Das Ehrenamt wird im Ort großgeschrieben, so Heinz Boyungs, den die meisten hier Heinzi nennen. Er ist 79 Jahre alt und im Sommer als Wärter der Friedrichsschleuse ständig auf Abruf. Außerdem gehört Heinzi zur Crew des historischen Segelkutters „Die Gebrüder“ und hält mit seinen Freunden das schwimmende Denkmal am Leben. Jung und Alt ziehen im Sielhafen an einem Strang. Cindy Gerdes hat lange zusammen mit ihrer Mutter ein Traditionslokal geführt.
    Nun hat die 39-jährige Cindy ein besonderes Café eröffnet: mit einem jungen Team, einem neuen Konzept und einer für Ostfriesland ungewöhnlichen Küche. Der Reeder Dieter Albrecht meint, dass die starke Gemeinschaft den Ort nach vorn bringt. Es gibt kaum Neid oder Missgunst. Er hat als Fischer angefangen, in den 1980er-Jahren auf Seebestattung umgesattelt und sein Unternehmen immer weiter ausgebaut. Jetzt soll sein neues Schiff ins Wasser. Ein Abenteuer, denn zunächst muss die 20-Meter-Jacht auf einem nächtlichen Schwertransport durch Carolinensiel bugsiert werden.
    Das ganze Dorf fiebert mit! Joke Pouliart hat viele Ideen für Carolinensiel. Er ist gerade mit seiner Familie auf einen großen Hof hinter den Deich gezogen. Der gelernte Tischler hat das Wattwanderzentrum Ostfriesland gegründet. Joke will Pauschalreisen ins Watt verkaufen und ein internationales Publikum in den Sielhafen locken. Er meint, das Wattenmeer ist schließlich UNESCO-Weltnaturerbe wie der Grand Canyon und eine Reise dorthin kann man ja auch im Internet buchen! Der Film über den Sommer im Sielhafen zeigt eine ganz besondere Dorfgemeinschaft, die mit viel Leidenschaft für ihren winzigen Ort große Chancen schafft. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 01.05.2020 NDR
  • Folge 374 (60 Min.)
    Möhrchen und Kohlrabi im salzigen Seewind zu ernten, ist gar nicht leicht. In der Kleingartenkolonie auf Norderney macht den Hobbygärtnern der Boden zu schaffen: zu sandig, zu schlickig, zu trocken. So entwickelt jeder Hobbygärtner seine Tricks für eine gute Ernte. Ein Garten ist auf der Nordseeinsel Norderney ohnehin totaler Luxus, denn Wohnraum ist knapp und Grundstücke sind eher klein. Das mag ein Grund sein, warum es für 200 Parzellen sogar eine Warteliste gibt. Pachten dürfen nur Insulaner. Damit Festlandbewohner die Lauben nicht als Ferienunterkunft nutzen.
    Und so trifft sich hinter hohen Hecken eine eingeschworene Gemeinschaft echter Insulaner. Gerade in der Hochsaison finden die Norderneyer hier Ruhe vor den Gästen. Der Althersche Hof in Vorpommern Uwe und Rena Alther haben aus einer früheren Hofstelle ihrer Vorfahren in der Nähe von Grimmen in Vorpommern ein Gartenparadies gemacht. Mit 3000 Quadratmetern rund ums Haus haben sie angefangen und nach und nach erweitert. Mittlerweile bewirtschaften sie sieben Hektar Land. Ein Bauerngarten mit Obst, Gemüse und vielen Blumen. Bei den Althers gibt es eine klare Arbeitsteilung: Sie ist für die Pflanzen verantwortlich.
    Uwe Alther kümmert sich um die Tiere: Enten, Hühner, Hasen. Seine Lieblinge sind die Tauben. Die züchtet und trainiert er sogar für internationale Meisterschaften. Vom Gärtnern mit sensibler Hand – Familienbetrieb Friedhofsgärtnerei Sensibilität ist in jedem Fall gefragt bei Familie Lohff in Lübeck. In dritter Generation betreiben sie eine Friedhofsgärtnerei. An den Ort der Stille, der Trauer und des Abschieds bringen Vater Andreas und Tochter Wiebke ein Stück Leben. Mit Blumenschmuck, Trauergestecken und Grabbepflanzung.
    Zu ihrem Job gehört es auch, Urnen zu bestatten, Gräber auszuheben, anzulegen und zu pflegen. Der Film zeigt, wie schwierig, aber auch wie schön dieser Beruf sein kann, wie sie traurige Situationen meistern und dennoch Spaß an ihrer Arbeit haben und wie man Nachwuchs für die Friedhofsgärtnerei begeistern kann. Als die Erdbeere noch Goldwert hatte Die legendäre Vierländer Früherdbeere heißt eigentlich Moschuserdbeere. Ihr intensiver Geruch und der aromatische Geschmack haben sie berühmt gemacht. Angebaut wird sie in den Hamburger Vierlanden.
    Die Bauern dort entwickelten ab 1693 ein raffiniertes System aus Entwässerungsmühlen und Glashäusern, das es ihnen ermöglichte, eine besonders früh reifende, schmackhafte und süße Frucht zu züchten, die ihnen die reichen Kaufleute aus der nahen Großstadt förmlich aus den Händen rissen. Die Erdbeere legte somit den Grundstock für den bäuerlichen Reichtum der Region. Einen historischen Ewer, mit denen die Vierländer einst ihre Waren in die Hansestadt brachten, hat eine lokalpatriotische Gruppe detailgetreu nachgebaut. Damit will die Ewer-Crew auch die Erdbeerfahrt geschichtlich korrekt nachvollziehen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.05.2020 NDR
  • Folge 375 (60 Min.)
    Der Hamburger Hafengeburtstag fällt in diesem Jahr aufgrund der Coronakrise und der Kontaktsperren aus. In der „nordstory Spezial“ präsentieren Julia Sen und Hinnerk Baumgarten Highlights aus den vergangenen Jahren von diesem großen Hafenfest. Auch Hafenkapitän Jörg Pollmann wird von seinen besten und schönsten Erinnerungen berichten. Das NDR Fernsehen zeigt ein Best-of mit maritimen Bildern, spektakulären Ereignissen und wunderschönen Impressionen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 08.05.2020 NDR

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