Die große Samstags-Dokumentation Folge 30: Amok – Anatomie des Unfassbaren
Folge 30
Amok – Anatomie des Unfassbaren
Folge 30
Als Tim K. am Morgen des 11. März 2009 die Albertville-Realschule betritt, ahnt noch niemand, dass der 17-Jährige der schwäbischen Kleinstadt Winnenden zu trauriger Berühmtheit verhelfen wird. In schwarzer Kampfkleidung, bewaffnet mit einer Beretta und schachtelweise Munition, richtet der Schüler ein Blutbad an. Sein Hass richtet sich gegen Mitschüler, die Mehrzahl seiner Opfer sind Mädchen. Als die Polizei eintrifft, nimmt Tim K. eine Geisel und reißt weitere Menschen in den Tod. Seine Amokfahrt endet auf einem Parkplatz, der Täter nimmt sich das Leben. Winnenden bildet den vorerst letzten Höhepunkt von Amokläufen, die die Republik in den vergangenen Jahren überschatteten. Doch woher kommen der übersteigerte Hass und die tödlichen Rachephantasien eines Amokläufers? Was treibt die meist jugendlichen Täter, die oft aus „auffällig unauffälligen“ Elternhäusern stammen? Nicht alle Amokläufe sind lange im Vorfeld geplant. Doch Drohung und diffuse Ankündigungen solcher Gewalttaten, erleben Lehrer und Schüler im Alltag immer wieder. Ein ernsthaftes Vorhaben von einem üblen Scherz zu unterscheiden ist schwierig, aber es gibt Anhaltspunkte, die Anlass zum Handeln geben können. Hat sich ein Täter entschieden, seinen Rachefeldzug durchzuführen, ist entschlossenes Handeln gefragt. War Amok Anfang des Jahrzehnts in der
Polizeiarbeit ein nahezu unbekanntes Phänomen, gehört das Training für den Ernstfall heute zum Pflichtprogramm jedes Polizeibeamten. SPIEGEL TV spricht mit Kriminologen, Psychologen, Konfliktforschern und Einsatzbeamten über die Gründe und Ursachen einer solch unvorstellbaren Tat, erklärt Warnsignale und Möglichkeiten der Prävention von Amokläufen. Aber auch Zeugen und Hinterbliebene kommen zu Wort, sprechen über ihre Erfahrung mit dem Erlebten und wie es ihnen gelingt, mit der Trauer und Wut weiterzuleben. Experten: Dr. Jens Hoffmann, Forensischer Psychologe. Ines Geipel, Autorin, schrieb das Buch „Für heute reicht?s“ über den Amoklauf von Erfurt 2002. Gisela Mayer, Aktionsbündnis Winnenden, sie verlor ihre Tochter Nina beim Amoklauf in Winnenden, die 24-jährige war Referendarin an der Albertville-Realschule. Prof. Dr. Herbert Scheithauer, Konfliktforscher, Freie Universität Berlin. Juli Zeh, Autorin, Juristin, inszenierte ein Theaterstück zum Thema Amok. Klaus Jansen, Bund Deutscher Kriminalbeamter, Bundesvorsitzender. Dr. Alina Wilms, Traumatherapeutin, betreute Opfer und Hinterbliebene des Amoklaufs von Erfurt. Jürgen Kohlheim, Deutscher Schützenverband, Vizepräsident. Prof. Dr. Britta Bannenberg, Professorin für Kriminologie an der Universität Giessen, Expertin für Gewaltkriminalität und Kriminalprävention, sowie Gewalt an Schulen. (Text: VOX)
Deutsche TV-PremiereSa. 16.10.2010VOX
Sendetermine
Sa. 16.10.2010 NEU
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