Der Osten – Entdecke wo du lebst Folge 373: Stein auf Stein zum Welterfolg – Anker-Steinbaukästen aus Rudolstadt
Folge 373
Stein auf Stein zum Welterfolg – Anker-Steinbaukästen aus Rudolstadt
Folge 373 (45 Min.)
Herstellung der künstlichen Bausteine mit hydraulischen Pressen.
Bild: Rolf Sakulowski
Albert Einstein hat mit ihnen gespielt, Erich Kästner und auch Roman Herzog – die Ankersteine aus Rudolstadt haben die Kindheit von Generationen begleitet. Vor 140 Jahren starteten die farbigen Steine von Thüringen aus einen einzigartigen Siegeszug rund um den Globus, und noch heute faszinieren die klassischen Baukästen kleine und große Baumeister und Sammler. Alles begann mit der Idee zweier Luftfahrpioniere: Otto und Gustav Lilienthal experimentierten am heimischen Backofen mit Quarzsand, Kreide, Leinöl und Farbpigmenten, um daraus Steine herzustellen – für einen Baukasten, der es Kindern ermöglichen sollte, eigene kleine Bauwerke zu
errichten und damit ihre Kreativität zu beflügeln. Das Experiment gelang, die Vermarktung nicht. Und so war es der findige Unternehmer Friedrich Adolf Richter, der die Rezeptur erwarb und 1880 in seiner Rudolstädter Fabrik mit der Produktion der neuartigen Baukästen begann. Unter seinem Markenzeichen, dem Anker, entwickelte er die Lilienthalsche Idee zu einem Systemspielzeug für Jung und Alt weiter, startete eine einzigartige Werbeoffensive und eröffnete Verkaufsfilialen von St. Petersburg bis New York. Das machte die Thüringer Ankerkästen zur Weltmarke und den Gründerzeit-Unternehmer zum Millionär. (Text: MDR)
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