Folge 166

  • Bad Langensalza – wunderbar verwandelt!

    Folge 166
    „Grau, trist, schmutzig“, das antworten die meisten Bad Langensalzaer, fragt man sie nach ihrer Stadt vor der Wende. Gerade mal die Hausfassaden ließen den einstigen Charme des Ackerbauernstädtchens spüren. An der Marktstraße, der „Prachtstraße“ im Zentrum, brachte ein Hauch Farbe ein bischen Frische ins Stadtgesicht. Dahinter – Verfall, Leerstand, Müll und Schutt, Brachflächen, morbide Industrieanlagen. Als Bernhard Schönau 1994 das Bürgermeisteramt übernimmt, steht er vor einer Stadt mit -zig Industriebrachen, hoher Arbeitslosigkeit, einer geschlossenen Kurklinik.
    Was tun? Und wo anfangen? Schönau, leidenschaftlicher Kämpfer und Stratege, entwickelt eine Vision: Ein schmuckes Kurstädtchen – zum Leben und Genießen. Familien in der Innenstadt, in sanierten Fachwerkhäusern mit grünen Innenhöfen und Gärten, vielen Gärten – für Bürger, Kurgäste und Touristen. Manchen ist er vielleicht zu autoritär, als er anfängt, aus der Vision eine Wirklichkeit zu machen. Aber viele steckt er an.
    Begeisterung, Aufbruchsstimmung, Ideen sprudeln, Geld fließt aus Fördertöpfen. Die Bad Langensalzaer entwickeln sich zu Meistern im Aufspüren von Förderprogrammen. Fast immer gehören sie zu den ersten Bewerbern und setzen das Geld gekonnt ein. Stück für Stück verwandelt sich die Stadt. Heute ist Bad Langensalza wieder ein schmuckes Kurstädtchen – zum Leben und Genießen. Es gibt elf Gärten für Bürger, Kurgäste und Touristen. 2011 gab’s den Titel „blühendste Stadt Europas“.
    Längst
    ist nicht alles geschafft, braucht es immer noch einen langen Atem, Ideen und vor allem Geld, aber dennoch ist „Bad Langensalza – Wunderbar verwandelt“. In seinem Programmschwerpunkt „25 Jahre Deutsche Einheit“ widmet sich der MDR in einer dreiteiligen Staffel der Geschichte der Wiedergeburt unserer Städte. Die Sendereihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ zeigt am Beispiel von Halberstadt, Bad Langensalza und Zwickau, wie sich das Lebensumfeld in Ostdeutschland in diesem zeitgeschichtlich unglaublich kurzen Zeitraum von Grund auf verändert hat.
    Heute scheint das bereits selbstverständlich. Doch wer vermag sich auszumalen, wie unsere Städte ohne die Wende heute aussehen würden. „Wo Häuser verkommen, verkommen auch Menschen“ war 1989 vielerorts auf Transparenten zu lesen. Der Protest gegen den verantwortungslosen Umgang mit wertvoller Bausubstanz, das Ringen um den Erhalt historisch gewachsener Stadtkerne spielten eine wesentliche Rolle für die Bürgerbewegung. Die ersten Jahre nach der Deutschen Einheit waren geprägt durch den abrupten Niedergang der ostdeutschen Industrie.
    Der Verlust jahrzehntelang gewohnter Arbeitsplätze – fast über Nacht – war Quelle von Ernüchterung und Verzweiflung. Schrumpfende Städte, Abwanderung, Überalterung waren die Folgen. Wo industrielle Kerne erhalten werden konnten und neue Industriestandorte dazukamen, wuchsen Hoffnung, neue Arbeitsplätze. Wo städtebauliche Sanierung griff und die Tristesse verschwand, stabilisierten sich die Bevölkerungszahlen, entwickelte sich ein neues Lebensgefühl – eben „wunderbar verwandelt“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.05.2015MDR

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 03.09.2022
02:25–02:55
02:25–
Sa 01.10.2016
13:00–13:30
13:00–
Sa 16.01.2016
11:30–12:00
11:30–
Sa 03.10.2015
12:00–12:30
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Mi 20.05.2015
05:55–06:25
05:55–
Mi 20.05.2015
02:05–02:33
02:05–
Di 19.05.2015
20:45–21:15
20:45–
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