Privat sei er Russe, so sagt er, beruflich deutscher Schriftsteller: Wladimir Kaminer. Seit mehr als 30 Jahren lebt er in Berlin und ist den Deutschen auf der Spur. 1967 in Moskau geboren, hat er längst die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen und fremdelt kaum noch, auch wenn er das Staunen über die Deutschen immer noch nicht überwunden hat. Er reist kreuz und quer durchs Land und beobachtet seine inzwischen nicht mehr ganz so neuen Mitbürger*innen. Die gewonnenen Einsichten
hält er regelmäßig in Büchern und Kolumnen fest. Mit seinem Erzählband „Russendisko“ und zahlreichen weiteren Bestsellern wurde er zu einem der beliebtesten Autoren Deutschlands. Seit Corona erkennt er Land und Leute allerdings kaum wieder. In seinem neuen Buch „Die Wellenreiter. Geschichten aus dem neuen Deutschland“ schildert er eine Normalität, in der alles verrückt ist. Der schön geordnete Alltag steht plötzlich Kopf. Und Wladimir Kaminer schaut zu. (Text: NDR)