Sie ist Gründerin der ersten Social-Media-Agentur Deutschlands und war jüngste Aufsichtsrätin eines DAX-Unternehmens: Fränzi Kühne. Als eine der wenigen weiblichen Führungskräfte hat sie allerdings die Erfahrung gemacht: Das Projekt Familie spielt bei Männern in Führungspositionen praktisch nie eine Rolle. Bei Frauen, so Kühne, werde dies hingegen immer thematisiert und in Bewerbungsgesprächen auch immer mitgedacht. Also hat sie den Spieß umgedreht und für ihr Buch „Was Männer nie gefragt werden. Ich frage trotzdem mal“ mit 22 Männern gesprochen. Darunter sind Prominente wie die Politiker Heiko Maas und Gregor Gysi oder der Ex-Vorstandsvorsitzender von Siemens, Joe Kaeser. Fränzi Kühne fragte die Männer etwa auch, wie auf die eigne Vaterschaft reagiert wurde. In Berlin geboren, studierte
Fränzi Kühne Jura. Das Studium brach sie 2008 ab, um eine Digitalagentur zu gründen. Es war die erste Agentur in Deutschland, die digitale Marketingstrategien für Unternehmen entwickelt und Führungskräfte und Gründer zu Digitalisierungsfragen berät. Im November 2014 kürte das Onlinemagazin EDITION F Fränzi Kühne zu einer der wichtigsten 25 Frauen der digitalen Zukunft. 2017 wurde sie im Alter von nur 34 Jahren vom Konzern Freenet AG zur Aufsichtsrätin gewählt. Seit März 2018 ist Fränzi Kühne im Stiftungsrat der AllBright Stiftung und engagiert sich für mehr Frauen in Führungspositionen. Die Mutter zweier Kinder erzählt auf dem Roten Sofa, wie sich ihre eigene Einstellung zur Frauenquote verändert hat und welche Reaktionen sie auf die Fragen, die Männern eigentlich nicht gestellt werden, bekam. (Text: NDR)