4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1 (30 Min.)
    30 Jahre nach dem Mauerfall wird in den ehemaligen Ländern des Ostblocks die Erinnerung an den Kommunismus offiziell eher verdrängt. Ganz anders die Künstler – sie setzen sich mit dem sozialistischen Erbe auseinander, legen den Finger in die Wunden, loten Unausgesprochenes aus, spüren verlorenen Sehnsüchten nach und spiegeln damit auch die Vielfalt der Umwandlungsprozesse in ihren Heimatländern. Anders als jedes andere Land des Ostblocks wurde die ehemalige DDR einfach einem bereits existierenden Staat einverleibt, der Werte und Identität für alle vorgibt. 30 Jahre nach der Wende brechen Narben des Zusammenbruchs wieder auf.
    Die Künstler verarbeiten diesen radikalen Umbruch und ergründen Identitätsprobleme. Die Dokumentation begleitet den Maler Norbert Bisky, der die Gespenster seiner sozialistischen Vergangenheit zu prallen Gemälden verarbeitet. Zeigt, wie der Künstler Jörg Herold auf Dinge aufmerksam macht, die in Vergessenheit geraten sind oder gerade vergessen werden. Und er begleitet die Fotografin Margret Hoppe, die immer dann mit ihrer Kamera da ist, wenn wieder ein Kunstwerk aus der DDR abgetragen wird; ihre Arbeit ist ein Archiv des Verschwindens. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.10.2019arte
  • Folge 2 (30 Min.)
    30 Jahre nach dem Mauerfall wird in den ehemaligen Ländern des Ostblocks die Erinnerung an den Kommunismus offiziell eher verdrängt. Ganz anders die Künstler: Sie setzen sich mit dem sozialistischen Erbe auseinander, legen den Finger in die Wunden, loten Unausgesprochenes aus, spüren verlorenen Sehnsüchten nach und spiegeln damit auch die Vielfalt der Umwandlungsprozesse in ihren Heimatländern. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben in Russland Kapitalismus und Nationalismus das Ruder übernommen. Relikte aus der Sowjetzeit werden als Symbole russischer Großmachtbestrebungen umgenutzt.
    Dem setzen die Künstler Ideale und Utopien der frühsowjetischen Avantgarde oder magische Fantasiewelten entgegen. So erschafft der Künstler Pavel Pepperstein märchenhafte Universen, in denen etwa Lenin zu einer Art Traum-Gottheit mutiert. Arseny Zhilyaev verarbeitet in seiner Kunst die Theorien der frühen Kosmisten und Kommunisten. Und die Petersburger Künstler von Chto Delat leben und arbeiten als Kollektiv, orientieren sich an den Ideen der russischen Avantgarde. Die Dokumentation zeigt, wie die Künstler aus dem sozialistischen Erbe Ideen für die Zukunft ziehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.10.2019arte
  • Folge 3 (26 Min.)
    Bulgarien ist das ärmste EU-Mitglied, der Alltag wird immer noch dominiert von Korruption, Armut und dem langen Arm Russlands. Dagegen revoltiert eine junge Kunstszene. Sie fordert die überfällige Auseinandersetzung mit dem sozialistischen Erbe. Als Bühne dafür dienen oft die allgegenwärtigen Monumente der kommunistischen Ära. Der Fotograf Nikola Mihov dokumentiert in seinem Projekt „Forget Your Past“ eben diese Relikte einer komplexen Vergangenheit. Die Dokumentation begleitet außerdem die Street-Artists von Destructive Creation, die in nächtlichen Guerilla-Aktionen den sowjetischen Giga-Skulpturen einen neuen Look verpassen. Und die Filmemacherin Diana Ivanova hat in Archiven Belege für die andauernde Macht der alten Herrscher entdeckt und bringt in ihrem jährlichen Goatmilk-Festival Künstler und Einheimische zusammen, um über das Vergangene zu sprechen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.10.2019arte
  • Folge 4 (26 Min.)
    In den ehemaligen Ländern des Ostblocks wird 30 Jahre nach dem Mauerfall die Erinnerung an den Kommunismus öffentlich eher verdrängt. Ganz anders machen es die Künstler: Sie setzen sich mit dem sozialistischen Erbe auseinander, legen den Finger in die Wunde, loten Unausgesprochenes aus und spüren verlorenen Sehnsüchten nach. Damit spiegeln sie auch die Vielfalt der Umwandlungsprozesse in ihren Heimatländern wider. In Litauen wurden in den vergangenen drei Jahrzehnten zahlreiche Skulpturen aus der Zeit des Sozialismus entfernt und durch neue Statuen ersetzt.
    In der offiziellen Lesart wird die litauische Zugehörigkeit zur ehemaligen Sowjetunion oft als Besatzungszeit betrachtet; das neue Litauen definiert sich als „befreit“. Doch hinter dem Selbstbild eines vorbildlichen EU-Landes lauert eine große Unsicherheit im Umgang mit dem Vergangenen. Eine Reihe litauischer Künstler distanziert sich von der offiziellen Vergangenheitsbewältigung des Landes. Mit Hilfe vielfältiger Kunstformen sezieren sie das sozialistische Erbe und nehmen den neuen Nationalstolz kritisch unter die Lupe. Zu ihnen zählt Deimantas Narkevicius, der in seinen „subjective documentaries“ eine neue Sichtweise auf den Abriss von Skulpturen aus der Sowjetzeit ermöglicht.
    Die junge Künstlerin Egle Ulcickaite will mit Gemälden von Objekten die Vergangenheit begreifbar machen. Und Dainius Liskevicius lotet mit seinen biografischen Arbeiten Skurrilität, Brutalität und Widersprüchlichkeiten des Lebens in der Sowjetunion aus. Mit ihren Arbeiten fordern die Künstler eine bewusstere Auseinandersetzung mit der Vergangenheit – nicht zuletzt mit dem Ziel, die Gegenwart besser zu begreifen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.10.2019arte

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Das Rote Erbe online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…