Staffel 3, Folge 1–6

Staffel 3 von „CinéKino“ startete am 21.02.2018 bei arte.
  • Staffel 3, Folge 1 (27 Min.)
    Wodka-Martini, schöne Frauen, schnelle Autos, raffinierte technische Spielereien der Mythos 007 begeistert sein weltweites Kinopublikum seit mehr als einem halben Jahrhundert. Der berühmteste Agent aller Zeiten, „Bond, James Bond“, verkörpert Britishness pur. Im Geheimdienst Ihrer Majestät haben gespielt: ein Australier, ein Schotte, ein Ire, ein Waliser. Und natürlich auch Engländer, wie aktuell Daniel Craig. Spione hatten es schon Alfred Hitchcock angetan, seine beiden Versionen von „Der Mann, der zuviel wusste“ (1934 und 1956) geben dabei der Royal Albert Hall eine prominente Rolle.
    Die Loge des Attentatsopfers nutzt bei ihren Besuchen in der Royal Albert Hall die Queen höchstselbst. Deren filmisches Porträt von Stephen Frears mit Helen Mirren in der Hauptrolle wurde zum Welterfolg. Der Regisseur lässt Höhepunkte seiner Karriere, von „Mein wunderbarer Waschsalon“ bis zu „The Queen“ Revue passieren und erinnert an den Aufbruch des britischen Kinos. Aufbruch, das ist auch das Stichwort für die Muse des Independent Cinema Tilda Swinton, die ihre internationale Karriere in der Zusammenarbeit mit dem Regisseur Derek Jarman begann. Ken Loach, Altmeister eines für die Gegenwart und die Nöte der Menschen offenen Kinos, trifft immer wieder den Nerv der Zeit.
    So auch mit seinem bislang letzten Film, dem in Cannes ausgezeichneten „Ich, Daniel Blake“, über dessen Entstehung seine Produzentin Rebecca O’Brian in dieser Folge spricht. Als eine mögliche Nachfolgerin von Ken Loach nennt der britische „Guardian“ Andrea Arnold. „CineKino“ berichtet über ihren in Cannes ausgezeichneten Film „Fish Tank“ mit Katie Javis und Michael Fassbinder in den Hauptrollen dieses hochintensiven Dramas. Für eine andere Tradition stehen die Filme von Michael Powell und Emeric Pressburger.
    „CineKino – Großbritannien“ führt durch das Werk dieses in der Filmgeschichte einzigartigen Duos, das mit „Die roten Schuhe“ einen der größten Tanzfilme der Kinogeschichte schuf. Britisches Kino und Erotik eine Nicht-Beziehung? Keineswegs, wie Nicholas Roegg in „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ bewies, mit einer höchst kunstvollen Verschränkung des Liebesaktes mit dem Danach. Britisches Kino und Humor eine besonders fruchtbare Beziehung? Unbedingt. Zumal, wenn sich Charles Crichton und John Cleese zusammentun. Das Resultat: „Ein Fisch namens Wanda“. Film ab für Großbritannien! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.02.2018arte
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 29.11.2017 angekündigt
  • Staffel 3, Folge 2 (26 Min.)
    Tschechoslowakisches Kino, das ist eine vielfältige, ungemein reiche Geschichte: Märchenfilme, surrealistische Animationen, „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“, der Aufbruch des Films im Prager Frühling. Ein Kino auch der politischen Umbrüche, wie sie Magda Vasaryova durchlebte. Mit 16 Jahren wurde sie der Star des grandiosen Historienepos „Marketa Lazarova“. Gedreht hat sie ihre Filme im legendären Studio Barrandov. Nicht im Studio, sondern großenteils in kleinen slowakischen Ort Sabinov wurde „Das Geschäft in der Hauptstraße“ gedreht, der mit seiner bitteren Darstellung der slowakischen Gesellschaft während der NS-Zeit 1966 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewann.
    Jiri Menzels Meisterwerk „Lerchen am Faden“, sofort nach Fertigstellung verboten, ruhte über 20 Jahre lang im Giftschrank, bis er 1990 auf der Berlinale triumphierte. Mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „Amadeus“, Höhepunkten des amerikanischen Films, gewann Milos Forman zweimal den Oscar.
    Es sind ebenso individuelle Werke wie seine in der CSSR realisierten Filme „Der schwarze Peter“ oder „Die Liebe einer Blondine“. Politische Zensur, ökonomische Zwänge, beides hat er in seiner Karriere erlebt, sein Rückblick ist ein Votum für die Freiheit künstlerischer Arbeit. Mit seinem Skandalerfolg „Ekstase“ sprengte Gustav Machaty 1933 die Grenzen für die Darstellung erotischen Begehrens und weiblicher Lust. Ein bahnbrechender Film, der in die Geschichte einging. Auch Jan Svankmajer, Meister des surrealistischen Films, nutzt neue Wege.
    Mit über 80 Jahren entdeckt er die Chancen des Crowdfundings für seinen Animationsfilm „Insects“. Ein Antiheld, Sinnbild des kleinen Mannes, das ist die Persönlichkeit des tschechoslowakischen Kinos: der brave Soldat Schwejk. Ein anderes, selbstbewusstes „role model“ macht „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zu einem der erfolgreichsten Märchenfilme überhaupt. Nicht nur zur Weihnachtszeit fasziniert der Star des Films, Libuse Safrankova, ein immer neues Publikum. Film ab für den tschechoslowakischen Film! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.02.2018arte
  • Staffel 3, Folge 3 (26 Min.)
    Spanisches Kino: Sofort hat man Szenen aus den berührenden, manchmal schrillen und dabei zutiefst menschlichen Filmen des Pedro Almodóvar vor Augen, dessen Werk mit den bedeutendsten internationalen Filmpreisen ausgezeichnet ist. Darunter ein Oscar für „Alles über meine Mutter“, in dem Almodóvars Muse Penélope Cruz eine aidskranke schwangere Nonne spielt. Seit vielen Jahren zählt sie zu den ganz großen Schauspielerinnen von internationalem Rang. „CineKino“ gibt Einblick in die vielseitige Karriere des spanischen Weltstars. Doch lange zuvor sorgte bereits ein spanischer Regisseur international für Furore und gilt heute als einer der wichtigsten Filmemacher des 20. Jahrhunderts.
    Mit „Viridiana“ gewann Luis Buñuel 1961 die Goldene Palme von Cannes und löste einen folgenschweren Skandal aus. Doch was wissen wir jenseits einiger international bekannter Namen vom spanischen Kino? Als sich die Welt während der Jahrzehnte der Franco-Diktatur von Spanien abgewandt hatte, entstanden trotz harscher Zensur Filme, die leider nie über die Grenzen des Landes hinaus bekannt wurden. Der Regisseur und Oscar-Preisträger Fernando Trueba hält sie für die besten des spanischen Kinos. „CineKino“ entdeckt unbekannte Schätze. Und wussten Sie, dass das spanische Kino als Referenz für den fantastischen Film steht und im Badeort Sitges seit 1968 alljährlich das weltweit bedeutendste internationale Festival des Fantastischen Films stattfindet? Verwunderlich auch, dass der in Spanien beliebteste und berühmteste Regisseur und Schauspieler im Ausland weitestgehend unbekannt geblieben ist: Fernando Fernán Gómez ein Must.
    „CineKino“ stellt ihn vor. Eine seiner über 180 Filmrollen galt natürlich dem von Miguel de Cervantes erschaffenen spanischen Mythos des Don Quijote, der seit den Anfängen des Kinos auch außerhalb Spaniens zu zahlreichen Verfilmungen inspirierte. Zuletzt Monty-Python-Mitbegründer Terry Gilliam, dessen Film bald in die Kinos kommen soll. Film ab für Spanien! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.02.2018arte
  • Staffel 3, Folge 4 (26 Min.)
    „CineKino Polen“ berichtet von großen Regisseuren und Filmen, die zutiefst verknüpft sind mit der Geschichte ihres Landes. Roman Polanski kehrt 2001 nach 40 Jahren Exil in sein Heimatland zurück, um dort seinen erfolgreichsten und persönlichsten Film „Der Pianist“ zu drehen. Mit „Ida“ von Pawel Pawlikowski geht 2015 erstmals der Oscar für den besten fremdsprachigen Film nach Polen, wo das vielschichtige Porträt der polnischen Nachkriegsgeschichte als „anti-polnisch“ und „geschichtsverfälschend“ kritisiert heftige Kontroversen auslöste.
    Für den mit allen bedeutenden internationalen Preisen ausgezeichneten Regie-Altmeister Andrzej Wajda gab es in Zeiten ohne Meinungsfreiheit und freie Wahlen in Polen „außer uns Künstlern niemanden, der gewisse Dinge angesprochen hätte [ …] Der Film war die einzige Möglichkeit, mit einem großen Teil der Bevölkerung, der Gesellschaft in Kontakt zu treten und von ihr verstanden zu werden.“ In seinem Film „Der Mann aus Marmor“ aus dem Jahr 1977 behandelt er in einer neuen, originellen Form mit mehreren Erzählebenen sowohl die Fehler der Vergangenheit als auch das Aufkommen einer neuen Generation von Oppositionellen.
    Krystyna Janda debütiert in diesem Film in der Hauptrolle, die ihr zu internationalem Durchbruch verhilft. Sie dreht mit Wajda, Kieslowski, Zanussi und vielen anderen, war häufiger Gast auf der Berlinale und mit „Verhör einer Frau“ 1990 auch bei den Filmfestspielen in Cannes vertreten. Obwohl ihr die internationale Schauspielwelt offen steht, entscheidet sie sich stets für heimische Produktionen, sowohl auf der Theaterbühne als auch auf der Leinwand.
    Mit der Filmreihe „Dekalog“, die von den zehn Geboten handelt, gelingt Krzysztof Kieslowski 1988 überraschend der internationale Durchbruch. „CineKino“ blickt auf das Werk des großen Regisseurs, der wie Wajda, Polanski und Zanussi an der Filmhochschule von Lodz studierte. Ein besonders erfolgreicher Absolvent dieser international renommierten Schule ist auch Juliusz Machulski, dessen Komödien sich in Polen großer Beliebtheit erfreuen. „CineKino“ präsentiert seinen Kassenschlager „Sexmission“. Film ab für Polen! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.02.2018arte
  • Staffel 3, Folge 5 (26 Min.)
    „CineKino Österreich“: ein faszinierender Streifzug durch eine der vitalsten Kinematographien Europas. Michael Hanekes Welterfolg „Das weiße Band“ fehlt hier ebenso wenig wie überraschende Aspekte. Zum Beispiel die sogenannten Herrenfilme, die Anfang des 20. Jahrhunderts reüssierten bis die Zensur angesichts der Freizügigkeit dieser frühen erotischen Filme eingriff. Ulrich Seidl spricht im Kapitel „Ein Regisseur“ über seine als provokant empfundenen Werke, den Vorteil der Arbeit mit Laiendarstellern und den Verzicht darauf, ein Drehbuch zu exekutieren. Kaiserin Elisabeth taucht als jene historische Persönlichkeit auf, an der sich (nicht nur) der österreichische Film abarbeitete und damit auch Romy Schneider, die die Rolle der „Sissi“ kein viertes Mal übernehmen wollte.
    Der schwarze österreichische Humor kommt mit Josef Hader zu Ehren, der als Kreuzretter in „Komm, süßer Tod“ Kollateralschäden produziert. Im Kapitel „Ein Darsteller“ tritt Karl Markovics auf, international bekannt geworden durch seine Rolle in dem mit dem Oscar ausgezeichneten Film „Die Fälscher“. Der auch filmpolitisch aktive Schauspieler plädiert für die wichtige Skepsis gegenüber der besten eigenen Leistung.
    Der Prater, ein Ort des Vergnügens für Wiener und Touristen gleichermaßen, schon lange vor Carol Reeds „Der dritte Mann“ zur Filmkulisse geworden, führt in die Film- und zugleich in die Zeitgeschichte. Ein Ort der Träume und Versuchungen, auch einer, an dem die Nationalsozialisten Propagandabotschaften zu inszenieren wussten. Die frappierende Internationalität des heutigen österreichischen Kinos manifestiert sich nicht nur in den vielen Auszeichnungen für seine Regisseure, sondern auch in den Aktivitäten der Produktionsgesellschaft coop99, gegründet von Barbara Albert, Jessica Hausner, Martin Gschlacht und Antonin Svoboda: ein Modell für modernes, unabhängiges Produzieren, einflussreich über die Grenzen hinweg.
    Wie die Werke von Michael Glawogger, der zum Vorbild für unerschrockene Dokumentarfilmer wurde. Seinem „Workingman’s Death“ ist das Kapitel „Ein Film“ gewidmet. In der Österreich-Folge von „CineKino“ darf auch das vor mehr als 50 Jahren gegründete Österreichische Filmmuseum im Herzen von Wien nicht fehlen. Es zählt zu den wichtigsten Kinematheken Europas und hat mit seinem vielfältigen Filmangebot längst auch sein internationales Publikum gefunden. Sein Ehrenpräsident: Martin Scorsese. Film ab für Österreich! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.02.2018arte
  • Staffel 3, Folge 6 (27 Min.)
    Das Schweizer Kino: drei Sprachen, große Namen und jede Menge zu entdecken! Da ist Bruno Ganz, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler unserer Zeit, dessen Wandelbarkeit vom Engel über Hitler bis hin zum melancholischen Kellner in Venedig oder dem Alm-Öhi an Vielseitigkeit kaum zu übertreffen ist. Dem Schweizer Kino ist er trotz seiner internationalen Karriere immer treu geblieben, so kürzlich in Alain Gsponers Verfilmung von „Heidi“. Johanna Spyri schuf mit ihrem Erfolgsroman vom Waisenkind und dem Großvater einen Schweizer Mythos, der die Welt eroberte und über 20 Mal verfilmt wurde.
    „CineKino“ erzählt Heidis filmische Laufbahn. Zutiefst schweizerisch geht es auch in der zeitlosen Politkomödie „Die Schweizermacher“ zu, wenn die beiden Beamten der Einbürgerungsbehörde Bodmer und Fischer Ausländer auf Herz und Nieren prüfen, die auf einen Schweizer Pass hoffen. Rolf Lyssys 1978 gedrehter Film wurde zum nationalen Erfolgsprodukt, das auch im deutschsprachigen Ausland einschlug.
    Von der schwierigen Einreise in die Schweiz handelt auch der während des Zweiten Weltkriegs in den Schweizer Bergen und an der italienischen Grenze unter schwersten Bedingungen gedrehte Film „Die letzte Chance“ von Leopold Lindtberg, der als die berühmteste Schweizer Kinoproduktion gilt. Bei den ersten Filmfestspielen in Cannes 1946 erhält er den Grand Prix, das Äquivalent der heutigen Goldenen Palme. Um die Palme konkurriert viele Jahre später auch Jean-Luc Godard mit „Rette sich, wer kann (das Leben)“, den der französisch-schweizerische Regisseur selbst nach seiner jahrelangen Abkehr vom Publikumsfilm als seinen „zweiten ersten Film“ bezeichnet hat.
    „CineKino“ gibt Einblicke in Godards Schweizer Kinoansichten. Der Kinodokumentarfilm hat in der Schweiz eine besondere Tradition und genießt auch im Ausland einen exzellenten Ruf. Die Internationalen Filmfestspiele von Locarno räumen ihm, wie auch dem Autorenfilm, einen besonderen Platz ein, und die legendären Open-Air-Filmvorführungen auf der Piazza Grande sind hier keineswegs dem Mainstreamkino vorbehalten.
    Für den renommierten Schweizer Regisseur Alain Tanner begann hier 1969 seine große internationale Karriere mit dem begehrten Goldenen Leoparden für „Charles – tot oder lebendig“. Tanner gilt gemeinsam mit Claude Goretta und Michel Soutter als einer der Väter des neuen Schweizer Films, der 1968 mit der Gründung der „Groupe des 5“ seinen Anfang nahm. Ihr Geist umweht noch heute das Schweizer Kino. Film ab für die Schweiz! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.02.2018arte

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