bisher 287 Folgen, Folge 241–265
241. NATO – wer wird Europa schützen?
Folge 241 (45 Min.)Deutschland und die NATO bewegen sich seit dem Ukraine-Krieg in der Sicherheitspolitik in eine neue Richtung. Im Osten entstehen wieder Fronten, von denen man jahrzehntelang dachte, dass sie hinter uns liegen. Mit Russland kommen frühere Feinde zurück, mit der Türkei werden manch alte Freunde immer unbequemer und mit einer USA unter Donald Trump verliert die NATO möglicherweise bald einen Verbündeten. Die ARD-Story blickt anlässlich des 75. Jahrestages der NATO-Gründung auf Deutschlands Rolle im Militärbündnis. Was wurde in den letzten Jahren versäumt und muss sich jetzt ändern? Wie gut ist Deutschland auf den Kriegsfall vorbereitet? Und wenn sich die USA zurücknehmen, kann Deutschland überhaupt eine Führungsrolle in der NATO übernehmen? Friederike Rohmann und David Holland fragen, wohin und wie schnell das alles gehen wird.Der Film verfolgt eine Truppenverlegung der Bundeswehr in Richtung Baltikum und lässt internationale Expertinnen und Experten sowie aktive und ehemalige NATO-Befehlshaber zu Wort kommen. Im Fokus der Dokumentation liegen logistische Fragen und Probleme, mit denen die NATO konfrontiert ist. Außerdem werden die Schwachstellen von Artikel 5 – der NATO-Beistandserklärung – offengelegt. Denn eindeutig geklärt ist die Situation bei einem Angriff auf ein NATO-Land nicht. Im Jahr der US-Wahlen fragt der Film: Wie wichtig sind die USA für die NATO? Trumps ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton ordnet ein, wie kurz die USA 2018 tatsächlich davorstand, die NATO zu verlassen. Was wären die Folgen gewesen und kann sich das vielleicht wiederholen? Welche Bedeutung hätte es für das transatlantische Verteidigungsbündnis, wenn Donald Trump erneut Präsident werden würde? Angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen und der zunehmenden Spannungen an den Grenzen Europas stellt sich die Frage: Muss Deutschland in der NATO führen, weil die USA sich womöglich immer mehr aus dem Bündnis zurückziehen werden? Die Dokumentation zeigt verschiedene Perspektiven auf die transatlantische Partnerschaft und die damit verbundenen Herausforderungen, wobei sie gleichzeitig den Blick auf Deutschlands Beitrag und seine potenzielle Führungsrolle innerhalb der NATO richtet. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 10.04.2024 BR 242. Mein Italien unter Meloni
Folge 242 (45 Min.)Seit eineinhalb Jahren regiert Giorgia Meloni Italien. Erstmals in der Nachkriegsgeschichte steht mit Fratelli d’Italia eine Partei mit post-faschistischen Wurzeln an der Spitze der Ingo Zamperoni begibt sich nach „Trump, meine amerikanische Familie und ich“ (2020) und „Trump, Biden, meine US-Familie und ich“ (2022) diesmal auf eine sehr persönliche filmische Reise durch Italien. Zamperoni hat die deutsche und die italienische Staatsbürgerschaft. Sein Vater ist Italiener, seit seiner Kindheit ist er mit dem Land eng verbunden, der Großteil der Familie Zamperoni lebt dort bis heute.„Ich möchte verstehen, woher dieser Rechtsruck kommt, welche Auswirkungen er mit sich bringt und wie die Menschen in Italien damit umgehen.“ Der Tagesthemen-Moderator sucht in Gesprächen mit Familienangehörigen und Freunden aus Kindheitstagen sowie hochrangigen Interviewpartnern Antworten. Die Spurensuche beginnt am Lago Maggiore, führt über die Weinberge des Veneto, die Adria-Küste und die norditalienischen Städte Bologna und Ferrara über Rom bis nach Catania auf Sizilien. Während Cousine Paola eine glühende Lega-Anhängerin ist und damit die Wahl von Giorgia Meloni zur Ministerpräsidentin in Kauf nimmt, verurteilen ihre Schwestern Elena und Sonia die restriktive Familienpolitik der neuen Regierung und den fehlenden Umgang mit der faschistischen Vergangenheit. Auch der Freundeskreis ist gespalten: Stefania aus Bologna wäre nach dem Wahlsieg der Fratelli d’Italia am liebsten ausgewandert, Irene und Federico, die Freunde in Ferrara, aber machen sich keine großen Sorgen, denn irgendwie haben sich die Italienerinnen und Italiener noch immer „arrangiato“ – arrangiert. Darin seien sie Weltmeister, egal, wer gerade an der Regierung sei. „Giorgia Meloni versteht meine Sorgen, denn sie ist eine von uns“, so sieht das Antonio Brugnatti, der das Adria-Strandbad Pinguino betreibt, das Ingo Zamperoni als Kind und Jugendlicher mit seiner Familie besucht hat. Für Aldo Cazzullo, Journalist und Autor der Tageszeitung Corriere della Sera, ist genau diese Volksnähe einer der Hauptgründe, warum sich 26 Prozent der Wählerinnen und Wähler für Fratelli d’Italia ausgesprochen haben. Dass nun im Zentrum der Regierungsarbeit eine restriktive Migrationspolitik steht, erfährt Giovanna di Benedetto von der Nichtregierungsorganisation Save the Children tagtäglich bei ihrer Arbeit. Die jungen Parteimitglieder, die Ingo Zamperoni auf einer Veranstaltung der „Brüder Italiens“ in Rom trifft, aber sind stolz auf den wachsenden Patriotismus in ihrem Land. Meloni habe Italien die Würde wieder gegeben und mache es stark in Europa. In der Tat agiert Georgia Meloni auf der europäischen Bühne eher zurückhaltend und pragmatisch – und damit ganz anders, als ihre anti-europäische Rhetorik im Wahlkampf vermuten ließ. „Wir sind diejenigen, die die meisten Schulden haben, also sind wir die Letzten, die sagen können: Jetzt können wir machen, was wir wollen“, so der Buchautor Aldo Cazzulo. Das habe auch Georgia Meloni erkannt und versuche deswegen, die traditionell guten Beziehungen zu Deutschland und Frankreich fortzuführen, obwohl sie politisch den rechtskonservativen Regierungen von Ungarn und Polen wesentlich nähersteht. Und natürlich bleibe das auch ihr Ziel: eine starke rechtskonservative Mehrheit in Europa. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 17.04.2024 BR 243. Ahmad Mansour – Gegen den Hass
Folge 243 (45 Min.)Für seine Unterstützer ist er eine „Lichtgestalt“; für seine Feinde ein „Hetzer“ und „Islamhasser“. An Ahmad Mansour scheiden sich die Geister. Geboren in Israel als Sohn einer palästinensischen Familie kämpft der bundesweit bekannte Psychologe Mansour in Deutschland gegen Antisemitismus und Extremismus. Der gläubige Muslim Mansour warnt vor dem politischen Islam, leistet Präventionsarbeit und kritisiert gleichzeitig die bundesdeutsche Migrationspolitik. Er sucht den Dialog und kann dennoch als hochgefährdete Person ohne massiven Polizeischutz keinen Schritt mehr tun. Monatelang haben Journalisten von „report München“ Ahmad Mansour exklusiv begleiten können. Wird er trotz des permanenten Drucks und Morddrohungen gegen sich und seine Familie weiter machen, wird es ihm gelingen mit seinen schärfsten Kritikern ins Gespräch zu kommen oder, wird er, wie so viele andere, frustriert aufgeben? (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.04.2024 BR 244. Comeback der Bettwanzen
Folge 244 (45 Min.)Sie sind klein, platt, wendig, lieben Menschenblut und tummeln sich sogar in Büchereien und Kinos. Sie wieder loszuwerden ist aufwändig und teuer, denn sie sind wahre Versteckkünstler und erstaunlich robust. Und so ist ihre Bekämpfung die „Königsklasse der Schädlingsbekämpfung“, weiß Kammerjäger Christoph Otto. Er heizt befallene Räume auf über 50 Grad auf, um den Wanzen so den Garaus zu machen. Den Insektenforscher Richard Naylor aus Chepstow in Großbritannien faszinieren die Lästlinge schon seit seiner Universitäts-Zeit. Inzwischen züchtet er die Tiere für die Ausbildung von Spürhunden, für die Schädlingsindustrie und die Wissenschaft.Richard Naylors Bettwanzen werden mit Eigenblut gefüttert und sind daher besonders begehrt. In seinem Schlaflabor führt er regelmäßig nächtliche Selbst-Versuche durch. Er weiß: für Beherbergungsbetriebe sind Bettwanzenfunde im Gästezimmer eine Katastrophe. Darüber sprechen möchte kaum jemand, zu groß ist die Sorge vor Umsatzeinbrüchen. Doch vereinzelt gehen Hoteliers nun in die Offensive: Max Malka betreibt ein Hotel südlich von Paris und wirbt bei seinen Gästen mit einem modernen Wanzen-Früherkennungssystem. Auch der Deutsche Alpenverein geht offen mit dem Thema um und plädiert für mehr Zusammenarbeit mit der Hotellerie. Er setzt seit Jahren verstärkt auf Aufklärung und Vorsorge. Regelmäßig werden vor allem Berghütten mit vielen Schlafplätzen von Wanzenspürhunden abgesucht. Denn eine Meldepflicht gibt es nicht. Resistenzen nehmen zu und aggressive Wirkstoffe wie DDT, die man noch im letzten Jahrhundert eingesetzt hat, sind verboten. Arlette Vander Pan testet die Wirksamkeit von Produkten aus der Schädlingsbekämpfungsindustrie für deren Zulassung. Sie sieht eine heraufziehende Lücke bei den Wirkstoffen gegen die Bettwanze und findet: „Die Hersteller müssten wieder neue Dinge entwickeln, damit die Resistenzen durchbrochen werden.“ (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 15.05.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Di. 14.05.2024 ARD Mediathek 245. Zu viele Tiere – Phänomen Animal Hoarding
Folge 245 (45 Min.)Es beginnt oft mit Liebe – zum Tier, und ist begleitet von Misstrauen – gegenüber Menschen. Zum Ausbruch kommt es häufig nach einer Lebenskrise: Das Phänomen „Animal Hoarding“ beginnt meist schleichend und endet umso schlimmer. Wenn Menschen krankhaft Vierbeiner sammeln, ist das Tierleid immens. Ein zunehmendes Problem für Behörden, Tierheime und die Gesellschaft. Was tun? Wenn Menschen abstürzen, das weiß Veterinärin Carolin Debuschewitz, reißen sie ihre Haustiere oft mit nach unten. Laut Deutschem Tierschutzbund sind im Jahr 2022 nicht nur die Fälle von Animal Hoarding gestiegen, sondern auch deren Intensität: In 15 Prozent der Fälle mussten über hundert Tiere beschlagnahmt werden, meist in erbärmlichem Zustand.In Tierheimen oder Auffangstationen müssen die verängstigten und geschundenen Tiere aufgepäppelt, kastriert und – wenn möglich – weitervermittelt werden. Manchmal bleibt aber nur das Einschläfern. Allein in Bayern zählen die Veterinärämter rund 50 Fälle pro Jahr – darunter auch solche wie im oberbayerischen Warngau, deren Verfolgung sich über Jahre hinziehen und vor Gericht landen. Ursula Bauer vom Tierschutzverein Aktion Tier kennt viele Beispiele in Deutschland: Sie verfolgt schon seit 20 Jahren Fälle von Animal Hoarding – und bringt sie zur Anzeige. Regelmäßig ist sie unterwegs zu Recherchen im Umkreis von Berlin. Dabei sammelt sie Beweise, um Behörden zu einem beherzteren Eingreifen zu motivieren, bevor eine Tierhaltung eskaliert. Die Behörden agieren oft nur als Feuerwehr, Tierheime sind am Anschlag. Betroffene Animal Hoarder zeigen sich meist uneinsichtig. Die Rückfallquote ist extrem hoch, manchmal ziehen sie einfach weiter, tauchen unter oder verstecken die Tiere. Tierschützer fordern eine Nachschärfung der Gesetze und ein bundesweites Zentralregister für verurteilte „Animal Hoarder“. Es soll Veterinärämtern helfen, verurteilte Tierhorter besser im Blick zu behalten. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 22.05.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Di. 21.05.2024 ARD Mediathek 246. Machtspiel Europa: Kompromisse um jeden Preis?
Folge 246 (45 Min.)Die Europawahlen vom 6. bis 9. Juni 2024 werfen ihre Schatten voraus. Umfragen prognostizieren einen Rechtsruck mit Stimmengewinnen für rechte Parteien im Parlament. „Machtspiel Europa: Kompromisse um jeden Preis?“ beleuchtet diese Entwicklung und analysiert den Einfluss rechter Positionen auf die EU-Politik. Dazu begleitet das TV-Team Europaabgeordnete während der laufenden Amtszeit von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (2019–2024) und fokussiert sich auf drei zentrale Themen: Klimawandel, Migration und die Machtverteilung zwischen der EU und Nationalstaaten. Zwei Politikerinnen umarmen sich: Die freundschaftlichen Bilder zwischen Ursula von der Leyen und Giorgia Meloni, der rechtspopulistischen Ministerpräsidentin Italiens, stehen sinnbildlich für die Spannungen in der EU.Hier versuchen zwei miteinander auszukommen, die eigentlich in unterschiedlichen politischen Lagern stehen. Die Dokumentation zeigt, wie proeuropäische Kräfte, Kritiker und rechte Gegner miteinander ringen. Als von der Leyen ihre Amtszeit 2019 beginnt, widmet sie sich mit dem „Green Deal“, dem damals zentralen politischen Thema, der Bekämpfung des Klimawandels, und erntet viel Zustimmung. Heute steht der Klimapakt unter Beschuss, zum Teil sogar aus der eigenen Fraktion. Inzwischen haben Krisen und Kriege ein anderes Thema ganz oben auf die Agenda gesetzt: Migration. Auch hier ist die EU gespalten. Anhand der großen Wahlkampfthemen zeigt sich, wie sehr das Ringen um Kompromisse die politischen Positionen verschiebt. Beim Thema Migration entsprechen viele Maßnahmen der EU inzwischen den Forderungen rechter Parteien. Die gemeinsame Klimapolitik droht zu scheitern. Offen ist, ob die EU mehr Macht bekommt und das Vetorecht der Nationalstaaten zugunsten eines Mehrheitsprinzips reformiert wird, damit die EU auch in strittigen Themen handlungsfähig bleibt. Etwas, das die Nationalisten im EU-Parlament mit allen Mitteln verhindern wollen. Der Film zeichnet so die Entwicklung der politischen Positionen während der Legislaturperiode von der Leyens nach. Der Film beleuchtet die Mechanismen der EU-Politik und zeigt, wie Europaabgeordnete aus unterschiedlichen Lagern um Mehrheiten für ihre Positionen kämpfen. Manfred Weber (CSU), Aurore Lalucq (Place publique) und Nicola Procaccini (Fratelli d’Italia) geben Einblicke in ihre Arbeit und ihre Perspektiven auf die Zukunft Europas. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 29.05.2024 BR 247. Im Schatten des Rotlichts – die Rückkehr der Sextouristen nach Thailand
Folge 247 (45 Min.)Seit zwei Jahren recherchiert ein Journalistenteam im Rotlichtmilieu von Pattaya. In der thailändischen Stadt und Hochburg des internationalen Sextourismus wurden 2023 skandalöse Zustände aufgedeckt. In Go-Go-Bars, Massagesalons und Open-Air-Bierbuden fühlen sich nicht nur Sextouristen wohl, sondern vermehrt auch wieder Pädokriminelle. Dank offenbar laxer Kontrollen und weit verbreiteter Korruption werden Minderjährige hier zur Sexarbeit gezwungen. Die 45-Min-Doku „Die Rückkehr der Sextouristen“ hat in Thailand eine große Welle von Reaktionen und politischen Debatten ausgelöst.Denn die Recherchen deckten auch den Fall eines deutschen mutmaßlichen Pädokriminellen auf, der in Pattaya verhaftet und sich unter skandalösen Umständen außer Landes bringen konnte. Selbst Thailands Premierminister reagierte und fordert Justiz und Polizei zu Ermittlungen auf, um die Fehler der Behörden aufzuklären. In der neuen Doku „Im Schatten des Rotlichts – die Rückkehr der Sextouristen nach Thailand“ wird gefragt: Wie hat sich die Situation vor Ort verändert? Was wurde aus den vollmundigen Ankündigungen? In Thailand haben die vorliegenden Recherchen auch eine Debatte darüber angefacht, ob die Legalisierung der Prostitution ein Weg sein könnte, die kriminellen Strukturen im Rotlichtmilieu zu bekämpfen und damit auch den Weg zu ebnen für eine konsequente Bekämpfung der Kinderprostitution. Denn Experten sind sich einig: Der Sextourismus schafft in den Rotlichtvierteln die Strukturen, die Kinder akut gefährden. Auch deutsche Reiseveranstalter verdienen am Geschäft mit Sextouristen, auch wenn sie nicht gern darüber sprechen. Alle haben Pattaya im Programm. Selbst wenn einige Besserung versprachen: Auch in „BR Story“ wird aufgedeckt, dass selbst in renommierten Luxushotels von Pattaya das Geschäft mit dem Sextourismus weitergeht. In der Doku fragt Autor Wolfgang Luck, ob Thailand jetzt wirklich ernst macht im Kampf gegen Kinderprostitution und Korruption. Zu Wort kommen Kinderschützer, Politiker, Barbesitzer und hochrangige Polizisten. Es wird auch beobachtet, wie sich der Fall in Deutschland weiterentwickelt. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 19.06.2024 BR 248. Goldrausch im All – das Geschäft mit der Raumfahrt
Folge 248 (45 Min.)Rohstoffe aus dem All, eine ständige Präsenz auf dem Mond oder die Besiedelung des Mars – was für den Normalbürger nach Science-Fiction klingt, hat mittlerweile auch für europäische Unternehmen eine ganz reale Anziehungskraft. Schließlich steckt im sogenannten „New Space“, der Kommerzialisierung der Raumfahrt, ein Milliardengeschäft und jeder will davon profitieren. Um auch in Österreich das Thema Raumfahrt voranzubringen, hat der Astrophysiker Gernot Grömer das Österreichische Weltraumforum (ÖWF) gegründet. Grömer sieht sich als „Schiffsbauer“, der daran arbeitet, dass die Reise zum Mars in zwanzig bis dreißig Jahren möglich wird.Dafür führt er Analog-Missionen durch, bei denen sogenannte Analog-Astronauten auf der Erde Erkenntnisse für die Reise zum roten Planeten sammeln. AMADEE-24 heißt die diesjährige Mission, die in Kooperation mit der Armenischen Weltraumagentur in der Region Ararat stattfindet, eine Umgebung mit einerseits marsähnlicher Geologie und andererseits strukturellen Problemen. Der Film begleitet die Mission durch Höhen und Tiefen. Das ÖWF und seine vielen Freiwilligen üben aber nicht nur für die Besiedlung des Mars. Unter der Leitung von Gernot Grömer wird auch an einem Nano-Satelliten gearbeitet, der nach Weltraumschrott sucht. Denn der Weltraum mag unendliche Weiten haben, die nahen Erdumlaufbahnen aber gleichen mittlerweile eher einer großen Müllhalde. „Europa muss einen eigenen Schlüssel zum Weltraum behalten“ und das Geschäft mit dem All nicht China und den USA überlassen. Das ist das große Ziel des Augsburger Raketeningenieurs Stefan Brieschenk. 2018 gründete er die Rocket Factory Augsburg. Mit Hochdruck wird hier und im äußersten Norden Schwedens an einer Rakete gearbeitet, die bald von Europa aus Satelliten ins Weltall bringen soll – und zwar unschlagbar preiswert. Dazu nutzt die Rocket Factory unter anderem Fertigteile aus anderen Industrie-Branchen, wie z.B. Tanks aus dem Brauereiwesen. Der Erfolgsdruck ist enorm, denn alles ist quasi „auf Kante genäht“. Kein Wunder, wenn nicht bei jedem der Raketen-Tests auf Anhieb alles glatt läuft. Ein Film, der Chancen und Risiken des „New Space“ beleuchtet. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 26.06.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Di. 25.06.2024 ARD Mediathek Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 19.06.2024249. GAU am Bau – Deutschland in der Wohnkrise
Folge 249 (45 Min.)400.000 neue Wohnungen jedes Jahr hatte sich die Ampel-Koalition vorgenommen. Dieses Ziel verfehlt sie bei weitem, für 2023 wurden nur 260.000 neue Wohnungen genehmigt. Dazu kommen Frust und Unsicherheit bei Sanierungen, der Hickhack um das Heizungsgesetz und Pleiten kleiner und großer Bauunternehmen. „Brisant“-Moderatorin Marwa Eldessouky kennt den Kleinkrieg um Wohnungen aus eigener Erfahrung und unternimmt eine Reise durch die Republik der Ruinen: Von der Pleite bedrohte Familien, Rentner, denen die Altersvorsorge buchstäblich absäuft, und ein Gutverdiener, der für eine Mietwohnung den falschen Nachnamen hat.: * Vom Boom direkt in die Krise: Der Markt für Wohnimmobilien in Deutschland ist eine einzige Katastrophe.In Ballungsräumen sind kaum noch bezahlbare Mietwohnungen zu finden. Am Bau herrscht Frust durch gestiegene Zinsen, Fachkräftemangel und die stetig wuchernde Baubürokratie. Und auf dem Land zweifeln Eigenheimbesitzer an den Versprechungen der Energiewende. Marwa Eldessouky, „Brisant“-Moderatorin, kennt viele dieser Themen nicht nur aus ihrer Sendung, sondern auch aus Familie und Freundeskreis. Sie will wissen: Was macht die Wohnungskrise mit den Menschen, wo liegen die Fehler, warum wirkt die Politik so hilflos? Der Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen ist nur ein Aspekt des Problemfelds Wohnen. Eine Münchner Familie wollte in ein Eigenheim investieren und vertraute einem großen Fertighausunternehmen. Doch der versetzte die Grundmauern ohne Absprache um ein paar Zentimeter – mit Folgen: Der Keller des Rohbaus lief voll, Feuchtigkeit zog sich durch fast alle Wände. Und nun steht die Familie vor der Wahl: Einen teuren Prozess gegen einen Bau-Riesen führen oder lieber klein beigeben und die Ruine irgendwie retten? Gäbe es eine verpflichtende Versicherung gegen diese Art Rechtsstreit, hätte die Baufirma es nicht soweit kommen lassen, da ist sich der Bauherr sicher. Ein Verwandter von Marwa sucht eine Wohnung. Doch er hat einen Nachnamen, der auf Migrationshintergrund hindeutet. Er vermutet schon lange eine Ausgrenzung auf dem Bewerbermarkt deswegen. Marwa und er setzen ein Experiment auf: Er bewirbt sich zwei Mal auf dieselben Wohnungen – mit zwei verschiedenen Namen. Klara Geywitz, Bauministerin, sieht die Politik nicht in der Pflicht. „Wir haben ja keinen Babysitter-Staat, der sich in die Vertragspositionen zweier Privatpersonen mischt.“ Dass die Regierung einmal versprochen hatte, jährlich 400.000 neue Wohnungen auf den Markt zu bringen, 2023 aber nur 260.000 Baugenehmigungen erteilt wurden, sieht sie nicht als grundsätzliches Versagen der Koalition. Selbst ein Haus bauen würde sie derzeit aber auch nicht. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 17.07.2024 BR 250. Kroatiens Adria – ein bedrohtes Urlaubsparadies?
Folge 250 (45 Min.)Motoryachten, ein neuer Kreuzfahrtterminal für Rijeka, Partyboote: Meeresschützer, und Einheimische in Kroatien machen sich Sorgen um den Zustand der Adria, die auch unter dem Overtourismus leidet. Doch wie lässt sich mehr Gewässerschutz in einem Land umsetzen, das größtenteils vom Tourismus am und auf dem Meer lebt?Bild: BR/Susanne FiedlerMotoryachten, ein neuer Kreuzfahrtterminal für Rijeka, Partyboote: Meeresschützer, und Einheimische in Kroatien machen sich Sorgen um den Zustand der Adria, die auch unter dem Overtourismus leidet. Viele Fäkalien werden vom Boot ins Meer abgelassen. Doch wie lässt sich mehr Gewässerschutz in einem Land umsetzen, das größtenteils vom Tourismus am und auf dem Meer lebt? Sie ist der Hot-Spot für Segler und Motorbootfahrer – die kroatische Adria. Doch der zunehmende Bootsverkehr bringt Schattenseiten mit sich. So bangen die Fischer im Hochsommer um die Fischbestände. Die Meerestiere reagieren empfindlich auf den Lärm und ziehen sich in tieferes Gewässer zurück.Die traditionelle Fischerfamilie Skoko aus dem istrischen Banjole hat bereits Konsequenzen gezogen: Sie schließt den August über ihr Lokal, obwohl gerade da das lukrativste Geschäft lockt. Der starke Schiffsverkehr hat auch zur Folge, dass Abwasser vom Boot ins Meer entsorgt werden, obwohl die Yachthäfen mittlerweile die Auflage haben, ein Absaugsystem vorzuhalten. Die Marina von Zeljko Baotic bei Trogir bietet das an. Doch es wird nicht nachgefragt, denn viele Nautiker scheuen Aufwand und Kosten. Maria Blazina vom Meeresbiologischen Institut in Rovinj ist alarmiert: Bei ihren Untersuchungen stellt die Wissenschaftlerin eine zunehmende Verschmutzung des Meerwassers in den Ferienmonaten fest. Die größte Sorge bereitet ihr Mikroplastik, das sich in den Mägen der Fische und am Ende auf dem Teller der Konsumenten wiederfindet. Die Meereserwärmung führt zum Parasitenbefall und Aussterben der großen Steckmuschel im ganzen Mittelmeer. Dora Klisovic vom Aquarium in Pula leitet nun ein beispielhaftes Wiederansiedlungsprojekt für den ganzen nördlichen Adriaraum. Beide Wissenschaftlerinnen sprechen sich für mehr Regulierung im Tourismussektor aus, damit für die Einheimischen ihr eigenes Land lebenswert bleibt – und die kroatische Inselwelt das Paradies aller Segler. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 24.07.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 22.07.2024 ARD Mediathek 251. Angriff auf den Amateurfußball – Die Gier der Wettindustrie
Folge 251 (45 Min.)In Deutschland sind Wetten auf den Amateurfußball laut Glücksspielstaatsvertrag unzulässig, dennoch kassiert die Wettindustrie offenbar auch hier ab. Denn nach Recherchen des BR landen auch deutsche Amateurspiele in großer Anzahl auf dem internationalen Wettmarkt. Vereine und Spieler wissen davon oft nichts, sie gehen bei dem globalen Geschäft ohnehin leer aus. Und nicht nur das: Auf dem Spiel steht auch die Integrität des Lieblingssports der Deutschen, denn auch dem Amateurfußball droht so eine Manipulation von Ergebnissen.Die Dokumentation von BR und NDR taucht tief in die Welt des deutschen Amateurfußballs ein, etwa in der Bayernliga und in der Bremen-Liga. Ein Team aus Investigativjournalisten und Datenexperten deckt auf: Hunderte Spiele aus Amateurligen in Deutschland werden auf internationalen Wettportalen angeboten, auch auf deutsch. Ein Milliardengeschäft. „Sportwetten sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen mit den entsprechenden Folgen: Glücksspielsucht, Matchfixing, Geldwäsche, Kriminalität“, sagt der Suchtforscher Tobias Hayer von der Universität Bremen im Film. Spieler und Vereine sind meist ahnungslos. Zum Beispiel der Kirchheimer SC, ein Verein aus der Bayernliga. Dort erfährt man erst durch die BR-Journalisten, dass Buchmacher mit ihren Spielen Geld verdienen, und ist empört. Die Spieler sind Amateure, ihnen bringt der Fußball nur ein Taschengeld. „Da sollte die Leidenschaft zählen, der Kampf auf dem Platz und einfach der Spaß am Sport. Ich finde, gegen die Wettindustrie sollte vorgegangen werden“, sagt ein junger Amateurspieler. Doch so einfach ist das nicht. Zunächst müssen die Rechercheure das Schlupfloch im System finden. Denn die Wettportale arbeiten auch hier mit Livedaten der Spiele, selbst wenn niemand die Amateurliga-Spiele überträgt. Wie also kommen die Informationen über Freistöße, gelbe Karten und Tore in Echtzeit auf die Seiten der Buchmacher? Der Verdacht: Es muss jemanden geben, der die Daten vor Ort erhebt und weiterleitet, die sogenannten Datenscouts. Der Kirchheimer SC will das nicht hinnehmen. Mit den Datenjournalisten im Hintergrund machen sich die Vereinsverantwortlichen auf die Suche, um den Scout zu stellen. Und damit erledigen sie einen Job, den eigentlich andere machen müssten. Brisant: Es geht nicht nur um unbekannte Wettanbieter. Es geht auch um die ganz großen Player im Geschäft, um Sponsoren der Fußball-Europameisterschaft 2024, von Bundesligaclubs und sogar des DFB. Wie kann das sein? Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, kurz GGL, ist zuständig für die Überwachung des Wettmarkts und zeigt sich überrascht von den Recherchen des BR. Sie verspricht, dem nachzugehen, sieht aber am Ende keinen Handlungsbedarf. Weil sich die Wettangebote auf internationalen Wettportalen befänden, könne man nicht dagegen vorgehen. Ahnungslos auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB): Ronny Zimmermann, als 1. Vizepräsident Amateure/Regional- und Landesverbände zuständig für den Amateurfußball im DFB, sagt im Interview: „Also ich tummele mich jedes Wochenende auf Amateurfußballplätzen und ich habe das Thema noch nie erzählt bekommen.“ Dass unter den Buchmachern, die deutsche Amateurspiele im Ausland anbieten, auch ein DFB-Sponsor ist, stört ihn nicht: „Wenn ein Partner auf einem anderen Markt die Regelungen so anwendet, wie sie dort sind, finde ich das legitim.“ Der DFB werde sich aber jetzt mit dem Thema auseinandersetzen. In Kirchheim wollen sie nicht darauf warten. „Datensammeln für Wettanbieter verboten“ steht auf dem Schild, das der Verein inzwischen am Platz angebracht hat. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 11.09.2024 BR 252. Zwei Jahre Zerreißprobe – Russlanddeutsche und der Ukrainekrieg
Folge 252 (45 Min.)Wie wirkt sich der Ukrainekrieg auf die postsowjetische Community in Deutschland aus? Und welche Folgen hat das auch für uns – z.B. bei Wahlen? Beispiel Würzburg Heuchelhof, wo zirka 40 Prozent der Bewohner aus den ehemaligen Staaten der UDSSR kommen. Für die „BR Story“ taucht die Autorin Kathrin Denk tief ein in ein Stadtviertel, das mit einem schwierigen Image kämpft, und wo die Menschen um ein friedliches Miteinander ringen. Im Frühjahr 2022 wurde im Würzburger Stadtteil Heuchelhof das „Z“-Symbol an die Gethsemane-Kirche geschmiert – das russische Kriegssymbol.Für viele der Bewohner des Viertels ein Schock und für den BR der Startschuss für eine Recherche, die vor zwei Jahren zu einer 30-minütigen Reportage für arte führte und zu einer 45-minütigen Doku für den Bayerischen Rundfunk. Nun kehrt die Autorin an den Schauplatz zurück, nach über zwei Jahren Krieg in der Ukraine, Tausenden von Toten – und ohne Aussicht auf Frieden. Wie geht es den Menschen heute? Gelingt es jenen, die für ein gutes Miteinander damals kämpften, die Stellung zu halten und die Konflikte zu befrieden? Oder geht die Saat der Propaganda noch mehr auf und gewinnen die Spalter immer mehr Oberwasser? Das Filmteam trifft Denis Batschurin wieder, der aus Kasachstan stammt und einen Sportverein gegründet hat. Wie erlebt er heute die Spannungen zwischen Aussiedlern aus Russland, Kasachstan, der Ukraine? Er nimmt das Kamerateam mit zu einer russisch-ukrainischen Disco, in der – gegen alle Klischees – friedlich und ausgelassen gefeiert wird. Aber auch zu einem Boxer, der mit seiner schwangeren Frau aus der Ukraine geflüchtet ist. Seinen erwachsenen Sohn musste er an der Front zurücklassen. Und wie beurteilt Albina Baumann, die stellvertretende Vorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR), die Situation? Der Krieg und Putins Propaganda – für sie damals wie heute eine Zerreißprobe. Sie engagiert sich derzeit besonders für die Deutschen in Russland, die in Kriegszeiten faktisch nicht mehr aussiedeln können und fürchten, gegen ihren Willen eingezogen zu werden. Der Film knüpft an die Kontakte von vor zwei Jahren an, tut aber auch ganz neue Perspektiven auf: z.B. die des Berliner Autors Artur Weigandt, der ein Buch geschrieben hat, in dem es auch um das Verhältnis der jüngeren Generation zur älteren geht. Sein Vorwurf: Die Elterngeneration passe sich um jeden Preis an, das mache ihre Nachkommen für die AfD empfänglich. Sein provokanter Buchtitel „Unter Verrätern“. Aber stimmt das? Wählen Russlanddeutsche besonders häufig die AfD? Zahlen der Universität Duisburg aus einer bundesweiten Studie von 2017 zeichnen ein differenzierteres Bild. Russlanddeutsche wählten zwar überproportional oft rechts, aber immer noch häufiger die CDU/CSU. Neuere Zahlen gibt es noch nicht … (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 18.09.2024 BR 253. Sumpfschildkröte oder Kartoffel? – Der Kampf um Feuchtgebiete
Folge 253 (45 Min.)Moore und Flussauen gehören zu den bedrohtesten Landschaften Europas. Am Oberrhein findet derzeit ein außergewöhnliches Renaturierungsprojekt statt. Hier soll die Europäische Sumpfschildkröte wieder heimisch werden – und gleichzeitig als Botschafterin für Feuchtgebiete wirken. Denn die Lage ist dramatisch – auch in Bayern. 95 Prozent der Moore sind entwässert und über 40 Prozent der Tier- und Pflanzenarten bedroht. Die Europäische Sumpfschildkröte war einst weitverbreitet, heute ist sie Deutschlands seltenstes Reptil. Sie lebt in Flussauen und Sümpfen – manche behaupten, auch in Bayern. Unumstritten ist, dass ihr Lebensraum für den Klimaschutz äußerst wertvoll ist.Feuchtgebiete speichern große Mengen an Kohlenstoff und spielen daher eine entscheidende Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Andererseits polarisieren sie auch – nicht nur wegen der Angst vor Stechmücken. Eine besonders konfliktträchtige Region in Bayern ist das Donaumoos. Es ist das größte Niedermoor Süddeutschlands. Es wurde vor rund 200 Jahren trockengelegt und ist heute Bayerns größtes Kartoffel-Anbaugebiet. Nun soll es wieder vernässt werden. Markus Söder hat die Wiedervernässung bereits vor drei Jahren zur Chefsache gemacht und 200 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Doch so richtig in Gang kommen will sie nicht – auch wegen des Widerstands der Landwirte. Das Problem: Zu viel Nässe und Kartoffeln vertragen sich nicht. Im Grenzgebiet zu Frankreich nimmt das Renaturierungsprojekt hingegen Fahrt auf. Die ersten Schildkröten-Babys sind bereits geschlüpft. Sie sollen, wenn sie „erwachsen“ sind, zu einem ausgewogenen Ökosystem beitragen. Sie übernehmen dann die Rolle einer Art „Gesundheitspolizei“ in den Sümpfen und Flussauen. Zugleich sollen die beim Menschen so beliebten Tiere wieder zu mehr Akzeptanz ihres eher unbeliebten Lebensraums führen. (Text: BR Fernsehen) Deutsche TV-Premiere Mi. 25.09.2024 BR 254. Medizintourismus – Ins Ausland für die OP?
Folge 254 (45 Min.)Die Schweizerin Rita erfährt gleich bei ihrem Zahnarzt in Deutschland, ob ihre Implantate aus Ungarn komplett erneuert werden müssen.Bild: Tereza Bora / BR / BR/Tereza BoraUngarn gilt als Zahn-Mekka. Viele Deutsche reisen nach Budapest, um ihrem Gebiss eine Komplettsanierung zu verpassen. Vor allem günstigere Preise für Implantate und Kronen locken die Medizintouristen. Nach Deutschland hingegen kommen für OPs auch Menschen aus dem ferneren Ausland – vor allem gut situierte arabisch- und russischsprachige Menschen vertrauen auf „Made in Germany“. Der aserbaidschanische Spitzenfußballer Anatolii möchte seinen doppelten Leistenbruch bestmöglich behandelt wissen und reist für seine OP nach München. Medizintouristen wie er sind profitabel für deutsche Kliniken. Einige haben deshalb extra eingerichtete International Offices.Denn ausländische Patienten können privat abgerechnet werden. Häufig zahlen die Botschaften arabischer Staaten für die Behandlung oder, wie bei Anatolii, der Fußballclub. Sie sind aber nicht nur für Kliniken ein lukratives Zubrot, sondern auch für den lokalen Handel, die Hotellerie, Dolmetscher, Fahrdienste oder Vermittlungsagenturen. Auch Janine aus Sachsen lässt Geld im Medizintourismus: Sie hat für ihren Zahnersatz aus Ungarn bereits Kredite aufgenommen. In Deutschland hätte sie sich die Behandlung nicht leisten können. Janine verspricht sich einen neuen Lebensabschnitt, in dem sie sorglos essen und lachen kann. Mit nur noch 12 eigenen Zähnen im Mund reist sie nach Budapest und rüstet ihr Lächeln auf – wie das am Ende aussehen wird, weiß sie noch nicht. Doch wenn zwischen Patienten und Arzt Ländergrenzen liegen, kann es im Nachgang teuer und die Rechtslage kompliziert werden. Rita aus der Schweiz opfert nach ihrem Rundum-Implantat-Paket in Budapest jahrelang fast alle Urlaubstage und reist auf eigene Kosten über 20 weitere Male zur Nachkontrolle nach Ungarn. Seit der Pandemie geht sie notgedrungen in Deutschland zum Zahnarzt, was immer noch günstiger als in der Schweiz ist. Doch dort erfährt sie: Für ihre Zahnimplantate wird sie erneut tief in die Tasche greifen müssen. (Text: BR) Deutsche TV-Premiere Mi. 09.10.2024 BR 255. Der Kampf um Köche und Kellner – Wie Wirte an Behörden scheitern
Folge 255 (45 Min.)In München bewirbt sich der russische Koch und Kriegsflüchtling Denis Shershnev beim Klosterwirt in der Münchner Innenstadt.Bild: Waldemar Hauschild / BRGregor Lemke und Oliver Wendel sind Wirte in der Münchner Innenstadt, Mikko und Sascha Bayer in einem Szeneviertel Kölns. Wie alle in der Branche suchen sie händeringend Köche und Service-Kräfte, längst auch in Ländern außerhalb der EU. Jetzt haben sie gutes Personal gefunden. Aber im Ringen um ihr Personal bleiben alle stecken: tief im Sumpf des „Beschleunigten Fachkräfteverfahrens“. In Köln wollen Mikko und Sascha Bayer pünktlich zur Europameisterschaft ein neues Restaurant aufmachen. Weil sie, wie viele andere Gastronomen auch, auf dem deutschen Arbeitsmarkt keine Köche finden, haben sie schon vor Monaten vier indonesische Köchinnen und Köche angeheuert.Aber die können nicht einfach zum Arbeiten einreisen, sondern müssen ein Einwanderungsverfahren durchlaufen, bei dem ihre berufliche Qualifikation kleinteilig geprüft wird. Und das durchkreuzt alle Pläne. Die Eröffnung steht auf der Kippe. Dabei sollte das „Beschleunigte Fachkräfteverfahren“ eigentlich alles einfacher machen. In München bewirbt sich der russische Koch und Kriegsflüchtling Denis Shershnev beim „Klosterwirt“ in der Münchner Innenstadt. Wirt Gregor Lemke ist begeistert und sagt Shershnev sofort zu. Aber der muss erstmal nach Armenien ausreisen, weil er das vorgeschriebene Arbeits-Visum für Fachkräfte nur aus dem Ausland beantragen darf. Auch hier beginnt ein zähes Ringen mit den deutschen Behörden. Genügen Denis’ Ausbildung und seine 15-jährige Berufserfahrung in Moskauer Toprestaurants, um in Deutschland als Koch anerkannt zu werden? Auch der 20-jährige Kellner Ashti Abdi muss Deutschland verlassen. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Ashti ist mit 13 Jahren hierhergekommen, spricht gut Deutsch, arbeitet seit drei Jahren als Kellner und ist im „Augustiner am Platzl“ im Herzen Münchens eine der besten Servicekräfte. Gerade war er dabei, dort auch eine Ausbildung anzufangen. Jetzt wartet der jesidische Christ im Irak auf sein Ausbildungsvisum, um zum Arbeiten zurückkehren zu können. Sein Chef, der Wirt Oliver Wendel, opfert viel Zeit und Geld, um Ashti den Weg durch die Anträge und Behörden zu ebnen und ihn wieder zurückzuholen. (Text: BR) Deutsche TV-Premiere Mi. 23.10.2024 BR 256. Der Wildfluss Neretva – Ein Naturparadies in Gefahr
Folge 256 (45 Min.)Der Wildfluss Neretva, der auch „blaues Herz Europas“ genannt wird, ist durch gigantische Staudammprojekte bedroht.Bild: BR/Nils FrickeSie zählt zu den letzten Wildflüssen Europas: die Neretva in Bosnien-Herzegowina. Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten, die nirgendwo sonst vorkommen, haben hier ihren Lebensraum. Doch das wertvolle Naturparadies ist bedroht. Der Bau von Wasserkraftwerken gefährdet den Fluss und seine Umgebung massiv. Politiker und Investoren treiben den Bau von Staudämmen an der Neretva voran. Für sie sind Wasserkraftwerke eine Möglichkeit, Energie zu erzeugen und gleichzeitig Geld zu verdienen. Doch Anwohner und Umweltschützer schlagen Alarm.Sie befürchten, dass diese Eingriffe die Natur unwiederbringlich verändern und das fragile Ökosystem der Neretva für immer zerstören. Boban Škrtar, der in dem Dorf Ulog in der Nähe des geplanten Staudamms lebt, sieht die Folgen schon jetzt: „Alles hier war ein Wald“, sagt der Fischer. „Er wurde wegen des Damms abgeholzt und man sieht, dass jetzt alles zerstört ist. Früher gab es dort eine Badestelle und einen Zeltplatz, alles ist jetzt für immer weg.“ Auch der österreichische Ökologe Kurt Pinter ist besorgt. In den unberührten Abschnitten der Neretva sucht er nach der Weichmaulforelle, einer Fischart, die nur noch hier lebt. Mit dem Nachweis des Fisches will er dazu beitragen, dass der Flussabschnitt zum Nationalpark erklärt wird. „Wenn der Staudamm allerdings seinen Betrieb aufnimmt“, warnt Pinter, „wird der Strom des Flusses stark beeinträchtigt“. Die Folge: das Aussterben der gesamten Fischart. Wo heute „Europas blaues Herz“ fließt, wie die Neretva genannt wird, wäre dann „nur noch Wüste“, befürchtet der Wissenschaftler. (Text: tagesschau24) Deutsche TV-Premiere Mi. 30.10.2024 BR 257. Ausgesetzt in der Wüste – Europas tödliche Flüchtlingspolitik
Folge 257 (45 Min.)Die anhaltende Flüchtlingskrise und die Bilder überfüllter Boote auf dem Mittelmeer haben die Regierungen in den Hauptstädten Europas dazu veranlasst, Milliarden in nordafrikanische Staaten zu investieren, um die Zuwanderung in die Europäische Union einzudämmen. Das Geld fließt in die Ausrüstung und Ausbildung von Sicherheitskräften in Ländern wie Tunesien, Marokko, Libyen oder Mauretanien, mit dem Ziel, die Migration bereits vor der Mittelmeerküste zu stoppen. Doch dieser Ansatz verursacht enormes menschliches Leid, das in der europäischen Öffentlichkeit bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist.Die ARD-Dokumentation „Ausgesetzt in der Wüste – Europas tödliche Flüchtlingspolitik“ beleuchtet die dramatischen Folgen dieses Vorgehens. Der Film zeigt, wie die verstärkte Zusammenarbeit der Europäischen Union mit nordafrikanischen Regierungen dazu führt, dass Migranten systematisch von EU-finanzierten Sicherheitskräften verschleppt und ohne Wasser und Nahrung in der Wüste ausgesetzt werden. Ein internationales Rechercheteam, dem unter anderem der Bayerische Rundfunk, Lighthouse Reports aus den Niederlanden, Der Spiegel, die Washington Post, Le Monde und El País angehören, dokumentiert in diesem Film die systematische Festnahme und Verschleppung von Migranten durch nordafrikanische, von der EU mitfinanzierte Sicherheitskräfte. Der Film zeigt, wie Tausende Migranten in abgelegene Gebiete transportiert und dort schutzlos ihrem Schicksal überlassen werden, während EU-Vertreter immer neue Flüchtlingsabkommen mit nordafrikanischen Staaten schließen. Für diese Co-Produktion von Bayerischem Rundfunk, Deutscher Welle, Lighthouse Reports und Norddeutschem Rundfunk haben Reporter in schwer zugänglichen Ländern wie Libyen, Mauretanien, Marokko oder Tunesien gedreht. Sie begleiteten Milizen und sind an schockierendes Bildmaterial gelangt, sie filmten heimlich die Festnahmen und den Abtransport von Migranten und führten Interviews mit Überlebenden. Und sie waren dabei, als wieder dutzende Menschen in der Wüste gefunden wurden. So ist ein Film entstanden, der das Ausmaß einer Katastrophe aufzeigt, die sich für die europäische Öffentlichkeit weitgehend im Verborgenen abspielt. Durch aufwändige Recherchen belegen die Reporterinnen und Reporter, dass den europäischen Regierungen seit Langem bewusst ist, was in der nordafrikanischen Wüste geschieht und dass sie systematisch wegschauen. Gleichzeitig gibt dieser Film den anonymen Zahlen ein Gesicht. (Text: BR) Deutsche TV-Premiere Mi. 06.11.2024 BR 258. Unter Missbrauchsverdacht – Warum unsere Kinder nicht genug geschützt werden
Folge 258 (45 Min.)Jeden Tag werden in Deutschland 54 Kinder und Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch, so Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Laut Bundeskriminalamt sind die Fallzahlen seit 2019 um 20 Prozent gestiegen. Warum ist das möglich? Ein Erzieher z. B. wird über 40 Jahre hinweg an verschiedenen Orten Deutschlands immer wieder des sexuellen Missbrauchs an Kindern verdächtigt und angezeigt. Trotzdem bleibt er über Jahrzehnte im Dienst mit Kleinkindern – hauptsächlich in einer Gemeinde in Bayern. Seine mutmaßlichen Taten verjähren, Ermittlungsverfahren werden wieder eingestellt und von den Verdachtsfällen bleiben nur Gerüchte. „Zu viele. Zu viele Vorfälle.So viele haben was gesehen und bemerkt. Aber es hat keine Konsequenz gegeben“, sagt Ulrike Stahlmann-Liebelt, ehemalige Staatsanwältin und Expertin für Opferschutz. Diese Dokumentation zeigt das systemische und institutionelle Versagen beim Schutz von Kindern vor Missbrauch und Gewalt. Personalmangel, mangelnde Professionalität in den Einrichtungen und wenig Bewusstsein für Schutzkonzepte sind einige der Ursachen, weshalb es immer wieder zu Missbrauchstaten kommt. Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, bemängelt: „Ich finde es schon frustrierend, um das mal lapidar zu sagen, dass wir wahrscheinlich auch als Gesellschaft mehr Ahnung davon haben zu überprüfen, welches Auto welche Kriterien erfüllen muss, damit ich es kaufe. Statt dass wir wissen: Welche Kriterien muss ich erfüllen, um ein Kind sachgerecht zu schützen.“ Die „ARD Story“ baut auf der Dokumentation „Verschickungskinder. Missbrauch und Gewalt bei Kinderkuren“ (ARD 3. Juli 2023) auf. Darin werfen zwei Männer jenem Erzieher vor, sie in den 80er Jahren in einem Kinderkurheim in Niendorf an der Ostsee sexuell missbraucht zu haben. Die Ausstrahlung der Sendung führte in Bayern zu viel Aufruhr. Autorin Lena Gilhaus zeigt in der „ARD Story“: Der Fall des Erziehers ist symptomatisch für ein System, das Kinder nicht ausreichend schützt. (Text: BR) Deutsche TV-Premiere Mi. 04.12.2024 BR 259. Plötzlich war es still – 5 Jahre Corona
Folge 259 (45 Min.)Vor fünf Jahren im Dezember begann die Coronapandemie in China und schwappte schnell auf die ganze Welt über. Das normale Leben stand still und das über Monate und immer wieder. Für viele Menschen eine Zeit, die ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Die Dokumentation „Plötzlich war es still – 5 Jahre Corona“ führt in eine noch nie da gewesene Zeit der modernen Geschichte. Gesehen durch die persönliche Brille dreier Menschen in Europa. Das Besondere an diesem Film ist die Langzeitperspektive, denn er begleitet die Betroffenen nicht nur über Monate, sondern über Jahre.Der italienische Arzt, der sein Familienleben opfert, sieht sich plötzlich vor Gericht mit der Anklage konfrontiert, seine Patienten getötet zu haben. Der deutsche Bordellbesitzer, der einst sorglos war, kämpft nun mit einer wirtschaftlichen Katastrophe. Und ein französisches Ehepaar, bei dem die Kindheitstraumata des Ehemannes inmitten der neuen Virusbedrohung wieder auftauchen. Die Dokumentation von Poul Heilbuth und Georg Larsen zeigt eindringlich, den universellen Überlebensinstinkt von Menschen und ihre Suche nach Lebensfreude auch während der Coronapandemie. (Text: BR) Deutsche TV-Premiere Mi. 11.12.2024 BR 260. Endlich frei – Leben nach der Haft
Folge 260 (45 Min.)Wie geht es weiter nach der Haft? Pavlo startet hoffnungsvoll in seine Zukunft.Bild: Steff BarnesPavlo hat seine Haftstrafe in einem alternativen Strafvollzug verbüßt – im „Projekt Chance“ in Baden-Württemberg. Seit September 2023 ist er frei und absolviert eine Ausbildung zum Hotelfachmann in einem Vier-Sterne-Hotel am Bodensee. Er lernt hier viel Neues, auch Autoritäten anzuerkennen und Stress auszuhalten. Doch Bürokratie und Schulden machen ihm schwer zu schaffen. Er hatte sich so sehr auf seine Entlassung gefreut. Aber dass der Neustart nach der Haft so schwer werden würde, hätte er nicht geglaubt.Er fühlt sich mit seinen Problemen oft alleingelassen. Wie wird er sich bewähren im ersten Jahr nach seiner Haft? Silvio ist bereits seit über zwei Jahren aus dem Jugendgefängnis entlassen. Er wagt in Nürnberg den Neustart – allein, zunächst ohne Wohnung, ohne Familie, ohne Arbeit. Mit den Folgen seiner früheren Drogensucht hat er zusätzlich zu kämpfen. Psychisch und körperlich ist er noch instabil, regelmäßig muss er seine Drogenabstinenz durch Tests im Labor nachweisen. Silvio will etwas leisten, mehr Geld verdienen, weg vom Jobcenter. Aber unter diesen Voraussetzungen ist es nicht leicht für ihn, ins Arbeitsleben zu finden. Wären da nicht seine Bewährungshelferin und der Arbeitskreis Resozialisierung, die ihn intensiv begleiten. Der Arbeitskreis Resozialisierung in Nürnberg betreut auch Gefangene und deren Familien. Während eines zehntägigen Seminars werden sie von Kay Putsche und seinem Team in einem abgeschiedenen Hotel auf das Zusammenleben nach der Haft vorbereitet. (Text: tagesschau24) Deutsche TV-Premiere Mi. 18.12.2024 BR 261. Die Fahndung – Kommissarin gegen Millionenbetrüger
Folge 261 (45 Min.)Eine junge Münchner Kriminalkommissarin hat sich ein besonders kompliziertes Feld ausgesucht. Sie ermittelt gegen international operierende Clanstrukturen. Diese ergaunern Millionen mit extrem professionellem Telefonbetrug. Die Täter rufen aus Callcentern im Ausland an. Original-Audioaufnahmen machen erlebbar, wie die Täter dabei vorgehen. Die Betroffenen verlieren teilweise mehrere hunderttausend Euro, ihr Erspartes – zurück bleibt häufig nur Scham, auf einen Trick hereingefallen zu sein. Wir begleiten die Kriminalkommissarin bei ihrer Arbeit, wie sie versucht, an die Hinterleute in Osteuropa heranzukommen und treffen Opfer der erfolgreichen Masche. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.01.2025 BR Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 04.12.2024262. Poker – Der große Bluff?
Folge 262 (45 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 22.01.2025 BR 264. Island pflegt anders – Vorbild für unsere Gesundheitsversorgung?
Folge 264 (45 Min.)Community Health Nurses übernehmen bereits seit Jahrzehnten in Island und vielen anderen Ländern Aufgaben, die in Deutschland immer noch allein Ärzten vorbehalten sind. Die studierten Pflegekräfte managen Gesundheitszentren, machen Hausbesuche bei Patienten und koordinieren die Versorgung von Hilfsbedürftigen vor Ort. Nun tut sich auch in Deutschland etwas: Die aus Island stammende Elisa Johannsdottir lehrt an der TH Deggendorf und forscht über CHNs. Sie will sie in Deutschland etablieren und in mehr Verantwortung bringen. Mit Wissenschaftlerinnen ihrer Hochschule, zwei CHNs und einem Hausarzt arbeitet sie daran, in Lindenberg im Allgäu ein Community-Health-Nurse-System nach nordischem Vorbild aufzubauen.In Brandenburg hat sich Tahnee Leyh ihre Anstellung in Luckau mit großem Einsatz selbst geschaffen, um Menschen zu unterstützen, denen der Weg zum Arzt zu mühsam geworden ist. Zu ihren Patienten gehört die schwer an Krebs erkrankte Bäuerin genauso wie die depressive junge Frau, für die allein Tahnees Hausbesuche den Tag aufhellen. Die 25-jährige Anna hat Pflege an der Technischen Hochschule Deggendorf studiert und ist dort wissenschaftliche Mitarbeiterin. Noch ist der Studiengang kaum bekannt und es gibt nur wenige adäquate Stellenangebote. Dennoch schaut sie optimistisch in die Zukunft, auch wenn die Übertragung von weiterreichenden Kompetenzen noch nicht gesetzlich geregelt ist. Und das, obwohl die Ampelregierung die Einführung der CHNs in ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat. Sind studierte Pflegekräfte die Lösung für unsere medizinische Grundversorgung, wenn Kliniken schließen und sich immer mehr Hausärzte in den verdienten Ruhestand verabschieden? (Text: tagesschau24) Deutsche TV-Premiere Mi. 26.02.2025 BR 265. Die Schule der Extrembergsteiger
Folge 265 (45 Min.)Klettern an riesigen Eiszapfen, senkrechten Felsen oder Übernachtungen in der Steilwand – all das lernen junge Männer und Frauen im Expeditionskader des Deutschen Alpenvereins. Der Kader ist so etwas wie die Schule der Extrembergsteiger. Vor 25 Jahren startete die Ausbildung des ersten Jahrgangs. Die Idee: Den klassischen Alpinismus zu fördern und denjenigen eine gute Ausbildung anzubieten, die in den Bergen nach echten Abenteuern streben. Der 22-jährige Luis Funk ist Mitglied im Expeditionskader des Deutschen Alpenvereins. Der gebürtige Münchner war schon in jungen Jahren als Wettkampfkletterer erfolgreich – bis ihn die Sehnsucht nach den Bergen packte.Seine Herausforderungen sucht er nun lieber in der Natur als an Plastikgriffen. „Beim Wettkampfklettern hat man den einen Tag und da muss dann alles passen“, sagt er. Beim Alpinismus dagegen sei man „viel freier“. Doch in den Bergen warten auf ihn völlig neue Herausforderungen: „Der Luis hat ein unglaubliches Bewegungsgefühl“, sagt Trainer Sebastian Brutscher zu Beginn der Kaderzeit. Über die Monate entdeckt Luis Funk seine Freude am Eisklettern. Diese „BR Story“ von Filmautor Michael Düchs, der die Sendung „Bergauf-Bergab“ im BR Fernsehen moderiert, begleitet Luis Funk und die anderen Mitglieder des Expeditionskaders durch ein ganzes Jahr. Der Film zeigt, wie die Kadermitglieder in spektakulären Bergkulissen gemeinsam lernen, manchmal auch leiden, und wie ihnen Erstbegehungen gelingen. Er dokumentiert ihren Weg zum Alpinisten – über gefrorene Wasserfälle in Südtirol, senkrechte Felsen im Tessin und grimmige Nordwände in den Alpen. Dabei müssen die Teilnehmer lernen, Risiken einzuschätzen und Eigenverantwortung zu übernehmen, um das Ziel verfolgen zu können, das Alpinisten seit Generationen antreibt: die höchsten Gipfel auf eigenen Wegen zu erobern. (Text: BR) Deutsche TV-Premiere Mi. 05.03.2025 BR
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