Der erste Teil der Reihe begibt sich mit der Rockabilly-Formation Baseballs nach Memphis, wo alles begann. Zeigt, wie die Rhythm & Blues-Kultur der Schwarzen sich mit der Haltung des „White Trash“ verband. Das Ergebnis: Elvis Presley. Der Lastwagenfahrer adaptierte, was er mit seinen kulturellen Wurzeln – einer Mischung aus Country-Schnulzen, Gospel-Musik, Blues-Shoutern, dem Soundtrack der schwarzen Radio-Stationen wie dem Lifestyle der Schwarzenviertel – ins Leben mitgebracht hatte. So avancierte der „King of Rock’n’Roll“ zum alles überragenden Symbol des Rock’n’Roll. Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche und spricht unter anderem mit dem legendären Songwriterduo Leiber & Stoller, die den Welthit „Hound Dog“ komponierten – und ebenso mit der Rock’n’Roll-Ikone Wanda Jackson, die erläutert, wieso der Rock’n’Roll so offensiv von Männern dominiert wurde. Die Musikethnologin und Feministin
Portia Maultsby flankiert diese Aussagen beim Treffen in New Orleans. Über die amerikanischen Soldatenradios wurde der Rock’n’Roll nach Europa exportiert – Bill Ramsey, der einst dort moderierte, erläutert die AFN-Story. Gebannt vor dem Radio saßen auch Ted Herold in Deutschland und Dick Rivers in Frankreich. Sie berichten von den Erfahrungen mit dieser so wilden, so rauen und völlig neuen Musik diesseits und jenseits des Rheins, die insbesondere in Frankreich erst in den 60er Jahren so richtig zu wirken begann – initiiert auch von Dick Rivers’ „Les Chats Sauvages“. Der Rock’n’Roll wurde vereinnahmt und kommerzialisiert. So entstand eine multimedial gefütterte Teenagerkultur zwischen Jukebox und Milchbar, Kino, tragbaren Plattenspielern und Vinylsingles. Pat Boone, der softe Gegenspieler zu Elvis Presley und Konkurrent um die Gunst junger Mädchen, weiß von der süßen Schönheit der Teenieästhetik zu berichten, die bis heute ungebrochen fortlebt. (Text: arte)