Am nachhaltigsten haben die Popkonzepte der 60er Jahre die massenmediale Welt verändert. Ob der Beat der frühen Beatles, Easy Listening, ob Mode, Design oder die Pop-Art eines Andy Warhol und eines Roy Lichtenstein: Ohne die Sixties bist Du nichts. Klaus Voormann, Ex-Mitglied der Beatles, erläutert, wie aus einer Rock’n’Roll-Kapelle in dem Rotlichtbezirk Hamburgs, St. Pauli, ein ausgeklügeltes Pop-Gesamtkunstwerk mit Pilzkopffrisur und Anzug werden konnte. Weiter geht’s mit Bienenkorbfrisur und Vespa ins Swinging London, wo man „Was so alles geschieht auf der Carnaby-Street“ vor sich hinsummt und sich an Twiggy und Mary Quandts Minirock nicht minder, als am Phänomen Yves St.
Laurent erfreut. In Großbritanniens Hauptstadt wird selbst der ursprünglich so hochpolitische Folk popfähig und der Rock’n’Roll wandelt sich im Twist zum Modetanz. James Last begeistert sich in der Dokumentation für jene Tage, da sein so oft unterschätzter und doch massenfähiger Orchestersound kreiert wurde, Susan Sonntag über „Camp“ philosophierte und die Wegwerfwelt des Plastik in allen bunten Farben und Formen den Alltag eroberte. In Filmen wie „Mon Oncle“ wird die schöne, neue Welt bestaunt. Kommentiert wird der Zeitgeist der Sixties von Größen wie Paul Weller und aktuellen Künstlern, die an jene so stilprägenden Jahre anknüpfen und sie so fortschreiben. (Text: arte)