2020, Folge 140–153

  • Folge 140
    Mai 1945. Der ehemalige Vorzeigeort der Nationalsozialisten ist ein Pulverfass. 36.000 Menschen drängen sich hier: Einheimische, Flüchtlinge, Kriegsgefangene, ehemalige KZ-Häftlinge, Displaced Persons, nationalsozialistische Verbrecher, Schieber, Gangster. Binnen weniger Tage muss die amerikanische Militärregierung eine neue Ordnung aufbauen und die Menschen in Garmisch-Partenkirchen in den Frieden führen. Keine einfache Aufgabe. An einem Nachmittag im April 1945 hält der zwölf Jahre alte Karl Bischof die Zukunft von Garmisch-Partenkirchen in den Händen, als er auf einem Acker ein abgeworfenes Flugblatt der Amerikaner findet: „Garmisch wollen wir schonen, wir wollen darin wohnen.“ Der Junge ahnt nicht, dass er die Zukunft in Händen hält.
    Bereits wenige Tage später nähern sich amerikanische Panzer aus Richtung Oberammergau der Marktgemeinde. Nur dem Verhandlungsgeschick einiger Wehrmachtsleute ist es zu verdanken, dass der Ort friedlich übergeben wird. Niemand stirbt. Die Nationalsozialisten haben das Rathaus bereits verlassen, nun zieht die amerikanische Militärregierung unter Major H. Snapp ein und übernimmt das Kommando im Ort.
    „Eine gewaltige Aufgabe, die mich schlaflos macht. Einzig der Blick auf die Zugspitze macht mich hoffnungsvoll“, schreibt er am 2. Mai seiner Frau in Ohio. Als Erstes muss Snapp sicherstellen, dass die Menschen zu essen haben und die Wasserversorgung steht. Vor dem Krieg hatte Garmisch-Partenkirchen 18.000 Einwohner, nun drängen sich 36.000 in der Marktgemeinde: Einheimische, Flüchtlinge, Kriegsgefangene, ehemalige KZ-Häftlinge, Displaced Persons, nationalsozialistische Verbrecher, Schieber und Gangster.
    In keinem Ort in Deutschland prallen diese Lebenswelten auf so engem Raum aufeinander und kaum irgendwo ist die Gefahr von Unruhen und Racheakten so groß wie in Garmisch-Partenkirchen. Die Dokumentation zeigt unbekanntes Filmmaterial aus den ersten Tagen nach dem Krieg, Tagebucheinträge, Briefe und Fotos von Major H. Snapp und lebhafte Erinnerungen von Zeitzeugen aus Garmisch-Partenkirchen. Dies sind spannende und unterhaltsame Einblicke in eine Zeit, in der das Alte noch nicht vorüber war und das Neue erst noch gefunden werden musste.
    „Gestern marschierten noch Gebirgsjäger zu Marschmusik durch Garmisch-Partenkirchen, nun erklang Jazzmusik aus den beschlagnahmten Wohnungen“, erzählt Karl Bischof. Binnen weniger Tage wird die Welt auf den Kopf gestellt. Plötzlich tauchen KZ-Häftlinge in gestreifter Kleidung mitten im Ort auf. Aus Wehrmachtssoldaten werden Kriegsgefangene, die mit gesenktem Haupt zum Lager ziehen. Hitlerporträts und Naziflaggen verschwinden und die weiß-blaue Fahne darf wieder wehen. Und plötzlich dreht sich die Welt der Kinder in Garmisch um Orangen, Bananen und Chewinggum.
    Ein ganz besonderes Schlaglicht auf die Zeit im Frühsommer 1945 ermöglicht das Garmisch-Partenkirchener Tagblatt. Es ist die einzige Zeitung in Deutschland, die nach Kriegsende weiter erscheint. Eine einzigartige Quelle, denn unmittelbar nach dem Krieg sind die Artikel ohne Selbstzensur geschrieben und zeigen, dass das Leben nicht so dunkel und düster war wie später von vielen beschrieben. Hochzeitsanzeigen, Stellengesuche, Kochrezepte und Kurzgeschichten sprühen vor Lebensfreude und Tatkraft.
    Schien bei Kriegsende der Tourismus für immer vorbei zu sein, wird rasch klar, dass die Besatzer diesen ausbauen wollen. Bereits 1945 kommen 5.000 GIs zur Erholung nach Garmisch-Partenkirchen. 1946 wird das „Garmisch Rest Center“ das Hauptquartier für Erholung und Wintersport für die gesamte US-Besatzungstruppe Europas. Über eine Million GIs kommen im Laufe der Jahrzehnte nach Garmisch-Partenkirchen. Mit den Erinnerungen, Fotos und Filmen, die sie mitnehmen, wird Garmisch-Partenkirchen in den USA zu einem Synonym für Deutschland. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.06.2020BR Fernsehen
  • Folge 141
    Die Schönheit und Unberührtheit der Isar lockte bereits vor Jahrhunderten die Münchner hinaus ins Grüne. Als die Isartalbahn 1891 bis ins „bayerische Meran“ nach Ebenhausen fuhr, wurde diese Sommerfrische für viele Städter ein Anziehungspunkt. Aber wie lebt es sich heute in diesem beliebten Naherholungsgebiet vor den Toren Münchens? Welche Rolle spielt die Isar im Leben der Menschen? Welche Bedeutung hat die Vergangenheit, die Tradition? Und welche Gedanken macht man sich über die Zukunft? Die Isar zählt zu den letzten ungezähmten Wildflüssen in unserem Land. Ihre Schönheit und Unberührtheit lockte bereits vor Jahrhunderten den Münchner Adel hinaus ins Grüne und als dann die Isartalbahn 1891 bis ins „bayerische Meran“ nach Ebenhausen fuhr, war bald kein Halten mehr: Am Pfingstsonntag 1892 entstiegen 22.000 Menschen der Bahn und fielen über einen Ort her, der gerade einmal 47 Einwohner zählte.
    Die Boheme entdeckte die Sommerfrische, baute sich rund um Schäftlarn prächtige Villen und badete zur Verwunderung der einheimischen Bauern nackt in der Isar. Aber wie lebt es sich heute in diesem beliebten Naherholungsgebiet vor den Toren Münchens? Auf der Suche nach Antworten begleitet der Schäftlarner Filmemacher Reinhard Kungel und sein Team eine Hand voll Menschen im Isartal.
    Jede/​r ist auf seine Art eng mit der Natur verbunden, alle machen sich Gedanken über das was war, und was noch kommen wird. So erprobt der „Wasserstoff-Visionär“ Andreas Seebach die Zukunft des umweltfreundlichen und stromautarken Wohnens. Die beiden Isarranger Fränze Stein und Bernhard März bemühen sich die Natur des Isartals auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Fotografin Ulla Lohmann möchte mit ihrer Kamera die Schönheit der Natur festhalten und Menschen zum Nachdenken anregen.
    Gymnasiastin Charlotte Geiger ist sowohl in der Friday-for-Future- als auch in der Plants-for-the-Planet-Bewegung aktiv und Lokalhistorikerin Lia Schneider-Stöckl bemüht sich um das kulturelle Erbe ihrer Heimat, die schon vor Jahrhunderten die Menschen magisch anzog. Bleibt zu hoffen, dass das Engagement der Isartaler ebenso nachhaltig wirkt, wie jenes des 1902 gegründeten Isartalvereins: Als einer der ältesten deutschen Bürgerinitiativen zum Schutz der Umwelt ist es ihm zu verdanken, dass die Isar – im Gegensatz zu so vielen Flüssen – bis heute nicht verbaut wurde und ihren urwüchsigen Charakter zumindest in Teilen erhalten konnte. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.06.2020BR Fernsehen
  • Folge 142
    Die zweite Folge des österreichisch-bayerischen Zweiteilers erkundet die Grenzregion vom Walchensee bis in den Bayerischen Wald: Geheimnisvolle Geschichten – Sagen von Königen, Riesenfischen, von großer Frömmigkeit und vom Teufel … bis hin zu dem Phänomen der mysteriösen Schrazellöcher: Alles wird von Forschern und Wissenschaftlern hinterfragt. So kommt der wahre Kern zum Vorschein – doch der Mythos bleibt. Das Grenzland zwischen Bayern und Österreich zählt zu den besonders mythenumwobenen Landstrichen Europas. Kein Wunder, denn bedrohliche Landschaften und abgelegene Winkel taugen gut als Keimzelle für Schauergeschichten und Geheimnisse – nicht nur aus grauer Vorzeit, sondern auch aus der jüngeren Geschichte.
    Doch was steckt hinter diesen Geschichten? Haben sie einen wahren Kern? Einen wissenschaftlich belegbaren Hintergrund? Zusammen mit Forschern unterschiedlicher Disziplinen, die an diese Sagen glauben, geht es auf eine Reise entlang der bayerisch-österreichischen Grenze, um herauszufinden, was die Menschen dort bewegt und wie lebendig diese Sagen noch sind. Die Reise beginnt am Walchensee und endet nach knapp fünfhundert Kilometern Zickzack in Oberösterreich und im Bayerischen Wald. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.07.2020BR Fernsehen
  • Folge 143
    Mit Fernglas und Bestimmungsbuch ausgestattet machen sie sich auf, gegen fünf Uhr früh, bei widrigsten Wetterverhältnissen: Die Teams, die beim Birdrace mitmachen. Es geht darum, innerhalb eines Tages so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören. Der Austragungsort für das Birdrace ist ganz Deutschland. Zwischen zwei und fünf Mitstreiter gehören jeweils zu einem Team. Ausgestattet mit Fernglas und Bestimmungsbuch macht sich das jeweilige Team gegen fünf Uhr früh auf, um innerhalb eines Tages so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören – auch bei widrigstem Wetter. Vorab wird vereinbart, innerhalb welcher Grenzen beobachtet wird (meist eine Stadt oder ein Landkreis), die Zeitspanne beträgt exakt 24 Stunden.
    Gezählt wird immer am ersten Wochenende im Mai. Auch am 2. Mai 2020 wurden wieder Vogelarten gezählt, Corona-bedingt aber dieses Mal etwas anders. Die Teams bestehen nur aus ein oder zwei Personen, einige addieren ihre Ergebnisse auch digital zu einem größeren Team zusammen. Ein BR-Team begleitet drei Gruppen in Bayern, eines in den Allgäuer Bergen, eines in der Stadt Erlangen und eines entlang von Gewässern im Bayerischen Wald. Ändert sich die Vogelartenzahl im Vergleich zum Vorjahr? Können einige Arten nicht mehr angetroffen werden oder kommen sogar neue Arten hinzu? Wie schlagen sich die Teams im Vergleich? Was macht das Wetter und gibt es Störungen durch Wanderer und Ausflügler? Die Gruppen stehen also vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.07.2020BR Fernsehen
  • Folge 144
    Was geschieht, wenn ein Lebewesen, egal ob Maus, Käfer, Hirsch oder Wildschwein, im Wald stirbt? Ein totes Tier ist erstmal ein grandioses Festmahl für die lebenden Tiere. Ein Forscherteam im Bayerischen Wald wollte genau wissen, was in freier Wildbahn mit Kadavern passiert. Denn jeder Tod bedeutet Leben für Zigtausende andere Lebewesen: Es ist der Anfang eines komplexen Kreislaufs, auf den wir alle angewiesen sind. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.09.2020BR Fernsehen
  • Folge 145 (45 Min.)
    Gräfin Oeynhausen ist Public Relations Managerin und Partyveranstalterin in München.
    Nachdem das königliche Beinkleid getrocknet ist, erweist sich König Ludwigs vermeintlich tödlicher Ausflug in den Starnberger See als enorme Inspiration. Seine Majestät will sich nach dieser Grenzerfahrung seinem Volk zuwenden und ein großes Fest auf die Beine stellen. Als Adjutantin zur Seite steht ihm dabei Angela Ascher. In der zweiteiligen Dokumentation werden die beiden begleitet, beim Versuch, trotz leerer Kassen ein würdiges Fest zu organisieren. Es wird ein launiger und unterhaltsamer Ausflug zu bekannten Persönlichkeiten Bayerns, die dem Kini bei der Umsetzung der Festivität hilfreich sein sollen.
    „Die Rückkehr des Königs“ ist zugleich eine Reise, bei der sich der Kini und die Angie ein wenig näher kommen und die am Chiemsee-Strand endet – mit einem romantischen Dinner der besonderen Art. Der Rahmen der Dokumentationen ist natürlich Fiktion: Ein wiederauferstandener Ludwig der II. möchte ein rauschendes Fest organisieren und lässt sich inkognito von seiner „chaffeuse du roi“ Angela Ascher durch sein Land fahren.
    An verschiedenen Stationen in Bayern trifft die Schauspielerin und Kabarettistin für den König Protagonisten, die sich mit allem rund um Partys und Feste auskennen: Mit Charme und Witz stellt Angela Ascher ihnen Fragen rund um eine mögliche Beteiligung an der geplanten Sause – am besten für umsonst, denn Geld hat der König keines. Und Angela Ascher wagt es nicht, ihrem Chef zu beichten, dass sie nur ein paar lausige Euro in der Tasche hat.
    Wegen des fehlenden Diridari lässt sie sich zu einigen außergewöhnlichen Maßnahmen hinreißen. Angela Ascher spricht unter anderem mit der Partyveranstalterin Gräfin von Oeynhausen, dem Chef des Münchner Modehauses Dietl, mit der angehenden Astronautin Suzanna Randall, der Schauspielerin Sunnyi Melles, dem Generalkonservator des Landesamtes für Denkmalpflege Mathias Pfeil, mit dem Chef des Hotels Vier Jahreszeiten, mit Thomas Gottschalk, dem Sternekoch Ali Güngörmüs, sowie dem Robotikexperten Sami Haddadin und Luise Kinseher. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.09.2020BR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 18.09.2020BR Mediathek
  • Folge 146 (45 Min.)
    Entertainer und TV-Moderator Thomas Gottschalk.
    Nachdem das königliche Beinkleid getrocknet ist, erweist sich König Ludwigs vermeintlich tödlicher Ausflug in den Starnberger See als enorme Inspiration. Seine Majestät will sich nach dieser Grenzerfahrung seinem Volk zuwenden und ein großes Fest auf die Beine stellen. Als Adjutantin zur Seite steht ihm dabei Angela Ascher. In der zweiteiligen Dokumentation werden König Ludwig und seine Adjutantin Angela Ascher begleitet beim Versuch, trotz leerer Kassen ein würdiges Fest zu organisieren. Es wird ein launiger und unterhaltsamer Ausflug zu bekannten Persönlichkeiten Bayerns, die dem Kini bei der Umsetzung der Festivität hilfreich sein sollen.
    „Die Rückkehr des Königs“ ist zugleich eine Reise, bei der sich der Kini und die Angie ein wenig näherkommen und die am Chiemsee-Strand endet – mit einem romantischen Dinner der besonderen Art. Der Rahmen der Dokumentationen ist natürlich Fiktion: Ein wiederauferstandener Ludwig der II. möchte ein rauschendes Fest organisieren und lässt sich inkognito von seiner „chaffeuse du roi“ Angela Ascher durch sein Land fahren.
    An verschiedenen Stationen in Bayern trifft die Schauspielerin und Kabarettistin für den König Protagonisten, die sich mit allem rund um Partys und Feste auskennen: Mit Charme und Witz stellt Angela Ascher ihnen Fragen rund um eine mögliche Beteiligung an der geplanten Sause – am besten für umsonst, denn Geld hat der König keines. Und Angela Ascher wagt es nicht, ihrem Chef zu beichten, dass sie nur ein paar lausige Euro in der Tasche hat.
    Wegen des fehlenden Diridari lässt sie sich zu einigen außergewöhnlichen Maßnahmen hinreißen. Angela Ascher spricht unter anderem mit der Partyveranstalterin Gräfin von Oeynhausen, dem Chef des Münchner Modehauses Dietl, mit der angehenden Astronautin Suzanna Randall, der Schauspielerin Sunnyi Melles, dem Generalkonservator des Landesamtes für Denkmalpflege Mathias Pfeil, mit dem Chef des Hotels Vier Jahreszeiten, mit Thomas Gottschalk, dem Sternekoch Ali Güngörmüs sowie dem Robotikexperten Sami Haddadin und Luise Kinseher. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.09.2020BR Fernsehen
  • Folge 147
    Quer übereinander liegen hunderte silbergraue Fichten, in sich verkeilt, undurchdringlich mit ihren Astgerippen – aus diesem Riesen-Mikado ragen junge Bäume heraus, frisches Grün kämpft sich nach oben, ein neuer Wald entsteht. Das ist er, der Nationalpark Bayerischer Wald. Ein Wald im Umbau, im Übergang, im Werden – ein halbwilder Wald. Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde am 7. Oktober 1970 gegründet. Er ist damit der älteste deutsche Nationalpark. Seitdem gilt hier das Motto: „Natur Natur sein lassen.“ Ist dieser Wald schön? Die Antwort hierauf fällt unterschiedlich aus, je nachdem ob sie einem Holzarbeiter oder einem Naturschützer, einem Wanderer oder einem Tourismusexperten gestellt wird.
    Seit 50 Jahren gibt es Konflikte um den Nationalpark. Einfach nichts tun – das ist eine Herausforderung vor allem für die einheimische Bevölkerung. Filmautor Jürgen Eichinger berichtet von Kämpfen und Widerständen, von Erfolgen und Begeisterung – und von der Schönheit dieser wilden Waldnatur. Der Film ist auch die Geschichte des Autors und Fotografen Herbert Pöhnl. Als Einheimischer hat er die Entwicklung des Nationalparks Bayerischer Wald über die Jahre hinweg hautnah in ihrer ganzen Ambivalenz miterlebt.
    Heute bildet der Nationalpark Bayerischer Wald zusammen mit dem Nachbarnationalpark Sumava in Tschechien das größte Waldschutzgebiet Europas. Nirgendwo sonst zwischen Atlantik und Ural darf sich Natur auf so großer Fläche nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln. Aus dem Wirtschaftswald von gestern entsteht der Urwald von morgen. Hier finden so seltene Tiere wie Luchs, Auerhuhn oder Habichtskauz Rückzugsräume, wie es sie sonst kaum noch in Deutschland gibt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.10.2020BR FernsehenDeutsche Online-PremiereSo 04.10.2020BR Mediathek
  • Folge 148
    Max Irlinger, ein junger Mann aus dem Berchtesgadener Land, hat einen ganz besonderen Traum – einen Job, den es so nur ein einziges Mal in ganz Europa gibt: Er möchte der neue Bergbrenner im Nationalpark Berchtesgaden in den Bayerischen Alpen werden. Ein Filmteam begleitet Max während eines Sommers, den er zusammen mit seinem Lehrmeister Lukas auf der Funtenseehütte verbringt, um sich als Bergbrenner zu bewähren. Eine Zeit voll harter Arbeit und spannenden Begegnungen. Ein junger Mann aus dem Berchtesgadener Land träumt von einem Job, der einmalig in ganz Europa ist: Max Irlinger möchte der neue Bergbrenner im Nationalpark Berchtesgaden in den Bayerischen Alpen werden.
    Seit dem 17. Jahrhundert sendet die älteste Bergbrennerei Deutschlands ihre Wurzelgräber in abgelegene, hochalpine Gegenden, um dort seltene Pflanzen zu suchen: Gebirgsenzian, Meisterwurz, Bärwurz und Wacholder. Damals wie heute ersteigen die Männer mühsam mit ihren Holzhacken, Lederschürze und Bergkrax’n auf dem Rücken Höhen um die 2.000 Meter. Bei Wind und Wetter, in körperlicher Schwerst- und Handarbeit werden von Frühjahr bis Herbst die Schätze aus der Erde geborgen und der besondere Schnaps an Ort und Stelle unter einfachsten Bedingungen gebrannt.
    Max will die Nachfolge dieser 300 Jahre alten Tradition antreten und ihr Überleben sichern: „Wenn ich erst mal Bergbrenner bin, dann mache ich das fürs Leben, dann werden die mich nicht mehr los“, lacht er. Der heimatverbundene junge Berchtesgadener hat noch nie das Fernweh verstanden, das viele seiner Freunde ins Ausland zieht. „Für mich sind die Berge hier vor der Tür das Paradies, da gibt es genug zu entdecken bis ich 100 bin.“ Die Dokumentation zeigt Max während eines Sommers, den er zusammen mit seinem Lehrmeister Lukas auf der Funtenseehütte verbringt, um sich als Bergbrenner zu bewähren.
    Eine Zeit voll harter Arbeit und spannender Begegnungen: Tilman Piepenbrink, der Revierleiter des Nationalparks, stellt die Besonderheiten des einzigen alpinen Nationalparks Deutschlands vor, und mit der Rangerin Carmen Kraus geht es von den Höhlen der Murmeltiere hoch hinauf zu einer schwer zugänglichen Wetterstation. Jenseits des Königssees verbringen zwei junge Frauen ebenfalls den Sommer in den Bergen: als Sennerinnen auf der Priesbergalm mit fantastischem Blick auf den Watzmann, das Wahrzeichen der Region. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.10.2020BR Fernsehen
  • Folge 149
    Eine wunderschöne Hügellandschaft am Übergang vom Landkreis Erding zum Landkreis Mühldorf am Inn: Die Gatterberge sind altbayerisches Kernland. Hier ist das BR-Filmteam auf viele bodenständige Menschen getroffen. Die Gatterberge sind vor allem eines: gemütlich, ländlich, bäuerlich – und ein bisschen verträumt. Ein guter Ort, um zu sich zu finden. Und wenn man ganz hinten in den Gatterbergen lebt, dann kann die tägliche Fahrt zur weiterführenden Schule auch schon leicht stressig werden, wie zwei Buben am Anfang des Films verraten.
    Eines Films, in dem das BR-Team vielen bodenständigen Menschen begegnet. Etwa der Mode- und Trachtenschneiderin Sabine Deml aus Sankt Wolfgang, der Bäuerin und Hochzeitsladerin Gabi Attenberger, der Bio-Bauernfamilie Brandl mit ihrer Haselnussplantage, oder auch Konrad Grundner, von den Einheimischen „Schmaunzer“ genannt. Der rüstige, alte Mann fertigt u. a. Holzschuhe. Die Menschen in den dünnbesiedelten Gatterbergen ziehen ihre Kraft und Lebensfreude aus der beschaulich-handfesten Landschaft in ihrer Heimat.
    Wenn dann doch etwas die Normalität des Alltags in den Gatterbergen durchbricht, so ist es ganz sicher die jährliche Blaulicht-Disco in Obertaufkirchen, bei der im Hochsommer mehrere tausend junge Leute abtanzen und das Leben genießen. In Christians Restaurant in Kirchdorf kann man fast täglich etwas Besonders erleben – kulinarisch. Der Koch Christian Grainer hat einen Michelin-Stern und seine Frau Christiane zaubert wunderbare Nachspeisen. Hildegard Pointner hatte das Glück, ihre Kindheit in den Gatterbergen verbringen zu dürfen und schwärmt davon im Film.
    Und als echte Einheimische weiß sie auch, dass es streng genommen „der Gatterberg“ (Einzahl) ist, ein sich durch die Landschaft ziehender Höhenrücken, der auch ein Paradies für die Mitglieder mehrerer lokaler Motorradklubs ist. Die Gatterberge – Inspiration für die Kunst: Der Maler Anton Empl liebt seine Heimat, malt auch Morbides – Totenköpfe oder einen verfallenden Stadel. Johann Georg von Dillis (1759–1841) ist vermutlich der bis heute überregional bekannteste Gatterberger.
    Der Maler hat u. a. auch Motive von den Gatterbergen in seinen Bildern festgehalten. Katharina Pichlmeier hat Furore gemacht als oberbayerische Meisterin in der Luftpistole. Die junge Frau ist Mitglied des Schützenvereins Rimbachquelle Hofgiebing. Die Modeschneiderin Sabine Deml ist auch Initiatorin und Regisseurin eines gut besuchten Musicals. Eine ihrer Kundinnen ist Anna-Luisa Stehbeck und die steht ihre Frau als „Wiesn-Madl“ beim Dorfener Volksfest. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.10.2020BR Fernsehen
  • Folge 150
    Die Stauden – wunderbar ruhige Natur- und Kulturlandschaft in Bayerisch-Schwaben südlich von Augsburg. Geborgen, aber weltoffen – sogar das Restaurant der Hamburger Elbphilharmonie stammt von hier. Stauden-Höhepunkte: das urige Bergrennen in Mickhausen; Erinnerungen an den Schlagerstar Roy Black, der aus der Gegend ist und dort auch begraben ist; Harfen selber bauen bei der Klangwerkstatt Markt Wald. Und vieles mehr. Los geht der Film mit Erinnerungen an den berühmtesten Sohn der Stauden: Roy Black. Das Filmteam besucht seinen Geburtsort Straßberg.
    Der Schlagersänger Kay Dörfel aus Gera singt die Schlager von Roy Black bei einer Gala in der Bobinger Singoldhalle. Auch die Norwegerin Anita Hegerland, die mit Roy 1971 den Hit „Schön ist es auf der Welt zu sein“ sang, ist dabei. Und Günter Ortmann, einst Bandmitglied bei Roy Black, erinnert sich an damals. In Mickhausen wird es dann laut, ein Besuch beim Bergrennen – Freunde aus der ganzen Welt haben die Organisatoren inzwischen gewonnen. Weiter geht es in die Stadtarchäologie Augsburg, am Rande der Stauden gab es schon Keramikproduktion zur Römerzeit: in Schwabmünchen.
    Stauden und Musik – zu Gast bei einer Probe der Jugendkapelle Stauden – Jugendliche aus verschiedenen Stauden-Dörfern vereint in einer Kapelle. Die nächste Station der filmischen Reise ist die Staudenbahn – eine (Eisenbahn-)Lebenslinie von Norden nach Süden, einmal durch die Stauden, von Markt Fischach bis Markt Wald. Stauden kulinarisch: Im Markt Fischach wird frischer Berches gebacken, jüdisches Brot für den Feiertag, einst gab es dort eine große jüdische Gemeinde.
    Die Unternehmerfamilie Wagner ist in Langenneufnach ein großer Arbeitgeber in den Stauden: Stühle aller Art und Preisklasse, sogar die Inneneinrichtung des Restaurants in der Hamburger Elbphilharmonie stammt aus den Stauden. Die Stauden als Ort der Hochkultur – die Vorfahren von Wolfgang Amadeus Mozart sind von hier, in Mickhausen wird das Schloss wieder hergerichtet und am Rande der Stauden, in Kirchheim in Schwaben, besucht das Filmteam das Fuggerschloss. Die Reise klingt aus mit einem Besuch im Zisterzienserinnenkloster Oberschönenfeld. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.11.2020BR Fernsehen
  • Folge 151
    „Wie und in welcher Welt wollen wir leben?“ – auf diese Frage suchen die Protagonisten dieses Films mit viel Leidenschaft zukunftsweisende Antworten. Ihr Einsatzgebiet: die Natur mitsamt ihren wertvollen und unverzichtbaren Kleinstlebewesen. Es sind Käfer, Wildbienen oder Amphibien, die unsere Böden, Grünflächen und Wälder am Leben erhalten. Ein Filmteam begleitet einen Wildbienenexperten, der ausgerechnet auf einem Golfplatz herausfinden will, wie es dort um die wilden Verwandten der Honigbiene steht. Der Golfclub Memmingen hat es sich im Rahmen des Projekts „Golf und Natur“ zum Ziel gesetzt, ein Wildbienen-Mekka zu werden.
    Zwischen dem samtig gepflegten Kurzrasen stehen dort nun prächtige Wildblumenwiesen. Aber ziehen sie auch so viele und seltene Wildbienen an, wie sich die Golfer erhoffen? Im Landkreis Mühldorf am Inn kämpft ein Landwirt mit mächtigen Wasserbüffeln für kleine seltene Gelbbauchunken. Durch die Beweidung, die entstehenden Pfade und Suhlen schaffen seine Büffel optimale Voraussetzungen, damit sich die seltenen Gelbbauchunken im feucht-nassen Boden wohlfühlen. So lebt der Landwirt seinen Traum von einer tiergerechten und nachhaltigen Fleischgewinnung, die gleichzeitig zur Artenvielfalt beiträgt.
    Eine Lebensaufgabe, die im Alltag jedoch einige Herausforderungen bereithält! Und ein kleines engagiertes Forscherteam aus Freising will endlich herausfinden, was die viel diskutierten Gewässerrandstreifen an landwirtschaftlich genutzten Flächen wirklich für Insektenreichtum und -vielfalt bringen. Ob sich eine der zentralen Forderungen des erfolgreichsten bayerischen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ auch wissenschaftlich begründen lässt? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.11.2020BR FernsehenDeutsche Online-PremiereSo 15.11.2020BR Mediathek
  • Folge 152
    Im Oktober 2019 tappte ein Bär in der Nähe von Schloss Linderhof in eine Fotofalle. Seither sucht Bärenexperte Klaus Endres die Umgebung des Schlosses nach Bärenspuren ab. Nach über einem Jahr seit der ersten Sichtung stellt sich die Frage: Wo ist der bayerische Bär? Seit im Oktober 2019 ein Bär in der Nähe von Schloss Linderhof in eine Fotofalle tappte, sucht Bärenexperte Klaus Endres die Umgebung nach Bärenspuren ab. Er ist hier zu Hause, in Graswang zwischen Linderhof und Oberammergau. Genau da, wo 2006 Bär Bruno, der aus dem Trentino kam, seine ersten Schafe auf bayerischem Boden gerissen hatte.
    Der erste Bär nach über 170 bärenfreien Jahren in Bayern. Klaus Endres fand damals Brunos Tatzenabdrücke. Bruno hatte keine Scheu vor Menschen. Er riss Schafe und plünderte Bienenvölker. Schließlich wurde der „Problembär“ im Spitzingseegebiet erschossen, sein präpariertes Fell kam ins Münchner Museum Mensch und Natur. Bärenkenner sagten damals voraus, dass in den nächsten Jahren wieder ein Bär aus dem italienischen Trentino nach Bayern kommen wird.
    Aber dass der ausgerechnet wieder vor Klaus Endres Haustür vorbeizieht, das konnte keiner wissen. Zum Glück verhält sich der Neue unauffällig, taucht hier mal auf einer Wildkamera auf, hinterlässt dort mal eine Spur im Schnee. So richtig gesehen hat den „Bär ohne Namen“ in Bayern kaum jemand. Ein unauffälliger, menschenscheuer Einwanderer aus dem Trentino. Hat der neue Bär eine Chance, in Bayern frei zu leben? Für die Schafzüchter in Graswang ist klar, ein frei lebender Bär hat in Bayern nichts verloren. Noch weniger der Wolf, der in letzter Zeit Schafe gerissen hat.
    In vielen europäischen Nachbarländern ist man im Umgang mit den Wildtieren entspannter. Klaus Endres fährt nach Slowenien, will sehen, wie die Menschen dort mit ihren rund 1.000 Bären zurechtkommen. Sind Bären, Schafzucht und Tourismus vereinbar? Und in Bayern, was wurde von Bruno gelernt? Wie kann man verhindern, dass der neue Bär wie Bruno zum „Problembär“ wird? Nach über einem Jahr seit der ersten Sichtung geht Klaus Endres seinen Spuren nach. Doch, wo ist der bayerische Bär? Lebt er überhaupt noch? Feinde hätte er genug. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.11.2020BR Fernsehen
  • Folge 153
    Das Wildschwein ist eine der erfolgreichsten Spezies unserer Erde. Kaum eine andere Art ist so anpassungsfähig und findet sich in der modernen Kulturlandschaft so gut zurecht. Das Erfolgsgeheimnis ist ihre Intelligenz, ihre unbändige Kraft und der Zusammenhalt innerhalb der Rotte. Wildschweine sind die heimlichen Herrscher der Wälder, aber nicht nur dort. Allein in Bayern hat die Wildschweinpopulation massiv zugenommen. Dies zeigt die Zunahme der Abschüsse auf aktuell knapp 100.000 pro Jahr. Wie viele es genau sind, weiß man nicht, denn Wildschweine führen ein Leben im Verborgenen.
    Trotzdem sind sie in den vergangenen Jahren massiv ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Denn sie stellen uns vor die Herausforderung: Wie umgehen mit diesen Tieren, die so lern- und anpassungsfähig sind und sich unter den gegebenen Bedingungen hervorragend vermehren? Mittlerweile sind sie für viele Menschen zu einem regelrechten Feindbild geworden: Stetig größer werdende Schäden in der Landwirtschaft und immer mehr schwere Autounfälle haben dazu geführt.
    Erst recht seitdem das Schwarzwild auch in die Städte vordringt und dort Gärten oder Friedhöfe verwüstet. Da hört dann sogar bei den eher jagdskeptischen Stadtbewohnern der Spaß auf. Im Zuge der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest wird immer häufiger gefordert, die Wildschweine deutlich zu reduzieren. Doch das ist nicht so einfach. Die nachtaktiven und intelligenten Tiere sind schwer zu bejagen und das, obwohl zwischenzeitlich sogar moderne Hilfsmittel wie Nachtsichtgeräte erlaubt sind. Außerdem fühlen sich viele Jäger nicht dazu berufen, quasi die Rolle der „Schädlingsbekämpfer“ zu übernehmen.
    Auch, weil nicht wenige der geschossenen Tiere nach der Tschernobyl-Katastrophe immer noch so stark radioaktiv belastet sind, dass sie entsorgt werden müssen und nicht verspeist werden dürfen. Kaum eine zweite Wildtierart hat mit uns Menschen ein so außerordentlich komplexes und facettenreiches Beziehungsgeflecht. Das ist die Grundlage für viele spannende, ernste, aber auch witzige Geschichten, die Markus Schmidbauer in diesem Film erzählt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.12.2020BR Fernsehen

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Bayern erleben online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…