Sieben Tore führen durch dicke Mauern in die Altstadt von Jerusalem, die drei Weltreligionen heilig ist: Juden, Christen und Muslimen. Innerhalb der Mauern wohnen 37.000 Menschen in nach Religionen getrennten Vierteln auf knapp einem Quadratkilometer Fläche. Dazu kommen täglich Tausende Pilger, die sich auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Religion befinden. Konflikte sind vorprogrammiert, die Altstadt ist ein brodelnder Kessel, der jeden Moment explodieren kann. Deshalb ist auch der Basar, der sich über weite Strecken des muslimischen und christlichen Viertels erstreckt, kein Basar wie jeder andere. Händler aus den verschiedenen Vierteln Jerusalms bestreiten hier iheren ungewöhnlichen
Alltag. Die Bewohner der Stadt decken in einem jahrhundertealten Marktgewölbe ihren Bedarf an Lebensmitteln, erledigen ihre Einkäufe in der Metzgergasse „Souk Lahamin“ ebenso wie in einer palästinensischen Bäckerei. Ein armenischer Fotograf betreibt in der Altstadt seinen nostalgischen Laden mit Hunderten Fotografien des alten Jerusalem, und in schmalen Gässchen werden mit „heiligen“ Souvenirs gute Geschäfte gemacht. In Jerusalems Altstadt findet sich muslimische Pilgerherberge ebenso wie ein Judaica-Händler und ein Friseurgeschäft, in dem Frauen aller Religionen für kurze Zeit ihren anstrengenden Alltag vergessen und miteinander ins Gespräch kommen. (Text: arte)