bisher 166 Folgen, Folge 97–120

  • Folge 97
    Orbán und die Fidesz-Partei regieren Ungarn seit Jahren im Alleingang. Erstmals steht die Opposition geschlossen hinter einem Kandidaten, um Orbán bei den Wahlen im April zu besiegen. Die Regierung Orbán hat Justiz und Wahlrecht umgebaut, Medien gleichgeschaltet und erklärt mit staatlicher Propaganda die liberale Gesellschaft zum Feindbild. Herausforderer Márki-Zay ist die letzte Hoffnung, Ungarn vor Autoritarismus zu schützen. In der „auslandsjournal“-Dokumentation „Das System Orbán“ suchen ZDF-Korrespondentin Britta Hilpert und ZDF-Korrespondent Wolf-Christian Ulrich nach Erklärungen, wie das System Orbán das Leben in Ungarn verändert hat und warum es noch immer funktioniert.
    Sie treffen Unterstützer und Gegner des Ministerpräsidenten und den Oppositionskandidaten Péter Márki-Zay, dessen Kampagne Korruption und Vorwürfe von systematischem Missbrauch der EU-Gelder thematisiert. Wie stark ist das Oppositionsbündnis um Herausforderer Márki-Zay? Kann es ihm gelingen, die Unzufriedenheit vieler Ungarn über Orbáns Abkehr vom Westen in politische Unterstützung zu verwandeln? Wenige Tage vor der Wahl, die über Ungarns Zukunft entscheidet, verdeutlicht die „auslandsjournal“-Dokumentation „Das System Orbán“, wie grundlegend Viktor Orbán das Land bereits verändert hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.03.2022 ZDF
  • Folge 98
    Frankreich wählt einen neuen Präsidenten. Oder eine Präsidentin? Das Land ist nach rechts gerückt, die politische Stimmung ist gereizt. Wie blicken die Bürger auf den Wahlkampf? Was sie eint, ist ein Gefühl von Unsicherheit. Viele sorgen sich um den Niedergang ihrer Nation. Wie Audrey. Die Landwirtin hat sich auf Trüffel spezialisiert, Luxusware, wirtschaftlich geht es ihr gut. Doch von der Politik in Paris ist sie enttäuscht. Auch Amine geht es um Werte, um Respekt, um Würde. Er und seine Freunde aus Marseille sehen sich Feindseligkeit und Rassismus im Alltag ausgeliefert, angeheizt durch die Parolen der rechten Kandidaten.
    Um die sozialen Probleme in ihrer Banlieue würde sich kein Politiker mehr kümmern, sagt Amine. Auch nicht um die Spaltung zwischen Arm und Reich, die immer größer wird. Knapp 1000 Kilometer weiter nördlich ist die Arbeitslosigkeit hoch und ebenso die Verbitterung. Drei Kündigungen in drei Jahren. Christophe findet keinen Job mehr. Dabei hatte Macron ihm und seinen Ex-Kollegen Hilfe versprochen, als die Fabriken ins Ausland abwanderten. Christophe ist sich nicht sicher, ob er dieses Jahr überhaupt wählen geht. Wohin steuert Frankreich? Und wer wird es steuern? Der Film spürt der Stimmung im Land nach. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.04.2022 ZDF
  • Folge 99
    Im Mai 2022 wird auf den Philippinen gewählt, nach sechs Jahren Amtszeit kann Rodrigo Duterte nicht erneut antreten. Der Film zeigt, in welchem Zustand er sein Land hinterlässt. 2016 entfachte Duterte einen brutalen Drogenkrieg, der nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen 30.000 Menschen das Leben gekostet hat. Das brutale Vorgehen lenkte auch von der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Korruption im Land ab. Die Coronakrise trifft den Inselstaat besonders hart, und die Regierung hat die Ausnahmesituation genutzt, um die Macht des Präsidenten stetig auszuweiten. Duterte verglich sich mit Hitler und drohte, Millionen Drogenabhängige töten zu lassen – wie Hitler es mit den europäischen Juden getan habe.
    Er ließ eine Stadt in Schutt und Asche bomben. Kritische Medien wurden geschlossen, Kritiker eingesperrt und Journalisten eingeschüchtert. Und während der Coronapandemie stürzte das Land in die tiefste Rezession seiner Geschichte. Dutertes Antwort darauf: Angst schüren und das Militär und die Polizei auf die Menschen ansetzen, die gegen die harten Quarantänemaßnahmen verstoßen. Auch mit Erschießungen. Die Folgen dieser Politik haben das Land verändert. Die Philippinen stehen derzeit an einem Scheideweg, denn als Nachfolger des Präsidenten kandidieren der Sohn des früheren Diktators Marcos und Dutertes Tochter als Vizepräsidentin.
    Filmemacher Carsten Stormer hat die Entwicklung auf den Philippinen sechs Jahre lang begleitet. Der Film versucht, alle Seiten zu Wort kommen zu lassen: Täter und Opfer, Gegner und Unterstützer. Als Reporter begleitete Stormer Polizeieinsätze und Razzien und beobachtete die Arbeit der Polizisten, die den unmöglichen Auftrag erhalten haben, ein Land innerhalb von sechs Monaten drogenfrei zu bekommen. Er trifft eine junge Frau, die im Drogenkrieg zur Auftragsmörderin wurde, und einen Drogendealer, der um sein Leben fürchtet.
    Stormer begleitet einen katholischen Priester, der von einem Befürworter des Präsidenten zu einem erbitterteren Gegner wurde, und eine Menschenrechtsaktivistin, die als Terroristin gebrandmarkt wird. Er begleitet einen Mann, der eine Polizeiexekution überlebt hat und nun vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag aussagen möchte. Stormer ist immer mit seiner Kamera dabei. Dieser Film zeigt auf, was passieren kann, wenn eine Gesellschaft, die jahrzehntelang von ihren Machthabern vernachlässigt wurde, das Vertrauen in die Regierenden verliert und vom Populismus verführt wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.05.2022 ZDF
  • Folge 100
    Russlands Invasion hat Zerstörung in die Ukraine getragen. Seit Beginn des Krieges beobachtet ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf die Not der Opfer und den Mut, die Heimat zu verteidigen. Ihre Dokumentation zeigt mit ausgewählten Bildern und Worten, wie zerbrechlich das Gebilde ist, das wir Frieden nennen. Sie folgt den Spuren der Verwüstung und der Verrohung und erkundet dabei einfühlsam die bedrückende Ohnmacht abseits des Geschützdonners. Im Mittelpunkt des Films „auslandsjournal – die doku: Ukraine zwischen Not und Mut – Notizen einer Kriegsreporterin“ stehen die Opfer des Irrsinns. Die Reporterin zeigt fragile Momente, wie die Rückkehr eines Bauern auf seinen Hof, nachdem die russischen Besatzer abgezogen sind.
    Es sind bizarre Situationen, wie der Bombenalarm in Odessa, der die Menschen im Keller eines Sex-Clubs zusammenbringt, oder ein kleiner Junge in Chmelnyzkyj, der so auf Sicherheit bedacht ist, dass er mit einer für sein Alter unerwarteten Deutlichkeit die Regeln bei Luftangriffen wiederholt. Der Film zeigt auch die Schrecken von Butscha, die Spuren von Kriegsverbrechen und unvorstellbaren Gräueltaten. Eine erschütternde Erzählung, wie der Krieg ein Land zerrüttet. Aber auch darüber, wie bei den Menschen aus Alternativlosigkeit Mut und Kampfeswille erwächst. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.05.2022 ZDF
  • Folge 101
    Viele junge Russen fliehen. Einige sind im Widerstand gegen den Krieg in der Ukraine, den sie in Russland nur „Sonderoperation“ nennen. Auf teils abenteuerlichen Wegen verlassen die Jungen die Heimat, suchen im Exil ihr Glück. Aus Angst, zum Wehrdienst eingezogen zu werden oder weil sie Putins Angriffskrieg ablehnen und nicht mehr in einem zunehmend isolierten Russland leben wollen. Allein nach Georgien sind nach Angaben des georgischen Innenministeriums seit dem Beginn des Kriegs etwa 30.000 russische Staatsbürger eingereist. Auch nach Finnland oder Armenien haben sich viele junge Russen aufgemacht und arbeiten dort als IT-Experten oder Blogger.
    Es gibt aber noch einige Mutige, die bleiben und Widerstand leisten, Demonstrationen gegen den Krieg organisieren oder auf Videoplattformen oder in Internet-Magazinen kritisch über den Krieg berichten. Das ist nach einem neuen russischen Mediengesetz verboten. Es sieht für die Verbreitung „lügnerischer Informationen“ über Russlands Armee Haftstrafen von bis zu 15 Jahren vor. „auslandsjournal – die doku“ begleitet die jungen Russen im Exil und die, die in Moskau oder St. Petersburg Widerstand leisten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.05.2022 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 23.05.2022 ZDFmediathek
  • Folge 102
    Prunk im Königshaus und Geldadel stehen im Gegensatz zur wachsenden Zahl von Menschen, die kein Geld zum Heizen haben. Armut und Reichtum im Königreich nehmen immer extremere Formen an. Großbritannien ist eines der reichsten Länder der Erde, und doch wächst die Armut spürbar. Pünktlich zum 70. Thronjubiläum der Queen zeigt ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann, wie Brexit und Corona die ökonomischen Gräben im Königreich weiter vertiefen. Während der Finanzplatz London boomt und Broker neue Rekordgewinne erzielen, steigt die Inflation und andernorts können sich Menschen kaum noch Gas, Strom und Nahrungsmittel leisten. Im Arbeiterstädtchen Burnley hat James Anderson als Klempner zu viel Armut gesehen, um weiter untätig zuzusehen.
    Vor allem mittellosen Rentnern hilft er gratis. Gary Stevenson hat als Investmentbanker Millionen verdient, indem er darauf gewettet hat, dass die Ungleichheit zunimmt. Jetzt teilt er sein Insider-Wissen über YouTube. Die Zahl der Menschen, die Essens-Tafeln aufsuchen, nimmt stetig zu. Gleichzeitig steigen die Immobilienpreise auch in der Pandemie immer weiter. ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann trifft Mitglieder der britischen Elite und Menschen, die auf jede Hilfe angewiesen sind. Der Film „auslandsjournal – die doku: Armes KönigReich“ zeigt Prunk und Elend in Großbritannien. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.06.2022 ZDF
  • Folge 103
    Die Ukraine steht vor enormen Herausforderungen. Die Wirtschaft muss wieder anlaufen und ein Krieg gewonnen werden. Wie gehen die Menschen mit diesem fast unlösbaren Problem um? Der seit über 100 Tagen andauernde Krieg trifft die Ukraine schwer. Ständige Todesangst, Hunger, Verlust der Heimat. ZDF-Reporter Johannes Hano ist unterwegs im Süden des Landes – in der sogenannten roten Zone. Der Süden ist enorm wichtig für die Wirtschaft des Landes. Denn dort liegen die wichtigen Häfen über die die meisten Exporte getätigt werden. Vor allem das Getreide, auf das die Welt so dringend angewiesen ist. Doch das schwarze Meer ist durch die Russen blockiert und die Landwirte sitzen buchstäblich auf ihrer Ernte. Trotzdem arbeiten sie weiter, obwohl sie ständig in Gefahr sind vor der Artillerie des Feindes.
    Gleichzeitig versuchen die Menschen in den frontnahen Gebieten ihr Leben wieder aufzubauen, während nebenan ukrainische Soldaten um jeden Preis weiterkämpfen wollen. Sie alle haben eines gemeinsam: Niemand will aufgeben, niemand will sich den Russen geschlagen geben. Die Ukraine bereitet sich auf einen jahrelangen Konflikt vor. Es wird ein schwieriger Balanceakt: Das Leben muss irgendwie weitergehen und der Krieg darf nicht verloren werden. ZDF-Korrespondent Johannes Hano trifft Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich nicht geschlagen geben wollen. Der Film „auslandsjournal – die doku: „Frontland Ukraine““ zeigt Reportagen aus der roten Gefahrenzone zwischen Hoffnung und Verzweiflung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.06.2022 ZDF
  • Folge 104
    Sein Fall war so dramatisch und unvermeidlich wie sein Aufstieg. Nach Skandalen, Pannen und zahlreichen Kehrtwenden ist Großbritanniens Premier Boris Johnson jetzt zurückgetreten. Johnsons Ehrgeiz und sein Charisma waren eine Mischung, die Wahlen gewinnen und Referenden entscheiden konnte. Seine Brexit-Strategie hat ihn in die Downing Street gebracht. Am Ende stürzte er über Partys im Lockdown und seinen fragwürdigen Umgang mit der Wahrheit. Am 31. Januar 2020 feierten ein paar hartgesottene Brexit-Fans den offiziellen Austritt aus der EU.
    Auch der Premier schwelgte offensichtlich im Glück dieses Erfolgs. Zumindest versuchen Kritiker so die Tatsache zu erklären, dass die Regierung von Boris Johnson die Warnzeichen der heraufziehenden Coronapandemie komplett verschlief. Just am Tag der Brexit-Party hatte Großbritannien seine beiden ersten bestätigten Coronafälle. Bis heute hat Großbritannien die höchste Zahl an Coronatoten in Europa zu beklagen. Wäre da nicht das Impfprogramm gewesen, mit dem das Land rasch und effektiv aus den Startlöchern kam, die Coronapolitik Boris Johnsons ließe sich im Rückblick nur als chaotisch bis bestenfalls konfus beschreiben.
    Mit seiner harten Brexit-Position, seinem Öffnungskurs in der Coronapandemie, einem Schuss Patriotismus und dem ihm ganz eigenen Zweckoptimismus sicherte sich Johnson lange den Rückhalt in der britischen Bevölkerung. Am Ende aber waren es eine Reihe von Partys im Regierungssitz, die ihn das Amt kosteten. Mehrere Weihnachtsfeiern und Umtrunke im Garten während dem Rest der Nation durch Coronaregeln Kontaktbeschränkungen auferlegt waren.
    Eine Misstrauensabstimmung seiner Fraktion überstand Johnson Anfang Juni gerade noch so. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war dann aber die sogenannte Pincher-Affäre. Dem stellvertretenden Fraktionsführer Christopher Pincher wurde in mehreren Fällen sexuelle Belästigung vorgeworfen. Wiederholt ließ Johnson verbreiten, er habe von den Anschuldigungen nichts gewusst, als er Pincher beförderte. Dies aber stimmte nicht.
    Da waren die Geduld und das Vertrauen seiner Parteifreunde endgültig aufgebraucht. Weder sein Zögern bei der Pandemiebekämpfung noch die nicht gehaltenen Versprechen über die Vorzüge des Brexit führten zu seinem Sturz, sondern etwas so Frivoles wie ein paar Partys in der Downing Street. Und dazu immer wieder dieser laxe Umgang mit der Wahrheit. In seinem Film „auslandsjournal – die doku: Mr. Brexit – Aufstieg und Fall des Boris Johnson“ erzählt London-Korrespondent Yacin Hehrlein die politische Laufbahn eines schillernden Politikers. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 08.07.2022 ZDF
  • Folge 105
    Ein Jahr nach der Machtübernahme durch die Taliban ist Afghanistan isoliert, es herrschen Hunger, Not und Unterdrückung. Was hat sich für die Menschen im Land verändert? Quasi im Handstreich hatten die selbst ernannten Gotteskrieger Afghanistan erobert und die Welt musste tatenlos zusehen. Die Rechte von Frauen und Minderheiten werden mit Füßen getreten, der religiöse Wahn der neuen Herrscher prägt den Alltag der Menschen. Doch nicht alle Teile des Landes sind unter Kontrolle der Taliban. In vielen Regionen nimmt der Widerstand gegen die Herrschaft der selbst ernannten Gotteskrieger zu.
    Trotz Hunger, Not und Armut, die den Alltag der Menschen prägen, suchen mutige Frauen und Männer Möglichkeiten, die Restriktionen der Taliban zu umgehen. Katrin Eigendorf und Sebastian Ehm zeigen in ihrer Reportage Familien, die ihr Leben nach der Machtübernahme der Taliban komplett neu aufbauen mussten. Familienväter, die ihre Jobs verloren haben. Mütter, die sich verschleiern müssen und sich öffentlich nicht ohne die Begleitung ihrer Männer bewegen können.
    Töchter, die keine Schule mehr besuchen dürfen. Die Autoren treffen aber auch mutige Afghaninnen und Afghanen, die sich den Gesetzen der Taliban nicht beugen wollen und dafür kämpfen, Freiheiten und Rechte zu bewahren. Die Reportage „auslandsjournal – die doku: Afghanistan hinter dem Schleier – Ein Jahr unter den Taliban“ zeigt, wie sich das Leben in Afghanistan ein Jahr nach dem Fall Kabuls und der Machtübernahme durch die Taliban verändert hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.08.2022 ZDF
  • Folge 106
    Brasilien steht vor einer Richtungswahl. Wirtschaftlich und politisch so gespalten wie nie, ist diese Präsidentschaftswahl ein Duell um die Zukunft des Landes. Bolsonaro gegen Lula.
    Beide Kandidaten stehen für extreme Gegensätze. Bolsonaro setzt auf populistische Parolen, Wirtschaft, Militär und Evangelikale. Sein politischer Kontrahent Lula wirbt für sozialen Ausgleich und die Rechte der indigenen Bevölkerung.
    ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath zeigt die tiefe Spaltung zwischen beiden Lagern und die Herausforderung für Brasiliens Demokratie. Der Film „auslandsjournal – die doku: Duell am Zuckerhut – Brasilien hat die Wahl“ nimmt auch die wirtschaftlichen Extreme in den Blick. In São Paulo, der größten und reichsten Metropole Südamerikas, kümmert sich der katholische Pfarrer Padre Julio Lancelotti um die Armen auf den Straßen. Er berichtet von wachsenden Schlangen vor Notunterkünften und bei der Armenspeisung und von Übergriffen durch Anhänger Bolsonaros. Nelson Wilians ist Inhaber der größten Anwaltskanzlei des Landes und lebt in einer Villa, ebenfalls in São Paulo. Zu seinen Terminen reist er mit seinem Rolls-Royce.
    Der Umgang mit Brasiliens indigener Bevölkerung wird den Ausgang der Wahl deutlich beeinflussen. Während Bolsonaro in seiner Amtszeit die wirtschaftliche Nutzung des Regenwaldes vorangetrieben hat, setzt sein Herausforderer Lula auf Zusammenarbeit. Er will ein eigenes Ministerium für Indigene einrichten und hofft auf deren Unterstützung.
    In seiner Dokumentation hat ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath auch eine indigene Kandidatin fürs brasilianische Parlament begleitet. Kerexu Yxapyry gehört zum Volk der Mbyá Guarani, ist 41 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und Anführerin ihres Dorfes im Bundesstaat Santa Catarina im Süden Brasiliens. Sie kämpft seit Jahrzehnten dafür, dass das Gebiet, auf dem ihr Volk wohnt, als indigenes Land anerkannt wird. Ihr Kampf ist stellvertretend für den Zukunftskampf der brasilianischen Demokratie. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.09.2022 ZDF
  • Folge 107
    Seit einem halben Jahr führt Russland Krieg in der Ukraine. Die Menschen opfern ihr Leben für die eigene Nation. Woher nehmen sie die Kraft, sich dem russischen Angriff entgegenzustellen? Zerstörte Städte, Tote und Verletzte, Hunderttausende Vertriebene – der Krieg hat alles verändert. Seit Russlands Einmarsch im Februar 2022 berichtet ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf über die Lage der Menschen in der Ukraine. „auslandsjournal – die doku: Überleben in der Ukraine – Notizen einer Kriegsreporterin“ ist die filmische Fortsetzung ihrer Berichterstattung aus der Ukraine. Eine Dokumentation, die mit Eindrücken aus erster Hand die Dynamik des Krieges nachzeichnet und Menschen porträtiert, die aufgrund des Angriffskrieges vor existenziellen Entscheidungen stehen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.10.2022 ZDF
  • Folge 108
    Chinas Kommunisten wollen die Kontrolle über das eigene Volk mit allen Mitteln. Präsident Xi Jinping soll zum Führer auf Lebenszeit ernannt werden. Kritik an Staat und Partei ist verboten.
    Der Personenkult um Xi Jinping soll auf dem anstehenden Volkskongress ausgebaut werden. ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer zeigt, wie Chinas Führung alle Hebel in Bewegung setzt, um das eigene Volk zu kontrollieren, und wie die jüngere Generation damit umgeht.
    Alle fünf Jahre stellt Chinas Kommunistische Partei die Weichen für die Zukunft neu. Erste Dokumente lassen erahnen, wie umfassend der anstehende Volkskongress China verändern könnte. Präsident Xi Jinping wird zum Zentralgestirn der Partei ernannt.
    Der Personenkult nimmt immer weiter zu: Schon jetzt gibt es Xi-Apps, Xi-Lieder und Wissenschaftler, die sich mit Xis Gedanken befassen. Seine Auffassung eines starken Staates zeigt sich in wachsendem Militarismus sowie in Drohgebärden gegenüber Taiwan und dem großen Rivalen Amerika. Kritische Stimmen werden im Keim erstickt, die Überwachung hat unter Xi ein bislang nicht bekanntes Ausmaß erreicht. Die Coronapandemie wird von Chinas Führung als Vorwand genutzt, technische Möglichkeiten einzusetzen, um die eigene Bevölkerung noch stärker zu kontrollieren.
    In ihrem Film „auslandsjournal – die doku: Chinas neuer Kaiser – Xis Kontrolle, Gehorsam und kleine Rebellen“ zeigt ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer aber auch gesellschaftliche Gegenbewegungen. Junge Chinesinnen und Chinesen haben andere Prioritäten – es gibt sie, die junge Generation, für die Xis Deal nicht länger funktioniert, dem wirtschaftlichen Wohlstand alles andere unterzuordnen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.10.2022 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 14.10.2022 ZDFmediathek
  • Folge 109
    Russlands Angriffskrieg hat die Welt verändert. Es ist eine globale Zeitenwende, deren Kollateralschäden in ihrem Ausmaß längst noch nicht absehbar sind. Europas Wirtschaft leidet, die Energiesicherheit ist bedroht, Flüchtlingsströme aus der Ukraine erreichen die Europäische Union. Im Nahen Osten und Afrika herrscht Nahrungsmittelknappheit, Weizen und Öl sind Mangelware, die Preise sind für viele unbezahlbar. Aus ihren jeweiligen Berichtsgebieten blicken die ZDF-Auslandskorrespondenten auf die Folgen des Krieges in der Ukraine. Der Film „auslandsjournal – die doku: Russland, Ukraine und die Welt – Wie der Krieg unser Leben verändert“ bündelt ihre Reportagen zu einem vielschichtigen Blick auf die globalen Herausforderungen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 26.10.2022 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 24.10.2022 ZDFmediathek
  • Folge 110
    Ein Sieg der Republikaner bei den Midterm Elections könnte Donald Trump den Weg zurück ins Weiße Haus ebnen. Die Abstimmung wird zur Schicksalswahl für die Biden-Administration. Die amerikanische Gesellschaft ist tief gespalten. Aus den Versprechungen Joe Bidens, Gräben zu überwinden und das Land zu neuem Wohlstand zu führen, ist nicht viel geworden. In welcher Verfassung befindet sich Amerika zwei Jahre nach seinem Amtsantritt? In seinem Film „auslandsjournal – die doku: US-Wahl: Trumps langer Schatten“ zeigt USA-Korrespondent Elmar Theveßen mit welchen Mitteln Anhänger der republikanischen Partei versuchen, das Vertrauen in die Wahlen zu erschüttern, und mit welchen legalen Kniffen sich Trump-Unterstützer bereits im Vorfeld gezielt entscheidende Posten sichern.
    Zuständige Ministerposten, Wahlkampfhelfer, Mitglieder der Wahlkommissionen – überall im Land werden strategisch wichtige Positionen gezielt mit Anhängern der Parteien besetzt. Alle Mittel sind recht, um Vorteile für die Wahlen zu erringen. In Staaten wie North Carolina versuchen Demokraten und Republikaner das Prinzip des Gerrymandering einzusetzen, um Wahlbezirke in ihrem Sinne zu definieren. In Staaten wie Arizona scharen sich die Trump-Anhänger, die noch immer nicht von einer Wahlniederlage überzeugt sind, um Kandidatinnen und Kandidaten, die sich bis heute nicht von der Erstürmung des Kapitols distanzieren, und nutzen jede Möglichkeit, um Stimmung für Trump und gegen Biden zu machen.
    Die Bilanz der Biden-Administration ist dünn und lange sah es nach einem deutlichen Sieg der republikanischen Partei aus. Doch die extreme Spaltung im Land verunsichert die Menschen. Mittlerweile distanzieren sich selbst langjährige Wähler der Republikaner von ihrem ehemaligen Präsidenten und der verschärften Abtreibungspolitik. Das Rennen scheint wieder offen zu sein, und die Demokraten schöpfen Hoffnung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.11.2022 ZDF
  • Folge 111
    Abtreibung. Inflation. Waffengewalt. Klimawandel. Vier Themen, über die Amerika gerade heiß diskutiert. Und die entscheidend sein werden für die bevorstehenden Parlamentswahlen. Traditionell wird dabei der Präsident abgestraft, und tatsächlich sah Joe Biden lange wie der sichere Verlierer aus. Doch der Streit ums Abtreibungsrecht verleiht den Demokraten Aufwind. „What’s up, USA?“ – Dieser Frage ist „auslandsjournal“-Moderatorin Antje Pieper nachgegangen. Und damit den Themen, die Amerika beschäftigen. Sie hat Menschen getroffen, die sich wegen der Inflation ihre Wohnung, ihr Benzin und ihre Lebensmittel nicht mehr leisten können.
    Die unerbittlich über das Recht auf Abtreibung streiten. Die sich unversöhnlich bei der Frage gegenüberstehen, welche Konsequenzen das Land aus 20.000 Morden mit Schusswaffen pro Jahr ziehen sollte. Und deren Leben von Klimawandel gerade massiv verändert wird. Themen, die entscheiden werden, ob Präsident Biden auch nach der Wahl noch mit eigener Mehrheit Gesetze durchbringen kann. Oder ob er schon nach zwei Jahren zu einer „Lame Duck“ wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.11.2022 ZDF
  • Folge 112
    Den beiden Filmemachern Marcel Mettelsiefen und Jordan Bryant ist mit dem Film „Die Kinder der Taliban“ eine einzigartige, kindliche Sicht auf das Leben in Afghanistan gelungen. Wie hat es sich seit dem Abzug der US-Truppen und der Übernahme durch die Taliban im Sommer 2021 verändert? Im Mittelpunkt stehen zwei Jungen und zwei Mädchen, deren Alltag im vergangenen Jahr eine dramatische Wendung genommen hat. Der Film zeigt, wie unterschiedlich das Leben junger Mädchen und Jungen in Afghanistan sein kann. Abdullah und Eshanullah, beide acht Jahre alt, sind beste Freunde und die Söhne hochrangiger Talibanmitglieder. Abdullah geht auf eine religiöse Schule, sein Freund Eshanullah wird auf einer Privatschule unterrichtet.
    Die Jungen versuchen, ihre Erfahrungen mit der Weltanschauung der Taliban zu verstehen. Der Zugang zu Kindern der Taliban ist selten – und die Filmemacher halten viele Momente im Leben dieser Jungen fest. Die Mädchen Shoukria und Arezo, beide neun Jahre alt, sind in einer ganz anderen Situation. Beide haben ihre Väter verloren und müssen nun Schuhe putzen, um ihre Mütter und Geschwister zu unterstützen. Weil die Taliban Frauen viele Jobs verboten haben, gehören Shoukria und Arezo zu den Hunderttausenden von Kindern in Afghanistan, die jetzt arbeiten müssen, um mit für das Familieneinkommen zu sorgen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.02.2023 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Di. 31.01.2023 ZDFmediathek
  • Folge 113
    Russlands Krieg in der Ukraine hat alles verändert. Die Reporterinnen Katrin Eigendorf und Jenifer Girke schildern Schicksale von Menschen, die sie über zwölf Monate lang begleitet haben. Mit ihren Geschichten geben sie dem Leid ein Gesicht: Menschen, die Angehörige verlieren, Frauen, die ihre Männer an die Front verabschieden, Familien, die alles aufgeben, in U-Bahn-Schächten ausharren oder ihre Heimat ganz verlassen haben. Katrin Eigendorf reist seit Beginn des russischen Angriffskrieges immer wieder in die Ukraine. Sie hat auf ihren Reisen viele Menschen getroffen und unterschiedliche Orte besucht.
    Ein Jahr nach Ausbruch des Krieges ist sie erneut in dem Land unterwegs. Sie schildert, welche Veränderungen sie erlebt, wie sich ehemals besetzte Orte verändert haben. Und sie berichtet von den Menschen, für die sich durch den Krieg alles verändert hat. Wie viel Kraft haben sie noch, wie groß ist die Hoffnung auf einen Sieg, und wie überleben sie den Winter? Reporterin Jenifer Girke hat seit Februar 2022 Kontakt zu Menschen in der Ukraine gehalten – über Videocalls und Chatnachrichten. Menschen aus verschiedenen Orten haben ihr Einblicke in das eigene Leben durch selbst gedrehte Videos gegeben.
    Immer wieder haben sie Eindrücke geteilt aus Schutzbunkern und Notunterkünften, sie haben Momente der Wut, des Schocks und der Hoffnung gefilmt – mit dem Wunsch, dass die Welt ihre Geschichten sehen kann. Nach einem Jahr Krieg in der Ukraine trifft Jenifer Girke diese Menschen, deren Schicksale sie über ein Jahr begleitet hat, in ihrer Heimat. Der Film „auslandsjournal – die doku: Leben im Krieg“ ist ein sehr persönlicher Einblick in den Alltag von Menschen, deren Leben sich von einem Tag auf den anderen komplett verändert hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.02.2023 ZDF
  • Folge 114
    Russlands Angriff auf die Ukraine hat die bestehende Ordnung zertrümmert. Der Westen wird immer stärker zur Konfliktpartei, überall auf der Welt entstehen neue Bündnisse. Wladimir Putin setzt auf Propaganda und Repressionen, um Russland auf Kriegskurs zu halten. Länder wie China, Südafrika und Brasilien zögern, den Krieg zu verurteilen, weil Russland ihr Partner ist. Europa und die USA ringen um die Vorherrschaft des Westens. Ein Jahr nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine blicken die ZDF-Korrespondenten auf die Folgen des Krieges.
    In ihrem Film „auslandsjournal – die doku: Zeitenwende global – Russlands Angriff auf die Freiheit“ verbinden sie die spürbaren Folgen aus ihren eigenen Berichtsgebieten zu einer weltweiten Perspektive. Russland-Korrespondentin Phoebe Gaa geht der Frage nach, ob die Russen noch hinter ihrem Präsidenten stehen. Wie hat die sogenannte militärische Sonderoperation das Land verändert? Seit Ausbruch der Kampfhandlungen ist es auch für Journalisten schwieriger geworden, aus Russland zu berichten. China-Korrespondentin Miriam Steimer befasst sich damit, wie die wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen Chinas mit Russland die Beziehungen prägen.
    Südostasien-Korrespondent Normen Odenthal zeigt am Beispiel der Tourismusindustrie Thailands, wie wichtig Russland als wirtschaftlicher Partner in der Region ist. Südamerika-Korrespondent Christoph Röckerath macht deutlich, warum Brasilien als größter Sojaproduzent der Welt auf russischen Dünger angewiesen ist und wie die wirtschaftlichen Verflechtungen das politische Verhältnis beeinflussen. Aus Südafrika berichtet Susann von Lojewski, wie sich russische Oligarchen trotz vom Westen verhängter Sanktionen frei bewegen können.
    Südafrika bleibt bislang militärisch und wirtschaftlich ein enger Partner Russlands. Der Westen ringt um eine geschlossene Reaktion auf Russlands Angriffskrieg. Aus Brüssel beschreibt ZDF-Korrespondent Ulf Röller, vor welchen Zerreißproben die Europäische Union steht und mit welchen Mitteln sie versucht, eine Antwort auf Russlands Aggression zu finden. New-York-Korrespondent Johannes Hano zeigt, wie hilflos die Vereinten Nationen vor dem Trümmerhaufen der globalen Friedensordnung stehen.
    Die Abstimmungen in der UN-Generalversammlung haben deutlich gemacht, welche Länder bereit sind, Russlands Angriff auf die Ukraine zu verurteilen. Aus der Ukraine selbst berichtet Katrin Eigendorf über die Rolle des Westens im Aufbau der ukrainischen Verteidigung. Der Film bündelt ein Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine die globalen Folgen des Krieges. Die ZDF-Korrespondenten begeben sich auf Spurensuche und zeigen, wie stark sich die Welt in einem Jahr verändert hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 22.02.2023 ZDF
  • Folge 115
    Ein Jahr nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine zeigt ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa die Folgen des Krieges im eigenen Land. In ihrem Film „auslandsjournal – die doku: Zeitenwende global – Russlands und das große Schweigen“ geht sie der Frage nach, ob die Russen noch hinter ihrem Präsidenten stehen. Wie hat die sogenannte militärische Sonderoperation das Land verändert? Seit Ausbruch der Kampfhandlungen ist es auch für Journalisten schwieriger geworden aus Russland zu berichten. Sie hat dennoch Menschen gefunden, die bereit sind zu sprechen. Mutige Regimekritiker, deren Stimmen die politische Führung eigentlich verstummen lassen will. Und glühende Patrioten, die westlichen Fernsehteams eigentlich misstrauen. Während im Nachbarland Leben ausgelöscht werden, feiern und tanzen Menschen auf den Straßen von Sankt Petersburg.
    Das vergangene Jahr hat auch in Russland viel verändert – und gleichzeitig scheinbar nichts. Es gibt zerstörte Lebensentwürfe und zehntausende Tote an der Front. Korrespondentin Phoebe Gaa beschreibt, wie seltsam unbeteiligt die Menschen häufig auf sie wirken. Das Schweigen der Russinnen und Russen, ist es Zustimmung oder Angst? Russlands Präsident Wladimir Putin setzt auf Propaganda und Repression. Viele Menschen, so beschreibt es Phoebe Gaa, wissen nicht mehr, was sie glauben sollen. Sie beschreibt einen zermürbenden Zustand, in dem viele nur einen einzigen Ausweg sehen: verdrängen, dass sich das eigene Land im Krieg befindet. So gut es eben geht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.03.2023 3satDeutsche Streaming-Premiere Mi. 22.02.2023 ZDFmediathek
  • Folge 116
    Trotz des Ukraine-Kriegs stehen viele Länder an Russlands Seite. Die ZDF-Korrespondenten wollen herausfinden, warum. Eine Spurensuche in China, Brasilien, Südafrika und Thailand. Russland ist weltweit längst nicht so isoliert, wie der Westen es gerne hätte. Trotz des Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Präsident Putin weiterhin treue Partner. Wer sind diese Länder und warum stehen sie fest an Russlands Seite? Für „auslandsjournal – die doku: Zeitenwende global – Putins treue Partner“ gehen die Korrespondentinnen und Korrespondenten des ZDF auf Spurensuche: Miriam Steimer in China, Normen Odenthal in Thailand, Susann von Lojewski in Südafrika und Christoph Röckerath in Brasilien. Sie treffen auf Russinnen und Russen, die ihre Heimat verlassen haben oder Urlaub machen und eine Auszeit von der angespannten Situation zuhause suchen.
    Sie sprechen mit Unternehmern, die Handel mit Russland treiben und Einheimischen, die persönliche Verbindungen zu Russen haben. Sie lernen ihre Sicht auf die große Weltpolitik kennen und zeigen, wie diese Beziehungen den Alltag prägen. Oft bestimmen Pragmatismus, historische und wirtschaftliche Verbindungen die Sicht auf Russland. In Brasilien zum Beispiel erfährt Christoph Röckerath, wie abhängig die Agrarriesen von russischem Dünger sind. Miriam Steimer findet heraus, wie chinesische Händler die durch Wirtschaftssanktionen des Westens entstandenen Lücken füllen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.04.2023 3satDeutsche Streaming-Premiere Mi. 22.02.2023 ZDFmediathek
  • Folge 117
    Deutsche Streaming-Premiere Mi. 22.02.2023 ZDFmediathek
  • Folge 118
    Der Alpentourismus hat ein Problem. Preise für Bergbahnen explodieren, ohne Kunstschnee gibt es kaum noch Pisten – und ohne Gäste droht der Kollaps einer ganzen Industrie. Der Klimawandel lässt die Gletscher schmelzen, Krieg und Inflation treiben die Kosten nach oben. Hotels und Skigebieten droht nach Corona der nächste Pleiten-Winter. Die Schneesicherheit ist längst nicht mehr in allen Skiregionen gegeben. Lifte stehen still, Hotelbetreiber suchen nach Alternativen. Mit neuen Konzepten, die nachhaltigen Tourismus in den Alpen vorantreiben, erobern auch neue Urlaubsmodelle den Kulturraum in den Alpen. Wirtschaftlich und moralisch steht der Skitourismus vor einem Umbruch. Kann man heute überhaupt noch Ski fahren? Auf diese Fragen suchen die ZDF-Korrespondenten Britta Hilpert und Wolf-Christian Ulrich Antworten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.03.2023 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 27.02.2023 ZDFmediathek
  • Folge 119
    Das Erdbeben vom 6. Februar 2023 hat die Türkei erschüttert: Zehntausende Menschen kamen ums Leben. Die Autoren waren im Erdbebengebiet unterwegs und haben Betroffene und Retter begleitet. Dabei haben sie erlebt, wie die anfängliche Trauer in Wut umgeschlagen ist. Die Menschen erhoffen sich Antworten, wie es zur Jahrhundertkatastrophe kommen konnte. Auch an die Politik und Präsident Erdoğan gibt es kurz vor der geplanten Wahl im Mai viele Fragen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.03.2023 ZDF
  • Folge 120
    Im hochgesicherten Gerichtsgebäude Justitia läuft ein Prozess, der ganz Belgien bewegt. Zehn Männer müssen sich wegen der Terroranschläge vom 22. März 2016 in Brüssel verantworten. 32 Todesopfer und Hunderte Verletzte haben sie auf dem Gewissen. Zwölf Geschworene werden am Ende darüber entscheiden müssen, welche Strafe gerecht ist für das Zerstören so vieler Leben, für das Verursachen eines nationalen Traumas. Die Opfer der Anschläge blicken sehr unterschiedlich auf diesen Prozess. Da ist etwa Sabine Borgignons.
    Sie saß neben dem Selbstmordattentäter in der Metro. Sie wurde schwer verletzt, lag mehrere Wochen im Koma und kann sich an nichts erinnern. „Dass ich jetzt zum Prozess gehe, hilft mir, zu verstehen, dass ich auch wirklich Opfer dieser Anschläge bin“, sagt Sabine kurz bevor sie zum ersten Mal den Gerichtssaal betritt. Noch heute leidet sie unter den körperlichen und psychischen Folgen der Explosion. Mohamed El Bachiri hingegen tritt zwar als einer der rund 1000 Nebenkläger auf, will sich und seine drei Söhne aber vom Prozess fernhalten.
    Seine Frau Loubna war am Tag der Anschläge nur wenige Meter entfernt von Sabine in der Metro. Sie überlebte nicht. Mohamed lebt in Molenbeek – dem Viertel, aus dem die meisten der Attentäter kommen. Aber er verspürt keinen Hass mehr, setzt sich seit Jahren aktiv für Mitmenschlichkeit und Verständigung der Kulturen ein: „Das ist meine Art Kampf, er gibt meinem Leben noch einen Sinn.“ Für Stanislas Eskenazi ist es der „Prozess seines Lebens“. Der Anwalt vertritt seit 2016 Mohamed Abrini, den Attentäter, der sich am Flughafen letztlich nicht in die Luft sprengte.
    Aber als Brüsseler fühlt auch er sich persönlich involviert: „Wir alle wollen verstehen, wie es zu diesen Anschlägen kommen konnte, wie diese Jungs vom Weg abgekommen sind.“ Stanislas will, dass alle hinschauen, um künftig solche Taten zu verhindern. Sie alle stehen stellvertretend für das Land, das auch sieben Jahre nach den Anschlägen weiter versucht, sein Trauma zu bewältigen. Und hofft, dass der Prozess zumindest einen Beitrag leisten kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 22.03.2023 ZDF

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