Folge 1197

  • Hausbesetzungen – Der Kampf um Wohnraum in Katalonien

    Folge 1197 (29 Min.)
    Durch die verschlechterte Wohnungssituation seit der Finanzkrise 2008 hat das Phänomen der Hausbesetzungen in Spanien um sich gegriffen: Meistens besetzen Gruppen leere Gebäude, die Baulöwen gehören, aber nie einen Abnehmer fanden. – Bild: Together Media /​ Durch die verschlechterte Wohnungssituation seit der Finanzkrise 2008 hat das Phänomen der Hausbesetzungen in Spanien um sich gegriffen: Meistens besetzen Gruppen leere Gebäude, die Baulöwen gehören, aber nie einen  …
    Durch die verschlechterte Wohnungssituation seit der Finanzkrise 2008 hat das Phänomen der Hausbesetzungen in Spanien um sich gegriffen: Meistens besetzen Gruppen leere Gebäude, die Baulöwen gehören, aber nie einen Abnehmer fanden.
    Seit der Finanzkrise von 2008, als 350.000 spanische Familien ihre Hypothek nicht mehr abzahlen konnten und ihre Wohnung verloren, verschlechtert sich die Wohnungssituation in Spanien zunehmend. Das Land hat viel zu wenig Sozialwohnungen, während angeblich insgesamt fast vier Millionen Wohnungen – d.h. 15 % des Immobilienbestandes – leer stehen. Ergebnis: Das Phänomen der Hausbesetzungen hat um sich gegriffen, vor allem in Katalonien. Allein in Barcelona soll es 20.000 illegale Besetzungen geben, durch die viele krisengeschädigte Bürger Zuflucht fanden. Die 55-jährige Gärtnerin Llum Oliver musste ihre Wohnung 2012 der Bank überlassen.
    Nachdem sie von einem Tag auf den anderen obdachlos geworden war, wandte sich die Barcelonerin an einen Wohnrechtsverein. Überall in ihrer Gegend entstehen Gruppen, die sich Zugang zu leerstehenden Wohnungen verschaffen wollten. Ihr Ziel sind meistens Gebäude im Besitz von großen Immobilienunternehmen oder Banken, die während der Krise verpfändete Gebäude beschlagnahmten. Eine „gerechte Rückkehr“, so meinen diese Opfer der Spekulationskrise. Llum zog in ein Gebäude im Stadtzentrum von
    Barcelona.
    Seitdem ist sie in Sicherheit, wohnt allerdings illegal. Eloi Cortès Serra ist Sachbearbeiter für Wohnungswirtschaft im Rathaus von Sabadell, einer Stadt mit 200.000 Einwohnern am Rand von Barcelona. Seit drei Jahren bearbeitet er immer mehr Projekte im Bereich des Neubaus und der Umwandlung von Gebäuden zu Sozialwohnungen – ein Wettlauf gegen die Zeit, denn gleichzeitig warten Hunderte Bürger auf Lösungen. Das Phänomen der Hausbesetzungen hat solche Kreise gezogen, dass er in Sabadell selbst davon betroffen ist: Mehrere seiner laufenden Projekte wurden illegal besetzt, wodurch sich die Arbeiten um mehrere Monate verzögerten.
    Solche Hausbesetzungen ziehen sich manchmal über zwei bis drei Jahre hin, bevor die – überforderten – Behörden das Problem lösen. Daher wenden sich immer mehr kleine Eigentümer an eine der in Spanien seit fünf Jahren florierenden Räumungsfirmen, wie die von Jorge de Masso, einem ehemaligen Mixed-Martial-Arts-Meister. Gegen Vergütung tritt er mit seinem „robusten“ Team an unerwünschte Besetzer heran und tut alles, um sie zum Verlassen der Wohnung zu bewegen. Eine Lösung an der Grenze zur Legalität. (Text: arte)
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