Folge 1152

  • Brexit und der Jammer danach – Briten bereuen den Ausstieg

    Folge 1152 (31 Min.)
    Die britische Kleinstadt Boston liegt in der Grafschaft Lincolnshire, dem „Garten des Vereinigten Königreichs“. Weizen, Gemüse und Blumen bestimmen die Landschaft, soweit das Auge reicht. Doch Boston ist nicht nur für Blumenzwiebeln und Kohlköpfe bekannt: Seit 2016 ist die Stadt auch Brexit-Hochburg. Stolze 75 % der Einwohner stimmten damals für den Austritt aus der EU – ein Ausdruck des Widerstandes gegen die rasante Globalisierung und den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt, die mit Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen zu kämpfen hat.
    Trotz mehrerer Regierungswechsel konnte der Brexit die Probleme, die durch Pandemie und Energiekrise verschärft wurden, nicht lösen. Im Gegenteil: Infolge des EU-Austritts wuchs das Misstrauen gegenüber der Politik, und die Kluft zwischen Einheimischen und Zuwanderern vertiefte sich. Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten des Brexits befragt „Re:“ die Einwohner der Kleinstadt, die zwischen Enttäuschung und Hoffnung auf bessere Zeiten schwanken. Der pensionierte Eisenbahner Andy Izard hatte für den Brexit gestimmt. Die Versprechen der
    Pro-Brexit-Kampagne – mehr Autonomie und hohe Investitionen in den öffentlichen Dienst – hatten ihn überzeugt.
    Heute bereut Andy seine Entscheidung, denn die versprochenen 350 Millionen Pfund für das kollabierende staatliche Gesundheitssystem NHS wurden nie zur Verfügung gestellt. Anton Dani betreibt im Stadtzentrum ein Café, das während der Brexit-Kampagne das „Hauptquartier“ der „Yes“-Wähler war. Anton stammt aus Marokko, war früher Bürgermeister der Stadt und forderte vor allem eine Beschränkung der Einwanderung.
    Er unterstützt weiterhin antieuropäische Ressentiments und bemängelt die Ineffizienz der neuen Einwanderungsregeln. Seine Familie teilt seinen Standpunkt nicht. Reverend Val Ogden leitet eine der Methodistengemeinden der Stadt. Sie stammt aus Manchester und stimmte 2016 gegen den Brexit. Ihre Kirche schickte sie nach Boston, wo sie trotz aller Spaltungen wieder eine Gemeinschaft aufbauen will. Die Pfarrerin kämpft außerdem gegen die soziale Misere, die sich durch den Brexit noch verschlimmert hat. Immer mehr Menschen nutzen die Lebensmittelausgabe, die sie organisiert. (Text: arte)
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