2021, Folge 717–740

  • Folge 717 (32 Min.)
    Die Coronavirus-Pandemie hat in Europa kaum eine Region wirtschaftlich so hart getroffen wie Spaniens Kanarische Inseln. Kein Wunder, fast jeder lebt hier vom zuletzt so krisengeplagten Fremdenverkehr. Aber: Auch vor Corona ging es vielen Menschen auf den Kanaren nicht gut. Armut, Jugendarbeitslosigkeit, fehlende Perspektiven. Dazu kommt Frust über Bausünden, fragwürdige Infrastrukturprojekte und Umweltverschmutzung. Was also, wenn die aktuelle Krise als Chance genutzt werden könnte? Hin zu einem smarteren Tourismus, näher an den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung, mehr im Einklang mit der Natur?“Wir müssen unsere Wirtschaft diversifizieren und uns breiter aufstellen“, sagt Yaiza Castilla, Ministerin der kanarischen Regionalregierung.
    Millionenschwere Kampagnen sollen die Inseln im Atlantik für digitale Nomaden und andere Besucherzielgruppen interessant machen.“Nein, wir müssen alles ganz radikal neu denken“, sagt Antonio Santana, der sich neben seiner täglichen Arbeit als Sozialarbeiter für einen grüneren Tourismus engagiert.
    Auf der kleinen Insel El Hierro will er zeigen, wie man Haien und Walen helfen kann, ohne dabei die Interessen der Menschen aus den Augen zu verlieren.“Wir sollten bei allen neuen Ideen und Projekten nicht vergessen, dass wir hier ohne Massentourismus aufgeschmissen wären“, sagt Tom Smulders, einflussreicher Hotelier auf Gran Canaria. Er und seine Mitstreiter bauen bereits an neuen Mega-Bettenburgen. Drei Menschen, drei Visionen – für die Kanarischen Inseln der Zukunft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 27.05.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 26.05.2021 arte.tv
  • Folge 718 (32 Min.)
    In Russland existiert das System aus Elite-Schulen der Sowjetzeit fort, in dem junge SportlerInnen gefördert und mit aller Härte trainiert werden, damit auch in Zukunft die besten ArtistInnen aus Moskau, Sankt Petersburg oder Nowosibirsk kommen. Doch Tausende talentierte Jugendliche bleiben auf der Strecke. Denn nur die besten, eifrigsten und talentiertesten Kinder können später zur Primaballerina oder zum Olympioniken werden.“Re:“ begleitet die Kinder auf ihrem Weg – auf der Boris-Eifmann-Ballettschule, wo bereits siebenjährige Kinder den ganzen Tag sich dehnen, tanzen und trainieren, um eines Tages zu den Besten der Welt zu gehören. Hunderte Mädchen und Jungs stehen sich in diesem Elite-Internat als FreundInnen und KonkurrentInnen im täglichen Zusammenleben gegenüber.
    Und jede Woche gibt es den Wettbewerb, wer die besten Rollen tanzen darf und wer vielleicht doch noch durchs Raster fällt.Und die Zuschauer lernen die 16-jährige Lala Kramarenko kennen, die bereits eine der besten Gymnastinnen Russlands ist und diesem Erfolg ihre komplette Jugend unterordnet. Vom täglichen Drill im Training über strenge Diäten und steten Verzicht. Während Lala als zukünftige Medaillenhoffnung für die Olympischen Spiele gilt, hat ihre Zwillingsschwester die Sport-Karriere bereits im Alter von 14 Jahren an den Nagel gehängt, weil sie den Druck nicht ertragen konnte.Wie viel Sowjetunion steckt auch 2021 noch in Russlands Elite-Sportschulen? Wie hart ist der russische Weg zum Erfolg? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 31.05.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 30.05.2021 arte.tv
  • Folge 719 (32 Min.)
    Lias heißt einer der wenigen Luchse in Baden-Württemberg. Er hält sich meist im Oberen Donautal auf. Forscher haben ihm eine Sendehalsband angelegt, um mehr über sein Verhalten zu erfahren. Armin Hafner, Fachexperte für Wildtiere, ist auf Lias’ Spuren. Während der Paarungszeit im März wandert Lias mehrere hundert Kilometer – auf der Suche nach einem Weibchen. Denn weit und breit gibt es keine. Die Weibchen kommen nicht nach Baden-Württemberg. Eine stabile Population mit Nachkommen kann also nur zustande kommen, wenn weibliche Luchse angesiedelt werden. Doch die Jäger im Land sind dagegen. Ohne neue Luchse aus Süddeutschland könnte aber auch die Zahl der Luchse in anderen Ländern zurückgehen. Wegen Inzucht. Luchs-Experte Armin Hafner sucht nach Lösungen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.06.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 31.05.2021 arte.tv
  • Folge 720 (32 Min.)
    Im Juli 2016 fährt Lehrer Fouad Zaim mit seiner Klasse nach Nizza: Sonne, Strand, Kultur. Am 14. Juli wollen die Berliner Schüler mit Bürgern und Touristen auf der Promenade des Anglais feiern. Doch plötzlich rast ein LKW durch die Menschenmenge. Der islamistische Attentäter tötet 87 Menschen, darunter Lehrerin Saskia S. und die Schülerinnen Salma und Shilan. Unter den über 430 Verletzten ist auch die Schülerin Amal.Wie lebt man nach einem Terroranschlag weiter? Aufgeben kam für Fouad Zaim nicht infrage. Sein Trauma hat er überwunden, er führt wieder ein normales Leben und schaut positiv in die Zukunft.Für die damals verletzte Schülerin Amal gilt das leider nicht.
    Bis heute bestimmen Behördengänge, Formulare, Therapien und Gutachter ihr Leben. Ihre ehemalige Klassenkameradin Melina plagen Alpträume und Panikattacken. Nur mit Hilfe einer Therapie kommt sie im Alltag klar. Die Betroffenen stoßen auf wenig Hilfe seitens der Behörden, fühlen sich allein gelassen und missverstanden. Wie könnte man es besser machen?Der Lehrer Fouad Zaim folgt fünf Jahre danach einer Einladung nach Nizza. Dort trifft er auf junge Opfer aus Frankreich. Sie berichten von beeindruckenden Hilfsangeboten. Sie haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen. Von ihrem Umgang mit dem Trauma könnte man auch in Deutschland lernen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 03.06.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 02.06.2021 arte.tv
  • Folge 721 (32 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.06.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 03.06.2021 arte.tv
  • Folge 722 (32 Min.)
    Seinen neunten Sommer als Betreiber einer Urlaubs-Quinta hatte sich Matthew Ambrose (54) anders vorgestellt. Jahrzehntelang hat Matthew Bars und Discotheken in Großbritannien betrieben. Jetzt möchte er mit einem kleinen Gästehaus, inmitten eines grünen Gartens, mit seinem Esel, einem Pony und zwei Hunden ein ruhigeres Leben führen. Doch der Kleinunternehmer befürchtet, dass sein einziger Brunnen versiegt und sein Land verödet.Lärmende Bagger umzingeln sein Anwesen. Für die Anlage einer 50 Hektar großen Avocado-Plantage ist ein portugiesisches Obstbau-Großunternehmen dabei, Korkeichen und Feigenkakteen aus dem Boden zu reißen und Wasserleitungen zu verlegen.
    Drei tiefe Brunnen sind schon gebohrt, und das, „obwohl uns Bürgern das Bohren neuer Brunnen nach vielen regenarmen Jahren und Waldbränden strengstens verboten ist!“ regt sich Matthew auf. Doch das Unternehmen kann alle Genehmigungen seitens der portugiesischen Behörden vorweisen. „Was hier passiert, ist Folgendes“, ärgert sich der Brite, „die Plantage wird zehn, vielleicht 20 Jahre intensiv betrieben, der Grundwasserspiegel wird sich absenken, Brunnen in der Gegend werden versiegen. Der Boden wird ausgelaugt und ohne Nährstoffe zurückgelassen“.
    Trotzdem genehmigen die Behörden immer größere Plantagen, gefördert auch von der EU. „Re:“ besucht Avocado-Bauern, trifft Anwohner und Bürgerinitiativen.
    Portugals Avocados: Grünes Gold – oder nur ein kurzfristiger Profitbringer mit teuren Langzeitfolgen? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.06.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 06.06.2021 arte.tv
  • Folge 723 (32 Min.)
    Das Wohlstandsgefälle und die ungleichen Einkommensverhältnisse in Europa ermöglichen es, dass 300.000 Pflegekräfte aus Osteuropa, die in keiner offiziellen Statistik erfasst sind, in Deutschland arbeiten. Der größte Teil dieser Pflegerinnen in der ambulanten Pflege arbeitet schwarz – wie die Polin Halina (69), die seit Jahren Senioren in Deutschland pflegt und weder kranken- noch unfallversichert ist.Anders ist es bei Barbara (63) aus Imielno in Polen. Sie arbeitet seit zwölf Jahren legal in Deutschland als Altenbetreuerin. Zuvor war sie Versicherungsangestellte, verlor aber ihren Job und fand aufgrund ihres Alters in ihrem Land keine Arbeit mehr. Seit einiger Zeit pflegt sie ein Seniorenpaar in deren Haus in Bremen.
    Sie steht ihnen rund um die Uhr zur Seite: Kochen, Spülen, die Küche putzen, Medikamente bringen, Einkaufen, Bügeln.Auch Aneta (46) aus Slawkow will nach langer Krankheit als Altenpflegerin in Deutschland arbeiten. Sie hat früher in der Gastronomie gearbeitet, findet aber in Polen wegen der Corona-Pandemie keine Arbeit. „Re:“ begeleitet bsie nach Ascheberg in Nordrhein-Westfalen, wo sie beginnt, einen 80-jährigen Deutschen, der alleine in seinem Haus wohnt, zu pflegen.“Re:“ begleitet die drei polnischen Pflegerinnen und gibt Einblicke in die häusliche Altenpflege, zeigt die menschliche, karitative Seite der Arbeit, aber auch die Probleme, die durch die prekären Arbeitsbedingungen entstehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 09.06.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 08.06.2021 arte.tv
  • Folge 724 (32 Min.)
    Nicola Bramigk hat die ganze Welt bereist und daraus ein erfolgreiches Reiseführer-Business gemacht. Die Reportage begleitet die 57-Jährige auf ihrer ersten Erkundungstour nach vielen Monaten des Lockdowns. Die Reise führt sie durch ihr Lieblingsland Italien. Es ist ein Roadtrip im bis obenhin vollgestopften Kombi, von Berlin bis ganz hinunter in den Absatz des italienischen Stiefels, nach Apulien. Die Frage, die sie antreibt: Wie werden wir nach der Pandemie reisen?
    Bramigk bezeichnet sich selbst als „Trüffelschwein“, immer auf der Suche nach Qualität und Seele. Kleine, inhabergeführte Hotels und Restaurants, zu denen sie einen persönlichen Kontakt pflegt. Im besten Fall sind sie eingebettet in ein Netz aus lokalen Produzenten. Wer ist noch da? Und wo entsteht Neues? In Südtirol besucht Bramigk alte Bekannte und lässt sich zeigen, wie sie ihren Familienbetrieb ummodeln, weil sie in Zukunft damit rechnen, dass mehr Gäste aus Europa kommen. In der Toskana muss eine neue Osteria für den Reiseführer getestet werden – ist die Küche lecker genug – die Lage okay?
    Bramigks zweites Standbein ist durch die Pandemie gewachsen: Sie sucht und saniert kleine Ferienhäuser für Freundesfreunde. Häuser, die sie mit wenig Geld und viel gutem Geschmack in Lieblingsorte für neue Besitzer verwandeln kann. Geführt von italienischen Maklern, besichtigt sie unscheinbare Katen, in denen – wer weiß – schon das künftige Kleinod schlummert.
    Sie selbst hat zwei kleine Häuser in Apulien gekauft, die sie nach eigenen Plänen mit Hilfe von lokalen Handwerkern renovieren lässt. Hier steht ein Baustellenbesuch an. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.06.2021 arte
  • Folge 725 (32 Min.)
    Die Naturschützer*innen Irina Kashpei, Pavel Pinchuk und Elleni Vendras wollen genau das verhindern. Sie haben einen Antrag bei der UNESCO gestellt – Polesien soll Weltnaturerbe werden und so vor den Bulldozern geschützt werden. „Nur noch die Anerkennung als UNESCO Weltnaturerbe kann meine Heimat retten“, sagt Irina Kashpei. Sie ist selbst in Polesien geboren, ihre Großmutter lebt noch in der Region. Es geht um Ihre Heimat und um das Überleben vieler gefährdeter Säugetiere und Millionen von Vögeln. Damit ihr Antrag Chancen hat, machen die Wissenschaftler Grundlagenarbeit. Sie zählen Arten und Tiere, dokumentieren die enorme Biodiversität, sammeln alle Informationen, die ihnen zuträglich sind.Ein Kampf gegen die Zeit – in der Ukraine haben die Bauarbeiten für die gigantische Wasserstraße E40 bereits begonnen.
    Der Fluss Pripyat, Herzstück Polesiens, wurde an vielen Stellen bereits ausgebaggert und verbreitert – auch in gefährlicher Nähe zum Atom-Reaktor von Tschernobyl. Und dies ist erst der Anfang: Die E40 soll die längste Wasserstraße Europas werden und die Ostsee mit dem Schwarzen Meer verbinden: 2.000 Kilometer vom polnischen Danzig bis ins ukrainische Cherson. Die Zerstörung riesiger Überschwemmungs- und Feuchtgebiete könnte die Folge sein, fürchten Irina und ihre Kollegen. Ebenso wie ein riesiges, menschengemachtes Artensterben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.06.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 10.06.2021 arte.tv
  • Folge 726 (32 Min.)
    Es gibt vermutlich kein Bürozimmer auf der Welt, in dem ein solches Knowhow über Zecken versammelt ist wie in einer Kaserne der Bundeswehr in München. Hier sitzt das Institut für Mikrobiologie, wo Gerhard Dobler und seine Frau Lidia Chitimia-Dobler den Spinnentieren seit Jahrzehnten auf die Schliche kommen. Längst nicht alle Zecken sind ansteckend, sagen sie. Doch wenn es einen Spaziergänger trifft, der nicht geimpft ist, dann können die Konsequenzen katastrophal sein: Hirnhautentzündung, Lähmung und manchmal sogar der Tod. Doch die beiden Forscher finden die Blutsauger beileibe nicht nur schrecklich. Gerade ihre Anpassungsfähigkeit an jeden erdenklichen Lebensraum hat die Zecken zu Überlebenskünstlern gemacht.
    Das beweisen seltene Bernsteinzecken, die sich in der illustren Sammlung von Lidia Chitimia-Dobler befinden: Parasiten, die 110 Millionen Jahre alt sind. Im Gegensatz zu den Dinosauriern hat die Spezies bis heute überlebt. Und zwar überall auf der Welt, sogar in der Antarktis saugen sie Blut von ihren Wirten, zu denen manchmal auch Menschen gehören. ARTE begleitet das Ehepaar Dobler im Labor und bei ihren Sammel-Exkursionen in einem der FSME-Hochinzidenz-Gebiete Europas: in Süddeutschland. Ihr Fazit: 2021 wird besonders gefährlich – wegen des Klimawandels und wegen Corona. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 09.08.2021 arte
  • Folge 727 (32 Min.)
    Frankreichs Südwesten: Die idyllische Landschaft zwischen Atlantikküste und Pyrenäen ist eine der bekannten Lachs-Refugien Europas. Dabei war der Lachs in den 90er Jahren auch hier in vielen Flüssen verschwunden. Mit großem Aufwand wurde er in den letzten 20 Jahren wieder angesiedelt. Heute ziehen pro Jahr wieder Tausende Tiere von den eisigen Gewässern vor Grönland bis in das beschauliche Hinterland der französischen Küste. Die Population ist noch immer fragil, aber der atlantische Wildlachs ist wertvoll, gilt als Delikatesse – und beliebte Angeltrophäe.
    Und so streiten verschiedene Parteien erbittert um ihn.Auf der einen Seite die FlussfischerInnen der baskischen Küste, die in der Flussmündung ihre Netze auswerfen, um die Lachse zu fangen, die aus dem Atlantik zurückkehren. Für sie sichert eine gute Lachssaison das finanzielle Überleben. Auf der anderen Seite die FliegenfischerInnen aus dem oft vergessenen Hinterland. Sie träumen davon, dass die Region dank der Lachse wieder aufblühen könnte. TouristInnen und SportanglerInnen aus der ganzen Welt sollen an die Flussufer kommen, um hier auf Lachsjagd zu gehen.
    In diesem Spannungsfeld kämpfen engagierte UmweltschützerInnen und BiologInnen mit viel Einsatz für den Erhalt der fragilen Population. Sie bemühen sich, zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen zu vermitteln, um den herausfordernden Spagat zwischen Arterhaltung und wirtschaftlichen Interessen möglich zu machen. Mit einem komplexen System aus Zählstationen, Fischtreppen und Unterwasserkameras wird der König der Fische heute akribisch überwacht – um sicherzustellen, dass auch in Zukunft genug Lachs da ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.08.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 29.06.2021 arte.tv
  • Folge 728 (32 Min.)
    Sultan Aksu ist Ortsvorsteherin im historischen Viertel Kadiköy. Wenn wegen Wasserrohrbrüchen mal wieder das Wasser abgestellt wird, laufen bei ihr im Büro die Drähte heiß. Dabei haben Istanbuls Bürger meist eine kleine Wasserreserve im Haus. Denn das Leitungswasser verwenden die meisten nur zum Blumengießen und Duschen. Trinkwasser wird in Kanistern nach Hause geschleppt. Durch die maroden Leitungen versickert rund ein Viertel des Wassers im Boden, und auch sonst ist der Wasserverbrauch der Istanbuler enorm. Aksu will das ändern. Sie verteilt Wasserfilter und bringt sie manchmal sogar selbst vor Ort an, damit die Bewohner ihres Viertels mehr Wasser sparen. Auch Selahattin Beyaz will seine Mitmenschen wachrütteln. Regelmäßig überprüft der Umweltingenieur die Wasserqualität und die Wasserstände der Trinkwasserreservoirs rund um Istanbul.
    Viele der Staudämme waren im Winter nur noch zu 20 Prozent gefüllt. Zwar gab es im Frühjahr einige Niederschläge, doch nicht genug, meint Beyaz. Er sieht auch die Pläne für den neuen „Kanal Istanbul“ kritisch, der das Marmarameer mit dem Schwarzen Meer verbinden soll. Denn ein bestehender Süßwasser-Stausee müsste dafür geopfert werden, und die Gefahr ist groß, dass der Grundwasserspiegel durch die weitere Versiegelung von Flächen sinkt. Darüber klärt er die Anwohner entlang der geplanten Trasse auf. Denn von Seiten der Politik kommen in dem autoritär geführten Land wenig Informationen über die Auswirkungen des Mega-Projekts. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.08.2021 arte
  • Folge 729 (32 Min.)
    Susanne Weber ist gefragt wie nie. Die Ergonomieberaterin optimiert Arbeitsplätze und sorgt für einen gesunden Rücken am Schreibtisch – neuerdings für den im Homeoffice. Der Blick auf den PC-Bildschirm: Im richtigen Winkel schont er den Nacken. Passend eingestellte Armlehnen entlasten die Schultern, Schuhe zu tragen verbessert die Sitzposition. Ihre Kundin Annika Kintscher ist zufrieden: „Ich habe tatsächlich kaum noch Nackenschmerzen. Nach einem Jahr habe ich endlich ein richtig gut eingerichtetes Homeoffice.“Bereits vielen Kindern mangelt es an Bewegung.
    Seit dem Homeschooling allein daheim klagen noch mehr Mädchen und Jungen als sonst über Rückenschmerzen. An den Waldkliniken im thüringischen Eisenberg hat Physiotherapeutin Kerstin Morgenstern ihren jungen Patient*innen etwas ganz Besonderes zu bieten, das selbst Couch-Potatoes in die Gänge bringt: Physio im Pferdestall, die sogenannte Hippotherapie. „Kein Therapeut kann einen Patienten so gleichmäßig gut bewegen und kräftigen, wie es unser Pferd tut“, sagt sie.Rücken-OPs als Weg aus dem Schmerz sind in Verruf geraten, weil häufig zu schnell zum Skalpell gegriffen wird.
    Dr. Cordula Netzer, Wirbelsäulenchirurgin am Universitätsspital Basel, operiert erst, wenn nichts anderes geholfen hat: „Die Operation muss immer das letzte Mittel in der Behandlungskette sein“, sagt sie. Nach einer jahrelangen Leidensgeschichte wird sie Peter Erny eine Bandscheibe entfernen und ein Hightech-Implantat aus Titan einsetzen. „Ich hoffe, dass ich dann schmerzfrei bin. Das ist für mich ein Stück Lebensqualität zurück“, sagt der 56-Jährige. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 13.08.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 12.08.2021 arte.tv
  • Folge 730 (32 Min.)
    Wenn er für seine Hafermilch nur 95 statt 99 Cent ausgeben muss, ist Mathias glücklich. Der Kölner IT-Berater und Familienvater will in fünf bis zehn Jahren deutlich weniger arbeiten und sein Einkommens vor allem aus den Dividenden seiner Aktien beziehen. Um möglichst viel zu sparen, lebt er mit seiner Frau Heidi und zwei Kindern in einer kleinen Wohnung, verzichtet auf ein Auto und investiert so viel er kann. Dafür studiert er jede Woche stundenlang die Börsenkurse. Mathias lebt für die Zukunft: „Du kannst nicht so viel im Jetzt leben, weil du halt auch verzichtest.
    Du musst dir das nur irgendwie schönreden.“ Mathias und Heidi sind Teil der so genannten FIRE-Bewegung. Die Abkürzung steht für „Financial Independence, Retire Early“ – also finanzielle Unabhängigkeit und frühzeitiger Ruhestand. Die weltweite Bewegung der Genügsamen findet auch in Deutschland und Frankreich immer mehr Anhänger. Die Rechnung geht aber nur auf, wenn man extrem spart, möglichst viel davon investiert – und diesen Lebensstandard auch für immer beibehält. Katrin aus Hamburg hat das Ziel schon erreicht. Sie kann von ihren Kapitalerträgen leben und braucht eigentlich nicht mehr zu arbeiten.
    Die Werbe-Managerin hat ein Leben lang viel gearbeitet, sehr gut verdient, aber auch immer etwas zur Seite gelegt. Katrin kritisiert an der FIRE-Bewegung, dass manche das Sparen zu verbissen betreiben – als Wettbewerb der Selbstoptimierung: Wer gibt beim Reisen am wenigsten aus? Wessen Bohnenrezept macht am längsten satt? Wie hart ist der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit? Was muss ich dafür im Hier und Jetzt entbehren? Und lohnt sich der Verzicht? Oder opfere ich Jugend, Genuss und Spontaneität für eine Zukunft, die von Börsenkursen abhängt? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.08.2021 arte
  • Folge 731 (32 Min.)
    Vor zwei Jahrzehnten sind die USA und ihre Verbündeten in Afghanistan einmarschiert, um die radikalislamischen Taliban zu vertreiben. Doch die Taliban kontrollieren jetzt wieder das Land. Den Preis bezahlen die Afghanen und Afghaninnen, die an das Versprechen von Freiheit und Demokratie geglaubt haben. Wer kann, verlässt das Land. Für die fragile afghanische Zivilgesellschaft, die gerade erst entstanden ist, bedeutet das eine existenzielle Bedrohung. Was wird aus den lokalen Initiativen und NGOs, die hier in den letzten Jahren trotz aller Gefahren für eine bessere Zukunft kämpften? Was aus den Exil-Afghanen, die zurückkamen, um ihr Land wieder aufzubauen? Was ist mit den lokalen Helfern der internationalen Truppen? Und vor allem, was steht berufstätigen Frauen bevor, wenn die Taliban zurückkommen? Re: hat während der Rückeroberung des Landes durch die Taliban bis zu ihrem Einzug in Kabul am 15. August 2021 drei Afghaninnen und Afghanen begleitet: Shafic Gawhari kam aus Deutschland zurück, ist heute CEO des größten Medienunternehmens Tolo News.
    Nasrin Nawa moderiert bei der BBC. Wahed Sadad war Übersetzer für die Bundeswehr. Im Sommer 2021 fürchten sie um die Freiheit – und ihr Leben. Was passiert, wenn die Taliban nach 20 Jahren an die Macht zurückkehren? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.08.2021 arte
  • Folge 732 (32 Min.)
    Momentaufnahme vom Krieg um den Wildfisch in europäischen Gewässern: Die Joseph Roty 2, ein riesiger alter Trawler mit einer internationalen Crew von 50 Mann, kämpft nördlich von Irland gegen Stürme und die Konkurrenz anderer, modernerer Boote. Außerdem muss sie sich seit dem Brexit mit No-Go-Zonen auseinandersetzen und dem schlechten Ruf, der der industriellen Fischerei anhaftet. Alain, der Kapitän, ist Franzose, Joaquim, der Bosco, ist Portugiese, und Michal, einer der Matrosen, ist Pole. Auf die Frage nach den schwindenden Fisch-Ressourcen antworten sie alle auf die gleiche Weise: „Wir müssen doch die Menschen ernähren!“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.08.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 17.08.2021 arte.tv
  • Folge 733 (32 Min.)
    Marseille, die zweitgrößte Stadt Frankreichs, kommt fast jeden Monat in die Schlagzeilen der französischen Presse: Abrechnungsmorde im Drogenmilieu, tödliche Kämpfe um Stadtgebiete und Kundinnen und Kunden. Das geschieht vor allem im Norden der Stadt, einem Viertel mit einer Arbeitslosenquote von bis zu 50%. Und genau hier, mitten in einer der ärmsten Zonen Frankreichs, liegt der Bauernhof. Marie Maurage (65) kommt im Jahr 2015 mit vielen guten Vorsätzen nach Marseille. Die Landwirtin will weder einen Streichelzoo noch ein subventioniertes Integrationsprojekt aufbauen, sondern einen Ort, an dem es um die Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen geht.
    Viele Anwohnerinnen und Anwohner der Cité kommen, um bei Marie einzukaufen. Ihre Arbeit wird respektiert und geschätzt. Langfristig hatte sich Marie sich zum Ziel gesetzt, Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Viertel auszubilden, die dann eines Tages den Hof übernehmen könnten. Doch sie muss feststellen, dass die Lebensrealitäten der „quartier nords“ härter sind als gedacht.“Re:“ hat die Landwirtin und ihre Nachbarn und Nachbarinnen über mehrere Jahre begleitet und mit ihnen Erfolge und Enttäuschungen erlebt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.08.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 03.08.2021 arte.tv
  • Folge 734 (32 Min.)
    Für Abel Azcona – das Enfant Terrible der spanischen Kunst – zogen sich die gerichtlichen Auseinandersetzungen über Jahre hin. Sein Gegner war niemand geringeres als die katholische Kirche. Azcona zog den Zorn der iberischen Katholiken auf sich, weil er geweihte Hostien für seine Kunst verwendete, um auf Kindesmissbrauch in der Kirche aufmerksam zu machen. Die erzkatholische Anwaltsvereinigung „Abogados Cristianos“ überschüttete ihn mit Anklagen, überall, wo er seine Kunst ausstellte. Die meisten Anklagen wurden sofort vom Gericht abgelehnt.
    Doch eine Klage ging durch und als der Krawallkünstler Abel Azcona sich weigerte vor Gericht zu erscheinen, wurde er zur Fahndung ausgeschrieben. Ob triviale Blasphemie oder martialische Majestätsbeleidigung, das Thema Meinungsfreiheit brodelt seit langem im polarisierten Spanien. Anfang des Jahres explodierte der Kampf um die Redefreiheit. Auslöser war die Verhaftung des katalanischen Hass-Rappers Pablo Hasél. Sie schlug europaweit hohe Wellen. Tagelang gingen seine linksextremen Anhänger in Barcelona auf die Barrikaden.
    „Ich habe es in mein Bewusstsein tätowiert. Tod den Bourbonen!“ – Es ist unter anderem eine dieser Textzeilen, die den Hardcore Rapper Pablo Hasél ins Gefängnis brachte. Der Musiker wurde insgesamt zu gut zwei Jahren Haft verurteilt – wegen Beleidigung der Monarchie und Verherrlichung von Terrorismus. Verteidigt hat ihn vor Gericht Alejandra Matamoros. Die Reportage zeigt den Kampf der Künstler für die Meinungsfreiheit. Doch wo beginnt und wo endet sie? Das wird in Spanien gerade mit allen Mitteln ausgelotet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.08.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 22.08.2021 arte.tv
  • Folge 735 (32 Min.)
    In Städten wie Bern, Basel oder München bevölkert sie Balkone und Wohnungen und nervt die Bewohner. Für Landwirtinnen wie Ulrike Laimer aus Lana ist sie jedoch ein gefährlicher und teurer Schädling: die marmorierte Baumwanze – vulgo Stinkwanze. Eingereist aus Asien, hat sie sich in Zentraleuropa ausgebreitet. Ihr Appetit ist gewaltig: Über 300 Wirtspflanzen gibt es. Obst, Gemüse, Getreide – sie mag alles. Wo das Tier auftaucht, sind die Ernten in Gefahr. In der Schweiz, in Südtirol und Deutschland wird nun auf Hochtouren geforscht.
    Tim Haye von der Forschungsanstalt CABI in Delémont hat in detektivischer Feinarbeit aufgedeckt, wie das Tier in die Schweiz gelangt ist und arbeitet seit Jahren an Strategien zur Bekämpfung des Schädlings. Tatsächlich gibt es einen biologischen Gegenspieler der Wanze: Die winzige asiatische Samurai-Wespe. Sie parasitiert die Eier der Wanze. Mit Insektensauger bewaffnet, suchen Wissenschaftler auch entlang des Rheingrabens nach diesem Winzling. Olaf Zimmermann hat sie in Deutschland schon nachweisen können.
    Doch ob es eine gute Lösung ist, das Insekt auch aktiv bei uns auszubringen? Vertreter von Naturschutzorganisationen und Umweltbehörden sind skeptisch. Die Sorge, dass die kleine Schlupfwespe das Gleichgewicht der Natur stören könnte, ist groß. Betroffene Landwirte fordern schnelles Handeln. Doch während die Samuraiwespe in Italien schon zu Freilandversuchen ausgebracht wird, ist in Deutschland keine Entscheidung in Sicht. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.08.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 23.08.2021 arte.tv
  • Folge 736 (32 Min.)
    Die Hündin Nummer 44330 teilt sich im privaten Tierheim Smeura eine Box mit zwei weiteren Hunden. Tierschützer haben sie vor dem sicheren Tod aus einem staatlichen Tierheim gerettet. Sie war geschätzte drei Jahre alt und in einem schlechten Zustand, abgemagert und von Parasiten befallen. Tierpflegerin Nicoleta Radu arbeitet seit 15 Jahren in der Smeura und ist mit den Vierbeinern eng verbunden, sie kümmert sich um Hündin Nummer 44330 und 130 weitere Hunde. Rumänien ist das Land mit der größten Hundepopulation Europas, rund sechs Millionen Straßenhunde soll es geben.
    Seit Jahren holen Hundefänger Streuner von der Straße und bringen sie in staatliche Tierheime. In dem Land gilt seit 2013 das sogenannte Tötungsgesetz, welches das Töten von Hunden erlaubt, sofern sie nicht nach einer Frist von 14 Tagen aus den Tierheimen abgeholt werden. Die Politik fördert die systematische Tötung von Straßenhunden, obwohl Studien belegen, dass Kastrationen die Hundepopulation viel nachhaltiger reduzieren könnten als Tötungen. Matthias Schmidt, der in der Smeura arbeitet, leitet Kastrationsaktionen in ländlichen Gebieten, holt zusammen mit anderen Tierschützern Hunde aus den staatlichen Heimen und organisiert regelmäßig Hundetransporte von Rumänien nach Deutschland.
    Unterstützung erhält er von Privatleuten wie Norbert und Anette Müller aus Baden-Württemberg. Das Ehepaar reist regelmäßig mit Futter- und Sachspenden nach Rumänien. Ohne Menschen wie sie könnte die Smeura nicht existieren. Bislang wurden aus der Smeura knapp 40.000 Hunde vermittelt. Hündin Nummer 44330 soll die nächste sein. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 26.08.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 25.08.2021 arte.tv
  • Folge 737 (32 Min.)
    „Radio Ginseng“ wirkt wie ein wahrer Jungbrunnen: Plötzlich finden sie sich wieder in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, schließen neue Freundschaften und stellen sich gemeinsam den beträchtlichen Herausforderungen der Technik. Für Ulrich Burow (70) gelernter Radiotechniker und Theaterwissenschaftler, war es ein Lebenstraum, einmal richtig selbst zu moderieren. Mehr als drei Jahre hat er an dem Projekt „Radio Ginseng“ gearbeitet, anfangs ein Studio in seinem eigenen Keller eingerichtet.
    Dorothea Kiesecker (77) hatte das Gefühl, altersbedingt schrumpft ihr soziales Umfeld und wollte endlich mal wieder neue Leute kennenlernen. Inzwischen verbringt sie fast jeden Tag im Studio, hat eine eigene Gartensendung und sich inzwischen ein E-Bike gekauft, um die elf Kilometer zwischen ihrem Wohnort und dem Studio zurückzulegen. Ihr Mann findet, sie ist richtig wieder aufgeblüht.
    Das Herz von Joachim Seidler (79) schlägt für die Big Band, die er leitet. Aber er findet, die Menschen wissen viel zu wenig über Jazz – und macht deshalb jetzt seine eigene Sendung, mit der er diese Musik wieder unter die Leute bringen will. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 30.08.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 29.08.2021 arte.tv
    ursprünglich für den 03.09.2021 angekündigt
  • Folge 738 (32 Min.)
    „Hü“ steht für Halt, bei „Hott“ geht es rechts herum. Wenn Manuela Zimmermann mit ihrer Kaltblutstute Kyra Baumstämme „rückt“, müssen die Kommandos sitzen. Die beiden bewegen mehrere hundert Kilo Last über steiles Gelände. Selbst kleine Fehler hätten eine fatale Wirkung.
    Szenen wie diese könnten demnächst wieder häufiger zu sehen sein. Denn der Wald ist im Klima-Stress wie nie und braucht jetzt besonders nachhaltige Bewirtschaftung. Gegenüber Maschinen haben Pferde hier entscheidende Vorteile, denn sie sind leichter und arbeiten viel schonender.
    Försterin Monika Runkel hat das erkannt und möchte die Pferde zurück in den Wald holen. Sie leitet das im Westerwald gelegene forstliche Bildungszentrum von Rheinland-Pfalz und versucht mit originellen Methoden ihre Kolleginnen und Kollegen vom Nutzen der Pferde im Wald zu überzeugen. So lässt sie in einem Workshop erstmals Maschinen und Pferde nebeneinander zum Holz rücken antreten.
    Die Reportage begleitet Försterin Monika Runkel bei ihrer Mission, bei der sie so manch dickes Brett bei ihren „Maschinen-Jungs“ zu bohren hat. Im Rücke-Betrieb von Manuela Zimmermann und ihrem Ehemann Hubert gibt es dann Einblicke in die beinahe vergessene Kunst des Holzrückens. Bis ein Pferd in den Wald darf, trainieren die Zimmermanns viele Jahre mit ihnen. Nicht nur das Rücken, auch die Ausbildung ist eine Wissenschaft für sich, die fundiertes Wissen, aber auch Geduld und Feingefühl erfordert. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.09.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 31.08.2021 arte.tv
  • Folge 739 (32 Min.)
    Die 41-jährige Claire Vallée entdeckte ihre Liebe zum Kochen während einer Reise nach Thailand. Vor fünf Jahren eröffnete sie das Restaurant „ONA“ in der Nähe von Bordeaux – mit einem riesigen Erfolg. Für ein französisches Top-Restaurant ungewöhnlich: Tierische Produkte jeglicher Art sind in im „ONA“ tabu. Dieses Motto findet sich schon im Namen – „ONA“ gleich „origine non animale“ – ohne tierischen Ursprung. Damit wurde es zur Keimzelle einer kulinarischen Revolution. An deren Erfolg außer Claire Vallée anfänglich kaum jemand geglaubt hatte. Die Banken gaben ihr keinen Kredit, deshalb sammelte sie ihr Startkapital per Crowdfunding im Internet.
    Freundinnen und Freunde halfen ihr bei der Renovierung der Innenräume. Mittlerweile wollen Gäste aus aller Welt einen Tisch in ihrem Restaurant reservieren. Noch immer erfährt der vegane Lebensstil in Frankreich weniger Anerkennung als in anderen Ländern Europas. Während sich in Deutschland 3,2 Prozent der Bevölkerung als vegan bezeichnet, sind es in Frankreich gerade mal 0,9 Prozent. Für Claire Vallée liegen die Ursachen dafür in der traditionellen französischen Art des Essens, die zum Weltkulturerbe gehört und sich gegen plötzliche und grundlegende Innovationen wehrt. Gemüse dient nur zur Verfeinerung oder Ergänzung der Fleischportionen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.09.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 01.09.2021 arte.tv
    • Alternativtitel: My Camper Is My Castle - Corona und der Wohnmobil-Boom
    Folge 740 (32 Min.)
    Solche Zeiten hat selbst die „Grande Dame“ der deutschen Camping-Szene – so nennt man Maria Dhonau im Ruhrgebiet – noch nicht erlebt. Die 82-Jährige ist seit mehr als einem halben Jahrhundert Wohnmobilhändlerin. Sie begann schon 1960 mit dem Geschäft und ist selbst leidenschaftliche Camperin. Wie macht die Expertin im Jahr 2021 Urlaub? Und was rät sie den vielen Neulingen? Die komplexe Technik des Gefährts will ebenso beherrscht sein wie dessen ungewohnte Ausmaße. Vor allem in den Bergen sorgen steile Pass-Strecken und enge Dorfstraßen für einen erhöhten Stresslevel. Familie Müller lässt sich diesen Sommer auf das Abenteuer ein: Mit dem Caravan geht es für Eltern, Kinder und den Familienhund an die Küste Kroatiens.
    Für Mutter Nicole geht damit ein Traum in Erfüllung. Überzeugt der Campingplatz auch den Rest der Familie? Der Camping-Trend kann aber auch mehr sein, als bloß in den Urlaub zu fahren. Reisen als Lebensstil – das ist das Motto der Vanlifer. Auf den sozialen Medien boomt der Hashtag, unter dem Millionen Fotos von ausgebauten Bussen gepostet werden. Ohne festes Ziel durch ganz Europa touren und von unterwegs arbeiten. Um sich diesen Traum zu erfüllen, setzen Doro und Jonas alles aufs Spiel. Wohnung und Job sind bereits gekündigt. In Bremerhaven bauen sie ihren Van zum neuen Zuhause um. Aber auch sie haben bisher keine Camping-Erfahrung. Kann das gut gehen? Oder wird der Lebenstraum zum Alptraum? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 03.09.2021 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 02.09.2021 arte.tv
    ursprünglich für den 30.08.2021 angekündigt

zurückweiter

Füge ARTE Re: kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu ARTE Re: und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App