Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

    • Alternativtitel: Rivalitäten und Blutvergießen
    • Alternativtitel: Kriege
    Folge 1 (52 Min.)
    An der kulturellen Durchmischung des antiken Mesoamerika, also dem Gebiet der heutigen Staaten, Belize, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras & Co.sta Rica, lässt sich exemplarisch beobachten, wie zerstörerische Kriege zivilisatorische Entwicklungen vorantreiben können. Da das fruchtbare Land knapp war, führte das erste Betreiben von Ackerbau und Viehzucht im mexikanischen Oaxaca-Tal zu Rivalitäten, Angst und Blutvergießen. Die anarchische Frühphase der landwirtschaftlichen Entwicklung gehört zu den blutigsten Epochen der Menschheitsgeschichte.
    Um sich zu schützen, befestigten die Bauern ihre Dörfer und bildeten bewaffnete Gruppen. Die größte Siedlungsanlage des Oaxaca-Tals war die hoch auf einer Bergkuppe erbaute und das gesamte Tal überschauende Festungsstadt Monte Albán, die das religiöse Zentrum der Zapoteken wurde. Das Sicherheitsbedürfnis und Machtstreben der Bewohner brachte die erste wahrhafte Zivilisation Altamerikas hervor: den zapotekischen Staat. Die Anfänge der Besiedlung von Monte Albán liegen nach bisherigen Erkenntnissen im 8. Jahrhundert vor Christus. Erhalten sind umfangreiche Reste von Wohn- und Kultbauten, ein Observatorium, Grabkammern mit Skulpturen und Wandmalereien.
    1987 wurde Monte Albán ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Bald nach der Gründung Monte Albáns musste sich die straff organisierte Kriegergesellschaft einer noch stärkeren Macht beugen: Die Stadt wurde von Kriegern aus Teotihuacán erobert. Mit Expansionszügen bis hin zum Maya-Tiefland im Dschungel des heutigen Guatemalas avancierte Teotihuacán zur regionalen Supermacht. Auf Gewalt und Zerstörung folgte ein goldenes Zeitalter von Frieden und Ordnung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.08.2018arteOriginal-TV-PremiereDi 24.04.2018PBS
    • Alternativtitel: Wie entstand Religion?
    • Alternativtitel: Religion
    Folge 2 (51 Min.)
    Religion und Zivilisation waren schon immer eng miteinander verbunden. Diese Annahme führt an einen ganz besonderen Ort in der Wüste Ägyptens zurück: Nabta Playa. Die Stätte wird oft als das ägyptische Stonehenge bezeichnet und kann als Prototyp der ersten Kirche angesehen werden. Die Kultstätte, die Hirten hier vor etwa 7.000 Jahren aus Steinkreisen und Megalithen errichteten, ist eine der frühesten religiösen Stätten der Welt. Sie diente den Menschen, die einen animistischen Glauben hatten, zur Bestimmung der Sommersonnenwende.
    Wenn die Sommerregen einsetzten, wurde das Nabta-Playa-Becken zu einem See, dann kamen die Hirten und weideten ihre Herden an seinen Ufern. Schamanen wurden die ersten Priester und Mittler zwischen den Göttern und den Menschen im Diesseits. Als die Viehzüchter später sesshaft wurden und sich in Dörfern und Städten ansiedelten, bedienten sich die neuen Herrscher, die ersten Pharaonen, der Religion, um ihre Vormachtstellung zu legitimieren. Die Pharaonen stellten sich zunächst als die Repräsentanten ihrer Gottheiten dar; später schrieben sie sich selbst göttliche Macht zu und traten als Gottkönige auf.
    Der nächste Schritt war die Errichtung von Bauwerken, die der Götter würdig gewesen wären: Die Macht der Pharaonen wuchs, und so wollten sie Gräber, die ewig Bestand hatten: die Pyramiden. Der Baumeister, der zum Pionier einer neuen, religiösen Architektur wurde, die eines Gottkönigs würdig war, hieß Imhotep. Er hatte die Idee, in den Himmel zu bauen. Die Stufenpyramide von Sakkara verkörperte ebenso wie die Cheops-Pyramide von Giseh religiöse, aber auch weltliche Zwecke: Sie sollten den Zusammenhalt des Volkes stärken, die Zugehörigkeit zu einer moralischen Gemeinschaft, die den Staat bildet.
    Die Pyramiden sind ein leuchtendes Beispiel für soziale Kooperation zwischen den Ägyptern. Alle arbeiteten am Bau der Pyramiden mit, weil sie etwas Großes für ihren Gott schaffen wollten. Die Religion war – und ist auch heute oft noch – der soziale Zement, der es einer Zivilisation überhaupt erst ermöglicht zu entstehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.08.2018arteOriginal-TV-PremiereDi 01.05.2018PBS
    • Alternativtitel: Wo begann die Sesshaftigkeit?
    • Alternativtitel: Städte
    Folge 3 (52 Min.)
    Warum ließ sich der Mensch, nachdem er als nomadischer Jäger und Sammler gelebt hatte, eines Tages in Dörfern, Städten und Gemeinden nieder? Die Geschichte der Sesshaftigkeit beginnt im Südosten der Türkei auf dem Hochplateau des Göbekli Tepe, übersetzt „der bauchige Hügel“, wo sich das älteste monumentale Heiligtum der Menschheit befindet. Hier errichteten die Menschen vor 11.500 Jahren zur Feier eines unbekannten (Toten-)Kults eine Stätte in Form einer kreisförmigen Steinanlage. Das Besondere sind die zahlreichen bis zu sechs Meter hohen und mit kunstvollen Hochreliefs verzierten T-förmigen Monolithen. Teils sind die Pfeiler mit Tierdarstellungen, teils mit Elementen in Menschengestalt versehen – möglicherweise Sinnbilder für Wesen aus einer anderen Welt.
    Die monumentale Tempelanlage war wahrscheinlich die Keimzelle für eine größere sesshafte Siedlung. Um dauerhaft an einem Ort zu leben, bedurfte es verlässlicher Nahrungsquellen. Die Entdeckung des Weizenanbaus vor rund 10.000 Jahren gab der Menschheitsgeschichte die entscheidende Wendung: Um Ackerflächen zu bewirtschaften, mussten die Bauern das ganze Jahr über an einem Ort bleiben. So bauten sie die ersten Dörfer und Städte, die rasch zu kulturellen Schmelztiegeln wurden und Fortschritt und Innovation möglich machten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.08.2018arteOriginal-TV-PremiereDi 08.05.2018PBS
    • Alternativtitel: Handel
    Folge 4 (51 Min.)
    Handel: Der Austausch von Waren fördert Wohlstand, Zusammenarbeit und Vertrauen, daher wird er unweigerlich mit Zivilisation in Verbindung gebracht. Der Archäologe Jeffrey Rose vom Ronin Institute in den USA ist auf der Suche nach jahrtausendealten Höhlenmalereien im Oman, im Osten der Arabischen Halbinsel. Dabei stößt er auf Abbildungen von Zebus: domestizierten Hausrindern, deren Ursprung sich jedoch rund 1.600 Kilometer weiter östlich auf dem Indischen Subkontinent befindet. Nahe der Höhlenmalereien finden Archäologen Hinweise dafür, dass einst ein Volk von der anderen Seite des Indischen Ozeans hierher kam: Grabstätten und untypische Töpfereien beweisen, dass an dieser Stelle im Oman zeitweise eine südindische Zivilisation gelebt haben muss.
    Diese Funde beweisen, dass das Phänomen des Handels nirgendwo besser verstanden wurde als zwischen dem heutigen Indien und Pakistan – im Indus-Tal. Hier entwickelte sich die erste Zivilisation Asiens, fußend auf der Bearbeitung und dem Tausch von Edelsteinen und Kupfer, als eine der ersten Handelswährungen. Mit der steigenden Nachfrage nach diesen Waren weitete sich auch das Handelsnetz aus, die Indus-Kultur florierte. Entlang der Handelswege entstanden Städte wie Mohenjo-Daro oder Dholavira, die schnell zu Drehkreuzen und Zentren von Handwerk und Industrie wurden.
    Auch damals schon war Vertrauen eine wesentliche Voraussetzung für Handelsbeziehungen, denn Händler und Käufer mussten sich über den gerechten Preis einer Ware einigen. Die Händler im Indus-Tal waren die ersten, die dafür ein ausgefeiltes Siegelsystem schufen, eine Art Urvater des Barcodes. Das bronzezeitliche Qualitätslabel gab Verkäufer, Preis und Eigenschaften der Ware an. Handel und Zivilisation befruchteten einander, und der Austausch reichte weit über das Indus-Tal hinaus bis zum Persischen Golf. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.08.2018arteOriginal-TV-PremiereDi 15.05.2018PBS

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