Folge 502

  • Heut’ Abend: Joan Baez

    Folge 502
    Die 1941 in New York City geborene Folksängerin Joan Baez gilt als die Stimme der politisch orientierten Folkmusik. Für Joachim Fuchsberger war es eine große Ehre, sie als seinen Gast begrüßen zu dürfen. Herr Fuchsberger spricht mit ihr über ihr Bürgerrechtsengagement und sie sagt, wer ein anständiger Mensch sein möchte, müsse automatisch politisch werden. Deswegen sei sie nach wie vor sehr aktiv. Dass die Bürgerrechtsbewegung in den USA den Vietnamkrieg beenden konnte, indem die US-Regierung gezwungen wurde, die amerikanischen Streitkräfte aus Vietnam abzuziehen, das sei ein großer Erfolg gewesen.
    Dass dann aber wiederum die Regierung in Hanoi das eigene Volk und alle weltweiten Unterstützer betrogen habe, sei schrecklich – aber eben auch typisch für Regierungen aller Art. Anschließend spricht Fuchsberger über die Organisation „Humanitas International Human Rights Committee“, die von Joan Baez 1979 gegründet worden ist und sich mit Menschenrechtsfragen und Flüchtlingsproblemen weltweit befasst. Ihr politisches Bewusstsein hatte sie allerdings bereits 1964 dazu gebracht, keine Steuern mehr zu bezahlen, da man ihr nicht garantieren konnte, dass ihr Geld nicht in den militärischen Sektor fließe.
    Daraufhin waren ihr Haus und ihr Auto gepfändet worden. Herr Fuchsberger meint dazu, dass es in Deutschland niemand wagen würde, sich mit dem Finanzamt anzulegen. Sie wiederum erzählt, dass sie früher selbstverständlich auch national gedacht hätte: Mit ungefähr acht Jahren hätte sie in der Schule beim Salutieren vor dem Unterricht den
    Höhepunkt ihres nationalistischen Bewusstseins erlebt.
    Sie sagt, seitdem habe dieses aber massiv abgenommen. Als dann schon berühmte Sängerin hätte Sie dann, wie Fuchsberger ausführt, große Schwierigkeiten mit Frauenverbänden in den USA bekommen, die ihr vorwarfen, anti-patriotisch zu sein: Sie hatte nämlich junge Frauen dazu aufgefordert, „ja“ zu sagen zu jungen Männer, die „nein“ zum Wehrdienst sagen. Joan Baez antwortet darauf sehr humorvoll mit: „Die größten Schwierigkeiten deswegen bekam ich mit meinem Mann.“ Joachim Fuchsberger erzählt dann im Hinblick auf die musikalische Karriere von Joan Baez, dass sie 1959 zum ersten Mal auf dem Newport Folk Festival aufgetreten sei: als Gast von Bob Gibson.
    Baez bestätigt das, in dem sie sagt: „Ja, ab diesem Auftritt war ich so etwas wie ein Star.“ Anknüpfend an ihre Aussagen zu ihrem aktuellen humanitären Engagement zugunsten der Bevölkerung in Kambodscha singt sie daraufhin ihr erstes Lied „Cambodia“, das mit den Zeilen beginnt: „We’ve watched them leaving, seen their ragged flight /​ Children of the jungle, mothers of the night /​ A boy of ten by the roadside lies /​ Hears his future in whispers and cries …“ Gegen Ende der Sendung singt Joan Baez die deutsche Version des Bette Midler Songs „The Rose“.
    Das Gespräch endet mit der Aussage von Joan Baez, dass wir Menschen uns von der Angst, die in uns allen vorhanden ist, nicht beherrschen lassen dürfen, dass wir diese Angst überwinden können, um dann auf gewaltlosem Weg für ein menschenwürdiges Leben für alle Menschen kämpfen zu können. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.01.2020ARD-alpha

Cast & Crew

Sendetermine

Do 02.01.2020
17:15–18:15
17:15–
Mi 01.01.2020
20:15–21:15
20:15–
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