Das Zisterzienserkloster Tamié liegt in einem gänzlich verschlafenen Tal in den französischen Alpen. Filmautor Martin Betz nähert sich dem Klosterleben in Tamié über die Freundschaft zwischen den Brüdern Philippe, Didier und Ginepro. Der eine ein nüchterner Intellektueller, der andere ein emotionaler Poet, der dritte ein italienischer Handwerker und Philosoph zugleich – gemein ist ihnen, dass sie vor vielen Jahren im „Geist von 1968“ nach Tamié kamen, hier ihr Noviziat abschlossen und ein „Tamié der Öffnung“ erlebten. Die drei teilten die Freundschaft zu einem weiteren Bruder – Frere Christophe, der als jahrelanger Wegbegleiter schließlich
nach Algerien ging und dort 1996 von islamischen Extremisten ermordet wurde. Ganz unterschiedlich sind die Wahrnehmungen der Freunde über Christophes Leben. Wie alle Zisterzienser in Frankreich fühlen sich die Mönche in Tamié den Regeln und der Lebensweise der Trappisten verbunden. Auch wenn sich deren strenge Ordensregeln im Laufe der Jahrhunderte gelockert haben, im Zentrum ihres Lebens steht nach wie vor die Stille. Diese Ruhe ist es, die jährlich Tausende Besucher anlockt. Eine dieser „retraitantes“ ist Edda, eine Österreicherin, die seit vielen Jahren in Frankreich lebt. In Tamié sucht sie Trost und innere Ruhe. (Text: Bayerisches Fernsehen)