Die Mehrerau ist seit 1097 eine Institution in Bregenz. Ein Südafrikaner am Schiff, ein Engländer im Operationssaal, ein Halb-Chinese in der Küche, ein Deutscher an der Pforte, ein Österreicher am Berg, ein Kolumbianer in der Schule und ein Liechtensteiner im Bodensee. Sie alle sind Mönche des Zisterzienserklosters Mehrerau. Und das ist nur ein Ausschnitt aus dieser internationalen Gemeinschaft, die in Bregenz das Kloster bewohnt und auch eine Schule und ein Krankenhaus betreibt. Wenn sie nicht beten, arbeiten diese Männer als Pförtner und Fremdenführer, Operationsgehilfen und Krankenpfleger, Erzieher und Tauchlehrer, Gärtner und Koch, Pfarrer und Klostermanager. Entsprechend überraschend ist der Film von
Christian Kugler ausgefallen. Schauplätze von unterhalb des Wasserspiegels bis hinauf in die Berge und vom Chorgestühl bis in den Operationssaal prägen das Bild eines Klosters, das den Spagat zwischen Weltlichkeit und Kontemplation auf außergewöhnliche und geradezu leichtfüßige Art und Weise bewältigt. Abt Anselm ist weltweit der jüngste Zisterzienserabt und wahrscheinlich 2009 der jüngste Klostervorsteher überhaupt. Er stammt aus Südafrika und hat eine bewegte Lebens- und Berufungsgeschichte. Der Filmautor begegnet ihm und seinem Vorgänger, der 40 Jahre lang das Amt des Abtes von Mehrerau innehatte und es Anfang 2009 an den Konvertiten aus Südafrika abgegeben hat. (Text: Bayerisches Fernsehen)