Staffel 2, Folge 1–3

Staffel 2 von „Akte D“ startete am 11.04.2016 in Das Erste.
  • Staffel 2, Folge 1 (45 Min.)
    Die deutsche Pharmaindustrie sieht sich selbst als Garant für Gesundheit und ein langes Leben. Doch Aufsehen erregt sie seit Jahrzehnten mit Skandalen – und mit unaufhörlich steigenden Arzneimittelausgaben. 2015 sind diese Ausgaben in Deutschland auf über 35 Milliarden Euro gestiegen. Wieder ein neuer Rekord. Zahlen müssen das die Krankenkassen – und damit am Ende die Verbraucher über ihre Beiträge. Die Pharmaindustrie dagegen gehört seit langem zu den profitabelsten Branchen des Landes. Die Dokumentation von Winfried Oelsner zeigt auf, wie die Macht von Bayer und Co. entstanden ist und warum Deutschland bis heute einen Spitzenplatz bei den Medikamentenpreisen belegt.
    Diese Entwicklung geht mehr als hundert Jahre zurück bis in die Kaiserzeit, als Deutschland zur „Apotheke der Welt“ wurde. Schon damals arbeitete die Pharmaindustrie mit fragwürdigen Methoden, die bis heute zum Einsatz kommen. Denn für den Verkaufserfolg eines Medikaments ist das Marketing fast genauso wichtig wie die Wirkung. Dies galt für das weltberühmte Aspirin genauso wie für das einst ebenfalls weltweit erfolgreiche Husten- und Schmerzmittel Heroin. Die Bedingungen für die Pharmaindustrie waren in Deutschland immer günstig, denn dank ihrer wirtschaftlichen Macht musste sie fast 100 Jahre lang keine gesetzlichen Regulierungen zur Arzneimittelsicherheit fürchten.
    Erst der Contergan-Skandal von 1961 legte die Missstände offen. Weitere Skandale wie der Blut-Aids-Skandal zeigten, wie eng die Pharmalobby mit den Behörden verbunden war – mit katastrophalen Folgen für die Patienten. Gleichzeitig stiegen die Arzneimittelpreise in der Bundesrepublik jahrzehntelang in immer neue Rekordhöhen. Fast jede Bundesregierung hat sich an Reformen versucht. Aber dank erfolgreicher Lobbyarbeit meist mit wenig Erfolg. Bis heute. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.04.2016Das Erste
  • Staffel 2, Folge 2 (45 Min.)
    Deutsche Waffen tauchen immer wieder in Krisengebieten der Welt auf, im Irak, in Syrien, in Katar, in Bürgerkriegen in Afrika. Aber stand nach dem Zweiten Weltkrieg nicht fest, dass deutsche Waffen nie wieder Unheil in der Welt anrichten sollten? Schon die Alliierten setzten sich im Kalten Krieg über ihre eigenen Regeln hinweg. So konnten ehemalige NS-Rüstungsfunktionäre in der Bundesrepublik in einer Zeit Karriere machen, als das Land offiziell noch gar keine Waffen herstellen durfte. Und eine Firma aus Berlin begann schon in den 1950er Jahren, Waffenfabriken in aller Welt zu bauen, und wurde so zum „tödlichsten“ Unternehmen der Nachkriegszeit.
    Keine Regierung hat die Waffengeschäfte bislang grundsätzlich gestoppt. Unter den SPD-Kanzlern Brandt und Schmidt wurde die Bundesrepublik zu einem internationalen Player im Rüstungshandel, der selbst Militärdiktaturen hochrüstete. Häufig ging es darum, Bündnispartner zu stärken, oft jedoch setzten sich die Profitinteressen der Rüstungskonzerne durch – und immer wieder war Schmiergeld im Spiel. Die Dokumentation zeichnet den Wiederaufstieg der deutschen Rüstungsindustrie nach und erklärt, warum die Kriegswaffenkontrolle bis heute immer wieder scheitert. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.04.2016Das Erste
  • Staffel 2, Folge 3 (45 Min.)
    Vertraute Bilder: Frauen räumen Schutt beiseite, bilden lange Ketten, um die Trümmerberge des Zweiten Weltkriegs wegzuräumen. Die Trümmerfrau als Heldin des Wiederaufbaus ist fester Bestandteil nahezu jeder historischen Darstellung der Jahre nach 1945. Die Dokumentation von Judith Voelker und Julia Meyer unternimmt eine kritische Würdigung dieser Gründungslegende. In einer spannenden Spurensuche deckt der Film auf, dass vieles von dem, was wir bis heute über die Nachkriegsjahre zu wissen glauben, sich damals tatsächlich ganz anders zutrug.
    Der Film zeigt auf, wie das Klischee um die Trümmerfrauen entstanden ist und wie es in den vergangenen 70 Jahren mehrfach umgestaltet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg, während der Zeit der deutschen Teilung, in der bundesdeutschen Rentendebatte und nach der Wiedervereinigung wurde die „Trümmerfrau“ für gesellschaftliche Debatten benutzt – so lange, bis das Klischee stärker war als die historische Realität. Auch heute noch erfüllt der Mythos eine Funktion, die es schwer macht, sich von ihm zu befreien. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.04.2016Das Erste

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