Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (25 Min.)
    Der erste Teil der Dokumentationsreihe „Afrikas Neue Museen“ erforscht, wie Kunst aus den Fängen der ehemaligen Kolonialherrschaft befreit und zum Bestandteil der eigenen Kulturgeschichte gemacht werden kann. Das Théodore-Monod-Museum in Dakar wurde während der französischen Kolonialherrschaft im Senegal gegründet. Seine ethnologischen Sammlungen von Alltagsgegenständen, Ritualobjekte, Ton- und Bildaufnahmen dienten ursprünglich der „weißen Neugier“ an den künstlerischen und kulturellen Errungenschaften der Menschen in Westafrika.
    Dieses koloniale Erbe stellt für den aktuellen Konservator des Museums, Doktor El Hadji Malik Ndiaye, eine enorme Herausforderung dar. Wie will er das afrikanische Erbe dekolonialisieren? Für die Dak’Art 2022 hat Malik Ndiaye, Kurator der 14. Kunstbiennale von Dakar, afrikanische Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Sie lassen ihre Werke in einen Dialog mit den Objekten aus den kolonialen Sammlungen treten. Aber auch in Europa drängt sich die Frage und gleichzeitig kulturpolitische Herausforderung auf: Wie soll man mit den ethnologischen Sammlungen in den heimischen Museen umgehen? So sind der Generalintendant des Humboldt Forums in Berlin, Dr. Hartmut Dorgerloh, und die Kunsthistorikerin Dr. Bénédicte Savoy nach Dakar gereist, um mehr über die Ideen und Konzepte von Malik Ndiaye und des Théodore-Monod-Museums zu erfahren.
    Wird es dem Museum in Dakar gelingen, seine koloniale Vergangenheit hinter sich zu lassen und sein kulturelles Erbe für ein aufstrebendes, kreatives Afrika zu nutzen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 08.01.2023arte.tv
  • Folge 2 (25 Min.)
    Afrika mischt die internationale Kunstszene auf. Viele Länder Afrikas erleben einen kulturellen Aufschwung, beflügelt durch die Rückgabe wichtiger Kunstwerke, die einst von den Kolonialmächten geraubt wurden. Die Doku „Afrikas neue Museen – Raubkunst in Benin City“ widmet sich den berühmten Benin-Bronzen und ihrer Rückkehr nach Benin City in Nigeria. Parallel dazu wird gezeigt, wie bis heute solche Bronzeplastiken im traditionellen Wachsausschmelzverfahren hergestellt werden. Geraubt wurde der Kunstschatz während der britischen Invasion im Jahre 1897. Mehrere Tausend Elfenbein-, Holz- und Bronzeartefakte aus über 400 Jahren wurden von Soldaten aus dem königlichen Palast entwendet.
    Anschließend wurden sie, teils über deutsche Zwischenhändler, an Museen und Sammlungen im globalen Norden verschachert. Das Volk der Edo und ihr König, der Oba von Benin, verloren durch den Kunstraub einen wichtigen Teil ihrer kulturellen Identität. Seit Jahrzehnten fordern das Land Nigeria und die königliche Familie die Rückgabe der weltbekannten Kunstwerke und nach über 120 Jahren sollen sie nun nach Nigeria zurückkehren. Der Film erzählt von der Dynamik, der Hoffnung und den Konflikten, die die bevorstehende Rückkehr der berühmten Kunstwerke auslösen. Wie auch immer diese Entwicklung ausgeht: Die Rückkehr der Benin-Bronzen wird das Volk der Edo und das Land Nigeria in eine neue Zeit führen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.01.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 15.01.2023arte.tv
  • Folge 3 (26 Min.)
    Afrika mischt die internationale Kunstszene auf. Viele Länder erleben einen kulturellen Aufschwung – beflügelt durch die Rückgabe wichtiger Kunstwerke, die einst von den Kolonialmächten geraubt wurden. Dazu lockt die boomende zeitgenössische Kunstszene private Investoren an. Neue Museen entstehen, ältere erfinden sich neu. Die Dokumentationsreihe stellt drei bedeutende Kulturmetropolen vor und erzählt von den spezifischen Herausforderungen und Konflikten: koloniales Erbe in Dakar, Raubkunst in Benin City und Aufbruch in Kapstadt. Diese Folge widmet sich dem weltweit größten Museum für afrikanische Gegenwartskunst: dem Zeitz MOCAA in Kapstadt.
    Auf über 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erhalten afrikanische Künstlerinnen und Künstler eine eigenständige Plattform von Weltrang. Welche Visionen verfolgen die Kuratorinnen und Kuratoren? Was haben die Künstlerinnen und Künstler der Welt zu erzählen? Wer das Museum betritt, gleitet abrupt in eine andere Dimension: Die Umgestaltung des 1921 erbauten und 57 Meter hohen Silokomplexes aus Beton ist beeindruckend. Stararchitekt Thomas Heatherwick hat geschickt Überbleibsel des historischen Silos erhalten und in eine moderne Struktur integriert.
    Das 33 Meter hohe Atrium hat das Sakrale einer Kathedrale, gleichzeitig spendet es die Geborgenheit einer Bienenwabe. Schon vor seiner Eröffnung 2017 wurde das Zeitz MOCAA als neues Kunst-Mekka gepriesen und mit dem MoMA in New York, dem Centre Georges-Pompidou in Paris oder dem Guggenheim-Museum in Bilbao verglichen. Doch das Museum ist mehr als ein Prestigeobjekt und ist auch gar nicht wirklich daran interessiert, sich mit amerikanischen oder europäischen Institutionen zu messen. Es geht vielmehr um Perspektiven Afrikas auf den Kontinent und die Welt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.01.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 22.01.2023arte.tv

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