Adam Dalgliesh, Scotland Yard

Kein Wunder, dass Pater John vor Angst und Aufregung schlottert: Die Leiche des gemeuchelten Erzdiakons Matthew Crampton bietet wahrlich keinen schönen Anblick! Oder vielleicht plagt das schlechte Gewissen den vermeintlichen Entdecker des Mordopfers? Commander Adam Dagliesh verdächtigt jedenfalls den armen Tropf. Gleichzeitig sucht er Antworten auf die Frage, wer sonst den Kirchenmann getötet haben könnte.
Immerhin hatten viele Leute eine Rechnung mit dem Reformer Matthew Crampton zu begleichen, der das St. Anselm’s College radikal umgestalten wollte. Der neue Treuhänder der theologischen Hochschule überlegte nämlich, welche Besitztümer er versilbern könnte. Er stritt oft mit Pater Sebastian – dieser Leiter vom College hasste die Idee des Erzdiakons, beinahe sämtliche Grundstücke an den Gemeinderat zu verkaufen. Nicht zuletzt zürnten die Priester und Seminaristen, dass sie ein

bewundertes und wertvolles Altarbild abliefern sollten.
Andererseits toben die Gerüchte, dass der Erzdiakon und der Dekan gleichermaßen einen Skandal vertuschten: Nach öffentlicher Meinung hatte ein Geistlicher mit einem Studenten geschmust. Allerdings weiß niemand, was genau passiert war: Hatte sich der Junge in seinen Dozenten verliebt? Oder hatte die Vertrauensperson ihren Schützling zu sexuellen Diensten gezwungen? Matthew Crampton kannte keine Skrupel: Er freute sich also über den möglichen Missbrauch als Druckmittel, um St. Anselm’s demnächst zu schließen oder Zugeständnisse zu erzwingen.
Dank der Lügen und Intrigen am College kann Commander Dagliesh die große Menge der Verdächtigen kaum überblicken. Hingegen betrachtet Detective Sergeant Daniel Tarrant eine einzige Person als Mörder – deshalb ermüden Adam Daglieshs langwierige Untersuchungen seinen Assistenten. (Text: SGE)