2014/2015 (Folge 131⁠–⁠151)

  • Folge 131 (35 Min.)
    (1): Story: Saint Laurent
    Yves Saint Laurent, das sind 40 Jahre Kreation und Kleider die zu Ikonen wurden: der Smoking, die Mondrian-Kleider, die Safarijacke … Lauter Silhouetten, die seine Idee einer Frau definierten. Ein indirektes Porträt des Modeschöpfers, mit dem Dokumentalisten Loïc Prigent und dem Filmregisseur Bertrand Bonello, der sich in seinem letzten Film „Saint Laurent“ mit der Komplexität des Schöpfers beschäftigt hat und die Vorstellung eines Mannes darbietet, gefangen in einer Menge von Paradoxen.
    (2): TopTyp: Edna Mode
    Ein Mode-Spezialist im Bereich „Superheldenkostümen“ ist extrem rar, doch er existiert: Nehmen Sie Edna Mode, eine Figur des Animationsfilms „Die Unglaublichen“ von Brad Bird aus dem Jahr 2004. Die Modeschöpferin fertigt High-Tech-Kostüme für eine Familie von Superhelden an und beachtet dabei alles: flüssige Bewegungen, Eleganz des Stoffes und die Ästhetik der Linie. Sie erfindet insbesondere feuerfeste Einteiler für Kleinkinder, was, ehrlich gesagt, gar nicht so dumm ist, wenn man sein Kind als Untersetzer benutzen will.
    (3): Clip ab!: „Happy“ von Pharrell Williams
    Pharrell Williams hat mehr als nur ein Eisen im Feuer: Er ist Autor, Komponist, Interpret, Producer, aber auch Stylist, Ratgeber für viele Modelabel und einflussreicher Fashionista. Doch sein letzter großer Erfolg der Herbst-Winter-, aber auch Frühling-Sommer-Saison … ist natürlich der Hit: „Happy“. Ein Clip, der eine Menge Stars und andere Menschen zeigt, die glücklich und tanzend die Stadt durchqueren. Das Resultat: Ein hübscher Umzug aller Trends des prêt-à-porter von 2014 und die Möglichkeit für Pharell Williams, die ganze Weite seiner Garderobe zu zeigen. Chapeau!
    (4): Supercocktail: Der Star-Modeschöpfer
    Wenn man ein eine Berühmtheit ist, muss man über die roten Teppiche gehen, um sich knipsen zu lassen und so oft wie möglich in den Medien erscheinen. Eine Grundlage. Es ist also unabdingbar, sich in einem originellen Kleidungsstil zu zeigen. Darüber hinaus ist es keineswegs idiotisch, sein eigenes Modelabel zu gründen, was die Leere füllt, wenn man nicht mehr angerufen wird. Sie sind ein Star, mit dem
    (5): Story: Hubert de Givenchy & Audrey Hepburn
    Audrey Hepburn weißes gut, man pfeift nicht nach einem Taxi auf den Straßen New Yorks, wenn man keine Stilikone ist. Doch diese gut bekannte Allüre hat sie nicht allein erfunden. Über 40 Jahren lang hat Modeschöpfer Hubert de Givenchy sie in mehrere Filmen wie auch im privaten Leben eingebaut. Nicole Foucher, Lehrerin und Véronique Le Bris, Autorin eines kürzlich erschienen Buches zur Mode im Film, erzählen diese schöne Geschichte von Freundschaft und Mode.
    (6): Skandal!: John Galliano
    Im Oktober 2010, als eine junge Frau auf der Terrasse einer bekannten Bar in Paris beschimpft wird, bemerkt sie zunächst nicht, dass der betrunkene vermeintliche Obdachlose, der sich an sie wendet, ein vergötterter Modeschöpfer ist. John Galliano ist seit 14 Jahren Kreativdirektor bei Dior. In einem danach von dem englischen Boulevardblatt The Sun geposteten Amateurvideo sieht man Galliano, geschmückt mit einem schrecklichen Hütchen, wie er versichert, dass er Hitler mag und verkündet, dass Leute, wie sie am Nachbartisch sitzen, tot sein müssten. Skandal!
    (7): RarePerle: Coco Chanel
    Gabrielle Chanel hat die Mode der Frau und den Blick auf ihren Körper ganz schön auf den Kopf gestellt; und sie wurde eine alte Dame, ein bisschen eine Reaktionärin, die den Trend zu einer Revolution nicht nachvollziehen kann. Wir schreiben den 31. Juli 1969:Trotz ihrer 86 Jahre hat Coco nicht an Eleganz verloren, jedoch hat sie Schwierigkeiten damit, mit dem Kurswechsel der 60er und den damit verbundenen Miniröcken und Hosen für Frauen umzugehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.03.2015 arte
  • Folge 132
    (1): Story: Erin Brockovich
    Erin Brockovich ist die Titelheldin von Steven Soderberghs Film aus dem Jahr 2000. Sie ist eine Powerfrau, die sich für die Opfer eines kalifornischen Umweltskandals einsetzt. Julia Roberts verkörpert die unbeugsame Kämpferin in einem Loblied auf weibliche Unwiderstehlichkeit und Verführungskraft als Machtinstrument. An „Erin Brockovich“ erinnern sich Maroussia Dubreuil, Filmkritikerin bei So Film und ihre Kollegin Guillemette Odicino von der französischen Fernsehzeitschrift Télérama.
    (2): Top Typ: Lisbeth Salander
    Frauen in Führungspositionen tragen nicht immer Superheldenumhänge oder maßgeschneiderte Hosenanzüge. Leicht aus der Rolle fällt beispielsweise Lisbeth Salander, die Heldin aus Stieg Larssons Bestseller Millenium und der dazugehörigen schwedisch-amerikanischen Leinwandadaptation. Die hätte den schwedischen Schriftsteller übrigens zum Multimillionär gemacht – wäre er nicht kurz vorher gestorben. Ein verrücktes Porträt der hochbegabten Hackerin, die im Internet nach bösen Buben jagt.
    (3): Clip ab!: „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus
    Miley Cyrus eroberte die Leinwand als brave „Hannah Montana“ in der gleichnamigen Disneyserie, unterzog sich 2013 aber einem radikalen Imagewandel: neues Leben, neuer Look, gedeckte Kleidung, diskrete Zurückhaltung und natürlich der skandalöse Clip zu „Wrecking Ball“. Das Video ist ein Mix aus Porno und „abgespecktem“ Feminismus nach amerikanischer Art. Eine Frau spielt hier mit Symbolen und Parolen eines Paradebeispiels für Macho-Hardrock: „Ballbreaker“ von AC/​DC.
    (4): Supercocktail: Der neue Feminismus
    Weibliche Popstars wie Madonna, Lady Gaga, Katy Perry und sogar Björk waren lange emsig bemüht, jegliche feministische Neigung zu leugnen und lautstark auf ihre Heterosexualität hinzuweisen. Als gehöre dies zwangsläufig zusammen! 2013 erreichte die feministische Revolution dann endlich auch den Pop. Für alle berühmten Powerfrauen ohne Emma-Abo gibt es hier das Rezept für den „Feministar“.
    (5): Story: Thelma & Louise
    Knarren, Keilereien, Mord und eine abenteuerliche Flucht – in „Thelma und Louise“ schickt Ridley Scott zwei Freundinnen auf einen rasanten Roadtrip durch die männlich geprägte Westernwelt. Ein Aufruf an alle Frauen, sich von Konventionen zu befreien und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Marie Colmant erklärt, was das feministische Roadmovie so einzigartig macht.
    (6): Skandal!: 343 Schlampen
    In den späten 1960er Jahren war Abtreibung in Frankreich noch immer illegal. Eine Million französischer Frauen jährlich taten es trotzdem – in England, in der Schweiz oder im Hinterzimmer. Ausgerechnet ein Mann bereitete diesen zweifelhaften Praktiken ein Ende. Der Plan von Jean Moreau, Journalist beim Wochenmagazin „Le Nouvel Observateur“, war so einfach wie effizient: Überall wurde abgetrieben, man musste es nur zeigen! Und so veröffentlichte der „Nouvel Observateur“ am 5. April 1971 die Namen von 343 berühmten Frauen – darunter Simone de Beauvoir, Jeanne Moreau und Catherine Deneuve – mit dem Statement: „Wir haben abgetrieben!“ Daraus wurde natürlich …ein Skandal!
    (7): Rare Perle: Jane Fonda, 1970
    1970 startete Jane Fonda – Tochter des berühmten Henry Fonda und Schwester von Peter Fonda – ihre ganz persönliche Revolution. An der Seite der Black Panthers kämpfte sie für die Bürgerrechte der Schwarzen, zusammen mit GIs und Vietnamesen gegen den Krieg in Vietnam. Dann tauschte sie ihre blonde Lockenmähne gegen einen frechen Kurzhaarschnitt, riss sich den BH vom Leib und stürzte sich in die Menge der Feministinnen. Vergessen waren die sexy Rollen, die Ehemann Roger Vadim ihr auf den Leib geschrieben hatte. Und aus Jane Fonda wurde eine echte Powerfrau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.03.2015 arte
  • Folge 133
    (1): Story: Zurück zur Musikkarriere von Bowie
    „Eine 45 jährige Karriere, zwei Dutzend Alben, und niemand, absolut niemand hat jemals über David Bowie geschrieben, dass er ein Arsch sei“, hat neulich der französische Musikkritiker JD Beauvallet in der Zeitschrift Inrockuptibles geschrieben. Denn David Robert Jones, alias Bowie, hat niemals aufgehört, sich neu zu erfinden und entfachte einen riesigen Kult, indem er sich der Komplexität und dem Widerspruch widmete. Sowohl Glam Rock, Soul, Funk, Folk als auch kosmische Musik und Elektro … in Begleitung von Eric Dahan, dem Sänger Rover und Bowies Toningenieur aus den Jahren in Berlin, bietet „Abgedreht!“ ein Flashback von Lebenswerk und Karriere eines Mannes, der die moderne Popmusik auf den Kopf gestellt hat, wenn nicht sogar erfunden hat.
    (2): Top Typ: Bowie, der Koboldkönig in „Labyrinth“
    Wenn man ein internationaler Rockstar ist, ist es das größte Risiko, seine Fans altern zu sehen, ohne es geschafft zu haben, die neuen Generationen zu erreichen und so zum Kreuzfahrt-Musiker zu werden. Doch David Bowie, dieses Genie, hat es geschafft, eine ganz neue Generation von Bowisten zu beeinflussen, indem er 1986in dem Kinderfilm „Labyrinth“ von Jim Henson, die Figur Jareth spielte. Ein Porträt von Bowie, dem Koboldkönig im Glamrocklook der 70er und einer Föhnfrisur, voluminöser als die Beaucarnea deiner Großmutter.
    (3): Clip ab! : „Let’s Dance“ von David Bowie
    März 1983: ein David in Höchstform und an der Spitze seiner Berühmtheit, die sich in seiner Hymne „Let’s Dance“ widerspiegelt. Es ist eine Singleauskopplung aus dem gleichnamigen Album in der Produktion von Nile Rodgers. Mit ihren 14 Millionen verkauften Exemplaren ist sie der Erfolg des Jahres, direkt hinter „Thriller“ von Michael Jackson. Exit Major Tom oder auch Ziggy Stardust! Das war ein Bowie, dessen Haare ausgeblichenem Sauerkraut glichen und der den Anfang der 80er kennzeichnete. Nur ein Wort: Let’s Dance!
    (4): Supercocktail: Tilda Swinton
    In seinem Clip „The stars are out tonight“ umgibt sich David Bowie mit der britischen Schauspielerin Tilda Swinton, die die Rolle der Ehefrau des alternden Sängers spielt. Eine Annäherung, die nicht ganz unbedeutend ist, denn einige Internetseiten verdächtigen David und Tilda, ein und dieselbe Person zu sein. Eine Masche, die der Schauspielerin erlaubt, ihre Karriere diskret andauern zu lassen. Falls auch ihr eine Schauspielerin seid und mit 38 auch noch einen Job ergattern wollt, dann folgt dem Rezept von Tilda Swinton und dem Cocktail, der mit der Zeit immer besser wird.
    (5): Story II: Bowie und die Mode
    Bowie hat seine eigene, selbst kreierte Mode, die er entsprechend für die Figuren seiner Plattenkonzepte entwickelt hat. Er ist der Pionier, der Alien … der Mann, der Schulterpolster mit Pailletten trägt, der sich blau schminkt und einen Bürstenschnitt hat, als London noch im Hippie-Fieber ist. Von Kansai Yamamoto bis Alexander McQueen und Mugler, sein Kleidungsstil ist mannigfaltig und ein Mix aus Überraschungen und Umschwüngen, immer im Einklang mit seinen diversen „Leben“. Die Glam-Rock-Periode hat sich jedoch wahrscheinlich als langlebigste und prägendste Phase erwiesen … Als Performer und einflussreicher Avantgardist ist der Stil von Bowie nicht nur eine Bühnenkostümsache. „Abgedreht!“ entführt auf den Planeten Mars, auf den Spuren eines exzessiven und koketten Bewohners.
    (6): Skandal!: Bowie und sein machtvoller, mystischer Wahn
    Im Jahre 1976 war Bowie am Anfang seiner x-ten Transformation in Thin White Duke. Eine Zeit, von der er selbst behauptete, nur von roter Paprika, Kokain und Milch gelebt zu haben. In diesem instabilen (Ernährungs-) Kontext gab er ein Interview, welches traurigerweise in der Zeitschrift Playboy in Erinnerung geblieben ist. Infolge von wohl zu exzessiver Benutzung des Pulverschnees warf sich der paranoische und größenwahnsinnige Bowie in ein mystisch-totalitäres Delirium und verglich Hitler, „den ersten Rockstar“, mit Mick Jagger. Ihre Gemeinsamkeit? „Ihre Kunst, sich zu inszenieren und die Massen zu führen“, sagte er. Drogen und Rock’n’Roll, ein klassischer Skandal-Cocktail!
    (7): RarePerle: Natacha Smolianoff, 60jähriger Fan von David Bowie
    Sie trommelt mit ihren Pantoffeln den Rhythmus nach … Hinter ihrer Trifokalbrille und vor Ziggy Stardust-Postern gesteht sie dem Journalisten, indem sie den Krach der Nähmaschine verdeckt: „Wissen Sie, es ist eine lange Geschichte“. Natacha Smolianoff, eine 60-jährige Musikliebhaberin, ist Fan von David Bowie und Präsidentin seines Fanclubs in Frankreich, den sie selbst ins Leben gerufen hat. Sie wuchs im Künstlermilieu auf und ergatterte dort ihre ersten kleinen Jobs; erst in Frankreich und dann in England, wo sie eine Tages den bis dahin unbekannten „David“ traf. Es war Liebe auf den ersten Blick. „Man ist ein Künstler, wenn man eine kleine Flamme in sich trägt“, sagt Natascha. Sie schwört, dass er diese Flamme bereits in sich trug, als er noch ein Teenager war. Natascha rollt das „r“, wenn sie von ihrem „Pop Rrrrock“-Idol erzählt. „Abgedreht!“ ist Fan von Natascha und präsentiert diese fabelhafte Perle, die aus den Untiefen hervorgekommen ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.03.2015 arte
  • Folge 134
    (1): Story: Transvestiten im Film
    Wenn Männer sich als Frauen ausgeben, schminken und verkleiden sie sich nicht nur, sondern nehmen eine andere Geschlechtsidentität an. Mit dem Kinokritiker Jérôme Momcilovic und dem Schriftsteller Philippe Besson berichtet „Abgedreht!“ über Transvestiten im Film. Der Sex-Appeal von Jack Lemmon und Tony Curtis in „Manche mögen’s heiß“ kommt dabei ebenso zur Sprache wie der unvergessliche Dustin Hoffman in „Tootsie“ und die schillernden Drag Queens in „Priscilla – Königin der Wüste“.
    (2): Top Typ: „Mrs. Doubtfire“
    Jeder Schauspieler, der etwas auf sich hält, muss mindestens einmal in seiner Karriere eine Transvestitenrolle spielen. Aber Vorsicht: Dies kommt beim Publikum nur dann an, wenn die Figur aus gutem Grund in die Haut einer Frau schlüpft! Wie der Held der Komödie „Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen“ (1993) von Chris Colombus. Robin Williams verkörpert hier einen Vater, der eine Stelle als Kindermädchen bei seiner Exfrau annimmt, um sich um seinen Nachwuchs zu kümmern. Sogar vor Hausarbeit schreckt der motivierte Mann nicht zurück!
    (3): Clip ab!: „I Want to Break Free“ – Queen
    1984 erschien „The Works“, das elfte Studioalbum von Queen. Die Single-Auskopplung „I Want to Break Free“ führte in mehreren europäischen Ländern wochenlang die Charts an – nur in den USA kam die Hymne an die Freiheit schlecht an. Unter anderem verweigerte der Sender MTV die Ausstrahlung des Clips, der als subversiv und jugendgefährdend galt. Und das nur, weil die Bandmitglieder hier als Frauen verkleidet auftreten und verschiedene weibliche Figuren aus der britischen Soap Opera „Coronation Street“ parodieren! (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.03.2015 arte
  • (1): Story: Berufskiller als Leinwandhelden Die enorme Faszination, die von Berufskillern ausgeht, war und ist Inspirationsquelle für Filmregisseure auf der ganzen Welt. „Die Narbenhand“ von Frank Tuttle, „Der Schakal“ von Fred Zinnemann, „Collateral“ von Michael Mann, „No Country for Old Men“ der Brüder Coen – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. „Abgedreht!“ hat den Blogger Jonathan Deladerrière und die Journalisten Romain Le Vern und Jacques Morice gebeten, der spannenden Frage nachzugehen, warum Berufskiller im Film schon immer für Furore gesorgt haben.
    (2): Top-Typ: Nikita Berufskiller sind auf der Leinwand deutlich öfter anzutreffen als Zahnärzte oder Buchprüfer, dabei zählt dieser Beruf zu den nicht ganz so gewöhnlichen Karriereoptionen. Nikita, die Heldin des gleichnamigen Films von Luc Besson aus dem Jahr 1990, hat sich diesen Job auch nicht freiwillig ausgesucht. Womöglich wäre sie sogar lieber Zahnärztin geworden, aber der Film wäre denn gewiss nicht halb so spannend geworden. Ein Porträt von Nikita, der prototypischen Besson-Heldin: auf den ersten Blick unscheinbar, zerbrechlich und sexy, aber zäh und ausdauernd – und bis an die Zähne bewaffnet.
    (3): Clip ab!: „Girl, You’ll Be a Woman Soon“ – Urge Overkill Jeder kennt den Titel „Girl, You’ll Be a Woman Soon“ von Urge Overkill aus dem Film „Pulp Fiction“, doch die wenigsten wissen, dass es sich dabei um das Cover eines Songs von Neil Diamond handelt, dem amerikanischen Sänger mit der perfekt sitzenden Fönfrisur. Man erzählt sich, Tarantino habe eine Vinylpressung des Titels in einem Londoner Plattenladen erworben und sich sofort in die Coverversion von Urge Overkill verliebt, die ihm wesentlich besser gefiel als das Original. Die Band verdankt ihre Popularität also nicht ihrer handfesten Karriere mit insgesamt sechs Studioalben, sondern Tarantinos Film, der nach Auffassung des amerikanischen Filmkritikers Foster Hirsch den Berufskillern ihre Menschlichkeit zurückgibt.
    (4): Supercocktail: Wie spielt man einen Berufskiller? Das Problem bei der Verkörperung von Berufskillern auf der Leinwand ist, dass kaltblütige Mörder im Allgemeinen keine Sympathieträger sind, und Menschen umzubringen zudem für ein schlechtes Karma sorgen soll. Um sich also als Schauspieler den Ruf nicht zu ruinieren, sollte man unbedingt eine Möglichkeit finden, dem dargestellten Killer einen Hauch von Anständigkeit zu verleihen. Für alle die angeheuert wurden, jemanden zu spielen, der angeheuert wurde, jemanden zu töten, gibt es an dieser Stelle die ultimativen Tipps für den netten Killer von nebenan. Nur nicht zu persönlich nehmen!
    (5): Kult: Beatrix Kiddo aus „Kill Bill“ Sie ist gefährlicher als eine ganze Armee von Ninja-Kriegern, unbarmherziger als Clint Eastwood, und ihr sexy Outfit sitzt noch besser als das von Bruce Lee: Mit „The Bride“ hat Quentin Tarantino in „Kill Bill“ den Prototyp der ebenso rachsüchtigen wie menschlichen Berufskillerin geschaffen. Eine Figur mit tausend Facetten, deren Kultcharakter Julien Gester Stück für Stück aufzeigt.
    (6): Skandal!: Anschlag auf Mitterrand Wir schreiben das Jahr 1959, François Mitterrand wurde soeben Ziel eines Mordanschlags. Unglaublich, aber wahr: Am Vorabend folgt ihm ein Fahrzeug durch die Straßen von Paris. Vergeblich versucht er, den Wagen abzuschütteln und wirft sich schließlich aus seinem Auto in ein Gebüsch des nahegelegenen Jardin de l’Observatoire. Kurz darauf wird sein Peugeot 403 von Maschinengewehrkugeln durchsiebt. Mitterrand ist nur drei oder vier Meter entfernt und bleibt unverletzt. Seine Popularität steigt sprungartig, als man für den Anschlag ultranationalistische Anhänger eines französischen Algeriens verantwortlich macht – bis ein gewisser Robert Pesquet sich in der rechtsextremen Wochenzeitung Rivarol zu dem Anschlag bekennt. Er sei dafür verantwortlich, und zwar nicht alleine: Mitterrand selbst habe die Sache mit ihm geplant, um so zum führenden Politiker der Linken aufzusteigen. Ein Skandal!
    (7): Rare Perle: Alain Delon, der Samurai Im Oktober 1967 empfängt Pierre Tchernia Alain Delon in seiner Sendung, um mit ihm über seinen neuen Film „Der eiskalte Engel“ zu reden. Doch seit Jean-Pierre Melville Delon die Rolle des einsamen Berufskillers anvertraut hat, ist mit dem „eiskalten Engel“ nicht mehr gut Kirschen essen: Im Gespräch mit „Monsieur Cinéma“ Tchernia zeigt sich Alain Delon von seiner dunklen Seite. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.03.2015 arte
  • (1): Story: „Belle de Jour“ „Belle de Jour – Schöne des Tages“ machte Catherine Deneuve zur geheimnisvollen bourgeoisen Heldin des wohl größten Filmerfolgs von Luis Buñuel. Grund genug, dem Gefühlsleben der kühlen blonden Filmfigur Séverine auf den Grund zu gehen, die ein Doppelleben führt und sich hinter dem Rücken ihres Ehemanns heimlich prostituiert. Zu Wort kommen der Filmkritiker Charles Tesson und der Autor Jean-Claude Carrière, der für „Belle de Jour“ und fünf weitere Buñuel-Filme die Drehbücher schrieb.
    (2): Top-Typ: Satine Wer auf die Dienste einer Prostituierten zurückgreift, muss sich im Klaren darüber sein, dass er zwar deren Körper, nicht aber deren Gefühle kaufen kann. Denn die goldene Regel im „horizontalen Gewerbe“ lautet, sich nicht in die Kunden zu verlieben. Einigen jedoch gelingt es nicht, ihre Gefühle im Zaum zu halten; und das gilt nicht zuletzt für fast alle Prostituierten im Film. Zum Beispiel für Satine, die Heldin des kitschigen Musical-Dramas „Moulin Rouge“ von Baz Luhrman, die von einer bezaubernden Nicole Kidman dargestellt wird.
    (3): Clip ab!: „Libertine“ – Mylène Farmer Wir schreiben das Jahr 1986: In Frankreich erregt ein Videoclip die Gemüter und legt so den Grundstein für die Karriere einer bis dahin kaum bekannten Sängerin: Mylène Farmer. Im dekadenten 18. Jahrhundert verkörpert sie die androgyne Kurtisane Libertine, die unter anderem hinter einem Vorhang unzüchtige Dinge treibt. Ihrem Mentor und Komponisten Laurent Boutonnat verdankt Mylène Farmer diesen Clip, der die Moralapostel auf den Plan rief – denn sie ließ dafür komplett die Hüllen fallen.
    (4): Supercocktail: Wie spielt man einen Gigolo? Eine Prostituierte spielen? Nichts leichter als das: Zwei kleine Anspielungen auf Maria Magdalena, ein paar sexy Glamour-Einstellungen, und wenn man anschließend brav den Mund hält und sich nicht in die Prostitutionsdebatte einmischt, kann man sich in etwa 40 Jahren auf einen Ehren-César freuen. Einen männlichen Prostituierten zu spielen ist dagegen deutlich weniger prestigeträchtig. Dafür ist man als Schauspieler deutlich näher am Puls der eigenen Epoche. Für alle, die angeheuert wurden, einen gemieteten Liebhaber darzustellen, gibt es hier die ultimativen Tipps, um den perfekten Gigolo zu spielen.
    (5): Kult: „Pretty Woman“ Als der reiche Geschäftsmann Edward Lewis die junge Prostituierte Vivian Ward kennenlernt, die auf dem Hollywood-Boulevard ihrem Gewerbe nachgeht, schlägt die Geburtsstunde einer der schönsten Liebesgeschichten Hollywoods. Die Rede ist von „Pretty Woman“. Doch warum wurde der Film zum absoluten Kultfilm? Leo Soesanto hat alles über das moderne Aschenputtel in Overknee-Stiefeln herausgefunden.
    (6): Skandal!: Heidi Fleiss Hollywood, 1990: Wer als Star etwas auf sich hält, bittet Heidi Fleiss darum, ihm eines ihrer Models mit Traumkörper zu vermitteln, das dazu bereit ist, als Double die Hüllen fallen zu lassen und womöglich noch ein bisschen weiterzugehen. Für schlappe 1.500 Dollar aufwärts. Das Geschäft brummt, und Heidi verdient etwa zehn Millionen Dollar pro Jahr, allerdings an der Steuer vorbei. Zuhälterei mag ja noch angehen, aber Steuerbetrug? 1993 wird sie festgenommen, und in den USA wird heftig darüber debattiert, welche Stars auf ihre Dienstleistungen zurückgegriffen haben. Karrieren und Ehen stehen auf dem Spiel – ein Skandal!
    (7): Rarität: Madame Claude 1994 empfängt Lionel Cassan in seiner Talk-Sendung einen Gast, bei dessen Vorstellung er ziemlich viel herumdruckst. Es war niemand anderer als Madame Claude, die eleganteste Puffmutter Frankreichs, die mal eben ein wenig über ihr kleines Unternehmen plaudert: ein internationales Netzwerk von Luxusprostituierten, das sie seit 20 Jahren leitet. Madame Claude ist eine sorgfältig frisierte Dame von 71 Jahren mit tadellosem Lifting, die unter anderem verrät, mit welchen sexuellen Vorlieben die Reichen sich an sie wenden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.04.2015 arte
  • (1): Story: The Voice „New York, New York“, „Strangers in the Night“ und „My Way“ – seine Songs samt seinem lässig-eleganten Auftreten sind unvergessen: Frank Sinatra. Marlene Dietrich nannte ihn einmal den „Mercedes-Benz unter den Männern“. Doch wie wurde aus dem 1915 geborenen Sohn italienischer Einwanderer, der für Bing Crosby und Billie Holiday schwärmte, „The Voice“ und der erste Weltstar mit 2.000 eingespielten Songs? Der Musikwissenschaftler Arnaud Merlin und der Schriftsteller Georges Ayache halten Rückschau auf die Karriere des Mannes mit den legendären blauen Augen und der goldenen Stimme.
    (2): Toptyp: Danny Ocean Im Rat Pack war Frank Sinatra nicht irgendeiner, er war der Chef der berühmten Gruppe von Schauspielern und Entertainern. Er hatte das Sagen und bestimmte, was am Wochenende gemacht wurde. Unbestrittener Anführer war Sinatra auch als Frankie/​Danny in Lewis Milestones Film „Frankie und seine Spießgesellen“ (im Original: „Ocean’s Eleven“) aus dem Jahr 1960, der Soderbergh 2001 zu seinem berühmten Remake mit Clooney & Co. inspirierte. Porträt von Danny Ocean.
    (3): Clipologie: „Something Stupid“ – Nicole Kidman und Robbie Williams „Something Stupid“ ist der Titel eines Songs, der 1966 von Carson Parks und seiner Frau Gaile Foote gesungen wurde. Ein Jahr später erhielten Frank Sinatra und seine Tochter Nancy dafür die „Goldene Single“, sie machten das Lied zum Nummer-eins-Hit in den USA. Nicole Kidman und Robbie Williams erreichten mit ihrer Neueinspielung 2001 erneut Platz 1. Das verwundert nicht, denn die beiden schauen sich so verliebt in die Augen.
    (4): Supercocktail: The New Crooner Obwohl Frank Sinatra schon seit 17 Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt, ist sein Geist noch immer präsent. Sänger, denen es gelingt, ihn zu doubeln, haben das Zeug zum „Crooner“. Sie singen auch, aber es fehlt Ihnen an Stil, und Sie würden gerne etwas jazziger rüberkommen? Hier das Rezept für den „New Crooner“.
    (5): Story: Der Mann mit dem goldenen Arm Otto Premingers Film „Der Mann mit dem goldenen Arm“ brachte Frank Sinatra 1955 den Durchbruch als Schauspieler. Es ist die Geschichte des ehemaligen Heroinjunkies und Berufspokerspielers Frankie Machine, der nach einer Haftstrafe clean ist und ein neues Leben als Jazz-Drummer beginnen will. Eric Neuhoff, Filmkritiker, und Jean-François Rauger, Programmplaner der Cinémathèque Française, beleuchten den Film aus ihrer Sicht.
    (6): Skandal!: Sinatra und die Mafia Frank Sinatra wurde 1915 in eine sehr einflussreiche Gruppe von italienischen Einwanderern in New Jersey hineingeboren. Er soll Geldtransporte für die Mafia gefahren haben und einmal im Besitz eines Koffers mit mehreren Millionen Dollar für Lucky Luciano fast verhaftet worden sein. Sinatra ein Mafiagangster? Das wäre ein Skandal, vor allen Dingen, wenn man an so harmlose Klänge wie die von „Fly Me to the Moon“ denkt.
    (7): Rare Perle: The Sinatra Show Anfang der 50er Jahre führte Sinatra auf CBS durch die „Frank Sinatra Show“, eine der ersten Unterhaltungsshows im amerikanischen Fernsehen. Eine Stunde lang moderierte er die Überleitungen zwischen Songs, Werbung und Artistenauftritten und flachste mit Komikern. Typische Fernsehunterhaltung aus den 50ern mit dem für jene Zeit typischen Humor. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.04.2015 arte
  • (1): Story: Britney Spears Britney Spears, das ist eine Geschichte, die wie ein Disney-Märchen beginnt und dann in eine amerikanische Tragödie ausartet. Nein, Britney kann ihren Minirock und ihre Schulmädchenzöpfe nicht ihr ganzes Leben tragen. Mit 17 Pop-Prinzessin und einem ersten Album, das sich 1999 über 30 Millionen Mal verkauft, werden Britneys Teenagerjahre von der ganzen Welt verfolgt. Von „Baby One More Time“ bis „Work Bitch“ – „Abgedreht!“ befragt den Journalisten und Buchautor Patrice Blouin, sowie die Musikkritikerin Ondine Benetier zum Fall Britney Spears.
    (2): Top Typ: Baby Jane Einmal kein Kind mehr, ist es schwierig, seinen einstigen Platz als Kinderstar zu behaupten. Nun ja, das Alter eben. Und Baby Jane, 1962 verkörpert von der Schauspielerin Bette Davis im Film „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ von Robert Aldrich, ist ein gutes Bespiel dafür, was passiert, wenn ein Kinderstar schlecht altert. Mit ein wenig Nelly Olson aus „Unsere kleine Farm“ für den englischen und schlechten Hintergrund, und eine Prise Kain für all das Schlechte, was sie ihrer Schwester antut – „Abgedreht!“ versucht sich am verdrehten Porträt der Baby Jane.
    (3): Clip ab!: „Joe le taxi“ von Vanessa Paradis „Joe le taxi“, das ist der Hit aus dem Jahr ‚87 und der Beginn der Karriere einer perfekt unbekannten 14-Jährigen: Vanessa Paradis. Das Stück bleibt elf Wochen auf Platz 1 der Top 50, verkauft sich 3 Millionen Mal auf der ganzen Welt, und Vanessa als“Lolita“ ist überall, im Fernsehen und auf den Titelzeitschriften. Und das nicht nur in Frankreich! Zum ersten Mal seit Serge Gainsbourg und Jane Birkin erreicht ein französischer Chanson die Top 3 der Britischen Charts. Gelbes Taxi, XXL Föhnfrisur und ein die Spannung erhöhender Saxophonist – wir spielen den Song in Schleife für Jo.
    (4): Supercocktail: Die Olsen-Schwestern Unter allen Kinderstars haben nur die Zwillinge Mary-Kate und Ashley Olsen den Start ins Berufsleben geschafft, und das, obwohl sie in der amerikanischen Sitcom „Full House“ nur als Baby Michelle zu sehen waren. Eine Karriere zu meistern, wenn man schon in Kinderjahren begonnen hat, das ist nicht einfach. Aber es ist fast eine Mission Impossible, wenn man als Kleinkind die ersten Schritte macht, also einem Alter, in dem noch keiner sagen kann, ob man zum schlechten Schauspieler, oder schlimmer, als hässlich heranwächst. Du bist sechs Monate alt und willst eine große lange Karriere starten? Folge dem Rezept „Olsen-Schwestern“ – einem Cocktail, der in zwei Zügen getrunken wird.
    (5): Kult: Shirley Temple In den 30er Jahren, also lange vor Britney Spears, Macaulay Culkin und den kleinen Schönheitsköniginnen gab es sie: Shirley Temple. Der erste Kinderstar des Films, der sich zur weltweiten Kultfigur hocharbeitete. Das süße Puppengesicht wandelte sich im Erwachsenenalter zum Gesicht des amerikanischen Konservatismus. François-Guillaume Lorrain, Buchautor über Kinder in der Filmindustrie, führt auf die Spuren ihres einzigartigen Werdegangs.
    (6): Skandal!: Lindsay Lohan Eines ist typisch für Kinderstars: Je schnuckeliger sie sind, umso brutaler verwandelt sie das Schicksal in fette, hässliche Loser. Beispielsweise Lindsay Lohan. Man sieht sie im Alter von drei Jahren in TV-Werbespots, mit ihrer kleinen verschmitzten Nase und ihren Sommersprossen. Später, mit zehn, in Jugendfilmen, wo sie sprichwörtlich glänzt. Doch schnell mausert sich Lindsay zum Anti-Starlette, von dem man nicht mehr genau sagen kann, wofür sie eigentlich bekannt ist, und die verzweifelt versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Fahren unter Alkoholeinfluss, Fahrerflucht, Diebstahl, Drogenbesitz – das Leben der Lindsay füllt einen ganzen Roman … ein Drama … was sag‘ ich da, einen Skandal!
    (7): Rare Perle: Macaulay Culkin Bevor er völlig neben der Kappe landete, war Macaulay Culkin einst ein Kind. Nicht irgendein Kind, ein Goldjunge! Seit seinem vierten Lebensjahr war der Blondschopf in Fernsehen und Film zu sehen. 1990 landet er mit „Kevin allein Zuhaus“ einen Riesenerfolg und verdient sich eine goldene Nase. „Abgedreht!“ hat eine besonders rare Perle made in BBC aufgetrieben: Macaulay ist bei Terry Wogan zu Gast und präsentiert sich aus diesem Anlass mit Seitenscheitel und Krawatte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.04.2015 arte
  • (1): Story: ABBA Ein blondes und ein braunhaariges Pärchen, ein Logo, ein Look und ein unverwechselbarer Sound: ABBA schafften es in gerade einmal neun Jahren gemeinsamer Karriere auf Platz vier der Interpreten mit den meisten verkauften Tonträgern der Popgeschichte. Vom hundertprozentig schwedischen Konzept zur globalen Hitmaschine: „Abgedreht!“ erzählt die Erfolgsgeschichte der Band.
    (2): Top Typ: Pippi Langstrumpf Schwedische Kinderbuchfiguren stehen im Ruf, besonders lebenslustig zu sein. Pippi Langstrumpf ist und bleibt die munterste von allen. Das freche Mädchen mit den knallroten Zöpfen wurde von der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren erfunden, 1945 erschien der erste Pippi-Roman. „Abgedreht!“ porträtiert das gewitzte Gör, das mit der Vorstellung aufräumte, Mädchen hätten brav zu sein.
    (3): Clip ab!: „All That She Wants“ von Ace of Base „All That She Wants“ erschien 1992 auf dem Album „Happy Nation“ und war der erste große Hit der schwedischen Band Ace of Base. Die hatte sich Ende der 80er Jahre in Göteborg formiert. Reggae-Sound und Flötentöne machten „All That She Wants“ zu einem echten Ohrwurm der 90er. Der Beweis in „Abgedreht!“.
    (4): Supercocktail: Schwedenexporte Es gab eine Zeit, da waren schwedische Filmstars international erfolgreich. Man denke nur an Ingrid Bergman und Greta Garbo. Seit den 60er Jahren hat die Zahl der großen „Schwedenexporte“ jedoch nachgelassen. „Abgedreht!“ verrät das Erfolgsrezept, um als schwedischer Star international ganz groß rauszukommen.
    (5): Story: Millennium Die „Millennium“-Trilogie faszinierte Krimileser in aller Welt. Die drei Bände aus der Feder von Stieg Larsson wurden posthum veröffentlicht, verkauften sich 75 Millionen Mal und wurden gleich zweimal verfilmt: zuerst in Schweden und dann in den USA unter der Regie von David Fincher. „Abgedreht!“ ermittelt in einem typisch schwedischen Fall.
    (6): Skandal!: Der Mord an Olof Palme Am 28. Februar 1986 wurde der damalige schwedische Ministerpräsident Olof Palme hinterrücks erschossen, als er gerade mit seiner Frau aus dem Kino kam. Ein Schock! Umso mehr, als der sozialdemokratische Politiker sich stets für Pazifismus und eine waffenfreie Gesellschaft eingesetzt hatte.
    (7): Rare Perle: Dolph Lundgren Muskeln, blonde Mähne und Zahnpasta-Lächeln: Der schwedische Schauspieler Dolph Lundgren machte sich vor allem als finsterer KGB-Agent im Bond-Streifen „Im Angesicht des Todes“ und als gefährlicher Widersacher von Sylvester Stallone in „Rocky IV“ einen Namen. 1989 warb er in den französischen Abendnachrichten für seinen Film „The Punisher“ und wurde von Moderator Guillaume Durand mit Klischees und Vorurteilen überhäuft. „Abgedreht!“ erinnert an den peinlichen Moment. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.05.2015 arte
  • (1): Story: „Scream“ Mit der kommerziell erfolgreichen Fortsetzungs-Saga „Scream – Schrei!“ erneuerte Wes Craven das Genre Horrorfilm. Neve Campbell wird darin von einem geheimnisvollen Serienmörder verfolgt, der sich mit der inzwischen berühmten „Ghostface“-Maske tarnt. Ein Rückblick auf den Erfolg dieser Filme.
    (2): Toptyp: Jack Torrance in „Shining“ In der Rubrik „Psychopathen, die uns um den Schlaf bringen“ liegt Jack Torrance in „Shining“ von Stanley Kubrick ganz vorne. Ein humorvolles Porträt des schizophrenen Familienvaters mit dem dämonischen Grinsen.
    (3): Clip ab: „Kids“ von MGMT Im Herbst 2008 brachte MGMT mit „Kids“ einen höchst verstörenden Clip heraus. Das Video der dritten Single-Auskopplung des weltweit über eine Million Mal verkauften Albums „Oracular Spectacular“ setzt ein armes Kleinkind in Szene, das überall haarige Monster sieht und zu allem Übel auch noch eine junge Rabenmutter hat.
    (4): Super Cocktail: Scream Queens Schauspielerin in Horrorfilmen zu sein, bedeutet nicht nur, im Evakostüm zu schreien und darauf zu warten, abgemurkst zu werden. Scream Queens müssen mehr drauf haben. Sie sind Schauspielerin und möchten in einem Splatterfilm mitspielen? Dann folgen Sie unserem Rezept der New Scream Queen – einem Cocktail, der etwas von Bloody Mary hat …
    (5): Ikone: „Der Exorzist“ 40 Jahre nach seinem Kinostart hat „Der Exorzist“ von William Friedkin nach der Romanvorlage von William Peter Blatty nichts von seinem Kultstatus eingebüßt. Gilles Boulanger kennt den Streifen in- und auswendig und verrät seine Grusel-Tricks, die heute immer noch genauso gut funktionieren.
    (6): Skandal!: Nackt und zerfleischt 1979 beschließt der italienische Filmemacher Ruggero Deodato, einen reißerischen Dokumentarfilm im Genre Horror-Exploitation zu drehen (Originaltitel: „Cannibal Holocaust“). Und er macht keine halben Sachen: Pfählung, Tieropfer, Vergewaltigung, Amputation, Kastration, Enthauptung, Kannibalismus – alles dabei. Ein Skandal!
    (7): Rare Perle: Sir Christopher Lee Frankenstein, die Mumie, Dracula, Rasputin … der britische Schauspieler Christopher Lee ist auf die Rolle des Bösewichts abonniert und ist der Einzige, dem es mit so viel Präsenz und Eleganz gelingt, uns das Fürchten zu lehren. Seine imposante Statur und seine Stentorstimme tragen dazu sicherlich etwas bei. 1969 gewährte Christopher Lee dem französischen Fernsehen ein Interview und kommentierte seine legendären Rollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.05.2015 arte
  • (1): Story: Die Idioten-Trilogie Schwachköpfe, Feiglinge, arrogante Kerle und naive Typen sind in den Filmen der Coen-Brüder keine Seltenheit. Mehr noch, die Figur des Idioten spielt in ihrem Werk eine zentrale Rolle. „Abgedreht!“ wirft einen Blick auf jene drei Streifen, die die Regisseure selbst gern als „Idioten-Trilogie“ bezeichnen: „O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee“, „Ein (un)möglicher Härtefall“ und „Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?“.
    (2): Top-Typ: Barton Fink Wenn einem Schriftsteller der Stoff ausgeht, ist das so ähnlich, wie wenn man ausgerechnet beim Schlussverkauf keinen Cent mehr auf dem Konto hat: eine absolute Katastrophe! Barton Fink (John Turturro) aus der gleichnamigen schwarzen Komödie der Coen Brothers ist ein wunderbares Beispiel für einen Autor mit Schreibblockade.
    (3): Clip ab!: „Hotel California“, Coverversion der Gipsy Kings 1998 drehten die Coen-Brüder die Komödie „The Big Lebowski“, die eine der kultigsten Szenen ihres gesamten filmischen Schaffens enthält: Zu den Klängen von „Hotel California“ legt Jesus Quintana – Perversling und Erzfeind des Dude – eine sehenswerte Bowlingpartie hin.
    (4): Skandal!: „Barton Fink“ sahnt in Cannes ab Cannes 1991: Es wurde eine erstklassige Auswahl an Filmen aus aller Welt nominiert – und „Barton Fink“ von den Coen-Brüdern räumte alle wichtigen Auszeichnungen ab, wie die Goldene Palme und die Preise für die beste Regie und den besten Darsteller. Maurice Pialats „Van Gogh“ ging dagegen leer aus. Viele bezeichneten das Urteil der Jury als unausgewogen und ungerecht, ja sogar imperialistisch. Ein Skandal!
    (5): Supercocktail: George Clooney George Clooney ist der Inbegriff des zeitlosen Hollywoodstars. Die Coen-Brüder gaben ihm dramatisch-komische Rollen in „O Brother, Where Art Thou?“ und zwei weiteren Filmen und brachten so seine Karriere ins Rollen. „Abgedreht!“ verrät das Supercocktail-Rezept, um der perfekte Frauenschwarm zu werden.
    (6): Ikone: „Fargo“ 1996 brachten die Coen Brothers den absurd-komischen Thriller „Fargo – Blutiger Schnee“ auf die Leinwand: Im tief verschneiten Mittleren Westen der USA inszeniert ein Autohändler die Entführung seiner eigenen Frau. Was natürlich böse endet! Der Journalist Bruno Icher spricht über den Film, mit dem Joel und Ethan Coen nach dem Flop von „Hudsucker – Der große Sprung“ wieder auf Erfolgskurs gingen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.05.2015 arte
  • (1): Story: Belmondo, eine Erfolgsgeschichte Jean-Paul Belmondo – in seinem Heimatland Frankreich „Bébel“ genannt – avancierte in den 70er Jahren zum Idealtypus eines Actionhelden. Im Laufe seiner ungewöhnlichen Karriere spielte er ebenso in Autorenfilmen wie in Boulevardkomödien, bevor er als knallharter Draufgänger weltweit Erfolge feierte.
    (2): Top-Typ: Léon Morin, Priester mit Sex-Appeal Dass ein Priester mit Sex-Appeal das Begehren der Frauen weckt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wer widersteht schon der Verlockung der verbotenen Frucht? Jean-Paul Belmondo verkörpert den Inbegriff des verführerischen Geistlichen in „Eva und der Priester“, einem Film von Jean-Pierre Melville aus dem Jahr 1961.
    (3): Supercocktail: Der neue Belmondo Im Februar 2015 verkündete Jean-Paul Belmondo in einem Interview, er werde sich nun offiziell zur Ruhe setzen. Damit ist am französischen Filmstar-Firmament ein Platz freigeworden – eine gute Nachricht für alle ehrgeizigen Nachwuchsschauspieler! „Abgedreht“ verrät hoffnungsvollen Talenten, wie sie schon bald der neue Belmondo werden könnten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.05.2015 arte
  • (1): Story: Mütter bei Hitchcock Liegt es an traumatischen Erlebnissen des Filmemachers mit seiner Mutter, dass in Hitchcocks Filmen die Neurosen blühen? Schwer zu sagen, aber fest steht, dass Mutterfiguren in Streifen wie „Psycho“, „Die Vögel“ und „Marnie“ eine wichtige Rolle spielen. Und diese Damen sind alles andere als treu sorgend und liebevoll!
    (2): Top-Typ: Folcoche Das Geheimnis der Kindererziehung liegt in der richtigen Mischung aus Liebe und Strenge. Doch Eltern, die nur auf Disziplin setzen, können ihren Kindern das Leben zur Hölle machen. Das zeigt die Mutterfigur in Hervé Bazins autobiografischem Roman „Viper im Würgegriff“. Der reizende Spitzname Folcoche setzt sich aus den Wörtern „folle“ (Verrückte) und „cochon“ (Schwein) zusammen -damit ist bereits alles gesagt!
    (3): Clip ab!: Cleanin’ Out My Closet Im Gegensatz zu den meisten seiner Rapper-Kollegen weigert sich Eminem konsequent, seiner Mutter zu huldigen. Im Gegenteil: Seine ganze Karriere hindurch hat er seine Erzeugerin immer wieder übel beschimpft. Den Höhepunkt erreichte dieser tief sitzende Ödipus-Komplex 2002 mit dem Song „Cleanin’ Out My Closet“, in dem er sich über seine zugegebenermaßen ziemlich grauselige Kindheit auslässt.
    (4): Supercocktail: Business-Mommy Kaum eine Mutter entgeht der Beurteilung durch ihr Umfeld. Der kleinste Fehler und sie wird als Rabenmutter abgestempelt. Aber ist der Ruf ohnehin ruiniert, kann man auch Gewinn damit machen. Sie sind eine junge Mutter, haben aber mit Aufopferung nichts am Hut? „Abgedreht!“ hat ein tolles Geschäftsmodell für Sie: die Business-Mommy.
    (5): Ikone: Morticia Addams Morticia Addams ist die Matriarchin der Addams Family. Sie entstammt einer langen Linie von Wahnsinnigen, liebt fleischfressende Pflanzen und sadomasochistische Praktiken. Der Archetyp der Rabenmutter – obwohl sie ihre Kinder liebt, nur eben auf ihre Weise.
    (6): Skandal!: Irina und Eva Ionesco In den 70er Jahren machte die Fotografin Irina Ionesco mit Aufnahmen ihrer jungen Tochter von sich reden. Die kleine Eva ist auf den Bildern in aufreizenden Posen zu sehen, geschminkt und spärlich bekleidet. Eine Mutter, die erotische Fotos ihrer eigenen Tochter macht? Skandal!
    (7): Rare Perle: Brigitte Bardot 1960 erblickte Nicolas-Jacques Charrier das Licht der Welt, einziger Sohn der legendären Brigitte Bardot und ihres damaligen Ehemannes, des Schauspielers Jacques Charrier. Zwanzig Jahre später sprach die ehemalige Sexbombe mit ihrem Freund Allain Bougrain-Dubourg über die schmerzliche Erfahrung der Mutterschaft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.05.2015 arte
  • Folge 144
    (1): Story: Disco In den 70er Jahren eroberte die Disco-Musik mit ihrer zündenden Mischung aus Soul, Funk und lateinamerikanischen Klängen die US-amerikanischen Nachtclubs. Typische Begleiterscheinungen waren die flimmernde Facettenkugel und knallenge Overalls im Panther-Look. Zu Disco-Rhythmen tanzte und feierte eine ganze Generation; später gingen aus diesem Stil wichtige neue Musikrichtungen hervor. „Abgedreht!“ im Disco-Fieber.
    (2): Top-Typ: Das Rollergirl in „Boogie Nights“ Es ist nicht ungewöhnlich, dass Mädchen in Discos auf High Heels tanzen. Disco Girls auf Rollschuhen bilden dagegen die Ausnahme. Porträt des Rollergirls aus „Boogie Nights“, wunderbar gespielt von Heather Graham.
    (3): Clip ab!: „Super Freak“ von Rick James 1981 stand Rick James auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Im Glitzeranzug surfte der 33-Jährige gekonnt auf der abklingenden Discowelle. Mit „Super Freak“ landete er in den USA der beginnenden Reagan-Ära einen absoluten Hit, der sich 20 Wochen an der Spitze der Charts hielt.
    (4): Supercocktail: Wie lässt man den Disco-Trend erfolgreich wiederaufleben? Der Disco-Stil der 70er Jahre besticht heute durch nostalgischen Charme mit einem Hauch von Kitsch. Genau das Richtige für Künstler auf der Suche nach einem kleinen Image-Kick! „Abgedreht!“ hat das Erfolgsrezept für alle Stars mit Disco-Ambitionen.
    (5): Ikone: Saturday Night Fever Mit der Disco-Ära verbindet man Schlaghosen, Glitzerhemden – und natürlich den Kultfilm „Saturday Night Fever“, der 1977 in den USA erschien. Ist dieses Meisterwerk „nur“ ein Disco-Film? Die Journalisten Samuel Blumenfeld und Olivier Cachin gehen dieser Frage nach. (6): Skandal! Studio 54 Auf dem Höhepunkt der Disco-Welle war das New Yorker Studio 54 der Musik-Tempel schlechthin. Der legendäre Nachtclub stand für Partys und grenzenlose Exzesse. Bis herauskam, dass die Könige der Nacht nicht alles, was sie verdienten, beim Fiskus angegeben hatten. Es fehlten lächerliche 2,5 Millionen Dollar. Skandal!
    (7): Rare Perle: Patrick Hernandez 1979 brachte Patrick Hernandez den Song „Born to Be Alive“ heraus, der sofort zu einem weltweiten Super-Hit wurde. Seither lässt es sich Hernandez in seinem Haus in Südfrankreich gutgehen. Im Archiv der französischen Sendung „Aléas“ fand „Abgedreht!“ ein Porträt des Sängers aus dem Jahr 2001, das noch einmal auf den Song einging, der über 27 Millionen Mal verkauft wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.06.2015 arte
  • Folge 145
    (1): Story: Takeshi Kitano In den 70er Jahren stand Takeshi Kitano als Teil eines Comic-Duos unter dem Künstlernamen „Beat Takeshi“ auf der Bühne. 20 Jahre drehte er Yakuza-Filme. Sein Markenzeichen? Eine völlig ausdruckslose Miene à la Buster Keaton. Die Journalistin Ursula Michel und ihr Kollege Yves Montmayeur erklären, warum Takeshi Kitano sämtliche Facetten Japans verkörpert.
    (2): Top Typ: Totoro Die Kindheit ist etwas Wunderbares, denn man kann einen unsichtbaren Freund haben, ohne dass man gleich in die Psychiatrie eingewiesen wird. Noch besser ist natürlich, wenn dieser Freund ein Waldgeist ist, den es tatsächlich gibt. „Abgedreht!“ stellt Totoro vor, die von Hayao Miyazaki erfundene Kreatur aus dem Animefilm „Mein Nachbar Totoro“.
    (3): Clip ab!: „Big In Japan“ von Alphaville Wir schreiben das Jahr 1984: Die Protagonisten von Videoclips sind zu cool zum Lächeln, so auch die New-Wave-Band Alphaville aus Münster, die mit „Big In Japan“ einen weltweiten Hit landet. Im Clip sieht man den blutjungen Marian Gold mal in eng anliegender Lederkluft, mal im Leoparden-Top. „Abgedreht!“ hat das kultige Video mit den Japan-Superklischees wieder aus der Mottenkiste gekramt.
    (4): Supercocktail: Internationale Popstars surfen auf der Japan-Welle Seit den frühen 2000er Jahren sind japanische Einflüsse in der internationalen Popkultur allgegenwärtig. Allen Popstars, die vom Nippon-Boom profitieren wollen, verrät „Abgedreht!“ das ultimative Erfolgsrezept!
    (5): Ikone: Godzilla Neben diesem Monster wirkt King Kong wie ein harmloses Plüschäffchen: Godzilla ist der König der Filmungeheuer und gehört zu den Leitfiguren der japanischen Popkultur. Julien Sévéon erzählt die spannende Geschichte der furchteinflößenden Kreatur.
    (6): Skandal!: Murakami in Versailles Takashi Murakami ist Maler, Grafiker, Bildhauer und Designer und gehört zu jenen japanischen Künstlern, die über die Grenzen ihres Heimatlandes hinaus bekannt sind. 2010 wurde er nach Versailles eingeladen und eroberte mit seinen Manga-Skulpturen und poppig-bunten Blumenteppichen das Schloss des Sonnenkönigs. Skandal!
    (7): Rare Perle: Mifune Toshiro Mifune erlangte als Hauptdarsteller in den Samurai-Filmen von Akira Kurosawa Weltruhm – darunter der große Klassiker „Die sieben Samurai“. 1989 war Mifune auf dem Pariser Festival d’Automne zu Gast, und ein Team der beliebten französischen Fernsehsendung „Cinéma, Cinémas“ begleitete ihn auf seinem Promotion-Marathon. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.06.2015 arte
  • Folge 146
    (1): Ehebruch im Film „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Ein unmoralisches Angebot“
    Mit Michael Douglas, Glenn Close, Demi Moore und Robert Redford hatte sich Adrain Lyne für seine beiden Filme zum Thema Seitensprung besonders verführerische Protagonisten ausgesucht. „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Ein unmoralisches Angebot“ markierten seinerzeit den Triumph einer moralinsauren Filmkultur nach dem Schema Schuld und Sühne: Ausbruchsversuche aus der Ehe gingen nicht ohne Kollateralschaden ab. Beide Filme greifen zur Rettung des bedrohten Ehestandes in die Mottenkiste der bürgerlichen Moralvorstellungen.
    (2): Emma Bovary
    Früher galt der Ehestand als heilig. Anstatt sich beim ersten Kriseln scheiden zu lassen, betrog man seinen Partner. So auch Emma Bovary, die Heldin von Gustave Flauberts 1857 erschienenem Meisterwerk „Madame Bovary“. Nachdem Emma in ihrer Jugend im Kloster einen Liebesroman nach dem anderen verschlungen hatte, heiratet sie den Landarzt Charles Bovary. Doch schon bald langweilen sie das Eheleben und erst recht ihr Mann. Flauberts epochales Porträt der Ehebrecherin Emma Bovary löste seinerzeit einen Skandal aus.
    (3): Cry Me a River – Justin Timberlake
    2002 landete Justin Timberlake mit Cry Me a River einen weltweiten Hit. Bis dahin war der 21-Jährige als Leadsänger der Boy Band *NSync bekannt, vor allem aber als Lover von Britney Spears, damals auf dem Zenit ihres Ruhms. Nach drei Jahren leidenschaftlicher Liebe setzte ein Seitensprung von Britney ihrer Liaison ein Ende, und Justin brachte sein erstes Soloalbum „Justified“ heraus. In Cry Me a River lässt er seinem Trennungsschmerz freien Lauf, ruft aber auch seiner Ex-Freundin zu: „Now it’s your turn to cry me a river“. Die Hymne aller enttäuschten Liebhaber mit Rachegelüsten!
    (4): Einmaleins des Seitensprungs für Promis
    Mainstream ist in „Abgedreht!“ zwar verpönt, aber Seitensprünge von Promis sind trotzdem genial! Manchmal macht es so richtig Spaß, gerade den widerlichen Details ihres Privatlebens nachzuspüren, weil die Halbgötter dann ihren Heiligenschein verlieren. Aber damit Gossip funktioniert, muss es einen gemeinen Betrüger und einen unschuldigen Betrogenen geben. Für Promis, die Lust auf einen Seitensprung haben, weiß „Abgedreht!“ diskrete Rezepte. Unverzichtbar: ein verschwiegenes kleines Hotel!
    (5): Lady Chatterley
    1928 schrieb D.H. Lawrence „Lady Chatterleys Liebhaber“, die Geschichte einer englischen Aristokratin, die sich in ihren Wildhüter verliebt. Der Roman rief einen solchen Skandal hervor, dass er in England erst 1960 herauskam. 2006 verfilmte die französische Regisseurin Pascale Ferran die zweite Fassung des Buches. Ihr Film ist ein Meisterwerk des Genres, das die Frage der Liebe als Selbstfindungsprozess stellt.
    (6): Mitterrand und Anne Pingeot
    Dass François Mitterrand kein Ausbund an Treue war, ist hinreichend bekannt. Angeblich soll er ungefähr genau so viele Affären gehabt haben wie Europa Minister, Journalisten und Astrologen. Aber das war alles streng geheim! Offiziell war François Mitterrand der Ehemann von Danielle Mitterrand und nichts weiter. Zumindest bis zu dem Tag im Jahr 1994, als der Präsident der Französischen Republik am Ende seines zweiten Mandats neben seiner bis dahin der Öffentlichkeit unbekannten Tochter Mazarine Pingeot auf der Titelseite von „Paris Match“ abgebildet wurde. Skandal!
    (7): Simone Signoret über Eifersucht
    Im Dezember 1951 sprach Simone Signoret kurz vor der Heirat mit Yves Montand im Interview mit dem bekannten französischen Journalisten André Gillois über Eifersucht und Treue in Paarbeziehungen. 1970 ist sie im Gespräch mit France Roche zu sehen. Weder die Liebe noch die Eifersucht von Simone Signoret haben nach zwanzig Jahren Ehe und einigen Seitensprüngen an Intensität verloren. Sie ist und bleibt eine Grande Dame. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.07.2015 arte
  • Folge 147
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.07.2015 arte
  • Folge 148
    (1): Story: Die Idioten-Trilogie
    Schwachköpfe, Feiglinge, arrogante Kerle und naive Typen sind in den Filmen der Coen-Brüder keine Seltenheit. Mehr noch, die Figur des Idioten spielt in ihrem Werk eine zentrale Rolle. „Abgedreht!“ wirft einen Blick auf jene drei Streifen, die die Regisseure selbst gern als „Idioten-Trilogie“ bezeichnen: „O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee“, „Ein (un)möglicher Härtefall“ und „Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?“.
    (2): Top-Typ: Barton Fink
    Wenn einem Schriftsteller der Stoff ausgeht, ist das so ähnlich, wie wenn man ausgerechnet beim Schlussverkauf keinen Cent mehr auf dem Konto hat: eine absolute Katastrophe! Barton Fink (John Turturro) aus der gleichnamigen schwarzen Komödie der Coen Brothers ist ein wunderbares Beispiel für einen Autor mit Schreibblockade.
    (3): Clip ab!: „Hotel California“, Coverversion der Gipsy Kings
    1998 drehten die Coen-Brüder die Komödie „The Big Lebowski“, die eine der kultigsten Szenen ihres gesamten filmischen Schaffens enthält: Zu den Klängen von „Hotel California“ legt Jesus Quintana – Perversling und Erzfeind des Dude – eine sehenswerte Bowlingpartie hin.
    (4): Skandal!: „Barton Fink“ sahnt in Cannes ab
    Cannes 1991: Es wurde eine erstklassige Auswahl an Filmen aus aller Welt nominiert – und „Barton Fink“ von den Coen-Brüdern räumte alle wichtigen Auszeichnungen ab, wie die Goldene Palme und die Preise für die beste Regie und den besten Darsteller. Maurice Pialats „Van Gogh“ ging dagegen leer aus. Viele bezeichneten das Urteil der Jury als unausgewogen und ungerecht, ja sogar imperialistisch. Ein Skandal!
    (5): Supercocktail: George Clooney
    George Clooney ist der Inbegriff des zeitlosen Hollywoodstars. Die Coen-Brüder gaben ihm dramatisch-komische Rollen in „O Brother, Where Art Thou?“ und zwei weiteren Filmen und brachten so seine Karriere ins Rollen. „Abgedreht!“ verrät das Supercocktail-Rezept, um der perfekte Frauenschwarm zu werden.
    (6): Ikone: „Fargo“
    1996 brachten die Coen Brothers den absurd-komischen Thriller „Fargo – Blutiger Schnee“ auf die Leinwand: Im tief verschneiten Mittleren Westen der USA inszeniert ein Autohändler die Entführung seiner eigenen Frau. Was natürlich böse endet! Der Journalist Bruno Icher spricht über den Film, mit dem Joel und Ethan Coen nach dem Flop von „Hudsucker – Der große Sprung“ wieder auf Erfolgskurs gingen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 18.07.2015 arte
  • Folge 149
    (1): Story: Transvestiten im Film Wenn Männer sich als Frauen ausgeben, schminken und verkleiden sie sich nicht nur, sondern nehmen eine andere Geschlechtsidentität an. Mit dem Kinokritiker Jérôme Momcilovic und dem Schriftsteller Philippe Besson berichtet „Abgedreht!“ über Transvestiten im Film. Der Sex-Appeal von Jack Lemmon und Tony Curtis in „Manche mögen’s heiß“ kommt dabei ebenso zur Sprache wie der unvergessliche Dustin Hoffman in „Tootsie“ und die schillernden Drag Queens in „Priscilla – Königin der Wüste“.
    (2): Top Typ: „Mrs. Doubtfire“ Jeder Schauspieler, der etwas auf sich hält, muss mindestens einmal in seiner Karriere eine Transvestitenrolle spielen. Aber Vorsicht: Dies kommt beim Publikum nur dann an, wenn die Figur aus gutem Grund in die Haut einer Frau schlüpft! Wie der Held der Komödie „Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen“ (1993) von Chris Colombus. Robin Williams verkörpert hier einen Vater, der eine Stelle als Kindermädchen bei seiner Exfrau annimmt, um sich um seinen Nachwuchs zu kümmern. Sogar vor Hausarbeit schreckt der motivierte Mann nicht zurück!
    (3): Clip ab!: „I Want to Break Free“ – Queen 1984 erschien „The Works“, das elfte Studioalbum von Queen. Die Single-Auskopplung „I Want to Break Free“ führte in mehreren europäischen Ländern wochenlang die Charts an – nur in den USA kam die Hymne an die Freiheit schlecht an. Unter anderem verweigerte der Sender MTV die Ausstrahlung des Clips, der als subversiv und jugendgefährdend galt. Und das nur, weil die Bandmitglieder hier als Frauen verkleidet auftreten und verschiedene weibliche Figuren aus der britischen Soap Opera „Coronation Street“ parodieren! (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 25.07.2015 arte
  • Deutsche TV-Premiere Sa. 01.08.2015 arte
  • Deutsche TV-Premiere Sa. 08.08.2015 arte

zurückweiter

Füge Abgedreht! kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Abgedreht! und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App