(1): Story: Berufskiller als Leinwandhelden Die enorme Faszination, die von Berufskillern ausgeht, war und ist Inspirationsquelle für Filmregisseure auf der ganzen Welt. „Die Narbenhand“ von Frank Tuttle, „Der Schakal“ von Fred Zinnemann, „Collateral“ von Michael Mann, „No Country for Old Men“ der Brüder Coen – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. „Abgedreht!“ hat den Blogger Jonathan Deladerrière und die Journalisten Romain Le Vern und Jacques Morice gebeten, der spannenden Frage nachzugehen, warum Berufskiller im Film schon immer für Furore gesorgt haben. (2): Top-Typ: Nikita Berufskiller sind auf der Leinwand deutlich öfter anzutreffen als Zahnärzte oder Buchprüfer, dabei zählt dieser Beruf zu den nicht ganz so gewöhnlichen Karriereoptionen. Nikita, die Heldin des gleichnamigen Films von Luc Besson aus dem Jahr 1990, hat sich diesen Job auch nicht freiwillig ausgesucht. Womöglich wäre sie sogar lieber Zahnärztin geworden, aber der Film wäre denn gewiss nicht halb so spannend geworden. Ein Porträt von Nikita, der prototypischen Besson-Heldin: auf den ersten Blick unscheinbar, zerbrechlich und sexy, aber zäh und ausdauernd – und bis an die Zähne bewaffnet. (3): Clip ab!: „Girl, You’ll Be a Woman Soon“ – Urge Overkill Jeder kennt den Titel „Girl, You’ll Be a Woman Soon“ von Urge Overkill aus dem Film „Pulp Fiction“, doch die wenigsten wissen, dass es sich dabei um das Cover eines Songs von Neil Diamond handelt, dem amerikanischen Sänger mit der perfekt sitzenden Fönfrisur. Man erzählt sich, Tarantino habe eine Vinylpressung des Titels in einem Londoner Plattenladen erworben und sich sofort in die Coverversion von Urge Overkill verliebt, die ihm wesentlich besser gefiel als das Original. Die Band verdankt ihre Popularität also nicht ihrer handfesten Karriere mit insgesamt sechs Studioalben, sondern Tarantinos Film, der nach Auffassung des amerikanischen Filmkritikers Foster Hirsch den Berufskillern ihre Menschlichkeit zurückgibt. (4): Supercocktail: Wie spielt man einen Berufskiller? Das Problem bei der Verkörperung von Berufskillern auf der Leinwand ist, dass kaltblütige Mörder im Allgemeinen keine
Sympathieträger sind, und Menschen umzubringen zudem für ein schlechtes Karma sorgen soll. Um sich also als Schauspieler den Ruf nicht zu ruinieren, sollte man unbedingt eine Möglichkeit finden, dem dargestellten Killer einen Hauch von Anständigkeit zu verleihen. Für alle die angeheuert wurden, jemanden zu spielen, der angeheuert wurde, jemanden zu töten, gibt es an dieser Stelle die ultimativen Tipps für den netten Killer von nebenan. Nur nicht zu persönlich nehmen! (5): Kult: Beatrix Kiddo aus „Kill Bill“ Sie ist gefährlicher als eine ganze Armee von Ninja-Kriegern, unbarmherziger als Clint Eastwood, und ihr sexy Outfit sitzt noch besser als das von Bruce Lee: Mit „The Bride“ hat Quentin Tarantino in „Kill Bill“ den Prototyp der ebenso rachsüchtigen wie menschlichen Berufskillerin geschaffen. Eine Figur mit tausend Facetten, deren Kultcharakter Julien Gester Stück für Stück aufzeigt. (6): Skandal!: Anschlag auf Mitterrand Wir schreiben das Jahr 1959, François Mitterrand wurde soeben Ziel eines Mordanschlags. Unglaublich, aber wahr: Am Vorabend folgt ihm ein Fahrzeug durch die Straßen von Paris. Vergeblich versucht er, den Wagen abzuschütteln und wirft sich schließlich aus seinem Auto in ein Gebüsch des nahegelegenen Jardin de l’Observatoire. Kurz darauf wird sein Peugeot 403 von Maschinengewehrkugeln durchsiebt. Mitterrand ist nur drei oder vier Meter entfernt und bleibt unverletzt. Seine Popularität steigt sprungartig, als man für den Anschlag ultranationalistische Anhänger eines französischen Algeriens verantwortlich macht – bis ein gewisser Robert Pesquet sich in der rechtsextremen Wochenzeitung Rivarol zu dem Anschlag bekennt. Er sei dafür verantwortlich, und zwar nicht alleine: Mitterrand selbst habe die Sache mit ihm geplant, um so zum führenden Politiker der Linken aufzusteigen. Ein Skandal! (7): Rare Perle: Alain Delon, der Samurai Im Oktober 1967 empfängt Pierre Tchernia Alain Delon in seiner Sendung, um mit ihm über seinen neuen Film „Der eiskalte Engel“ zu reden. Doch seit Jean-Pierre Melville Delon die Rolle des einsamen Berufskillers anvertraut hat, ist mit dem „eiskalten Engel“ nicht mehr gut Kirschen essen: Im Gespräch mit „Monsieur Cinéma“ Tchernia zeigt sich Alain Delon von seiner dunklen Seite. (Text: arte)
Deutsche TV-PremiereSo. 29.03.2015arte
Sendetermine
Sa. 04.04.2015
06:00–06:35
06:00–
Mi. 01.04.2015
06:55–07:30
06:55–
So. 29.03.2015
11:25–12:00
11:25– NEU
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