Noch fünf Minuten – Steffen und Eike schauen angespannt auf den Fernseher, es läuft eine Debatte im Deutschen Bundestag, ihr Chef, Lars Klingbeil (SPD), geht zum Rednerpult, er wird heute seine erste Gesetzesinitiative im Plenum vorstellen, es ist 22 Uhr. Die Initiative der SPD ist auch die Arbeit von Steffen und Eike, die viele Jahre an dem Entwurf gefeilt haben. Arbeiten bis spät in die Nacht, mühevolle Ausschusssitzungen und Verhandlungen mit der eigenen Fraktion. Und jetzt ist das Plenum wie ausgestorben. Lohnt sich das? Warum tut man sich das an? Funktioniert so Politik? Nach vier Minuten ist die Rede vorbei. „Zwei minus!“ tippt Eike in sein Handy und schickt die SMS seinem Chef. Für die Dokureihe „7 Tage“ wurden die NDR Autoren Tobias
Lickes und Felix Meschede eine Sitzungswoche lang Teil der „Maschinerie“ Bundestag. Warum gehen Menschen in die Politik? Glauben sie daran, die Welt verändern zu können? Reizt sie die Aussicht auf Macht? Wie verändert Politik Menschen? Was macht ein Abgeordneter eigentlich, wenn er sich nicht von Kameras beobachtet fühlt? Der Film „7 Tage … im Bundestag“ zeigt den Politikbetrieb aus ungewöhnlicher Perspektive, fernab der täglichen Berichterstattung – und wirft dabei einen Blick hinter die Kulissen: Die Autoren begleiten das Abgeordnetenbüro Klingbeil rund um die Uhr und dokumentieren, was passiert, wenn Politiker unter sich sind. Wenn Ausschusssitzungen zu Ende sind und welche Deals bei Bier und Bratwurst gemacht werden. (Text: NDR)