30 Minuten Deutschland Folge 218: Die tödliche Dosis – Sterbehilfe in Deutschland
Folge 218
Die tödliche Dosis – Sterbehilfe in Deutschland
Folge 218
Um zu überleben, braucht er starke Schmerzmittel. Unzählige Tabletten Tag für Tag gegen den Krebs. Der pensionierte Arzt möchte selbstbestimmt leben und selbstbestimmt sterben. „Die tödliche Dosis Tabletten liegt bereit.“ Sterbehilfe ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Stichworte dieser emotionalen Debatte sind selbstbestimmtes Sterben, organisierte Sterbehilfe und Palliativmedizin. Die Politik beschäftigt sich ab dem Herbst 2014 mit dem Thema. Es treffen extreme Positionen aufeinander, die sogar schon zu einem Säureattentat geführt haben. Wirklich betroffen aber sind vor allem die Menschen, die unheilbar krank sind. Die Justice-Reportage zeigt, wie eine Mutter ihren Sohn
bittet, Sterbehilfe in der Schweiz zu organisieren. „Das muss man sich mal vorstellen. Ich sollte das Ableben meiner Mutter organisieren! Das ist doch grausam.“ Die Freundin der Frau ist Pastorin: „Ich möchte einen anderen Weg gehen. Ich nehme den Wunsch meiner Freundin schweigend hin und akzeptiere ihn mit Respekt.“ In juristischen, theologischen und philosophischen Debatten wird diskutiert, ob aus dem „Recht auf Leben“ eine „Pflicht zu leben“ entstehen kann. Darf man das eigene Leben selbstbestimmt beenden und dafür Hilfe verlangen? In der Reportage geht es um widersprüchliche Rechtsgüter: Lebensschutz und Selbstbestimmung über den eigenen Körper. (Text: RTL)