In Deutschland leben rund 15 Millionen Zugewanderte beziehungsweise deren hier geborene Nachkommen. Fast 20 Prozent der Einwohner haben damit einen Migrationshintergrund. Dazu gehört auch Peter Schwarzer. Er ist in Hannover geboren, hat eine weiße deutsche Mutter und einen nigerianischen Vater. „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?! Ich hab das im Kindergarten noch gespielt“, erinnert sich der dunkelhäutige Journalist. Seit 2009 hat die Welt Barack Obama, den ersten schwarzen Präsidenten des Westens. Ob wir das auch können? Hier in Deutschland? Das höchste politische Amt der Republik für eine Deutsche mit schwarzer Haut? „Kann meine dunkelhäutige Tochter Bundeskanzlerin werden?“ Auf diese Frage will der Reporter und werdende Vater Peter Schwarzer eine Antwort finden und begibt sich auf Deutschlandreise. In Karlsruhe trifft er Ibraimo Alberto. Der ehemalige Boxer aus Mosambik lebte über 30 Jahre in Schwedt an der Oder. In der brandenburgischen Stadt mit rund 35.000
Einwohner war er der einzige Deutsche mit dunkler Hautfarbe. Vor fünf Monaten floh er vor dem alltäglichen Rassismus und wiederholten Morddrohungen nach Karlsruhe. Deutsch gegessen wird in Essen. Und zwar mit keinem geringeren als TV-Koch Nelson Müller. Der gebürtige Ghanaer kam als Vierjähriger nach Deutschland und wuchs in einer deutschen Pflegefamilie auf. Mittlerweile ist er Inhaber eines Restaurants mit Michelin Stern und hat mehrere Angestellte. Warum sie das Wort „Neger“ nicht mehr hören will, sagt und schreibt Abini Zöllner. Die Deutsche mit nigerianischen Wurzeln ist Redakteurin bei der „Berliner Zeitung“ und Autorin des Buches „Schokoladenkind“. Eine andere Meinung hat da der Rapper B-Tight. „Neger, Neger“ lautet der Titel einer seiner CDs. Als Sohn einer deutschen Mutter und eines afroamerikanischen Vaters kam er in den USA zur Welt, wuchs jedoch in Berlin auf. Mark Medlock und Cem Özdemir sind weitere Gesprächspartner. (Text: RTL)
