Die 23-jährige Leipzigerin sitzt seit ihrer Kindheit im Rollstuhl. Mit sechs Jahren beginnt Lisa ihre Sportkarriere. Sie tobt mit Freunden durch die Turnhalle, tanzt alleine im Rollstuhl zu Musikvideos und wird Teil einer talentierten Tanzgruppe. Durch das Tanzen knüpft sie Freundschaften und lernt die Möglichkeiten und Grenzen ihres Körpers kennen. Doch in ihrem Alltag stößt Lisa mit ihrem Rollstuhl immer wieder auf Barrieren – Stufen statt Rampen, vollgestellte Behindertentoiletten und kaputte Aufzüge. Nicht selten schieben Menschen Lisas Rollstuhl ohne zu fragen und streicheln ihr übergriffig über die Wange. Wenn Lisa erzählt, dass sie Tänzerin ist, erntet sie häufig fragende Blicke. Sie lässt
sich davon nicht abbringen, überzeugt bei einem Casting des Lofft Theaters in Leipzig und erhält ein festes Engagement in der professionellen Tanzkompanie. Zunächst plagen Lisa Selbstzweifel. Sie vergleicht sich mit den anderen großartigen Tänzerinnen und Tänzern und stellt ihr Talent in Frage. Erst durch die intensiven Proben gewinnt sie Selbstvertrauen und merkt, wie gut sie mit der Tanzgruppe harmoniert. Bei ihrer ersten Aufführung spürt Lisa Glücksgefühle in ihrem ganzen Körper, endlich die Bestätigung für ihre harte Arbeit. Doch sie hat durch die Pandemie auch gemerkt, wie fragil und anfällig die Kulturlandschaft geworden ist und wie schnell ihr Traum vom Tanzen auch wieder vorbei sein kann. (Text: MDR)
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