2020, Folge 1890–1913
Folge 1890
43 Min.Der Yanomami-Schamane aus dem Amazonas: ein Indianer in der StadtDavi Kopenawa ist Yanomami-Schamane und Mitglied eines der letzten indigenen Völker des Amazonasgebiets. In den 1990er Jahren unternahm er eine Weltreise, um das Bewusstsein für den Raubbau am Regenwald, das Goldwaschen, die Brände, den Sojaanbau u. a. zu schärfen, die heute die Yanomami-Gemeinschaft zu zerstören drohen. Im September 2019 wurde er mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet und fordert die internationale Gemeinschaft weiterhin zum Schutz der indigenen Völker auf. Ihr Fortbestehen sei keineswegs ein Randthema, sondern für das Gleichgewicht des gesamten Ökosystems erforderlich. Davi Kopenawa ist im Studio von „28 Minuten“ zu Gast.Coronavirus-Epidemie: Welche Maßnahmen?In dreizehn Ländern, u. a. in Frankreich, sind Fälle des Coronavirus 2019-nCoV aufgetreten.
Während die drei in Frankreich nachgewiesenen Fälle des Virus unter Kontrolle zu sein scheinen, beschleunigt sich die Epidemie in China mit einer Zahl von 80 Todesopfern am Sonntagabend. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat beschlossen, nach China zu reisen, um Möglichkeiten zur Eindämmung der Verbreitung des Virus zu erörtern. Besteht die Gefahr einer Pandemie? Sind die Maßnahmen der chinesischen Regierung angemessen? Ist das französische Gesundheitssystem auf eine größere gesundheitliche Notlage vorbereitet? Darüber diskutieren wir in „28 Minuten“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 30.01.2020 arte Folge 1891
43 Min.Femen-Bewegung: ein Leben zwischen Lärm, Rage und Utopie Die Ukrainerin Inna Schewtschenko wurde als Anführerin der Femen-Bewegung in Frankreich bekannt. Nach ihrer Kindheit auf der Krim zog sie zum Journalismus-Studium nach Kiew. Dort traf sie der Gründerin der Femen-Bewegung Sascha Schewtschenko. Die junge Frau nahm an den Aktionen der Aktivistengruppe teil und musste Drohungen und Folter erleben. Im Jahr 2012 floh sie schließlich aus ihrer Heimat nach Frankreich. Sie brachte die Aktivistenbewegung Femen nach Frankreich und wurde zu einer viel gelobten sowie heftig kritisierten feministischen Ikone, insbesondere wegen ihrer antireligiösen Haltung.
Anfang Februar wird ihr Comic mit dem Titel Prénom : Inna. Une enfance ukrainienneveröffentlicht. Inna Schewtschenko ist in „28 Minuten“ zu Gast. Die Arbeitslosenzahl ist 2019 um 3,3 % gesunken: Warum hält die soziale Krise trotz sinkender Zahlen an? Die französische Arbeitsagentur gab gestern bekannt, dass die Zahl der Arbeitssuchenden der Kategorie A in Frankreich auf 3,554 Millionen Menschen gesunken sei.
Dies ist der größte Rückgang der Arbeitslosenzahlen seit der Krise von 2008. „Dieses konkrete Zeichen der Hoffnung ist wichtig und zeigt, dass Arbeitslosigkeit keine Fatalität ist“, erklärte Arbeitsministerin Muriel Pénicaud anschließend. Aber kann diese positive Nachricht ausreichen, um die angespannte soziale Lage zu beruhigen, die von Wut und Forderungen geprägt ist? Bedeutet der Rückgang der Arbeitslosenquote zwangsläufig das Ende der sozialen Krise? Darüber diskutieren wir heute Abend in „28 Minuten“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 31.01.2020 arte Folge 1892
46 Min.Régis Debray: Ökologie als neue Religion
Der Schriftsteller, Professor, ehemalige Revolutionär, heute vielmehr Widerständler Régis Debray hat „Le Siècle vert, un changement de civilisation“ (Dt.: Das grüne Jahrhundert, ein Zivilisationswandel)veröffentlicht. In seinem Werk kündigt er einen Wandel unserer Gesellschaft an, in der die Ökologie zur neuen „säkularen Religion“ unserer Zeit wird. Seiner Meinung nach wird das zunehmende Umweltbewusstsein zu einem neuen Paradigma mit dem Ziel, Natur und Politik in Einklang zu bringen. Der Schriftsteller warnt vor Autoritarismus im Namen der Naturverehrung und schließt mit dem vom Kommunismus geprägten „roten Jahrhundert“ ab, für den er sich sein Leben lang engagiert hat. Régis Debray ist in unserer Sendung zu Gast.
Sind die Palästinenser im Israel-Konflikt allein?
Donald Trump hat am Dienstag seinen „Friedensplan“ für den Nahen Osten vorgestellt. Sein Vorschlag gewährleistet den israelischen Siedlern im Westjordanland einen dauerhaften Anspruch auf die Kolonien und sieht Verhandlungen in den kommenden vier Jahren zur Schaffung eines fragmentierten palästinensischen Staates vor. Von Israel wurde der Plan als „historisch“ gepriesen.Die Palästinenser riefen hingegen zum Boykott auf und lehnten den Plan ab. Die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft sind gemischt. Wer unterstützt die Palästinenser noch? Sind sie den Vereinigten Staaten gegenüber allein? Darüber diskutieren wir heute Abend in „28 Minuten“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.02.2020 arte Folge 1893
46 Min.Sexualität, Körper und Jugend sind in Marokko unsichtbar
Die marokkanische Regisseurin Maryam Touzani ist überzeugt, dass das Kino die Sichtweise der Menschen und die Gesellschaft verändern kann. Ihr neuer Film „Adam“, der ab dem 5. Februar ins Kinos kommt, verurteilt den Umgang mit unverheirateten schwangeren Frauen in Marokko, wo weder das Gesetz noch die Religion oder die Traditionen eine Schwangerschaft außerhalb der Ehe zulassen. Die Frau, die sich weigert, Angst zu haben, kritisiert ein Wiederaufleben des Puritanismus in ihrem Land. Maryam Touzani ist in unserer Sendung zu Gast.
Sind unsere Renten mit der alternden Bevölkerung vereinbar?
Die Konferenz zur Rentenfinanzierung wird heute im Wirtschafts-, Sozial- und Umweltrat eröffnet. Ziel ist es, bis 2027 insgesamt 12 Milliarden Euro zu finden, um das derzeitige Rentensystem ins Gleichgewicht zu bringen. Nach Angaben des Statistikamts INSEE wird Frankreich im Jahr 2050 allerdings 74 Millionen Einwohner haben, von denen 27,1 % über 65 Jahre alt sein werden. Wird das umlagefinanzierte Rentensystem angesichts der alternden Bevölkerung nicht zwangsläufig Pleite gehen? Wie kann das System grundsätzlich neu aufgestellt werden? Darüber diskutieren wir heute Abend in „28 Minuten“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.02.2020 arte Folge 1894
46 Min.Im Laufe der Sendung wird der Präsident der Liga für Vogelschutz Allain Bougrain-Dubourg zu unserer Gesprächsrunde kommen. Der Verein will gehörgeschädigten und gehörlosen Menschen durch die Einführung neuer Begriffe für Vogelarten in der Gebärdensprache und die Entwicklung einer App zur Erkennung von Vogelstimmen die Vogelwelt näher bringen.Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Das Vereinigte Königreich verlässt heute Abend um Mitternacht die Europäische Union. Wird sich Boris Johnson zur Unterstützung auf dem diplomatischen Parkett nun an Europa oder die Vereinigten Staaten wenden? In Frankreich werden wir uns mit der Mila-Affäre und der Diskussion über das Recht auf Blasphemie beschäftigen.
Im Duell der Woche lässt Renaud Dély den amerikanischen Präsidenten Donald Trump und den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas gegeneinander antreten. Abbas hat den Friedensplan für den Nahen Osten des amerikanischen Präsidenten abgelehnt. Sonia Chironi berichtet über den von der Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye auf Twitter gestarteten Hashtag #AskPPG, mit dem sie die Internetnutzer aufforderte, ihr vor der traditionellen Pressekonferenz Fragen zu stellen. Claude Askolovitch erzählt uns die Geschichte des Weinbaugebiets Chablis, dessen offizielle Bezeichnung von AOC Burgunder in Beaujolais geändert werden könnte, was den Zorn der Weinbauern ausgelöst hat.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der englischsprachigen Pekinger Tageszeitung China Mail. Trotz der Verbreitung des Coronavirus gibt es nach Meinung der Tageszeitung auch gute Nachrichten. Anschließend entdecken Sie das von der Redaktion von 28 Minuten ausgewählte Foto der Woche.Und zum Abschluss der Sendung geht Benoît Forgeard wie jeden Freitag einer existenziellen Frage nach, die sich jeder stellen sollte. Heute Abend geht es um die Frage, was ein guter Prophet des Untergangs ist. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 04.02.2020 arte Folge 1895
43 Min.Deutsche TV-Premiere Mi. 05.02.2020 arte Folge 1896
43 Min.Michel Fau / Coronavirus: die Epidemie schreitet voran (03.02.2020) (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 06.02.2020 arte Folge 1897
43 Min.Joumana Haddad ist eine libanesische Schriftstellerin. Sie war Journalistin, hat mehrere Zeitungen gegründet und vor kurzem ein Buch mit dem Titel Le Livre des reines veröffentlicht, das eine Familiensaga über vier Frauengenerationen im Nahen Osten erzählt. Mit ihr werden wir über die schwierige Lage im Libanon sprechen, der von einer schweren wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krise erschüttert wird. Sandrine Le Calvez stellt uns die Schriftstellerin im Porträt vor. Anschließend werden der Pariser Korrespondent der Schweizer Tageszeitung Le Temps Richard Werly und die freie venezolanische Journalistin Saraï Suarez zu unserer Gesprächsrunde kommen.
Wie in jeder internationalen Sondersendung diskutieren wir mit unseren Gästen über zwei Ereignisse der vergangenen Tage. Diese Woche geht es um Donald Trump, der den Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen im November dieses Jahres mit Ungewissheiten beginnt, und die Rentenreform in Frankreich, deren Gesetzesentwurf mit 22.000 Änderungsanträgen einen neuen Rekord aufstellt.
Danach analysieren unsere Gäste die „internationale Schlagzeile“ aus der Süddeutschen Zeitung vom 4. Februar über die Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie.
Thibaut Nolte reist in den Libanon, in die Heimat unseres Gastes, und räumt mit den Klischees über das Land auf.
Nadia Daam berichtet über das Fernsehprogramm im Ausland. Diese Woche geht es nach Großbritannien, wo der Schauspieler Joaquin Phoenix auf der BAFTA-Verleihung die mangelnde Präsenz schwarzer Schauspielkollegen unter den Nominierten kritisierte.
Und zum Abschluss sind auch unsere beiden Kolumnisten wieder dabei: Xavier Mauduit mit seinem geschichtlichen Beitrag und François Saltiel mit seinem scharfen Blick für erstaunliche Informationen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.02.2020 arte Folge 1898
46 Min.Literatur als Gegenpol zur Grausamkeit der WeltLiteratur, Frauen und die besondere Art der weiblichen Erzählung, Bücher, aber auch die Französische Revolution, deren Spezialistin sie ist, sind die zentralen Themen des neuen Werkes der Historikerin und Philosophin Mona Ozouf mit dem Titel „Pour rendre la vie plus légère“ (Stock-Verlag). In Form einer Sammlung von Interviews mit Alain Finkielkraut in der Sendung „Répliques“ im Radiosender France Culture zeichnet der Essay ihren „intellektuellen Werdegang“ nach, von ihrer wissenschaftlichen Arbeit bis zu ihren Ausflügen in die Literatur. Mona Ozouf ist heute Abend unser Gast.Terrorismus, Flüchtlinge: Ist Syrien eine Bedrohung für Europa?
Die syrische Provinz Idlib ist heute Schauplatz von Kämpfen der türkischen und der syrischen Armee. NGO sprechen von einer humanitären, migratorischen und sicherheitspolitischen Katastrophe. Obwohl Europa in diesem Konflikt machtlos zu sein scheint, ist es vom Schicksal dieser Provinz betroffen, da sie in der Nähe der europäischen Grenze liegt. Welche Terror- und Migrationsrisiken birgt die Provinz für Europa? Welche Druckmittel stehen ihr zur Verfügung? Darüber diskutieren wir in „28 Minuten“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 08.02.2020 arte Folge 1899
46 Min.Gezielte Attentate: Wie Israel seine Feinde beseitigt
„Wenn jemand kommt, dich zu töten, steh auf und töte ihn zuerst.“ Auf dieses Zitat aus dem Talmud, einem der grundlegenden Texte des Judentums, bezieht sich der Titel des jüngsten Werks des israelischen Journalisten und Schriftstellers Ronen Bergman. Das am 5. Februar im Grasset-Verlag veröffentlichte Buch Lève-toi et tue le premier ist eine verblüffende Untersuchung darüber, wie der Mossad, Israels bekanntester Geheimdienst, gezielte Attentate plant und welche Strategie der Verteidigung und Selbstverteidigung er verfolgt. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat Israel mehr Einzelpersonen gezielt getötet als jedes andere westliche Land. Ronen Bergman wird uns im Studio von „28 Minuten“ mehr darüber berichten.
Muss die Verjährungsfrist für Sexualverbrechen abgeschafft werden?
Sport, Literatur, Film, Kirche … In den letzten Monaten gab es in kulturellen Kreisen, in Verbänden und in der Kirche eine Reihe von Skandalen über Sexualverbrechen an Minderjährigen. Aber die Ereignisse liegen oft viele Jahre zurück, was die Frage der Verjährung aufwirft. Im August 2018 wurde mit dem Gesetz gegen sexistische und sexuelle Gewalt die Verjährungsfrist für Sexualverbrechen an Minderjährigen von 20 auf 30 Jahre verlängert. Die Frist beginnt mit der Volljährigkeit des Opfers, das nun bis zum Alter von 48 Jahren Klage einreichen kann. Nach Ablauf dieser Zeit kann der Angreifer nicht mehr verfolgt werden. Die Verjährung wird von Opferverbänden heftig kritisiert und in Frage gestellt, die darin einen „Verbündeten“, wenn nicht sogar einen „Komplizen“ von Sexualstraftätern sehen. Ist die Verjährung bei Sexualverbrechen ein Fehler des Gesetzes? Darüber diskutieren wir in „28 Minuten“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 10.02.2020 arte Folge 1900
46 Min.Im Laufe der Sendung wird Clara Duchalet, die Mitbegründerin und Präsidentin des Start-ups „Vépluche“, zu unserer Gesprächsrunde kommen. „Vépluche“ sammelt Lebensmittelabfälle von Restaurants ein und verwandelt sie in Kompost, den sie den Landwirten der Region anbietet.Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Trotz drastischer Maßnahmen der Abriegelung ganzer Städte und angesichts der fortschreitenden Coronavirus-Epidemie steigt das Misstrauen der Länder gegenüber China. In Frankreich interessiert sich der Club für die Wirtschaftspolitik der Regierung, nachdem ein Bericht des französischen Wirtschaftsinstituts OFCE zu dem Ergebnis kam, dass die Wirtschaftspolitik der Regierung seit 2018 den wohlhabendsten 5 % der Haushalte zugute kommt.
Ist Emmanuel Macron ein „Präsident der Reichen“?
Im Duell der Woche lässt Benjamin Sportouch die Sportministerin Roxana Maracineanu und den Vorsitzenden des Eissportverbands Didier Gailhaget gegeneinander antreten. Nach Vorwürfen wegen sexuellem Missbrauch zahlreicher Sportlerinnen hatte die Sportministerin den Rücktritt des Verbandsvorsitzenden gefordert.Sonia Chironi berichtet über das Fiasko bei den Vorwahlen der US-Demokraten in Iowa.
Claude Askolovitch erzählt die Geschichte des diese Woche eröffneten Verfahrens gegen die Betrüger, die sich für den ehemaligen Verteidigungsminister Frankreichs Jean-Yves Le Drian ausgaben.Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus dem Tagesspiegel mit einem Titel über den Pakt, den der mit den Stimmen der rechtsextremen AfD gewählte Ministerpräsident der Liberalen geschlossen hatte.
Anschließend entdecken Sie das von der Redaktion von „28 Minuten“ ausgewählte Foto der Woche. Heute handelt es sich um ein Foto des legendären Hollywood-Schauspielers Kirk Douglas, der im Alter von 103 Jahren starb.Und zum Abschluss der Sendung geht Benoît Forgeard wie jeden Freitag einer existenziellen Frage nach, die sich jeder stellen sollte. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 11.02.2020 arte Folge 1901
43 Min.Deutsche TV-Premiere Mi. 12.02.2020 arte Folge 1902
43 Min.Die tunesische Gesellschaft auf dem DivanIn ihrem neuen Film „Un divan à Tunis“ setzt sich die Französisch-Tunesierin Manèle Labidi mit der „Schizophrenie“ im Herkunftsland ihrer Eltern auseinander. Dieser Spielfilm entstand nach der tunesischen Revolution von 2011, die die Moral und Politik eines ganzen Volkes erschütterte. Der Film hat keine politische Ambitionen, sondern versucht anhand von verschiedenen Figuren, ein „postrevolutionäres Land zu untersuchen“. Manèle Labidi ist heute Abend unser Gast.Die Regierung wirft sieben französischen Konzernen Diskriminierung vor: Brauchen wir im Kino und in den Unternehmen Quoten für Minderheiten?Anfang 2020 wird die Diskriminierung bei der Einstellung in Frankreich zu einem Thema der öffentlichen Debatte.
Eine von der Regierung in Auftrag gegebene Studie wirft mehreren Konzernen, u. a. Air France, Renault und AccorHotels, Diskriminierung bei der Einstellung vor. Bei sieben Unternehmen soll nach Angaben der Studie „die Erfolgsquote des Bewerbers mit einem arabisch klingenden Namen bei 9,3 % liegen, während Bewerber mit einem europäischen Namen eine Quote von 12,5 % erreichten“.
Auch in Hollywood gehörte die Sichtbarkeit der Minderheiten zu den zentralen Themen der diesjährigen Oscar-Verleihung. Wie erreicht man eine bessere Repräsentation der Minderheiten? Ist der anonyme Lebenslauf eine geeignete Lösung? Müssen ethnische Statistiken erlaubt oder Quoten auf freiwilliger Basis eingeführt werden? Darüber diskutieren wir in „28 Minuten“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 13.02.2020 arte Folge 1903
43 Min.Sie berichtet über ihren Kampf gegen den Handel mit gefälschten MedikamentenAline Plançon kämpft bei Interpol seit über zehn Jahren gegen die Arzneimittelkriminalität. Plançon, die achtzehn internationale Operationen geleitet, bei der Beschlagnahme von Millionen gefälschter Medikamente geholfen, zu Hunderten von Verhaftungen beigetragen und grenzüberschreitende Netzwerke zerschlagen hat, will das Bewusstsein für das Ausmaß des weltweiten Handels schärfen. In ihrem Buch „Faux médicaments, un crime silencieux“ warnt Aline Plançon: „Auf dem Gesundheitsmarkt findet ein Krieg statt, der geostrategische Fragen umfasst.“ Aline Plançon ist heute Abend unser Gast.Das Coronavirus enthüllt unsere Abhängigkeit von internationalen Produktionsketten: Kann man die wirtschaftliche Globalisierung noch rückgängig machen?Nach der Angst um die Gesundheit der Bevölkerung folgt die Angst der wirtschaftlichen Auswirkungen.
Das Coronavirus, das China seit Dezember letzten Jahres lähmt, könnte katastrophale Folgen für die Weltwirtschaft haben. Denn die „Fabrik der Welt“, die 15 % der Weltexporte von Industriegütern herstellt, muss ihre Werke vorübergehend schließen. Epidemien, globale Erwärmung: Können diese großen Umwälzungen uns helfen, die Globalisierung neu zu überdenken? Wie steht es mit dem Lokalismus in der Wirtschaft? Darüber diskutieren wir heute Abend. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 14.02.2020 arte Folge 1904
46 Min.Sekretärinnen zahlen in den USA mehr Steuern als ihre ChefsRonald Reagan pflegte zu sagen: „Besteuerung ist Diebstahl“. Der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Schüler von Thomas Piketty Gabriel Zucman vertritt die Ansicht, dass die Nichtzahlung von Steuern ein Überfall, eine „Verweigerung der Demokratie“ ist. Zucman lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Universität Berkeley und hat gemeinsam mit Emmanuel Saez ein Buch mit dem Titel „Le triomphe de l’injustice. Richesse, évasion fiscale et démocratie“ („Der Triumph der Ungerechtigkeit.
Reichtum, Steuerhinterziehung und Demokratie“) veröffentlicht. Darin stellt er eine These dar, die er seit Jahren verteidigt und nach der die Steuerpolitik der Vereinigten Staaten und der westlichen Länder im Allgemeinen zu einem massiven Anstieg der Ungleichheit beigetragen haben soll. Gabriel Zucman ist heute bei uns im Studio zu Gast.Ist Deutschland vielleicht nicht mehr Europameister?Deutschland erlebt ungewisse Zeiten: Annegret Kramp-Karrenbauer hat nach der rechtsextremen Offensive in Thüringen offiziell ihre Ansprüche auf die Nachfolge Angela Merkels aufgegeben.
Gleichzeitig hat die deutsche Wirtschaft nach zehn Jahren Wachstum nun mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die auf die Rezession im Automobilsektor zurückzuführen sind. Seit 2010 war Deutschland die einzig treibende Kraft in der Europäischen Union. Ist Deutschland immer noch Europameister? Was wird aus der Europäische Union nach Angela Merkel? Darüber diskutieren wir in „28 Minuten“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 15.02.2020 arte Folge 1905
46 Min.Der älteste Arzt Frankreichs hört nicht auf Christian Chénay ist mit 98 Jahren der älteste noch praktizierende Allgemeinmediziner Frankreichs. Der Arzt besitzt eine Praxis im etwa zehn Kilometer von Paris entfernten Chevilly-Larue, wo ein akuter Ärztemangel herrscht. Darum hört er trotz seines Alters nicht auf: „Ich würde gerne weniger Patienten haben, aber wir sind drei Ärzte für 19.000 Einwohner und ich bin der einzige, der Patienten ohne Termin empfängt …“. Christian Chénay wird heute Abend bei uns im Studio über seine Arbeit berichten. Klimanotstand: Sind Sanktionen und Steuern notwendig? Am 13. Februar hat die französische Regierung neue Umweltmaßnahmen angekündigt.
Emmanuel Macron hat den Mont Blanc und den Eismeer-Gletscher besucht, der zu einem der Symbole der globalen Erwärmung in Frankreich geworden ist. Im Mittelpunkt dieses Rates für Umweltschutz stehen „Maßnahmen, die alle Franzosen in ihrem Alltag betreffen“, erklärte die Ministerin für die ökologische Wende Elisabeth Borne. Worin bestehen diese neuen Maßnahmen? Müssen die Franzosen zur Bewältigung des Klimanotstands besteuert werden? Darüber diskutieren wir heute Abend. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 17.02.2020 arte Folge 1906
46 Min.Deutsche TV-Premiere Di. 18.02.2020 arte Folge 1907
43 Min.Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2020 arte Folge 1908
43 Min.Deutsche TV-Premiere Do. 20.02.2020 arte Folge 1909
43 Min.Einsamkeit und Gewalt, 25 Tage in der Gefängnishölle
Die Regisseurin und Journalistin Alice Odiot hat 25 Tage lang den Alltag im Gefängnis Les Baumettes in Marseille gefilmt, in dem die Bedingungen nach Angaben des Generalinspektors der französischen Haftanstalten „unmenschlich“ sind. Aus diesem Filmmaterial entstand der Dokumentarfilm Des Hommes (läuft ab dem 19. Februar im Kino), der dem Zuschauer ergreifende Einblicke in die Welt der französischen Haftanstalten bietet. „Auch wenn man die Berichte und Artikel zu dem Thema kennt und Fotos gesehen hat, ist das, was hinter den Mauern geschieht, unvorstellbar“, erzählt die Regisseurin. Alice Odiot ist heute Abend unser Gast. Ein Treffen zur Mobilisierung im Gesundheitsministerium
Coronavirus: Droht uns eine Pandemie?
Die französischen Gesundheitsbehörden sind besorgt. Am Dienstag, den 18. Februar, trifft der neue Gesundheitsminister Olivier Veran rund fünfzig Fachleute aus dem Gesundheitswesen zu einer Sitzung über die Maßnahmen angesichts der Bedrohung durch das Coronavirus, das in Asien immer mehr Todesopfer fordert. Besteht beim COV19 das Risiko einer Pandemie? Wie hoch ist das Risiko für Frankreich? Wie lässt sich die Verbreitung des Virus verhindern? Darüber diskutieren wir heute Abend in 28 Minuten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.02.2020 arte Folge 1910
46 Min.Migration / Besteht in Frankreich die Gefahr eines „islamistischen Separatismus“? (19.02.2020) (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 22.02.2020 arte Folge 1911
46 Min.Nur wenn wir uns lebendig fühlen, können wir die ökologische Krise lösen
Baptiste Morizot ist ein „Philosoph auf der Suche nach neuen Wegen“, ein pragmatischer Denker. Seine Arbeit ist der Beziehung zwischen dem Menschen und anderen Lebewesen gewidmet und basiert insbesondere auf der Kunst der Wildtierbeobachtung. „Um gut zu denken“, sagt er, „muss man in der Lage sein, Spuren zu lesen, zu beobachten und zu hören.“ In seinem neuesten Buch mit dem Titel Manières d’être vivant, das in diesem Monat im Actes-Sud-Verlag erschienen ist, interpretiert er die ökologische Krise als eine Krise in unserer Beziehung zu den anderen Lebewesen und fordert den Leser auf, sich lebendig zu fühlen und die Natur endlich zu lieben, um sie zu retten. Baptiste Morizot ist heute Abend unser Gast. Ein Doppelanschlag gegen die kurdische Gemeinschaft in der Nähe von Frankfurt
Wird Deutschland vom rechtsextremen Terrorismus destabilisiert?
Bei einem Doppelanschlag in der hessischen Stadt Hanau in der Nähe von Frankfurt am Main wurden neun Menschen getötet und fünf weitere verletzt. Der Täter, der es auf die kurdische Gemeinschaft abgesehen hatte, wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden. Er hinterließ ein Video, in dem er behauptet, einige Völker müssten „komplett vernichtet“ werden. Die Bundesanwaltschaft vermutet daher eine „fremdenfeindliche Motivation“. Bereits am Freitag, den 14. Februar, wurden zwölf Mitglieder einer extremistischen Gruppe wegen des Verdachts auf geplante Anschläge auf Moscheen verhaftet. Deutschland ist zunehmend besorgt über diesen rechtsextremen Terrorismus zu einer Zeit, in der die „Ära Merkel“ zu Ende geht und das Land, das aufgrund seiner Geschichte dagegen immun zu sein schien, durch den Aufstieg der AfD destabilisiert wird. Wir analysieren die Lage heute Abend mit unseren Gästen in 28 Minuten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 24.02.2020 arte Folge 1912
46 Min.Deutsche TV-Premiere Di. 25.02.2020 arte Folge 1913
43 Min.Deutsche TV-Premiere Mi. 26.02.2020 arte
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