Staffel 4, Folge 1–5

Staffel 4 von „Besser lesen“ startete am 17.02.2011 im SWR.
  • Staffel 4, Folge 1 (30 Min.)
    Mit Rudolf Steiner und WikiLeaks stehen heute zwei hochaktuelle Themen im Fokus der Sendung. Zu Gast bei Walter Janson sind die Historikerin Miriam Gebhardt und der Journalist Holger Stark.
    Marcel Rosenbach, Holger Stark: Staatsfeind WikiLeaks (Spiegel und DVA 2011) 2010 ist das Jahr von WikiLeaks. Mit der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Videos über die Kriege in Afghanistan und Irak sowie vertraulicher Depeschen aus der US-Botschaft sind die Netzaktivisten und ihr Frontmann Julian Assange in der ganzen Welt bekannt geworden. Die amerikanische Regierung erklärt WikiLeaks zum Staatsfeind. WikiLeaks zeigt, wie mächtig das Internet sein kann. Und die ganze Welt stellt sich die Frage: Wer ist Julian Assange? Was ist WikiLeaks? Wie arbeitet die Gruppe überhaupt? Was treibt sie an? Die Autoren geben Einblick in die Arbeit von WikiLeaks und zeichnen ein Porträt von Julian Assange.
    Für seine Anhänger ist er der „Freiheitskämpfer des Internets“ für seine Gegner nur ein „Hightech-Terrorist“. Die Autoren selbst haben den Australier als einen außergewöhnlichen und inspirierenden Gesprächspartner kennengelernt. Der Streit um WikiLeaks ist für sie auch ein Kampf um die Meinungsfreiheit und berührt damit eine der Kernfragen des digitalen Zeitalters. Holger Stark leitet das Ressort Deutschland des „Spiegel“ in Berlin. Seine Themengebiete sind die Sicherheitspolitik und die Welt der Geheimdienste sowie die Hackerszene. Er hat die Berichterstattung des „Spiegel“ über die Enthüllungen von WikiLeaks zusammen mit Marcel Rosenbacher koordiniert und Julian Assange viele Male getroffen.
    Miriam Gebhardt: Rudolf Steiner. Ein moderner Prophet (DVA 2011) Waldorfschule, anthroposophische Medizin oder biodynamische Landwirtschaft: Rudolf Steiner ist heute – 150 Jahre nach seiner Geburt – so populär wie nie. Zu Lebzeiten, so die These von Miriam Gebhardt, war Steiner nur einer von vielen Propheten des Wilhelminischen Zeitalters, sein Einfluss auf das gegenwärtige Leben und Denken dagegen nehme stetig zu. Der Historikerin geht es um eine historische Einordnung Rudolf Steiners jenseits aller Legenden.
    Sie interessieren die Fakten über sein Leben ebenso wie die Frage, was von seinen Lehren bis heute Gültigkeit besitzt. „Er war ein bulimischer Denker und Redner, seine Vorträge gingen in die Tausende und seine Texte immer noch in die Hunderte“, konstatiert Miriam Gebhardt. Erziehung, Gesundheit, Religion und die Rasanz des modernen Lebens, das sind die Themen, die ihn und seine Zeitgenossen bewegt haben. Die Antwort findet er in der Anthroposophie und erweist sich damit in der historischen Nachschau als „der modernste Prophet des bürgerlichen Zeitalters“.
    Miriam Gebhardt ist Privat-Dozentin am Fachbereich Geschichte und Soziologie der Universität Konstanz. Die gelernte Journalistin hat u.a. für die Süddeutsche Zeitung und die Zeit gearbeitet. Freitag, 18. Februar 2011 (Woche 7)/​07.02.2011 23.30 Spätschicht – Die Comedy Bühne Am Freitag, 18. Februar 2011 heißt es wieder Vorhang auf für „Spätschicht – Die Comedy Bühne“. Gastgeber Christoph Sieber empfängt in der SWR-Sendung im Mainzer Kulturzentrum KUZ fünf Comedians und Kabarettisten, die in 45 kurzweiligen Minuten – teils solistisch, teils gemeinsam – Absurditäten aus Alltag, Gesellschaft und Zeitläuften zur Kenntlichkeit zuspitzen.
    „Ja hallo erstmal“, mit diesen legendären Worten begrüßt Rüdiger Hoffmann seit 25 Jahren sein Publikum. Nun gibt sich der Akrobat des feinen Humors auf der Comedy Bühne in der SWR-„Spätschicht“ die Ehre, um die Zuschauer auf seine unverwechselbare Art mit seinen kleinen und großen Alltagsabenteuern zum Toben zu bringen.
    Eine echte Herausforderung für die Lachmuskulatur ist auch Bodo Bach. Der gebürtige Frankfurter serviert im hemdsärmeligen Plauderton und mit naiver Bauernschläue seine Sichtweisen zu den Themen des Alltags. Christoph Sieber begrüßt außerdem einen prominenten Vertreter vom Stamme der belächelten Minderheit der Schwaben: Werner Koczwara führt die herrlichen Perlen unfreiwilligen Humors vor, den deutsche Gerichte und Anwälte produzieren.
    Für unfreiwillige Komik ganz anderer Art steht Rolf Miller: Die Monologe des Odenwälders, „der alles sagt, ohne es zu sagen“, bestehen aus Halbsätzen, Gestammeltem, Doppelsinnigkeiten und Gedankensprüngen. Das hindert ihn aber nicht daran, ungehemmt im nordbadisch-fränkischen Dialekt zu philosophieren. Die heitere Runde beschließt der Dichter und Chansonnier Sebastian Krämer. Mit bizarr sentimentalen, unvermittelt garstigen und schonungslos philosophischen Texten singt er sich geradewegs ins Lachzentrum seiner Zuhörer. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.02.2011SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 2 (30 Min.)
    Mit Guttenberg und dem Islam stehen heute zwei hochaktuelle Themen im Fokus der Sendung. Zu Gast bei Walter Janson sind der politische Journalist Eckart Lohse und der Publizist Klemens Ludwig. „Guttenberg Biographie“: Was macht die Faszination des Expolitikers Guttenberg aus? Dem Phänomen Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg sind die Autoren Eckart Lohse und Markus Wehner in ihrem Buch auf der Spur. Und gehen u. a. der Frage nach: Wie konnte Guttenberg die Mehrheit der Deutschen „verzaubern“? Gerade als das Buch erscheint, werden die beiden Autoren von der Wirklichkeit überrollt: Der Verteidigungsminister tritt wegen der Plagiatsvorwürfe gegenüber seiner Doktorarbeit von all seinen politischen Ämtern zurück.
    Umso spannender ist es, die aktuelle Biographie zu lesen, da sie bereits den Charakter Guttenbergs genau erfasst hat und auf einige offene Fragen Antwort gibt. Der Journalist Eckart Lohse, Jahrgang 1963, lebt in Berlin und leitet dort das Büro der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
    Gemeinsam mit dem Redakteur Markus Wehner hat er bereits das Buch „Rosenkrieg – Die große Koalition 2005–2009“ geschrieben. „Die Opferrolle. Der Islam und seine Inszenierung“: Wenn man sich als Opfer fühlt, hat man meist wenig Anlass, sich Gedanken über die eigene Verantwortung für sein Schicksal zu machen. Viele Muslime pflegen geradezu ihr Bild als ewiges Opfer christlich-abendländischer Arroganz und bezeichnen sich sogar als „die neuen Juden Europas“. Klemens Ludwig fragt nach: Wem nützt ein solches Rollenverständnis? Hat es nicht auch viele Vorteile sich als Opfer zu fühlen? Ein aufgeklärter, emanzipierter Islam, der gleichberechtigter Teil der europäischen Gesellschaften ist, werde sich aus dieser Haltung jedenfalls nicht ergeben, so Ludwigs Fazit.
    Der freiberufliche Autor, Publizist und Radiojournalist Klemens Ludwig, Jahrgang 1955, lebt in Tübingen. Er arbeitet u. a. für die taz, Südwest Presse, FAZ und die Welt. Auch hat er zahlreiche Bücher über seine langen Reisen nach Süd- und Südostasien geschrieben. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.04.2011SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 3 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.06.2011SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 4 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.09.2011SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 5 (30 Min.)
    In dieser Ausgabe stellt der Moderator wieder seine Favoriten vor. Gäste in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz sind dieses Mal der Journalist Thomas Kielinger und der Historiker Götz Aly.
    „Die britische Königin ist ein Perpetuum mobile aus Disziplin und Treue: pflichtbewusst, uneitel, frei von Allüren. Eine Ausnahmeerscheinung“, so beschreibt Thomas Kielinger Queen Elisabeth. 85 Jahre alt ist sie in diesem Jahr geworden. 2012 feiert sie ihr diamantenes Thronjubiläum. Sie ist die Konstante auf der Insel, zwölf Premierminister hat sie erlebt: „Man glaubt die Queen zu kennen, wie ein vertrautes Stück des nationalen Mobiliars“, bemerkt der Autor. Thomas Kielinger zeichnet in seinem Porträt das Bild einer Frau, die schon von Geburt an im öffentlichen Rampenlicht steht und eingesperrt in ihren goldenen Käfig auf nur eines vorbereitet wird: Königin zu sein.
    In den langen Jahren ihrer Herrschaft erfährt sie Hochs und Tiefs, Enttäuschungen und Skandale bis hin zum Tod von Prinzessin Diana. Was für eine Persönlichkeit ist die Queen? Wie ist ihre Rolle im Königreich heute? Welchen politischen Einfluss hat sie? Thomas Kielinger geht diesen Fragen nach und stellt fest: England „ist jung und alt zugleich, cool und antik, modern und anhänglich unmodern in Bezug auf das entscheidende Symbol seiner Dauer – die Monarchie. Thomas Kielinger ist Journalist und berichtet seit 1998 für „Die Welt“ aus London. Den Orden eines Honorary Officer of the British Empire(OBE) hat er 1995 erhalten. Von 1985 bis 1994 war er Chefredakteur des Rheinischen Merkurs.
    „Warum ermordeten Deutsche sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder, und das aus einem einzigen Grund: weil sie Juden waren? Wie war das möglich?“ Das bleibt für Götz Aly die Frage aller Fragen. In seinem neuen Buch „Warum die Deutschen? warum die Juden?“ geht es um die Entstehung des Holocaust zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aly hat nur Quellen aus der Zeit vor dem Nationalsozialismus benutzt, „also niemanden der das Ende kennt. Man muss ja aus der Zeit heraus argumentieren. Das Phänomen beschreiben, ohne den Erklärungs- und Differenzierungszwang, den man nach 45 haben musste.“ Neid und Missgunst sind für ihn dabei zentrale Motive, die letztendlich zum Rassenhass und zum Holocaust führten.
    Die Ursache sieht er im gesellschaftlichen Aufstieg der deutschen Juden seit 1800. Sie interessieren sich für Bildung und wissen die Chancen der Moderne zu nutzen. Sie werden Kaufleute, Unternehmer, Ärzte oder Rechtsanwälte. Ein großer Teil der Gesellschaft dagegen ist verzagt und ängstlich, kann lange nicht Schritt halten, fühlt sich auch materiell unterlegen. Die Wurzeln des Antisemitismus reichen für Aly tief in die deutsche Gesellschaft hinein. Götz Aly ist Historiker und beschäftigt sich seit langem mit dem Nationalsozialismus, weitgehend außerhalb des etablierten Wissenschaftsbetriebs. Götz Aly lebt und arbeitet in Berlin und gehört unter anderem dem Stiftungsrat des Berliner Jüdischen Museums an. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.10.2011SWR Fernsehen

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Besser lesen online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…