Staffel 6, Folge 1–4

Staffel 6 von „Besser lesen“ startete am 21.03.2013 im SWR.
  • Staffel 6, Folge 1 (30 Min.)
    Cristina Stanca-Mustea: Carl Laemmle – Der Mann, der Hollywood erfand Der 1867 im schwäbischen Laupheim geborene deutsche Jude Carl Laemmle ist der Gründer Hollywoods. Als mittelloser 17-Jähriger wandert er nach Amerika aus. Laemmle entwickelt aus den chaotischen Anfängen des Films ein gewaltiges, weit verzweigtes Business. Er ist es, der Universal Pictures ins Leben ruft und Filme wie „Dracula“, „Frankenstein“ und „Im Westen nichts Neues“ produziert. Allerdings lebt Laemmle immer zwischen zwei Welten.
    Sein Heimweh ist derart präsent, dass er allein 125 Mal nach Deutschland reist. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs gerät er zwischen die Fronten und muss Stellung beziehen. Dies wird Laemmle in Deutschland trotz seiner Wohltaten und Spenden nie verziehen. 1935 gelingt es ihm, über 300 jüdische Familien aus Deutschland nach Amerika zu bringen und für sie die persönliche Bürgschaft zu übernehmen. Damit wurde er der Schindler Hollywoods. Die Buchautorin Cristina Stanca-Mustea studierte in Bukarest, Wien und Heidelberg Kulturwissenschaft und Filmgeschichte.
    Sie forschte intensiv zur frühen Geschichte Hollywoods und promovierte über Carl Laemmle. Aus dieser Dissertation entstand die Biografie Carl Laemmles. Claudia Kemfert: Kampf um Strom. Mythen, Macht und Monopole Seit Angela Merkel die Energiewende verkündete, herrscht in puncto Energieversorgung Chaos. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sollte erst abgeschafft werden, dann doch nicht. Lobbyisten unterschiedlichster Herkunft beherrschen die Diskussion und die Bürger sehnen sich nach Zeiten zurück, als der Strom einfach nur aus der Steckdose kam.
    Claudia Kemfert erklärt in ihrem neuen Buch die Energiewende. Jetzt ist noch Zeit zum Handeln, denn die W ende hat gerade erst begonnen – so ihr Credo. Claudia Kemfert leitet seit 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Seit 2009 ist Kemfert Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.03.2013SWR Fernsehen
  • Staffel 6, Folge 2 (30 Min.)
    2009 findet Susanna Filbinger 60 Notizbücher im Freiburger Haus der Eltern. Es sind die Tagebücher von Hans Filbinger. Über 70 Jahre hat er seine Gedanken aufgeschrieben, keiner in der Familie hat es geahnt. Für Susanna Filbinger sind sie der Anfang, sich mit der eigenen Geschichte und der ihres Vaters auseinanderzusetzen. Der Politiker Hans Filbinger wird 1966 Ministerpräsident in Baden-Württemberg. Konfrontiert mit seiner Vergangenheit als Marinerichter in der NS-Zeit, wo er an Todesurteilen beteiligt war, tritt er 1978 zurück: „Das war für mich ein Albtraum.
    Ich hatte gehofft, dass das nicht passieren würde“, bekennt sie. „Kein weißes Blatt. Eine Vater-Tochter-Biografie“ ist ein sehr persönliches Buch, eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihres Vaters und seinem Verhältnis zum Nationalsozialismus und für Susanna Filbinger „ein wichtiger Schritt in Richtung Verstehen, jenseits von Rechtfertigung und Verurteilung“. Es ist zugleich ein Buch über ihr eigenes Leben und darüber, was es heißt, eine Filbinger zu sein. Susanna Filbinger-Riggert ist die älteste Tochter von Hans Filbinger, dem früheren Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
    Sie ist Unternehmensberaterin und hat viele Jahre im Ausland gelebt. Reisen gehört sozusagen bei ihm zum Beruf. Zwölf Lesungen im Monat sind keine Seltenheit für Hellmuth Karasek und so kann er viel berichten: Phantastisches, Skurriles, Erschreckendes und ganz Banales wie, dass es schlecht sei, mit neuen Schuhen zu verreisen oder die guten Socken zu vergessen: „Als einigermaßen bekannter Autor muss man mit allem rechnen“, stellt er fest. Seine literarische Lesereise „Auf Reisen.
    Wie ich mir Deutschland erlesen habe“ führt uns quer durch die Republik und ist zugleich eine Erinnerungsreise in die eigene Vergangenheit von der allerersten Lesung, über seine Freundschaft mit Rudolf Augstein bis hin zum BSE-Skandal. Am Ende stellt Karasek fest: „Das Schönste an Lesungen ist das anschließende Signieren.“ Hellmuth Karasek leitete über 20 Jahre lang das Kulturressort des „Spiegel“. Er war Mitglied im „Literarischen Quartett“ und schreibt heute u. a. für „Die Welt“. Der Journalist und Schriftsteller veröffentlichte mehrere Sachbücher und Romane wie etwa „Das Magazin“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.06.2013SWR Fernsehen
  • Staffel 6, Folge 3 (30 Min.)
    Von seinen zahlreichen Reisen durch Afghanistan brachte Roger Willemsen Hunderte von Kinderzeichnungen, Aufsätze und Briefe mit – bewegende Momente junger Menschen, deren Alltag der Krieg ist. Auf seiner letzten Reise im Herbst 2012 von Kabul bis ins Panjshir-Tal besuchte Willemsen einige dieser Kinder. Sein großer Bericht dieser Reise zeichnet zusammen mit den Bildern und Texten der Kinder ein genaues und oft überraschendes Bild vom Leben in Afghanistan. Und dies nicht nur von seiner düsteren, sondern auch seiner glücklichen Momente. Roger Willemsen veröffentlicht sein erstes Buch 1984 und arbeitet danach als Dozent, Übersetzer und Korrespondent aus London, ab 1991 auch als Moderator, Regisseur und Produzent fürs Fernsehen.
    Er erhielt u. a. den Bayrischen Fernsehpreis und den Adolf-Grimme-Preis in Gold, für seine Bücher den Rinke- und den Julius-Campe-Preis, zuletzt den Prix-Pantheon-Sonderpreis. Willemsen ist Schirmherr des Afghanischen Frauenvereins und Honorarprofessor für Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin. Moderator Walter Janson spricht mit Roger Willemsen über seine Reiseeindrücke und sein neues Buch: „Es war einmal oder nicht.
    Afganische Kinder und ihre Welt“. Als zweiten Gast begrüßt er Karl-Josef Kuschel, der sein neues Buch „Theodor Heuss, die Schoah, das Judentum, Israel“ im Gepäck hat. Über den ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884–1963) ist fast alles schon gesagt und geschrieben. Doch ein Aspekt ist bislang fast unbeachtet geblieben: sein einzigartig freundschaftliches Verhältnis zu vielen jüdischen Zeitgenossen, zum Judentum überhaupt – und insbesondere sein Engagement für eine „Wiedergutmachung“ der Verbrechen am jüdischen Volk und die Aussöhnung mit Israel.
    Heuss ist der Mann, der früh nach dem Krieg das Wort von einer „Kollektivscham“ der Deutschen prägte. Der Bundespräsident forderte für die Deutschen einen „schweren Weg der Selbstreinigung“, denn dies sei die Grundvoraussetzung für eine glaubwürdige demokratische Zukunft. Karl-Josef Kuschel 1948 in Oberhausen/​Rheinland geboren, emeritierter Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, lehrte Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs. Er lebt in Tübingen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.09.2013SWR Fernsehen
  • Staffel 6, Folge 4 (30 Min.)
    Dieses Mal hat Walter Janson Herfried Münkler zu Gast, einen der bedeutendsten deutschen Politologen, mit seiner großen Gesamtdarstellung des ersten Weltkrieges: „Der große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918“. Im kommenden Jahr jährt sich der Ausbruch des ersten Weltkrieges zum 100. Mal. George F. Kennan, der große amerikanische Diplomat und Historiker, nannte den Krieg, der 1914 begann, „Urkatastrophe unseres Jahrhunderts“. Überall in Europa laufen Vorbereitungen, um an den Beginn des ersten Weltkrieges zu erinnern, Deutschland tut sich schwer damit.
    17 Millionen Tote sind zu beklagen, das alte Europa liegt in Trümmern, neue Weltmächte betreten die Bühne. Der erste Weltkrieg verändert alles und birgt zugleich den Keim eines neuen zweiten Krieges. Münklers Buch – 100 Jahre nach Ausbruch des Krieges – will nicht nur die politischen und menschlichen Erschütterungen vor Augen führen, sondern auch zahlreiche Neubewertungen dieses epochalen Ereignisses vornehmen. „Wenn wir den ersten Weltkrieg nicht verstehen, wird uns das ganze Jahrhundert ein Rätsel bleiben.“ Herfried Münkler hat sich ans Werk gemacht und ein Tag vor Erscheinen des Buches stellt er es bei „besser lesen“ vor.
    Herfried Münkler, geboren 1951, ist einer der renommiertesten deutschen Politikwissenschaftler und Historiker. Er ist Professor an der Humboldt-Universität Berlin und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zahlreiche Publikationen und Bücher hat er veröffentlicht. Einige gelten mittlerweile als Standardwerke, etwa „Die neuen Kriege“ (2002), „Imperien“ (2005) und „Die Deutschen und ihre Mythen“ (2009), das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.12.2013SWR Fernsehen

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