Zwischen Himmel und Erde Folge 10: Kometen, Archive des Sonnensystems
Folge 10
10. Kometen, Archive des Sonnensystems
Folge 10 (26 Min.)
Ein Kometengestirn in die Sammlung der eigenen Himmelsfototrophäen aufzunehmen, ist der Wunsch eines jeden Hobby-Astronomen. Dabei ist die Großzahl aller Kometen mit bloßem Auge nicht erkennbar. Nur drei- bis viermal im Jahrhundert gibt es solche Schweife, die die Hälfte des Himmels ausfüllen und zu einem ganz besonderen Schauspiel werden. Anders als Sternschnuppen verdampfen Kometen, wenn sie sich der Sonne nähern. Das ist auch der Grund für regelmäßige Wetten um ihr Schicksal. Die Erwartungen sind groß und Freude und Enttäuschung liegen dabei nah beieinander. Im Gegensatz zur restlichen Ordnung des Sonnensystems, entstehen Kometen ganz plötzlich und ohne Vorwarnung, genau das macht sie so besonders. Kometen galten früher als Vorboten von Katastrophen, aber nachdem Edmund Halley die Wissenschaft über den Aberglauben stellte, sind heute viele
Astronomen immer auf der Suche nach dem schönsten Himmelsgestirn aller Zeiten. Sie erfreuen sich neben den individuellen Farbspielen auch an der Erforschung, von ihrer chemischen Zusammensetzung bis hin zu ihrem langen Gas- und Staubschweif. Wissenschaftler sind deshalb so sehr von Kometen fasziniert, weil sie die Überreste der Entstehung des Sonnensystems darstellen. Sie enthalten die Bestandteile der Gas- und Staubwolke, aus der vor 4,5 Milliarden Jahren das Sonnensystem entstand. Im Januar 2004 wurde die Esa-Raumsonde „Rosetta“ entsandt, um dieses Jahr auf den Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ zu treffen. Nach ihrer zehnjährigen Reise wird sie den Kometen auf seiner Umlaufbahn in Richtung Sonne nur einige Monate lang begleiten. Wird „Rosetta“ es schaffen, die Bestandteile des Kometen zu entziffern und somit Geschichte zu schreiben? (Text: arte)