Zur Sache Baden-Württemberg! Folge 3: Folge 3/2019
Folge 3
Folge 3/2019
Folge 3 (45 Min.)
Knapper Wohnraum: Sind Umzugsprämien für Senioren die Lösung? Ältere Menschen, die ihre bisherigen vier Wände aufgeben und gegen ein kleineres Zuhause tauschen – in Marbach am Neckar werden sie bald mit einer Prämie belohnt. 2.500 Euro ist es dem Gemeinderat wert, wenn Senioren ihre Wohnung frei machen für eine Familie. Denn in Marbach ist wie vielerorts der Wohnraum knapp. Und statistisch gesehen, hat eine Bevölkerungsgruppe besonders viel Platz: Ältere Menschen, die nachdem die Kinder aus dem Haus sind, oft alleine oder zu zweit in großen Wohnungen oder Häusern leben. Die Idee einer Prämie wird nun kontrovers diskutiert. Seniorenverbände kritisieren, der Markt gebe viel zu wenig bezahlbare Wohnungen her – und auch altersgerechter Wohnraum sei viel zu knapp. Außerdem haben ähnliche Projekte in anderen Städten nicht zum Erfolg geführt. Doch welche Alternativen gibt es? Gast: Cord Soehlke, Baubürgermeister in Tübingen und Diplom-Architekt Vor Ort in Marbach 2500 Euro für Senioren, die freiwillig ausziehen. Wie kommt diese Prämie in Marbach an? Alexandra Gondorf hat sich dort umgehört. Stau-Frust an den Umleitungsstrecken Wiesloch-Rauenberg, Sinsheim-Steinsfurt oder Dreieck Leonberg. Drei Namen, die vor allem für eines stehen: kilometerlange Staus. Viele Pendler und LKW-Fahrer umfahren
deshalb die Verkehrs-Nadelöhre – und verlagern Lärm und Abgase so in die umliegenden Gemeinden – zum Ärger der Anwohner. Hängepartie im Rathaus Eigentlich hatten sie sich in Hirschberg an der Bergstraße auf Zeitdruck eingestellt. Denn nachdem ihr Bürgermeister bei den OB-Wahlen im benachbarten Weinheim erfolgreich angetreten war, wären den Hirschbergern laut Gemeindeordnung nur drei Monate für die Wahl eines neuen Rathauschefs geblieben. Doch nun, sieben Monate später, hat der Amtsinhaber seinen Stuhl immer noch nicht geräumt. Wie sicher ist die elektronische Patientenakte? Von Krankenkassen sehnlichst erwartet und von der Politik vorangetrieben: Bis zum Sommer sollen Arztpraxen und Kliniken an ein digitales Gesundheitsnetz angeschlossen sein. Dann können Patientendaten auf einem Großrechner irgendwo in Europa gespeichert und abgerufen werden. Doch Datenschützer warnen vor Sicherheitslücken. Und erste Ärzte wollen die Digitalisierung verweigern. Das bisschen Haushalt …? Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble fordert: Im Sinne echter Gleichberechtigung sollen Männer mehr im Haushalt anpacken. Aber wie sieht das in der Praxis aus, können Männer Wäsche waschen, Hemden bügeln und Windeln wechseln? „Zur Sache“ macht im baden-württembergischen Landtag den Praxistest. (Text: SWR)