Die Familie Tarrau wohnt in Bagergue, dem höchsten Bergdorf des Val d’Aran auf 1.420 Metern. Von hier hat man einen prächtigen Ausblick auf den höchsten Gipfel der Pyrenäen: den rund 3.400 Meter hohen Aneto. Die Brüder José Antonio und Oscar Tarrau haben sich schon als Jugendliche entschieden, in ihrem Bergdorf im Val d’Aran in den spanischen Pyrenäen zu bleiben und nicht in die Stadt zu ziehen. Es ist ein anstrengendes, aber freiwillig gewähltes Leben zwischen Käserei, Jagd, Rinderzucht und Skitourismus. Dieses Jahr ist der Winter lange ausgeblieben, noch im Januar herrschten Frühlingstemperaturen. Jetzt, Anfang Februar, hat es endlich geschneit. Das Val d’Aran liegt im nordwestlichsten Winkel Kataloniens, im Herzen der spanischen
Pyrenäen. Das Tal hat einen Sonderstatus, weil es im Frankreich zugewandten nördlichen Teil der Pyrenäen liegt, aber trotzdem zu Spanien gehört. Da die Schneemassen auf den Pässen dieses Gebiet jahrhundertelang jeden Winter vom Süden abgeschnitten haben und nur die Verbindung zu Frankreich passierbar war, entstanden eigene Sitten und Gebräuche und sogar eine eigene Sprache: Aranesisch. Auch in der Küche spiegelt sich die Nähe zu Frankreich: Gern werden Oreillettes, ein Gebäck, serviert. Verbreitet sind auch Paté und Confit, in Fett gekochtes und dadurch haltbar gemachtes Fleisch. José Antonio und seine Mutter Elia kochen gerne Civet, einen Wildschweintopf, oder auch Olla Aranesa, einen deftigen Eintopf mit Fleisch und Gemüse. (Text: arte)