Zum ersten Mal war sie im Februar 2002 bei Christine Westermann und Götz Alsmann zu Gast: Anne Will, die damals noch die „Tagesthemen“ moderierte, und nun im Jubiläumsjahr von „Zimmer frei!“ den beiden einen Zweitbesuch abstattet. Ein günstiger Zeitpunkt, vor einer Woche hätte sie sich und ihrer sonntäglichen Talkshow noch selbst Konkurrenz gemacht. Die läuft nach der Sommerpause dann jeden Mittwoch, und Anne Will kann jetzt nach vielen Jahren endlich einmal die Wochenenden genießen: „Ich habe die ‚Sportschau‘ und die ‚Tagesthemen‘ gemacht, alles Sendungen, die auch am Wochenende gelaufen sind.“ Nun hätte sie zum Beispiel die Muße, wie früher auch mal wieder den „Tatort“ zu schauen. Ihre TV-Karriere startete die Rheinländerin mit Berliner Wohnsitz beim damaligen SFB als Moderatorin der Sendung „Sportpalast“ und der Politik-Talkshow „Mal ehrlich“, bevor sie im WDR Fernsehen von Bettina Böttinger die Medienshow „Parlazzo“ übernahm. Als erste Frau brach sie im November 1999 als Moderatorin der „ARD-Sportschau“ in eine bis dahin reine Männerdomäne
ein. Von den überwiegend männlichen Zuschauern zunächst äußerst kritisch beäugt, erteilten sie der sportbegeisterten Moderatorin aber schnell die Absolution. Am Ostersamstag 2001 dann Anne Wills Einstand bei den „Tagesthemen“, Kritiker attestierten ihr „souveräne Kompetenz und sachliche Schnörkellosigkeit“ auf dem „Heiligen Stuhl des öffentlich-rechtlichen Nachrichtenwesens“. Als ausgesprochene Karrierefrau sieht sich das „kölsche Mädche“ trotzdem nicht: „Ich habe keinen Masterplan für mein Leben.“ Allerdings gäbe es da einen Pakt, den sie vor einiger Zeit mit den Kolleginnen Maybrit Illner und Sandra Maischberger geschlossen habe: Sie würden alle drei gerne versuchen, bis 80 zu moderieren, um zu beweisen, „dass Frauen sich im Fernsehen – einfach, weil sie so gut sind – auch ultralang halten können.“ Am Sonntag möchte Anne Will bei „Zimmer frei!“ ihre gesanglichen Qualitäten unter Beweis stellen, hat für die beiden Gastgeber ein kniffeliges Bilderrätsel vorbereitet und trifft bei einem sportlichen Wettkampf zu ihrer Überraschung auf einen Mann, der das „Sommermärchen“ der deutschen Fußballer bei der WM 2006 hautnah miterlebt hat. (Text: WDR)