Folge 480
Klaus Doldinger
Folge 480 (60 Min.)Er steht seit nunmehr fast sechs Jahrzehnten auf der Bühne und gilt mit über zwei Millionen verkaufter Tonträger als der erfolgreichste Jazzmusiker Deutschlands: Klaus Doldinger (73). Und auch diejenigen, die nicht dem Jazz frönen, werden schon sehr oft Kompositionen von ihm gehört haben – zum Beispiel die Musik zu Wolfgang Petersens Film „Das Boot“ oder die Titelmelodie des ARD-„Tatort“. Mit dem Jazz kam der Musiker schon früh in Berührung: „Ich war neun Jahre alt und hörte meinen ersten Live-Jazz, als eine US-Soldatenband probte. Das hat mich umgehauen.“ Parallel zum Gymnasium besuchte er später das an klassischer Musik ausgerichtete Düsseldorfer Robert-Schumann-Konservatorium.
„Meine Eltern haben mein Talent gefördert, waren aber sehr gegen eine Laufbahn als Berufsmusiker“, erinnert sich Klaus Doldinger. Der Vater habe stets gewarnt: „Du landest noch mal im Tingeltangel!“ Als Oberprimaner „landete“ Doldinger dann aber in den Düsseldorfer Jazzklubs, 1952 hatte er bereits seine erste eigene Band gegründet: „Wir waren hungrig auf Neues: Jazz, Blues, Kunst und die Vorliebe für die französischen Existenzialisten schweißte uns zur Künstler-Community vieler Genres zusammen.“ Seinen Gymnasiallehrern war dies eher suspekt.
„Ich musste die Oberprima zweimal machen. Denn wer sich nachts in verräucherten Klubs herumtrieb, eine von Gagen gekaufte Lambretta und eine Freundin hatte, demfehlte angeblich die sittliche Reife.“ In den 60er Jahren geht Doldinger auf seine erste US-Tournee, spielt dort mit bekannten Jazz-Größen und gründet 1962 das „Klaus Doldinger Quartett“, mit dem er seine erste Platte „Doldinger – Jazz Made in Germany“ aufnimmt, die ein internationaler Erfolg wird.
Nach der Band „Motherhood“ gründet Klaus Doldinger 1971 schließlich „Klaus Doldingers Passport“, die mit ihren Alben auch die US-amerikanischen Billboard-Charts stürmt und bis heute als Deutschlands bekannteste Jazzband erfolgreich im In- und Ausland tourt. Überaus erfolgreich ist Klaus Doldinger seit Jahrzehnten auch als Komponist für Film- und Fernsehmusik, ob „Liebling Kreuzberg“, „Das Boot“ oder „Die unendliche Geschichte“, um nur einige zu nennen. „Einen schlechten Film kann man mit einem guten Soundtrack nicht retten, einen guten Film aber mit falscher Musik schnell kaputt machen“, meint der Musiker, der auch die „Tatort“-Titelmelodie komponierte: „Ich habe einen 20-Sekunden-Film gesehen, ein Fadenkreuz, sah hektisch blickende Augen, einen fliehenden Mann.
Mir war sofort klar: Es geht um Spannung, Schnelligkeit und Dramatik. Und wenn der Typ zu rennen beginnt, muss man wissen: Jetzt geht es los!“ Am Sonntag stellt sich Klaus Doldinger bei „Zimmer frei!“ vor, und die Zuschauer dürfen sich nicht nur auf spannende Schilderungen seines bewegten Musikerlebens freuen, sondern vor allen Dingen auch auf die gemeinsame Hausmusik mit Götz Alsmann. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere So. 10.05.2009 WDR
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