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  • Die ORF-III-Neuproduktion widmet sich einem Ehepaar, das die österreichische Nachkriegszeit durch ihre einzigartigen Chansons und ihren treffsicheren Humor bis heute prägen sollten. Sie waren Großkünstler der Kleinkunst: Mehr als vierzig Jahre lang bildeten Hugo Wiener und Cissy Kraner so etwas wie das Traumpaar des österreichischen Kabaretts. Der Komponist und Textdichter Hugo Wiener hat seiner Frau eine ganze Reihe unsterblicher Brettl-Evergreens auf den Leib geschrieben: „Aber der Novak lässt mich nicht verkommen“, „Ich wünsch mir zum Geburtstag einen Vorderzahn“ und „Ich kann den Novotny nicht leiden“ gelten bis heute als unhinterfragbarer Bestandteil des österreichischen Kleinkunst-Kanons.
    „Es war nie mein Traum, im Kabarett Karriere zu machen“, erklärte Cissy Kraner einmal, „es hat sich einfach so ergeben.“ Eigentlich hat die Diseuse mit der unverwechselbar markanten Stimme klassischen Gesang studiert. 1938 ging die damals 20-jährige Wienerin als Mitglied der Revuebühne „Femina“ auf Gastspielreise nach Südamerika. Auf der Reise nach Bogotá lernte sie den Mann ihres Lebens kennen: den Kabarettautor Hugo Wiener, der vor den Nazis nach Kolumbien geflohen war. Die Dramaturgin Karin Sedlak, Autorin des Cissy-Kraner-Stücks „Alles für’n Hugo“, charakterisiert die unterschiedlichen Temperamente der Eheleute so: „Cissy Kraner war energisch und willensstark, Hugo Wiener war viel introvertierter und sensibler als sie.
    Die beiden waren so unterschiedlich, wie man nur sein kann, aber sie haben perfekt zusammengepasst und sich ideal ergänzt, wie ein Puzzleteil den anderen.“ Nach harten Jahren im Exil kehrten Hugo Wiener und Cissy Kraner 1948 nach Wien zurück. Von 1950 an waren die beiden Eheleute feste Ensemblemitglieder im „Simpl“ in der Wollzeile – wo sie ein neues Kapitel der österreichischen Kabarettgeschichte aufgeschlagen haben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 11.12.2021 ORF III
  • Die ORF-III-Neuproduktion porträtiert den Schauspieler und Weltstar: Curd Jürgens. Er war einer der wenigen Weltstars, die das deutsche Kino nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgebracht hat. Ob als trinkfester Luftwaffen-Draufgänger in der Zuckmayer-Verfilmung „Des Teufels General“ oder als charismatischer James-Bond-Bösewicht: Curd Jürgens verstand sein Publikum zu fesseln – und das beileibe nicht nur auf der Leinwand. 1938 heuerte der Großbürgersohn mit dänisch-französisch-preußischen Wurzeln am Wiener Volkstheater an. Drei Jahre später wurde er festes Ensemblemitglied am Burgtheater.
    Hier avancierte der 1,93-Meter-Mann mit der volltönenden Stimme bald zum Publikumsliebling. Bis in die 1960er Jahre hinein spielte Curd Jürgens tragende Rollen an der Burg – in Stücken von Goethe, Tschechow, Strindberg, Brecht und Schnitzler. Daneben trieb er, inzwischen österreichischer Staatsbürger, seine Kino-Karriere nachdrücklich voran. Nach etwa sechzig Filmrollen brachte die Helmut-Käutner-Produktion „Des Teufels General“ schließlich den internationalen Durchbruch.
    Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde Curd Jürgens für die Rolle des unangepassten Luftwaffengenerals Harry Harras als „bester Schauspieler“ ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche Rollenangebote aus dem In- und Ausland. In 46 Dienstjahren als Filmstar stand der hünenhafte Feschak mit den stahlblauen Augen in 170 Spielfilmen vor der Kamera. Dabei reüssierte Curd Jürgens als charmanter Charakterdarsteller ebenso wie klassischer Liebhaber – und nicht zuletzt als raubeiniger Held in Uniform. Schlagzeilen machte der Deutsch-Österreicher – zeitgeisttypisch ein lebenslanger Liebhaber schöner Frauen und rauchiger Whiskys – auch abseits von Filmset und Bühne.
    Zwischen Gstaad, Paris, Cannes und den Bahamas gab Curd Jürgens den Partylöwen vom Dienst. In Habitus und Lebensstil entsprach der fünfmal verheiratete Bonvivant exakt dem, was man sich in den 50er- und 60er-Jahren unter einem glamourösen Filmstar vorstellte. „Man sollte den Jahren mehr Leben geben und nicht dem Leben mehr Jahre“: Diesem oft zitierten Lebensmotto folgte Curd Jürgens bis zu seinem – relativ – frühen Tod im Jahr 1982. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 18.06.2022 ORF III
  • Dagmar Koller hat als Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin in Österreich Kultstatus erreicht. 1939 in Klagenfurt geboren, besuchte sie bereits als Jugendliche die Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst um Schauspiel zu studieren. Sie setzte ihr Studium bei einigen der größten Tanzlehrer in der Welt fort und trat in Paris und London auf. Sie wandte sich der Operette zu und schaffte als Prinzessin Mi in Franz Lehárs The Land of Smiles ihren Durchbruch, spielte am New Yorker Broadway und in der berühmten Carnegie Hall. Als Musicalstar feierte sie Erfolge als Eliza in „My Fair Lady“, Kate in „Kiss me, Kate“, Rösslwirtin in „Im weißen Rössl“ und als Aldonza in „Der Mann von La Mancha“.
    1978 heiratete sie den bekannten Journalisten Helmut Zilk und nahm, als er Wiener Bürgermeister wurde, an seiner Seite eine neue Rolle ein: Jene der First Lady, in der sie Gastgeberin für einige der größten Persönlichkeiten der Welt wurde. Mit ihrer unverwechselbaren Art spielte und sang sich Dagmar Koller über viele Jahrzehnte hindurch in die Herzen der Österreicherinnen und Österreicher. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 07.06.2025 ORF III
  • Die Galionsfigur des Wiener Kabaretts, Karl Farkas, ist aus der heutigen Humorlandschaft noch immer nicht wegzudenken. Fast 50 Jahre nach seinem Tod verkaufen sich Aufzeichnungen seiner Sketche und Doppelconférencen nach wie vor wie die warmen Semmeln. Karl Farkas, dessen legendäres Grinsen Generationen von Simpl-Besuchern geliebt haben, besaß indes mehrere Gesichter: privat prägte ihn die Sorge um seinen geistig behinderten Sohn Robert. Die Dokumentation bringt Interviews mit engen Zeitgenossen von Farkas, etwa mit einer auf Zypern lebenden Nichte. Zu Wort kommen außerdem prominente Kollegen vom Kabarett wie etwa Gerhard Bronner und Cissy Kraner. Zahlreiche Simpl-Ausschnitte zeigen die ganze Bandbreite von Farkas’ Wirken. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 22.02.2020 ORF III
  • In den mehr als 60 Jahren ihrer Karriere wurde sie zu einer umjubelten Ikone auf Österreichs Bühnen und in Österreichs Filmlandschaft – „die Ott“, eine der wohl populärsten und langlebigsten Schauspielerinnen des Landes. Doch nicht nur vor Kameras und Theaterpublikum, auch für die Ausbildung des österreichischen Schauspielnachwuchses spielte sie eine tragende Rolle und prägte als Leiterin der Schauspielabteilung des Wiener Konservatoriums ganze Generationen von jungen Schauspielerinnen und Schauspielern. In der neuen Ausgabe der ORF-III-Reihe „ORF-Legenden“ präsentiert Regisseur Günter Kaindlstorfer in einem einfühlsamen Porträt die Highlights aus Elfriede Otts beeindruckender Karriere. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 04.04.2020 ORF III
  • ORF III porträtiert in dieser Neuproduktion die streitbare österreichische Schauspielerin Erni Mangold, die am 26. Jänner ihren 95. Geburtstag feiert. Erni Mangold stand sieben Jahrzehnte auf der Bühne, in über 90 Filmen vor der Kamera und als Schauspiellehrerin unterrichtete sie ganze Generationen junger Nachwuchstalente. Sie kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Als Teenagerin erfährt sie die Jahre des nationalsozialistischen Terror-Regimes, zu dem sie stets eine innere wie auch eine nach außen getragene Widerstandshaltung eingenommen hat. Das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt sie als 18-jährige, es bringt ihr ein großes Freiheitsgefühl – „das schönste Gefühl, das ich fast je in meinem Leben hatte“, so Erni Mangold später.
    1948 steht sie für den Nachkriegsfilm „Das andere Leben“ vor der Filmkamera – ein Film, der schon kurz nach Kriegsende das Thema Judenverfolgung thematisiert. In den 1950er und 1960er Jahre dreht sie viele weitere Filme, wobei es ihr lange schwerfällt, für ernsthafte Rollen besetzt zu werden. Oft erhält sie die Rolle des singenden, tanzenden Mädels oder jene der Verführerin. Erni Mangold wird zum festen Bestandteil der Bühnen- und Filmlandschaft der Zweiten Republik.
    Und sie bleibt bis ins hohe Alter eine engagierte Vielarbeiterin. Mit 87 Jahren spielt sie in „Der letzte Tanz“ eine Alzheimerpatientin, in die sich ein Zivildiener verliebt und körperlich hingezogen fühlt. Für diese Rolle erhält sie den Diagonale Schauspielpreis für die beste Darstellerin sowie den österreichischen Filmpreis. Selbst mit über 90 Jahren wirkt sie noch an Filmen mit, zuletzt in der 2020 gedrehten deutsch-österreichische Komödie „Schönes Schlamassel“. Regisseurin Karin Schiller gestaltete das Portrait der beeindruckenden und auch widerspenstigen Schauspiellegende Erni Mangold. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 14.01.2022 ORF III
  • Bekannt und beliebt wurde Schauspieler Ernst Waldbrunn durch seine berühmten Doppelconferencen im Wiener Kabarett Simpl, die er an der Seite von Karl Farkas spielte. Daneben trat Waldbrunn auf Wiener Bühnen als Komiker und Charakterschauspieler auf, vor allem im Theater in der Josefstadt. Waldbrunn spielte zwischen 1948 und 1970 außerdem in einer Vielzahl österreichischer Filme, darunter „Der Prozess“ (1948), „Der alte Sünder“ (1951) oder „So ein Millionär hats schwer“ (1958). Zum liebenswerten Markenzeichen des in Prag zum Doktor der Rechte promovierten Waldbrunn wurde sein charakteristisches „Stottern“. Gestaltet von Georg Schütz. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 22.12.2018 ORF III
  • Fritz Eckhardt war der Sohn einer Schauspielerin und des jüdischen Theaterdirektors Viktor Eckhardt, der Jahre später, in der NS-Regime-Zeit, in einem Konzentrationslager ermordet wurde. Den Entschluss, in die Fußstapfen der Eltern der Film- und Theaterwelt zu treten, fasste Fritz Eckhardt bereits als Jüngling. Er absolvierte die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. 1924 hatte er sein Bühnendebüt am Wiener Volkstheater neben Paula Wessely, Karl Paryla und Siegfried Breuer. Er spielte auf Bühnen in Deutschland und Österreich. Ab 1939 schrieb er anonym für das Wiener Werkel, dort wurden Stücke mit erstaunlichem Maß an satirischer Kritik aufgeführt.
    Das „Wiener Werkel“ ist neben dem „Simpl“, das einzige Kabarett, das bis zur Theatersperre 1944 durchgängig Programme spielt und von den Nationalsozialisten einerseits für die Unterhaltung geduldet, andererseits streng überwacht wird. Nach 1945 blieb er dem Kabarett in Wien vorerst treu. Später verfasste er zahlreiche Librettos, Theaterstücke sowie Filmdrehbücher. Mit dem Durchbruch des Fernsehens feierte er mit den Serien, vor allem mit seinem markanten Wortwitz, wie in: „Der alte Richter“, „Wenn der Vater mit dem Sohne“, „Hallo – Hotel Sacher … Portier!“ sowie seinen Tatort-Beiträgen, als Inspektor Viktor Marek, große Erfolge.
    Er spielte an der Seite von Paul Hörbiger, Elfriede Ott, Ossy Kolmann oder Maxi Böhm. Oberinspektor Marek war bereits vor den Tatort-Folgen eine eigenständige Krimi-Reihe des ORF, die erste Folge wurde im Oktober 1963 ausgestrahlt. Eckhardt schrieb ab der Folge Mädchenmord von 1967 für diese Reihe auch die Drehbücher. Marek und seine Fälle wurden dann als Beitrag aus Österreich in die Tatort-Reihe aufgenommen. Fritz Eckhardt starb am 31. Dezember 1995 in Klosterneuburg an einem Krebsleiden. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 15.04.2017 ORF III
  • Fritz Muliar, das Porträt eines streitbaren Zeitgenossen und Publikumslieblings. Erfolgreich als Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Autor gehörte Muliar über Jahrzehnte zu den erfolgreichsten Bühnenpersönlichkeiten Österreichs. Grantler, Volksschauspieler, rastloser Kritiker des Zeitgeschehens, genialer Erzähler jüdischer Witze und altösterreichische Verkörperung des Soldaten Schwejk – Muliar war vielseitig und wandelbar, aber auch ein Künstler, der aus seiner politischen Überzeugung kein Geheimnis machte und offen zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen Stellung bezog. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 16.12.2017 ORF III
  • Anlässlich des 100. Geburtstags von Georg Kreisler zeigt ORFIII ein neues Portrait über den vielseitigen Wiener Komponisten, Sänger und Dichter. Bekannt wurde Georg Kreisler besonders durch seinen schwarzen, zynischen Humor, den er mit Liedern wie „Tauben vergiften im Park“ zum Besten gab. Mit seinen bissigen Texten hielt er den Menschen, insbesondere den Wienern, immer wieder den Spiegel vor. Wobei er zugab, auch selbst einer derjenigen zu sein, die er kritisierte. Kreisler musste als knapp 16-jähriger nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mit seiner Familie in die USA emigrieren.
    Er unterhielt regen Kontakt zu dortigen Exilgemeinschaft und fasste Fuß in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie. 1955 kehrte Kreisler nach Österreich zurück, wo er kurz Teil des legendären Kabarett-Ensembles um Gerhard Bronner und Helmut Qualtinger war. Doch wirklich wohl fühlte er sich in dieser Gruppe nicht und ging bald eigene Wege. Insgesamt umfasste das Werk des Allroundkünstler mehrere hundert Lieder, aber auch Theaterstücke, Opern und Bücher. Ein Schaffen, dass jederzeit geprägt war von scharfzüngiger Kritik an Gesellschaft und Politik. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 16.07.2022 ORF III
  • Wer sich mit österreichischem Kabarett beschäftigt, kommt an Gerhard Bronner nicht vorbei. Der Mann mit dem schelmischen Blick und dem Zigarettenspitz im Mundwinkel verfasste unzählige Sketche, Parodien und Lieder. Einige Hits wie etwa „Der g’schupfte Ferdl“ oder „Der Papa wird’s schon richten“ haben bis heute Kultstatus. Und als politischer Kabarettist sorgte Gerhard Bronner für ebenso bissige wie unvergessene Pointen, die sein Publikum nicht nur zum Lachen, sondern auch stets zum Nachdenken bewegten. Regisseur Christian Hager hat sich auf Gerhard Bronners Spuren begeben und zeichnet in der Dokumentation ein ausführliches Portrait des gebürtigen Wieners, dessen Karriereweg keineswegs selbstverständlich war.
    Denn aufgrund seiner jüdischen Wurzeln musste Bronner schon in jungen Jahren schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Seine ganze Familie wurde von den Nationalsozialisten ermordet, Bronner selbst gelangt die Flucht nach Palästina. Mithilfe von ausgewählten Archivschätzen aus den Jahren 1956 bis 2007 dokumentiert der Film das künstlerische Schaffen von Gerhard Bronner. Neben seiner Tochter Vivien und seinem Sohn Oscar kommen dabei auch prominente Freunde und Wegbegleiter wie Marianne Mendt, Rudolf Buchbinder oder Erwin Steinhauer zu Wort. Eine ebenso spannende wie heitere Retrospektive auf ein halbes Jahrhundert österreichischer Kabarettgeschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 22.12.2018 ORF III
  • Am 23. Dezember 2013 jährt sich der Geburtstag der Fernseh- und Radiolegende Günther Schifter zum 90. Mal. Mit seinem vielseitigen Schaffen hat er sich bis heute eine treue Fangemeinde erhalten. Seit 1955, dem Gründungsjahr des ORF, führte er im Fernsehen Interviews mit Größen der damaligen Zeit wie Josephine Baker, Yul Brynner, Benny Goodman, Walt Disney, Nat-King-Cole, Louis Armstrong uvm. Berühmtheit in den Herzen vieler Österreicher erlangte er als erster österreichischer Diskjockey, der jahrzehntelang die Österreichische Radio- und Fernsehgeschichte mitgeprägt hat.
    Die ORFIII-Dokumentation widmet sich dem bewegten Leben des Schellacksammlers und Radiomoderators, das die technischen und politischen Umbrüche der letzten achtzig Jahre widerspiegelt. In der Welt der zwanziger und dreißiger Jahre aufgewachsen, entwickelt er eine Leidenschaft für den Jazz der Swing-Ära – und für die aufregend neue Unterhaltungstechnologie: Musik aus dem Plattenspieler, Musik aus dem Radio. Sein Interesse an beidem – Jazz und Radio – behielt er sein Leben lang bei. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 28.12.2013 ORF III
  • Mit dem Namen Gunther Philipp verbindet sich für ein Millionenpublikum die Erinnerung an einen der unverwechselbaren Star-Komiker des deutsch-österreichischen Nachkriegsfilms. Geboren wird Gunther Placheta, so sein bürgerlicher Name, 1918 im heutigen Rumänien. Zur Schule geht er in Innsbruck und Wien. Der begnadete Schwimmer, er hält 14 Jahre lang den österreichischen Rekord im 100-m-Brust-schwimmen, soll auch bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin antreten, weigert sich aber dem nationalsozialistisch dominierten „Ersten Wiener Amateur Sport Club“ beizutreten.
    Während des Zweiten Weltkrieges studiert er Schauspiel am Max Reinhardt Seminar und an der Universität Wien gleichzeitig Philosophie, Psychologie und Medizin. Nach dem Krieg eröffnet Gunther Philipp eine Praxis für Neurologie und Psychiatrie. Ab 1949 geht Gunther Philipp mit der Kabarett-Formation „Die kleinen Vier“ mit Peter Wehle, Eva Leiter und Fred Kraus auf Deutschland-Tournee. Im selben Jahr dreht Gunther Philipp auch seinen ersten Film, dem bis Mitte der 1970er Jahre noch viele folgen sollen.
    Darunter Kultklassiker wie „Mariandl“, „Die Deutschmeister“ und die „Abenteuer des Grafen Bobby“ unter der Regie namhafter Regisseure wie Franz Antel, Ernst Marischka und Rolf Olsen. Seine vielleicht größte Leidenschaft ist aber der Motorsport. Ende der 1950er-Jahre gründet Philipp einen eigenen Rennstall und wird in den 1960er-Jahren mehrmals österreichischer Staatsmeister. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn bleibt er dem Motorsport als Journalist für das Österreichische Fernsehen und der Presse treu.
    Daneben spielt er erfolgreich Theater, schreibt Lustspiele, tritt in zahlreichen Fernsehshows auf und moderiert Fernsehsendungen und Magazine. In rund 150 typischen Philipp-Rollen glänzt er mit und neben anderen Stars wie Peter Alexander, Waltraut Haas, Peter Weck, Hans Moser, Paul Hörbiger, Hans Holt und Romy Schneider und gehört lange Zeit zu den meistgebuchten deutschsprachigen Schauspielern. „ORF-Legenden – Gunther Philipp“ zeichnet die großen Stationen seiner Karriere nach und begibt sich auf die Spur des Menschen jenseits des Klischees des Komikers. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 03.06.2018 ORF III
  • Heinz Conrads: Bis heute gilt der Entertainer als eine der Ikonen der österreichischen Rundfunkgeschichte. Vom Modelltischler, über den Heeresdienst hin zum Theater und Kabarett machte er seinen Weg vom Radio zum Fernsehen und wurde dort über Jahrzehnte zu einem Liebling der österreichischen Rundfunknation. Unvergessen und im Gedächtnis vieler bleibt sein vom Wiener Charme geprägter, einzigartiger Stil. So avancierte er zum „erstrangigen Nationalhelden der österreichischen Rundfunkunterhaltung in der Wirtschaftswunderzeit“. Nebenbei war er begeisterter Wienerliedinterpret und hatte Engagements an diversen Wiener Theatern. Die Dokumentation beschreibt das Leben des großen Entertainers, setzt sich mit den Klischees rund um die Person auseinander und ziehen Verknüpfungen bis in die Gegenwart. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 31.03.2018 ORF III
  • Seine Reportagen über die Staatsvertragsunterzeichnung am 15. Mai 1955 machten ihn zum „Starreporter“. Heinz Fischer-Karwin schrieb Rundfunkgeschichte. Im Herbst 1955 berichtete er über die Wiedereröffnung von Staatsoper und Burgtheater. Er war auch als Reporter der halbstaatlichen Austria Wochenschau, die in Kinos gezeigt wurde, tätig. Die wichtigen Meileinsteine der österreichischen Nachkriegsgeschichte wurden von ihm kommentiert. Man übertrug ihm die Gestaltung eigener Sendereihen. In der Radiosendung Aus Burg und Oper interviewte er regelmäßig bekannte Schauspieler und Sänger und wurde so österreichweit bekannt.
    Für das Fernsehen folgten die Kultursendereihe Ihr Auftritt, bitte, die er nicht nur moderierte, sondern bei der er auch Hauptredakteur war, weiters Städte- und Landschaftsporträts. Oft wurde nur von HFK gesprochen: Heinz Fischer-Karwin galt in seinen späteren Jahren als Grandseigneur des Metiers. Er sprach lupenreines Hochdeutsch und vermittelte Kultiviertheit, Haltung, Würde und Stil. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 05.12.2020 ORF III
  • Am 22. Oktober 1985 sitzt Klausjürgen Wussow allein im ersten Stock seines Hauses in Wien-Döbling vor dem Fernseher. 14 Monate Dreharbeiten liegen hinter ihm und nun wird sich zeigen, ob die „Schwarzwaldklinik“ ein Erfolg oder ein Flop wird. Die Familie hat sich vor dem TV-Gerät im Erdgeschoss versammelt – doch er muss in diesem Moment für sich sein – zu groß ist die Anspannung. Kurz darauf Erleichterung – die „Schwarzwaldklinik“ schlägt alle Rekorde – 28 Millionen Zuseher allein in Deutschland, das gab es noch nie. Klausjürgen Wussow ist mit 56 Jahren am Höhepunkt seiner Karriere.
    Die Presse überschlägt sich und bald wird sie ihn erschlagen. Erfolg als Segen und Fluch gleichermaßen – vor allem für einen Grübler, Zweifler und „melancholischen Choleriker“, wie sich Wussow selbst bezeichnet. Auch wenn ihm Popularität durch das Fernsehen nicht unbekannt ist: Im Jahr 1970 macht ihn die Serie „Kurier der Kaiserin“ schlagartig bekannt. Dass Wussow auch vielbeschäftigter Film- und vor allem Burgschauspieler ist, bleibt der breiten Masse – zumindest damals – größtenteils verborgen. Das Portrait „Schauspieler aus Leidenschaft“ zeichnet den Karriereweg des vielseitigen und vielschichtigen Künstlers nach.
    Familie und Wegbegleiter erzählen die Geschichte eines Mannes, der eigentlich Arzt werden wollte und diesen Plan aus politischer Überzeugung (das Studium hätte den Eintritt in die FDJ – den kommunistischen Jugendverband der DDR – zur Bedingung gehabt) verworfen hat. Ein Mann, der seine Heimat Pommern verlor – lebenslang auf der Suche nach „Heimatgefühl“. Es ist die Geschichte eines Malers, Dichters und Musikers – dem das Schauspielen dennoch alles war. Interviews und teilweise nie gesendetes Archivmaterial sowie private Familienfotos zeigen nicht nur den Schauspieler, sondern auch den Menschen Klausjürgen Wussow. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 30.10.2021 ORF III
  • Über 35 eigene Theaterinszenierungen, knapp 70 Jahre auf der Bühne, Auftritte in rund 100 Josefstadt-Produktionen, mehr als 450 Fernsehfilme und mindestens 2.500 Rundfunksendungen, davon 31 Jahre lang die legendäre ORF-Radiosatire „Der Guglhupf“ – das sind die beeindruckenden Zahlen zu Kurt Sobotkas künstlerischem Wirken, der im März 2020 seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte. Regisseur Günter Kaindlstorfer begibt sich auf die Fährte eines Komödianten und Schauspielers, der die Musik im Blut hatte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 02.11.2019 ORF III
  • Kurt Sowinetz sollte eigentlich in der allerersten Reihe der österreichischen Schauspieler stehen. Vom Volkstheater, über die Josefstadt bis zum Burgtheater – er hat stets bedeutende Rollen gespielt und hervorragende Kritiken bekommen. Warum also ist er dem großen Publikum nicht so bekannt wie etwa sein Freund und Weggefährte Helmut Qualtinger? Die Dokumentation von Robert Tauber geht genau dieser Frage auf den Grund und beschreibt das Multitalent Sowinetz als Maler, Dampfmaschinenbauer und auch Bildhauer. Erzählt wird sein Leben von seiner Frau Inge, Tochter Dunja und anhand zahlreicher Ausschnitte aus dem ORF-Archiv. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 20.12.2014 ORF III
  • Louise Martini im Portrait in einer ORFIII-Neuproduktion. Im legendären Kabarettteam mit Helmut Qualtinger, Carl Merz, Gerhard Bronner und Georg Kreisler war Louise Martini die einzige Frau. Ihr „Chesterfield-Girl“ wurde zu einem Symbol des kabarettistischen „Damenprogramms“. Und zweifellos wurde Louise Martini zu einer echten ORF legende. Von 1957 bis 1962 war siei eine der ersten Sprecherinnen der jahrzehntelang produzierten Radiosendung „Autofahrer unterwegs“. In den Sechzigerjahren präsentierte sie ihre eigene Personality-Show „Eine Frau – Louise Martini“ im Fernsehen und ab 1968 moderierte sie auf Ö3 siebzehn Jahre lang die wöchentlichen Sendungen „Mittags-Martini“ und „Martini-Cocktail“. Last but not least folgten neben ihrer Karriere am Theater Auftritte in Fernsehserien wie „Traumschiff“, „Derrick“, „Tatort“ und „Kottan“, die sie bei einem breiten Publikum populär gemacht haben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 30.12.2023 ORF III
  • Maxi Böhm – der selbsternannte Witzepräsident Österreichs, ein Komiker mit Leib und Seele. 1950 wurde er in einer Umfrage der Zeitschrift „Radiowoche“ zum populärsten Österreicher ernannt, noch vor dem damaligen Bundespräsidenten Karl Renner. Grund dafür waren seine beliebten Radio-Auftritte als Quizmaster in der Sendung „Die große Chance“. Karl Farkas holte ihn an das Kabarett Simpl geholt, dessen Leitung Böhm nach dem Tode Farkas kurzzeitig übernimmt. Danach feierte Max Böhm große Erfolge im Theater in der Josefstadt und versuchte zu seinen Wurzeln als ernsthafter Schauspieler zurückzukehren. Das Image des Komikers wurde er aber nie ganz los. Und hinter all den Erfolgen und seiner Beliebtheit verbarg sich noch etwas ganz anderes: harte Schicksalsschläge begleiteten jenen Mann, der eine ganze Nation zum Lachen bringen konnte. R: Georg Schütz (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 20.08.2016 ORF III
  • Gelernter Fernmeldetechniker, passionierter Kabarettist und Komiker und hauptberuflicher „Strizzi“: Der großartige Oswald „Ossy“ Kolmann brachte über 50 Jahre lang die Menschen dieses Landes mit seiner unverkennbaren Art zum Lachen. Die Reihe „ORF-Legenden“ wirft mit einer brandneuen Folge einen genauen Blick auf diesen Ausnahmekünstler. Berühmt wurde er vor allem in der Rolle des Obers im Café Lotto und als ständig betrunkener Hotelgast in der ORF-Serie „Hallo – Hotel Sacher Portier!“. Nach einer dreijährigen Schauspielausbildung an der Schauspielschule der Gewerkschaft holte Karl Farkas den jungen Ossy 1958 ans Kabarett Simpl – wo seine Karriere begann.
    Nach Gastspielen am Operettenhaus Hamburg, am Theater an der Wien, am Wiener Volkstheater und dem Raimundtheater wurde er Mitglied des Volksopernensembles, wo er nahezu das gesamte Operettenrepertoire seines Fachs abdeckte. Seine Paraderollen spielte er in den Werken Raimunds und Nestroys sowie in den Operetten „Im Weißen Rössl“, „Gasparone“ und „Vogelhändler“, er drehte Filme, Serien und Produktionen fürs Radio. Eine Parkinson-Erkrankung beendete schließlich viel zu bald seine Schauspieltätigkeit, zum letzten Mal trat er 2008, anlässlich seines 80. Geburtstags, in die Öffentlichkeit. Er starb am 18. Juli 2016 nach langer, schwerer Krankheit – und bleibt trotzdem unvergessen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 31.03.2018 ORF III
  • Paula Wessely war die österreichische Antwort auf Film-Diven wie Marlene Dietrich und Zarah Leander. Mit der weiblichen Hauptrolle in „Maskerade“ wurde die damalige Theaterschauspielerin zum Leinwandstar. Im Nachhinein negative Bekanntheit erlangte Sie durch ihr Engagement in dem unsäglichen Nazi-Propagandafilm „Heimkehr“, in dem sie eine von Polen verfolgte Deutsche mimte. Die Mitwirkung an diesem hetzerischen Streifen brachte ihr nach 1945 kurzzeitig Auftrittsverbot in Wien, doch bald konnte sie wieder am Theater Fuß fassen.
    Am Burgtheater verkörperte sie dann den Hang zu „Schauspielmonumenten“, jenen jahrzehntelang praktizierten Drang, die Auswahl der Stücke eher an den Publikumslieblingen zu orientieren als an gesellschaftspolitischer Relevanz. In der Rangliste der Publikumslieblinge stand „die“ Wessely Jahrzehnte hindurch unangefochten auf Platz 1. Darüber hinaus war und blieb sie eine der großen Diven des deutschsprachigen Films. Sie hätte auch eine internationale Diva sein können, lehnte aber große Rollen-Angebote aus Frankreich und Hollywood stets ab.
    „Menschen wie sie werden heutzutage nicht mehr erzeugt“, sagt André Heller in der ORF III Neuproduktion über die österreichische Film- und Theaterlegende, der er Freund und Vertrauter war. Die neue ORF III-Dokumentation von Gabriele Flossmann zeigt Paula Wessely in all ihren Licht- und Schattenseiten und geht unter anderem den Fragen nach: Warum hat sie sich der internationalen Filmkarriere verweigert? Was macht ihren Schauspiel-Stil bis heute so modern? Und wer und wie war die „private“ Paula Wessely wirklich? (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 19.06.2021 ORF III
  • Er war der Prototyp des phäakisch-gemütlichen Wieners – und beliebt wie kaum ein anderer Volksschauspieler seiner Zeit: Paul Hörbiger, Sohn eines weltbekannten Wissenschafts-Esoterikers und einer ehemaligen Handschuhmacherin. Zusammen mit Bruder Attila und Schwägerin Paula Wessely hat der 1894 geborene Paul die österreichische Schauspiel-Dynastie der „Hörbigers“ mitbegründet.In 250 Spielfilmen und unzähligen Theaterproduktionen verkörperte der Publikumsliebling über sechs Jahrzehnte hinweg sympathische Volkstypen wie Fiaker, Heurigensänger, Hausknechte, Dienstmänner und Schuster, er spielte aber auch Ärzte, Kavaliere und bedeutende Künstler wie Franz Schubert, Johann Strauß und Franz Grillparzer.
    Paul Hörbiger, in jungen Jahren auf die Rolle des kauzigen Leichtfusses mit Heurigen-Charme festgelegt, war in vielem so etwas wie das Inbild des Durchschnitts-Österreichers – auch in seinem Verhalten während der NS-Zeit. Im Frühjahr 1938 stellte sich der Leinwandstar der NS-Propaganda, wie viele andere Künstler, für einen Aufruf zur „Anschluss“-Volksabstimmung zur Verfügung. In der Folge gehörte Paul Hörbiger zu den meistbeschäftigten Schauspielern des Dritten Reichs. 1944 setzte ihn Joseph Goebbels sogar auf die sogenannte Gottbegnadeten-Liste.Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schloss sich Hörbiger dann einer Widerstandsgruppe an.
    Dabei dürfte er seine politische Unantastbarkeit als „Gottbegnadeter“ überschätzt haben: Er übergab der Widerstandsgruppe rund um den Kaffeehausbesitzer Richard Patsch kurzerhand einen Scheck über 3000 Reichsmark mit seiner eigenhändigen Unterschrift. Die Folge: Hörbiger wurde im Wiener Landesgericht inhaftiert und wegen „Hochverrats“ zum Tode verurteilt. Das Kriegsende und die Niederlage der Nazis retteten dem populären Künstler das Leben. Nach dem Krieg konnte Hörbiger seine Karriere ohne Unterbrechung fortsetzen: in den 1940er- und 50er-Jahren drehte er einige seiner erfolgreichsten Filme: „Der Hofrat Geiger“ , „Der Engel mit der Posaune“ (1949), „Der dritte Mann“ (1949) und „Hallo, Dienstmann“ (1952).
    In Hans Holt und Theo Lingen, in Oskar Sima und vor allem in Hans Moser fand Paul Hörbiger kongeniale Leinwandpartner, die das Bild des österreichischen Nachkriegs-Films wesentlich mitbestimmten. Die Dokumentation erinnert an eine österreichische Ikone, einen leutseligen, charmanten und verführerisch vielseitigen Schauspieler, den man als paradigmatische Verkörperung der „österreichischen Seele“ sehen kann. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 21.04.2019 ORF III
  • Die ORF-III-Neuproduktion widmet sich einer Ikone des deutschsprachigen Films – Uschi Glas. Aufgewachsen in Niederbayern zieht es sie mit 20 Jahren nach München. Die Worte ihres Vaters behält sie im Kopf: „Du musst am Abend in den Spiegel schauen können.“ Ein Rat, den sie beherzigt. Selbstbewusst kritisiert die Schauspielanwärterin einen Film des Kinoproduzenten Horst Wendlandt. Der ist beeindruckt und engagiert sie für eine Rolle im Edgar-Wallace-Film „Der unheimliche Mönch“. An der Seite von Pierre Priece spielt sie als Halbblut Apanatschi in der erfolgreichen Winnetou-Verfilmung 1966 und schafft schließlich ihren Durchbruch zwei Jahre später in Peter Schamonis „Zur Sache, Schätzchen“. Seitdem ist Uschi Glas nicht mehr aus der deutschsprachigen Filmlandschaft wegzudenken. Obwohl das Image des erotisch naiven „Schätzchen“ noch lange an ihr kleben blieb. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 30.10.2021 ORF III
  • Aufgewachsen ist sie im Schlosskomplex von Schönbrunn, studiert hat sie Mode und Musik am Konversatorium Wien und als Mariandl bezauberte sie das Österreich – Waltraut Haas steht wie kaum eine andere Schauspielerin der Nachkriegszeit für die schönen Seiten des Landes. Die ORF-III-Neuproduktion „ORF Legenden – Waltraut Haas“ zeichnet ihren Werdegang zwischen den schönsten Orten und Künsten der Alpenrepublik und den schrecklichen Zeiten des Zweiten Weltkriegs nach. Die unbeschwerte Lieblichkeit der Heimatfilme war ein Gegengift zu den Schrecken der unmittelbaren Vergangenheit in der auch Waltraut Haas heranwächst.
    Im Alter von 5 Jahren verlor sie ihren Vater und wuchs als Halbweise rund um das Restaurant ihrer Mutter im Schloss Schönbrunn auf. Später sollte Hans Moser so etwas wie ein Vaterersatz für sie werden. Das junge „Wiener Mädel“ gab ihr Debüt im Landestheater Linz und trat 1949 mit Peter Alexander in der Operette „Abschiedswalzer“ am Wiener Bürgertheater auf. Bei Proben für die Operette sprang der damals völlig unbekannter Reinhardt-Seminarist für den erkrankten Franz „Zwetschi“ Marischka ein: Der junge Peter Alexander rettete die Produktion.
    Zu diesem Zeitpunkt war Waltraud Haas aber bereits ein aufstrebender Stern. Den Österreicherinnen und Österreichern war sie schon längst mit der prägendsten Rollen ihrer jungen Karriere ein Begriff, mit dem „Mariandl“ aus dem Heimatfilm „Der Hofrat Geiger“. Jahre später sollte sie wieder neben Peter Alexander vor der Kamera stehen.
    Die Dreharbeiten für das „Das Weiße Rössl“ verliefen jedoch zuerst unterkühlt. Eines Tages besuchte Haas einen Dreh, bei dem Alexander im Wasser gefilmt wurde, und setzte sich inzwischen auf seinen Sessel. Das missfiel dem Kollegen, der sich vor Haas aufpflanzte. „Ich hab’ ihn angelächelt, dann hab’ ich ganz laut gesagt: Is was? Der ist so z’sammg’fahren. Seit dem Moment waren wir die besten Freunde und sind es geblieben bis zum letzten Film, den wir gemacht haben.“ Mit vielen Arbeitskolleginnen und Kollegen verband Haas eine lange Freundschaft.
    Als Mentoren und Wegbegleiter sollten Größen wie Paul Hörbiger, Curd Jürgens, Johannes Heesters, Franz Antel, Heinz Rühmann und allen voran Hans Moser der Mimin zur Seite stehen. Über 70 Filme und zahllose Theater- und Fernsehproduktionen folgten und machten sie zu einem der beliebtesten Stars ihrer Zeit. Bis in die Gegenwart ist ihr Charme und Beliebtheit ungebrochen. Das „Gasthaus Mariandl“ in der Wachau ist heute noch Zeuge davon wie wichtig ihre Rolle vor einem halben Jahrhundert für die Region gewesen ist. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 05.01.2022 ORF III

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