Ein neues ORFIII-Porträt über die Moderatorin, Schauspielerin und Autorin Chris Lohner anlässlich ihres 80. Geburtstags am 10. Juli. Sie war eines der ikonischen Gesichter des österreichischen Fernsehens – und eine der markantesten Stimmen der heimischen Medienlandschaft: Chris Lohner, seit 44 Jahren auch als „The Voice“ der „Österreichischen Bundesbahnen“ bekannt. „Ich bin ein Kind des Gemeindebaus“, erinnert sich die Achtzigerin mit dem roten Pagenkopf, der längst zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Chris Lohner, Jahrgang 1943, ist im bitterarmen Nachkriegs-Wien aufgewachsen, inmitten von Bombenbrachen, Kriegsruinen und brennesselübersäten Gstätten. „Der fünfte Bezirk war unser Revier“, erinnert sich Lohner, deren Vater, langjähriger Direktor der Volkshochschule Stöbergasse, ein leidenschaftlicher Volksbildner war. „Meine Leidenschaft für Bücher“ verdanke ich ihm, so Chris Lohner. Die spätere TV-Ansagerin der Nation hat die Jahre ihrer
Kindheit und Jugend im Eiselsberghof in Wien-Margareten verlebt, einem Gemeindebau, dessen Alltagskultur auch nach dem Krieg noch tief von den Traditionen des „Roten Wien“ geprägt war: „Mein Vater war seit seiner Jugend glu?hender Sozialdemokrat“, erinnert sich Chris Lohner. „Irgendwann ist er aus der Partei ausgetreten. Ausschlaggebend war sein Kampf gegen den Euthanasiearzt Heinrich Gross, den er vor Gericht bringen wollte und jahrelang vergeblich Leserbriefe an Zeitungen und Briefe an diverse Justizminister geschrieben hat“. Auch Chris Lohner – eine zeitlebens meinungsstarke Frau – hat sich nie ein Blatt vor den Mund genommen. Und sie tut es auch heute nicht. Ob es um Feminismus, den Kampf gegen Kinderarmut oder den Einsatz gegen Rassismus in Österreich geht: Chris Lohner war und ist – als eine im Wortsinne starke Stimme – zur Stelle. Die Dokumentation von Günter Kaindlstorfer blickt zurück auf die zentralen Stationen im so bunten und ereignisreichen Leben Chris Lohners. (Text: ORF)