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  • Der frühere legendäre ORF-Generalintendant Gerd Bacher ist am vergangenen Samstag nur wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag an den Folgen eines Schlaganfalls in Salzburg gestorben. ORF III ändert aus diesem traurigen Anlass sein Programm und zeigt die Dokumentation von Andreas Novak. Bacher stand zwischen 1967 und 1994 mit Unterbrechungen 20 Jahre lang an der Spitze des Österreichischen Rundfunks und war neben „Krone“-Gründer Hans Dichand einer der prägenden Medienmacher Österreichs in der Zweiten Republik. (Text: ORF)
  • Insgesamt zwanzig Jahre war Gerd Bacher Generalintendant des ORF. Kein anderer hat die „größte Medienorgel“ des Landes so geprägt wie er. Politische Auseinandersetzungen und Kraftproben hat Bacher nie gescheut, vor allem dann nicht wenn er die Unabhängigkeit journalistischer Arbeit bedroht sah. Ob als Chefredakteur der Zeitungen „Bildtelegraf“ und „Express“ oder als Generalintendant des ORF. Wann immer es im Bereich gedruckter oder elektronischer Medien zu einschneidenden Veränderungen kam, tauchte sein Name auf, das beginnt schon mit dem sogenannten „Wiener Zeitungskrieg“ 1958. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 25.03.2023 ORF III
  • Von 1941 bis 1945 versteckte Dorothea Neff ihre jüdische Freundin Lili Wolff, die von der Deportation bedroht war, in ihrer Wohnung und gefährdete damit ihre Theaterkarriere und ihr Leben. Lili Wolff reiste 1941 heimlich nach Wien zu Dorothea Neff, im irrtümlichen Glauben, dass in Wien die Judenverfolgungen nicht so schlimm wären wie in Deutschland. Als Wolff dann im Herbst 1941 deportiert werden soll, versteckte sie Dorothea Neff in ihrer Wohnung. Damit begann eine schwierige Zeit: Es gab immer zu wenig zu essen, Lilli lebte in der ständigen Gefahr, entdeckt zu werden, gleichzeitig war sie immer wieder krank.
    Aber selbst einen Krankenhausaufenthalt und die Luftangriffe auf Wien überstand sie unerkannt. Die Beziehung der beiden war während dieser Zeit zwar sehr intensiv, aber auch schwierig: Die Eine war frei, die Andere eingesperrt. Nach dem Krieg trennten sich ihre Wege und sie haben sich nie wieder gesehen. Der Krieg hat sie doch noch entzweit … Die Dokumentation zeigt Bilder und Interviews mit (Zeit-)Zeugen: Etwa mit der bekannten Wiener Schauspielerin Andrea Eckert, die eine Schülerin Neffs war. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 08.02.2020 ORF III
  • Die studierte Rechtswissenschaftlerin und Medizinerin Ella Lingens (1908–2002) versteckte während der Reichspogromnacht Juden und wurde dafür ins KZ Ausschwitz deportiert. Ella Lingens wird verhaftet, vier Monate im Gestapohauptquartier auf dem Wiener Morzinplatz interniert und danach ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Als Häftlingsärztin nutzt sie ihre privilegierte Stellung und versucht ihre Mithäftlinge vor der Vernichtung zu bewahren. Nur knapp entrinnt sie dem Tod, als sie an Flecktyphus erkrankt. Ellas Sohn, der Journalist Peter Michael Lingens, ist Hauptinterviewpartner der Dokumentation. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 18.11.2017 ORF III
  • „Kein Mensch hat je gedacht, dass ich aus der Hölle lebend rauskomme, ich auch nicht.“ Der Österreicher Franz Leitner riskierte sein Leben und rettete in seiner fünfjährigen Gefangenschaft im KZ Buchenwald Hunderten Kindern das Leben. Als Mitglied des illegalen kommunistischen Jugendverband kommt Leitner 1939 ins KZ. Als gewählter Blockältester des „Kinderblocks-Baracke 8“ setzt er sich dafür ein, die Lebensbedingungen seiner Leidensgenossen zu verbessern und rettet zahlreichen jüdischen Kindern das Leben. Leitner schaffte es, die SS-Soldaten davon zu überzeugen, die Kinder in leichtere Arbeitskommandos einzuteilen um sie damit vor willkürlichen Strafen der SS zu schützen. Er besticht Lagerpersonal, versteckt von Deportation bedrohte Menschen und organisiert Essensrationen. In den fünfeinhalb Jahren hat er das Leben Hunderter Kinder gerettet. Darunter auch das Leben des siebenjährigen Israel Meir Lau, späterer Oberrabbiner Israels. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 08.05.2022 ORF III
  • Am 16. Oktober 1978 wurde Johannes Paul II. als erster Nichtitaliener nach über 400 Jahren zum Papst gewählt – eine Revolution. Der neue Pontifex verfolgte zwei große Ziele: die Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft wiederherzustellen und den kommunistischen Atheismus zu bekämpfen. Dieser Ideologie versetzte er bald nach seiner Inthronisation den ersten Schlag: Auf seiner Lateinamerikareise verurteilte er die marxistisch inspirierte Befreiungstheologie, kanzelte die Priester dieser Bewegung ab und stärkte ihre konservativeren Kollegen.
    1979 holte er in seinem Heimatland Polen zum zweiten Schlag aus, als er dazu aufrief, keine Angst vor dem Sowjetregime zu haben. Die Botschaft verbreitete sich wie ein Lauffeuer und löste eine beispiellose Streikwelle aus. Moskau musste die Gründung der ersten freien Gewerkschaft Solidarno?? akzeptieren. Mit kaum verhohlener Unterstützung der USA stärkte der Papst den Widerstand gegen die polnische Diktatur bis zu deren Sturz. Doch während er in Europa die Verteidigung der Menschenrechte propagierte, stellte er sich in Lateinamerika auf die Seite antikommunistischer Diktaturen.
    1982 traf er in Buenos Aires den Diktator Galtieri und ließ die Hilfsorganisationen abblitzen, die um eine Audienz gebeten hatten. In Chile verschloss er fünf Jahre später die Augen vor der blutigen Repression der Gegner von General Pinochet. Auch bei der Lebensführung seiner Anhänger war Johannes Paul II. konservativ: Er verurteilte die Pille und Kondome und stieß mit einer Formulierung in seinem Buch „Erinnerung und Identität – Gespräche an der Schwelle zwischen den Jahrtausenden“, die einen Vergleich von Holocaust und Abtreibung nahelegte, unter anderem beim Zentralrat der Juden in Deutschland auf Kritik.
    Trotz medialer Triumphe erntete der Papst, der sich für eine Modernisierung der katholischen Kirche aussprach, tatsächlich aber die Dogmen einer anderen Zeit predigte, bei den Gläubigen Unverständnis. Von seiner Parkinson-Krankheit schwer gezeichnet, starb er 2005. Mit seiner Heiligsprechung wurden die dunklen Flecken seiner Amtszeit getilgt. (Text: ORF)
  • Als Ronald Reagan am 20. Januar 1981 als 40. Präsident der USA vereidigt wurde, steckte das Land in einer tiefen Rezession. Gleich nach seiner Ankunft im Weißen Haus war klar, dass es diesem Präsidenten an Wissen und Erfahrung mangelte. Doch die Amerikaner waren felsenfest überzeugt: Reagan würde dem Land wieder zu Stolz und Ehre verhelfen! Nachdem er das Herz der Amerikaner erobert hatte, leitete Reagan eine weitreichende Wirtschaftsreform ein, um dem Land wieder zum Aufschwung zu verhelfen. Es war eine radikale Abkehr von der Vergangenheit. Der Staat zog sich aus seiner sozialen Verantwortung zurück, die Ungleichheiten nahmen zu, die Staatsverschuldung war horrend.
    Reagan sah sich gezwungen, die größte Steuererhöhung in der Geschichte der USA vorzunehmen. Doch das schadete ihm nicht, ganz im Gegenteil: Reagan war ein Pragmatiker und schreckte vor offenen Widersprüchen nicht zurück. Geschickt surfte er auf der Welle des nun einsetzenden Wirtschaftswachstums, obwohl dies nicht sein Verdienst war, und holte sich mit klarer Mehrheit eine zweite Amtszeit. Getreu seinem Cowboy-Image hatte er nun freie Bahn, um sich seinen Erzfeind vorzuknöpfen: den Kommunismus! Verdutzt erfuhren die Amerikaner, dass Reagan einen „Krieg der Sterne“ plante.
    Die Militarisierung des Weltalls versetzte die UdSSR in Panik und trieb sie in ein ruinöses technologisches Wettrüsten. Er beendete 40 Jahre Kalten Krieg und polierte damit sein Image auf. Gorbatschow, an der Spitze einer ausgebluteten und zerfallenden Sowjetunion, war zu allen Zugeständnissen bereit. 1989 schied Reagan aus dem Amt – und war beliebter denn je, obwohl die Bilanz seiner Regierung eher durchwachsen war. (Text: ORF)
  • In dieser Episode der vierteiligen Dokureihe erzählen die Autoren, wie nach der Befreiung vom Faschismus nach und nach das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel ans Licht kam: die Shoah. Wie war Antisemitismus nach Auschwitz überhaupt noch möglich? Als Anfang 1945 die Lager nacheinander befreit wurden, kam das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel ans Licht, der millionenfache Mord an Jüdinnen und Juden. Diese Morde wurden als Holocaust bezeichnet, „ganz verbrannt“ meint dieses Wort im Griechischen. „Shoah“, der hebräische Begriff für den Völkermord an etwa 6,3 Millionen europäischen Juden, bedeutet „das große Unheil“.
    Aber gleich nach dem Krieg keimte der Antisemitismus wieder auf. Im Pogrom von Kielce im Südosten Polens wurden am 4. Juli 1946 40 Menschen jüdischen Glaubens, Überlebende der Shoah, ermordet. Auslöser des Pogroms war die angebliche Entführung eines neunjährigen Jungen, Henryk Blaszczyk. In der Folge des Pogroms kam es zu einer Emigrationswelle aus Polen nach Deutschland und Frankreich. Nach der Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948 wurden in den arabischen Ländern Juden, deren Vorfahren oft über tausend Jahre in diesen Ländern lebten, gezwungen, auszuwandern.
    Zurück blieb ein Antisemitismus ohne Juden, für den sich niemand mehr zu schämen schien. Der Vatikan setzte dem 2.000-jährigen Antijudaismus offiziell ein Ende. Antizionismus und Negationismus, also die Leugnung des Holocaust, wurden zu neuen Ausdrucksformen des Antisemitismus. Mit dem 21. Jahrhundert begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Antisemitismus.
    Noch nie zuvor wurde Judenfeindlichkeit so stark angeprangert, strafrechtlich verfolgt und verurteilt. Und doch ist die Feindschaft gegenüber Juden zurück: Antisemitismus ist heute sehr sichtbar, teils offen, teils verdeckt, sehr oft laut und in unterschiedlichen neuen Erscheinungsformen. Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Etudiants Juifs de France). Koautorin Judith Cohen Solal ist klinische Psychologin und Psychoanalytikerin. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 05.11.2022 ORF III
  • Diese Folge der vierteiligen Dokureihe thematisiert den Ursprung vieler antijüdischer Stereotype. Von der ersten „Judennase“ in der christlichen Malerei bis zur Vertreibung der Juden aus den großen Königreichen Europas, vom Stereotyp des „reichen Wucherers“ bis zum „Antijudaismus ohne Juden“: In fünf Jahrhunderten erreicht die schleichende Entmenschlichung der Juden auf drei Kontinenten eine neue Dimension. Auf welchem Bild tauchte zum ersten Mal in der Malerei des Mittelalters eine auffallende Nase auf, mit der Menschen jüdischen Glaubens hinfort dargestellt werden sollten? Wie überschritt diese Stigmatisierung die Grenzen der Ikonographie, um zum ersten diskriminierenden Erkennungsmerkmal der Geschichte zu werden? Woher kommt das Klischee vom „reichen, wuchertreibenden Juden“? Wie wurde der Hass auf Juden zum politischen Werkzeug für ihre Vertreibung aus einem Großteil Europas? In den von ihrer jüdischen Bevölkerung verlassenen Königreichen entwickelte sich ein neues, paradoxes Phänomen: ein Antijudaismus ohne Juden – obwohl schon lange keine Juden mehr in einer Region leben, blüht der Antijudaismus.
    Im Spanien der Inquisition kommt es zur Unterdrückung der Marranen, also jener Juden, die gewaltsam zur Konversion zum Christentum gezwungen worden waren.
    Im Osten Europas fanden Juden zunächst Zuflucht. Doch dann wurden antijüdische Bilder immer beliebter, und die Ritualmordlegenden erblühten in Polen. Die Episode kommt zum Abschluss mit der Französischen Revolution 1789, die für immer das Schicksal der Juden auf der Welt verändern wird. Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Etudiants Juifs de France). (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 05.11.2022 ORF III
  • Die erste Folge der vierteiligen Dokureihe beschäftigt sich mit den Beginnen des Antisemitismus: Wo nahm er seinen Anfang und wie hat er sich weiterentwickelt? Die Dokumentation untersucht die Wurzeln des Phänomens: von der ersten Welle antijüdischer Gewalt im antiken Alexandria über das goldene Zeitalter von al-Andalus und das Massaker von Granada bis hin zu den Kreuzzügen. Wo nahm der Antisemitismus seinen Anfang? Warum konnte er sich weiterverbreiten? Warum entstand die erste große Welle antijüdischer Gewalt ausgerechnet im antiken Alexandria, als die Römer die Macht übernahmen? Wie setzte sich der Antijudaismus in den christlichen und in den muslimischen Zivilisationen fest? Wie konnte Granada nach einem 300-jährigen Goldenen Zeitalter auf der Iberischen Halbinsel zum Schauplatz eines Massakers werden, dem ersten Pogrom auf europäischem Boden? Warum kam es während der Kreuzzüge zu organisierten Judenpogromen? Der Gang durch das erste Jahrtausend erzählt nicht nur von den Anfängen des Antisemitismus, sondern auch vom beginnenden Kampf gegen diese Anfeindungen, vom Schutz der Juden durch die Karolinger, von der Unterstützung durch die maurischen Könige in Spanien bis zum Aufruf des Abts Bernhard von Clairvaux (1090–1153), der blutigen Judenverfolgung während der Kreuzzüge ein Ende zu bereiten.
    Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Etudiants Juifs de France). (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 05.11.2022 ORF III
  • Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit? Die Folge „Vom ‚Finanzjudentum‘ bis zur Shoah“ aus der vierteiligen Dokureihe widmet sich dem heute allgegenwärtigen Begriff des Antisemitismus. Die Französische Revolution ließ die europäischen Juden auf ein Ende der Diskriminierung hoffen. Doch bald schon brachten politische Bewegungen und pseudowissenschaftliche Strömungen neue Formen des Judenhasses hervor – unter einem neuen Begriff: Antisemitismus. Im 19. Jahrhundert tauchten neue, politisch und rassistisch motivierte Formen des Hasses auf Menschen jüdischen Glaubens auf. Ein neuer Begriff wurde dafür geprägt: Antisemitismus.
    Vorgebliche Kritik am aufstrebenden Kapitalismus des industriellen Zeitalters, die auf falscher Personalisierung und der Leugnung komplexer ökonomischer Zusammenhänge beruhte, wurde zum Kern des modernen Antisemitismus. Das sogenannte Weltjudentum war geboren und wurde gerne auch in Karikaturen angesehener großer europäischer Tageszeitungen dargestellt. Die sogenannte Dreyfus-Affäre , als der aus dem Elsass stammende Offizier Alfred Dreyfus als Spion für das Deutsche Reich beschuldigt und zur Verbannung auf die Teufelsinsel verurteilt wurde, beförderte die Karikatur in ein neues Zeitalter und verlagerte den Kampf gegen den Antisemitismus in die Politik.
    Dieser Kampf nahm eine neue Dimension an, als mitten in Paris auf dem Boulevard Saint-Michel der ukrainische General Symon Petljura von dem jüdischen Anarchisten Schlomo Schwartzbard erschossen wurde. Während des Ukrainischen Unabhängigkeitskrieges war es zu Judenpogromen gekommen, der Attentäter machte Petljura dafür verantwortlich. Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Etudiants Juifs de France).). (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 05.11.2022 ORF III
  • (v.l.n.r.): Gerog von Schönerer, Viktor Adler, Karl Lueger.
    Das Dritte Lager bezeichnet in Österreich die politischen Bewegungen der deutschnationalen und nationalliberalen Wählerschaft. Die Wurzeln des Dritten Lagers reichen in die Zeit der k.u.k. Donaumonarchie zurück, wo alle Bewegungen, von deutschvölkischen bis hin zu deutschfreisinnigen, die Vereinigung aller deutschsprachigen Gebiete in einem Großdeutschen Reiche forderten. Das kaiserliche Österreich, in dem die Deutschen zwar die politische und kulturelle Führung innehatten, aber nicht die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellten, sahen die Deutschnationalen als Bedrohung des Deutschtums an.
    Grundlage des Dritten Lagers ist eine Richtung politischen Denkens, die davon ausgeht, dass Österreich nach dem Verlust der nicht-deutschsprachigen Gebiete nach dem Ersten Weltkrieg keine Existenzberechtigung als eigener Staat gegenüber dem Deutschen Reich hätte. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden bei der ersten Nationalratswahl 1945 rund 700.000 ehemalige österreichische NSDAP-Mitglieder und anders Belastete ausgeschlossen. Als diese zur nächsten Wahl 1949 wieder zugelassen wurden, wurde der Verband der Unabhängigen (VdU) gegründet, der bei der Wahl sehr erfolgreich war.
    Der Begriff „Drittes Lager“ wurde von da an für die Gruppe der deutschnationalen und nationalliberalen Wähler verwendet, analog zu den Lagern der konservativen ÖVP und der sozialistischen SPÖ. Nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 erfolgte dann die Gründung der Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) als Nachfolgeorganisation des VdU. Die Dokumentation von Gerhard Jelinek und Walter Seledec beschreibt die geschichtlichen Wurzeln des Dritten Lagers in Österreich. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 28.01.2017 ORF III
  • Als Begründerin des Modeimperiums und als französische Modedesignerin gehört sie zu den bedeutensten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Ab 1916 setzte sie sich für eine funktionelle Damenmode mit wadenlangem Rock, gegürtetem Oberteil und Kurzhaarschnitt ein. Im Jahre 1923 brachte sie das Erfolgprodukt „Chanel N°5“ auf den Markt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 10.03.2019 ORF III
  • Die Gestapo, die Geheime Staatspolizei, war ein ganz wesentliches Instrument des nationalsozialistischen Terrors. Schon kurz nach der Gründung 1933 wurde sie zu einer schlagkräftigen Truppe, die Menschen überwachte und verfolgte, die der NS-Staat zu „Staats- und Volksfeinden“ erklärt hatte. Die zentralen Akteure waren Hermann Göring, der Gründer, Heinrich Himmler, der Leiter der gesamten NS-Polizei und Reinhard Heydrich, der die Gestapo bis zu seinem Tod gestaltete. Heydrich und sein Getreuer Heinrich Müller standen an der Spitze der verzweigten Institution, die zehntausende von Agenten umfasste.
    Doch wie konnte Hitlers kleine Miliz in nur wenigen Jahren zu einem so unerbittlichen und effizienten Staatsapparat werden? Warum war gerade die Gestapo mit der Endlösung und den Vernichtungslagern betraut und wurde so zum ultimativen Vernichtungsinstrument? Die Dokumentation erzählt die Geschichte von Hitlers Terror-Truppe, deren grausames Know-how ganz Europa in Angst und Schrecken versetzte und mehrere andere Diktaturen zu bedrohlichen Nachahmungen inspirierte. (Text: ORF)
  • Am 10. November 1920 trat für die zwei Jahre zuvor gegründete Republik eine neue Verfassung in Kraft. Mit dieser Verfassung erhielt auch die ehemalige kaiserliche Reichs- und Residenzstadt Wien seinen Status als eigenständiges Bundesland, von da an von Niederösterreich getrennt. Doch trotz dieser Abtrennung sind Niederösterreich und Wien mehr miteinander verbunden als andere Bundesländer. In der Zeit des Nationalsozialismus sollte Wien zur flächenmäßig größten Stadt des Deutschen Reichs werden. So wurden im Oktober 1938 insgesamt 97 niederösterreichische Gemeinden Wien angegliedert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Gemeinden wieder rückgegliedert.
    Noch einige weitere Jahrzehnte sollten vergehen, bis Niederösterreich eine eigene Hauptstadt erhielt. „Ein Land ohne Hauptstadt ist wie ein Gulasch ohne Saft“ war der Slogan des ehemaligen Landeshauptmanns Siegfried Ludwig anlässlich der Volksbefragung 1986, bei der sich die Bevölkerung für St. Pölten entschied. Die neue ORFIII-Dokumentation von Wolfgang Winkler begibt sich, ausgehend von der Trennung vor 100 Jahren, auf die Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden, nach Trennendem und Verbindenden und erzählt so manche Anekdote über die „Hassliebe“, die die beiden Bundesländer, ihre Bewohner und ihre politischen Vertreter verbindet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 03.10.2020 ORF III
  • Die ORF-III-Neuproduktion wirft einen Blick auf die Geschichte der isoliertesten Region Österreichs – dem Kleinwalsertal. Die Region und die Bewohner des Kleinen Walsertals sind historisch und geografisch in einer besonderen Situation. Aufgrund der außergewöhnlichen Lage ist das Kleinwalsertal über Vorarlberg nicht erreichbar, sondern nur über die Bayerische Nachbargemeinde Oberstdorf in Bayern. Die Bewohner waren im 13. Jahrhundert aus dem Schweizer Kanton Wallis in das abgelegene Tal gezogen und gaben ihm seinen Namen.
    Der Dialekt der rund 5000 Bewohner unterscheidet sich bis heute noch von Bewohnern der umliegenden Gemeinden. Diese Abgeschiedenheit des von Bergen umgeben Tals, prägt die als besonders innovativ und fleißig geltenden Bewohner des Kleinwalsertals bis heute. Die ungewöhnliche Lage des Tals führte auch zu Kuriositäten. Beispielsweise war bis zur Einführung des Euro die offizielle Währung im Kleinwalsertal die Deutsche Mark. Noch heute haben die Häuser im Tal zwei verschiedene Postleitzahlen. Eine Österreichische und eine Deutsche. (Text: ORF)
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 17.09.2022
  • Man geht davon aus, dass es vor und während des Zweiten Weltkriegs etwa 1200 Ghettos gab. Im Gegensatz zu den Konzentrationslagern gab es für die von den Nazis geschaffenen Ghettos weder ein einheitliches Modell noch eine zentrale Verwaltung. Es waren die lokalen Behörden, die entschieden, wie die jüdische Bevölkerung isoliert, ausgebeutet, terrorisiert und vernichtet werden sollte. In den ersten Jahren ihres Bestehens dienten sie den Verfolgern als Experimentierfeld für die langsame Vernichtung einer ganzen Bevölkerung, die unter schrecklichen Lebensbedingungen litt, die absichtlich geschaffen wurden, um die Zahl der Todesopfer unter den Bewohnern – die in Wirklichkeit Gefangene waren – zu erhöhen.
    Diese Orte, die integraler Bestandteil des Holocausts waren, dienten als Arbeitsreservoir für die deutsche Rüstungsindustrie oder für Bauarbeiten, bevor sie für einige zu Orten des von den Nazis verübten Massakers wurden. Dieser Dokumentarfilm verfolgt die Lebenswege von im Ghetto gefangenen Menschen. Außerdem zeigt er auf eindrückliche Weise die Strukturen, die von der jüdischen Gemeinde, trotz widrigster Umstände, in den Ghettos aufgebaut wurden. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mo. 27.01.2025 ORF III
  • Original-TV-Premiere So. 03.11.2019 ORF III
  • Im Frühjahr 2012 entdeckten italienische Taucher vor der Küste Sardiniens, in 60 Metern Tiefe das Wrack eines riesigen Flugzeugs. Der Fund ist eine Sensation, denn es handelt sich um die Überreste eines sogenannten „Giganten“, vor 75 Jahren das größte Flugzeug der Welt. Ursprünglich hatten die Deutschen den Lastensegler, der eine ganze Kompanie samt Ausrüstung und sogar Panzer transportieren konnte, für die Invasion Englands entwickelt. Zusammen mit einer zweiten Maschine war der „Gigant“ am 26. Juli 1943 vom italienischen Militär-Flugplatz Venafiorita Richtung Sardinien gestartet. Nur wenige Minuten später wurden die beiden Transportflugzeuge von acht stark bewaffneten britischen Langstreckenjägern angegriffen und abgeschossen. Die Produktion rekonstruiert den dramatischen Luftkampf und erzählt die Geschichte der Menschen an Bord. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 15.10.2016 ORF III
  • Für die eine sollte es ein monumentaler Triumph werden, für die andere ein überwältigendes Comeback – doch auch wenn es nicht der Genrebezeichnung entspricht: Das Sandalen-Opus „Cleopatra“ und die Screwball Comedy „Something’s Got to Give“ wurden für die beiden größten Diven ihrer Zeit zu Katastrophenfilmen, die für den Irrsinn Hollywoods stehen und die Produktionsfirma an den Rand das Bankrotts brachten. Elizabeth Taylor als Cleopatra schien eine sichere Bank zu sein, doch der Streifen verschliss drei Regisseure und überzog das Budget bei einer fast einjährigen Drehzeit um ein Vielfaches. Zudem begann Taylor ihre skandalträchtige Affäre mit dem walisischen Raubein Richard Burton.
    Marilyn Monroe hatte eine Scheidung und mit „Misfits“ einen Flop hinter sich. Mit dem Remake einer Komödie sollte sie wieder an glanzvollere Tage anschließen. Als erster Filmstar von Weltrang war sie zu einer Nacktszene bereit. Doch weil sie sich einerseits zu krank für die Dreharbeiten fühlte, andererseits stark genug, um John F. Kennedy „Happy Birthday, Mr. President“ zu hauchen, wurde sie gefeuert – und auf Betreiben von Filmpartner Dean Martin wieder geheuert. Wenig später starb die Monroe an einer Überdosis Barbiturate. Der Film wurde nie fertiggestellt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 06.08.2022 ORF III
  • Am westlichsten Ende des Waldviertels, unmittelbar an der tschechischen Grenze, liegt die Gemeinde Brand-Nagelberg. Hier befand sich einst ein Zentrum der heimischen Glasindustrie, es gab eine eigene Brauerei, einen Kindergarten, ein Kino, Arbeiterwohnungen und mehrere Gasthäuser. Größter Arbeitgeber war die Firma Stölzle. Diese Industrie ist hier längst Geschichte – und doch immer noch präsent. Nicht nur, weil einige ihrer Protagonisten die Glasbläserkunst bis heute hochhalten und bemerkenswerte Produkte herstellen, sondern auch, weil es kaum eine Familie gibt, in der nicht zumindest ein Mitglied eine Vergangenheit in der Glasmanufaktur hätte.
    Der seit 30 Jahren in der Region lebende Filmemacher Peter Gold hat diesen Menschen und ihrer Geschichte nachgespürt und mit ihnen zahlreiche Gespräche geführt. Daraus ist nun die Filmdokumentation „Das Glasdorf“ entstanden. Sie erzählt von Vergangenheit und Gegenwart der Glasbläserei, zeigt das schwierige und schweißtreibende Handwerk und ist als eine Hommage an jene Menschen gedacht, die dieser Region Kraft ihrer Arbeit über Jahrzehnte einen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt haben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 17.08.2024 ORF III
  • Sie galt als eine der schönsten Schauspielerinnen ihrer Zeit: Grace Kelly. Bis heute ist sie eine Ikone. Ihr Leben lang stand sie im Blitzlichtgewitter. Als erfolgreiche Schauspielerin gewann sie einen Oscar, nach ihrer Heirat mit Fürst Rainier von Monaco wurde sie zur Prinzessin. Grace Kelly war für ihr stilsicheres Auftreten bekannt und setzte weltweit modische Trends. Ihre Präsenz im Fürstentum verhalf Monaco zu neuem Ansehen und wirtschaftlichem Aufschwung. Auch die Bilder ihres tragischen Todes bei einem Autounfall 1982 gingen um die Welt. Aber bei all den Aufnahmen, die sie bis heute unsterblich machen bleibt sie doch ein Geheimnis. Wer war die kühle Schönheit, die Hollywood und später Europa im Sturm eroberte? Ihr Sohn Prinz Albert von Monaco gewährt erstmals tiefe Einblicke in das private Archiv der Familie Grimaldi, denn Gracia Patricia filmte bis zu ihrem Lebensende begeistert mit.
    Zum ersten Mal sieht man die Ausnahmeschauspielerin in ihrem Alltag als Familienmutter und Ehefrau, privat und weit entfernt von den Augen der Öffentlichkeit. Eine Sammlung an 8mm, 16mm und Super-8 Filmrollen gewährt dabei einen Blick auf eine Frau, die ganz anders ist als das Bild der gefassten, würdevollen Ehefrau von Fürst Rainier oder der perfekt lächelnden Filmschönheit. Losgelöst und frei spielt sie mit ihren Kindern in ihrem privaten Anwesen. Ein Blick zurück auf das ereignisreiche Leben einer Ikone und ihrem tragischen Schicksal. (Text: ORF)
  • Original-TV-Premiere Sa. 09.10.2021 ORF III
  • Die BBC interviewte in den 1960er Jahren 280 Augenzeugen des Ersten Weltkriegs. Soldaten und Zivilisten geben Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse. Das Filmmaterial wurde vom Imperial War Museum in seinen Archiven verstaut und nur Bruchteile davon wurden jemals öffentlich gezeigt. Diese einzigartigen Zeitdokumente des Krieges beleuchten die menschlichen Schicksale der Überlebenden. Sowohl die Schrecken der Artillerie, die Flucht vor den Bombenangriffen als auch die erlebten Grauen der jungen Soldaten aus denen der Krieg Mörder machte.
    Die Ängste und Befürchtungen der Frauen an der Heimatfront werden thematisiert, aber auch plötzlich eintretende Waffenruhe auf den Schlachtfeldern. Diese persönlichen Erzählungen die man so, 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, nie mehr hören wird, sind schlichtweg ergreifend. Die Interviews werden mit Archivaufnahmen und Fotografien begleitet. Die Augenzeugenberichte erzählen berührend von den beklemmenden Seiten des Krieges. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 10.11.2018 ORF III
  • Der Beginn des neuen Jahrzehnts war geprägt durch Veränderung und Aufbruchsstimmung: Der eiserne Vorhang fiel, Grenzen lösten sich auf und der Kosmos rief. Als erster Österreicher im All markierte Franz Viehböck mit dem Besuch der russischen Raumstation MIR den Beginn einer Ära voller grenzüberschreitender Errungenschaften. Während Viehböck die Sterne eroberte, zementierten Österreichs Wintersportlegenden ihren Ruf auf Erden. Petra Kronberger, die Skikönigin, zierte unverhofft das Cover des „Time Magazine“ und Hermann Maier, der „Herminator“, lieferte in Nagano eines der legendärsten Skisportfotos der Welt – ein Bild, das sich ins kollektive Gedächtnis einbrannte. Die 90er Jahre waren jedoch nicht nur eine Zeit des sportlichen Glanzes.
    Sie waren auch ein Jahrzehnt der politischen Meilensteine, der naturgewaltigen Ereignisse und der technologischen Schwellenmomente. Der EU-Beitritt, die totale Sonnenfinsternis und die bange Frage, ob die Welt den Sprung ins neue Millennium technisch unbeschadet überstehen würde, prägten diese ereignisreiche Zeit. Diese Folge der Dokumentationsreihe „Große Momente – Bilder die Österreich bewegten – Die 90er“ fängt all diese bedeutenden Momente in kraftvollen Bildern und tiefgreifenden Interviews mit Zeitzeugen ein. Eine packende Zeitreise, kuratiert von den Regisseuren Josef Pallwein-Prettner und Norman Vaughan, die ein spannendes Porträt eines Jahrzehnts zeichnet, das Österreich und die Welt unwiderruflich veränderte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 19.10.2024 ORF III

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