2016/2017, Folge 293–308

  • Folge 293
    Sankt Petersburg, die europäischste Stadt Russlands, zieht zahlreiche internationale Touristen an. Doch der Charme der Stadt kann nicht darüber hinweg täuschen, dass Russlands Wirtschaft am Boden liegt, dass Armut und Konflikte zunehmen. Inmitten dieser Krise sollen die russischen Bürger am 18. September ihr Parlament wählen. Die Nervosität der Machthaber steigt, Massenproteste wie 2011 sollen von vorne herein vermieden werden. Wie nehmen junge Russen die Lage in ihrer Heimat wahr? Was denken sie über den aktuellen Konflikt zwischen Russland und dem Westen? Werden sie wählen gehen und wenn ja, wen? Welche Rolle spielt diese Wahl für sie, für ihre persönliche Zukunft und die Zukunft Russlands in Europa? „Yourope“ besucht Sankt Petersburg, jenseits des Machtzentrums Moskau die größte Stadt des Landes.
    Dort trifft das Magazin unter anderen eine junge Anarchistin, die den Glauben an den Staat generell verloren hat und Obdachlosen hilft; ein junges Ehepaar, das um der Arbeit willen aus der Provinz nach „Piter“, wie die Einwohner ihre Stadt oft zärtlich nennen, gezogen ist; einen Graffitikünstler, der unwillentlich in die staatliche Propaganda-Maschine geraten ist. „Yourope“ wollte wissen, wie Russlands junge Wähler ticken und wie sie zu Europa stehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.09.2016arte
  • Folge 294
    „Wer bin ich?“ Diese Frage können die meisten Europäer in der Regel mit Abschluss der Pubertät beantworten. Für manche aber bleibt die Antwort eine lebenslange Suche. Sie wollen nämlich lieber jemand anderer sein. Oder etwas anderes. Zum Beispiel ein Tier – ein Drache oder ein Fuchs. Da das unmöglich ist, schlüpfen die sogenannten „Furries“ regelmäßig in Fellkostüme, um ihre wahre Identität auszuleben und ihrem „Seelentier“ nah zu sein. Andere, wie die Gemeinschaft der Steampunks sehnen sich nicht nach einem anderen Körper, sondern nach einer anderen Zeit, dem viktorianischen England des 19. Jahrhunderts. Allerdings mit den technischen Errungenschaften der Neuzeit. Steampunks leben in einer retrofuturistischen Parallelwelt – in der Zukunft von gestern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.09.2016arte
  • Folge 295
    Dem Internet und mittlerweile unzähligen Online-Dating-Portalen zum Dank, kann der nächste Flirt nur einen Wisch weit weg sein – die Auswahl an potentiellen Partnern scheint endlos. Die Suche nach Zweisamkeit mag für viele Großstädter zu einem Spiel geworden zu sein, für manche ist sie bitterernst. Denn für sie geht es nicht um unverbindliches Chatten oder Flirten, sie suchen nach einer Braut oder einem Bräutigam. Zum Beispiel die Singles, die sich bei „Muzmatch“ angemeldet haben, einer Dating-App aus London speziell für Muslime. Hier geht es nicht allein um Äußerlichkeiten, sondern auch darum in Fragen der Religiosität zu matchen. Aber die Suche nach Liebe findet auch offline statt. Beim größten Singletreffen Europas im westirischen Städtchen Lisdoonvarna versuchen 60.000 einsame Herzen mit Hilfe von Matchmakern ihr passendes Gegenstück zu finden … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.09.2016arte
  • Folge 296
    Der junge Syrer, der ein Selfie mit Kanzlerin Merkel gemacht hat. Der Vater, dem eine Kamerafrau auf der Flucht nach Serbien ein Bein stellte. Die zahlreichen Helfer, die entlang der Balkanroute Wasser an Flüchtlinge verteilt haben. So viele Geschichten, so viele Schicksale waren im September 2015 in den Medien, und immer wieder der Satz von Angela Merkel in Anbetracht der Flüchtlingskrise: „Wir schaffen das!“ „Yourope“ schaut ein Jahr später noch einmal hin und besucht die Medienhelden von damals. Anas Modamani zum Beispiel, der junge Mann auf dem Merkel-Selfie, lebt mittlerweile in Berlin. Doch vor wenigen Monaten wurde er Opfer rechter Hetze, als sein Foto mit den Attentätern von Brüssel in Verbindung gebracht wurde. Wie denkt er heute über Europa? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.09.2016arte
  • Folge 297
    Die Landwirtschaft in Europa hat derzeit keinen leichten Stand. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) wären nicht nur die europäischen Landwirte, sondern auch die Verbraucher die großen Verlierer, sollte es zu einem Abschluss des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP kommen. Der Preisdruck auf Agrarerzeugnisse würde steigen, das Höfe-Sterben würde beschleunigt, nur die großen industriellen Betriebe würden überleben. Aber genau das lehnen immer mehr Konsumenten ab. Stellt sich also die Frage, ob die industrielle Landwirtschaft tatsächlich die einzige Möglichkeit ist, uns Europäer zu ernähren.
    Das Wort der Stunde ist Permakultur. Diese alternative Form der Landwirtschaft verzichtet nicht nur auf chemischen Dünger und Pestizide, sie versucht Prozesse der Natur nachzubilden, um sie so nachhaltig zu gestalten. Klingt nach Spinnerei und Selbstversorgung? Im Gegenteil: In der Normandie macht ein Paar vor, wie man auf wenig Fläche mehr Ertrag als in der herkömmlichen Landwirtschaft erzielen kann. Auch die ernährungsbewussten Großstädter denken nachhaltig: Da in der Stadt aber wenig Anbauflächen zu finden sind, werden kurzerhand einfach Bunker und stillgelegte U-Bahn-Schächte für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. „Yourope“ über die Revolution auf Europas neuen Äckern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.10.2016arte
  • Folge 298
    „Let’s do it!“ lautet das Motto einer Kampagne, die in Estland geboren wurde und jetzt weltweit Menschen zum Aufräumen zusammen bringt. Zuletzt in der Ukraine, wo Müll-Aktivisten einen landesweiten Aufräumtag auf die Beine gestellt haben. „Yourope“ begleitet ihre Aktion in Kiew und besucht den Gründer von „Let’s do it!“, Rainer Nolvak, in Estland. Die Botschaft des Unternehmers ist schlagend einfach: „Kümmere dich selbst darum, wenn der Dreck zum Himmel stinkt!“ Der Kampf gegen den Müll beginnt bei jedem selbst! Genau davon ist auch die sogenannte „Zero Waste“-Bewegung überzeugt. Doch sie geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie bekämpft den Müll, indem sie ihn gar nicht erst entstehen lässt.
    Wie größtmögliche Müllvermeidung – gewissermaßen also „Precycling“ – von jedem erreicht werden kann, lässt sich „Yourope“ in Bochum zeigen. Aber auch Recycling bleibt nach wie vor ein großes Thema. Nur vierzig Prozent des Mülls in Europa werden wiederverwertet. Dabei handelt es sich um einen Rohstoff, mit dem man durchaus Geld verdienen kann: Vor sechs Jahren ist Karin Bertschi in die Schweizer Abfallwirtschaft eingestiegen. Heute ist die 26-Jährige eine erfolgreiche Businessfrau, die sich als „Müllprinzessin“ einen Namen gemacht hat. „Yourope“ stattet ihr einen Besuch ab. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.10.2016arte
  • Folge 299
    Eine neue Generation macht sich auf, die Welt zu erobern. Nach der Generation Y, deren Angehörige viel Zeit damit verbringen, über ihre Ziele, Wünsche und all das nachzudenken was sie lieber nicht wollen, machen sich nun die nach 1995 Geborenen einen Namen. Zwischen Schnuller und Smartphone liegen bei der Generation Z nur ganz wenige Jahre, und sie hat andere Ziele als ihre Vorgänger. Generation Z strebt nach Einfluss, gerne auch global. Laut einer weltweiten Studie über die Generation Z sehen es 84% der Befragten als ihre Pflicht an, die Welt zum Besseren zu verändern.
    Und wie schafft das die Generation Z? Na klar, mit der Gründung von Startups. In den USA gilt „Social Entrepreneurship“, also sozial denkendes Unternehmertum, bereits als Traumjob. Auch in Europa gibt es herausragende Vertreter dieser Generation, die – noch nicht einmal volljährig – soziale Unternehmen gründen, hochkomplexe Algorithmen programmieren oder der Gesellschaft in der sie leben, den Spiegel vorhalten. „Yourope“ trifft sie – Europas junge Masterminds. Und staunt … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.10.2016arte
  • Folge 300
    Seit der deutschen Wiedervereinigung ist Nikosia die letzte geteilte Hauptstadt der Welt. Mitten durch die Stadt verläuft die sogenannte Grüne Linie, die von der UN überwachte Pufferzone. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Schäden der Kämpfe zwischen den griechisch-zyprischen Putschisten und der türkischen Armee, die 1974 zur Teilung geführt haben, sind noch deutlich zu sehen. Bislang scheiterten alle Versuche der UN, eine Einigung herbeizuführen. Doch jetzt sind die Chancen besser denn je. Sowohl der zyprische Staatspräsident als auch sein Amtskollege auf der türkischen Seite der Insel arbeiten an der Wiedervereinigung. Gerade die jungen Zyprer wünschen sich, dass ihr Land wieder vereint wird. Denn nachdem Zypern 2013 knapp dem Staatsbankrott entgangen ist, leiden noch viele von ihnen an den Sparmaßnahmen und den geringen Löhnen. Eine Vereinigung könnte auch einen wirtschaftlichen Aufschwung bringen. „Yourope“ ist vor Ort unterwegs auf der Mittelmeerinsel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.10.2016arte
  • Folge 301
    Der Zustrom hunderttausender Migranten und Flüchtlinge aus islamischen Ländern – er sorgt für Diskussionen darüber, wie ein friedliches Miteinander von Christen, Atheisten, Juden und Muslimen im säkularen Europa aussehen kann. In Frankreich fordert ein junger Imam einen modernen Islam, der die Gebote aus dem sechsten Jahrhundert neu interpretiert. Im belgischen Molenbeek sind syrische Flüchtlinge entsetzt über die Radikalität mancher Einwohner. Vor dem Terror des IS geflohen, stoßen sie hier auf junge Muslime, welche die selbst ernannten Gotteskrieger verehren.
    In Schweden hat unterdessen eine private muslimische Schule für Jungs und Mädchen getrennten Sportunterricht eingeführt – und wird dafür von Teilen der Regierung scharf kritisiert. All das zeigt: „Den Islam“ gibt es nicht. Überall in Europa diskutieren auch junge Muslime kontrovers darüber, ob und wie sich ihre Religion entwickeln muss, damit sie hier voll integriert und gleichberechtigt leben können. Zum Beispiel im „British Muslim TV“. „Yourope“ schaut zu. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.10.2016arte
  • Folge 302
    Die modernen Arbeitsmodelle sind vielfältig: Zeitarbeiter, Clickworker, Coworker oder ganz normale Jobs, wo mancherorts auch nicht nur einer reicht, um davon leben zu können. Der klassische Arbeitnehmer steht überall auf dem Prüfstand. Die Menge der digitalen Heim-Arbeiter wächst stetig. Vom heimischen Computer aus verdienen sie ihr Geld – an Mindestlohn wagt keiner zu denken, von sozialer Absicherung oder kollegialer Unterstützung ganz zu schweigen. Ist der historisch erarbeitete Vertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, mit beiderseitigen Pflichten und Rechten, ein Auslaufmodell? Die moderne Arbeitswelt ist heute offenbar eine Welt der Individualisierung und Vereinzelung.
    Gewerkschaften klagen über Mitgliederschwund und Betriebsräte scheinen ein Relikt aus vergangenen Tagen zu sein. Wie geht Europa damit um? Wie sieht die Arbeitswelt junger Menschen heute aus, und welche Chancen aber auch Risiken bieten die neuen Arbeitsmodelle? Wie viel Arbeit braucht es, um leben zu können? „Yourope“ sucht Antworten, entdeckt neue Berufsbilder, analysiert Chancen und Risiken der neuen Arbeitswelt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.11.2016arte
  • Folge 303
    Der Traum vom eigenen Kind – für manche Europäer wird er zu einem ernsten Problem. Wie erfüllen sich Paare, die keine Kinder bekommen können, ihren sehnlichsten Wunsch? Wie machen das 35-jährige Single-Frauen oder -Männer? Wie homosexuelle Paare? Adoption, Samenbank, Eizellspende, Leihmutterschaft im außereuropäischen Ausland – es gibt heutzutage viele Möglichkeiten ein Baby zu bekommen. Was aber, wenn man nicht nur einen Spender sucht, sondern auch den richtigen Vater oder die richtige Mutter für das Kind sucht? Ein geeignetes Elternteil ist mitunter noch schwieriger zu finden als ein anonymer Samenspender. Darum ziehen immer mehr Singles ihre Kinder gemeinsam mit Freunden groß : Co-Parenting nennt sich dieses neue Modell.
    Und auch die Regierungen diverser Länder Europas wünschen sich viele Babys, logisch. Ohne Nachwuchsbürger gehen die Sozial- und Rentensysteme irgendwann in die Knie. Mit einem „Tag der Fruchtbarkeit“ wollte Italiens Gesundheitsministerin die Geburtenrate des Landes steigern. Diese Kampagne fand in der krisengebeutelten Bevölkerung allerdings wenig Anklang: Ein Shitstorm folgte. Doch es gibt auch erfolgreiche Regierungsinitiativen. In Dänemark berieselte der öffentlich-rechtliche Rundfunk Ende des vergangenen Jahres seine Zuschauer mit dem Satireprogramm „Knald for Denmark“ – „Bumst für Dänemark“. Und siehe da: Die Geburtenraten stiegen. Zum ersten Mal seit Jahren. Yourope ist unterwegs mit dem Klapperstorch. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.11.2016arte
  • Folge 304
    Roboter, die Artikel verfassen; Apps, die für jeden User maßgeschneiderte Nachrichten senden; eigene Redaktionen, die absichtlich Falschnachrichten millionenfach verbreiten; Virtual-Reality-Clips, die live und in Echtzeit den weltweiten Horror in die Köpfe des Betrachters drücken: Was wie eine Orwell’sche Prophezeiung aussieht, ist schon längst Praxis. Nachrichten werden nicht mehr nur von Menschen (Redakteuren) für Menschen (User) aufbereitet. Die Automatisierung und Digitalisierung hat die Welt der Information gründlich verändert. Was bedeutet das für den Journalismus, wie wird er in Zukunft wahr von falsch, relevant von unwichtig unterscheiden? „Yourope“ geht dieser Frage nach, besucht Fake-News-Redaktionen, ist mit Bots-Jägern auf der Suche nach intelligenten Robotern, die Nachrichten und Social-Media-Kommentare verfassen, begleitet eine Virtual-Reality-Reporterin.
    Und „Yourope“ spricht mit Journalisten, die sich weltweit zu einem investigativen Rechercheverbund vernetzt haben. Sie sehen in diesen Netzwerken die Chance, eine globalisierte Welt transparent und verständlich zu machen. Die Uraufgabe des Journalisten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.11.2016arte
  • Folge 305
    Morgen ist der 1. Advent. Eigentlich eine Zeit der Ruhe, der Stille und der inneren Einkehr. Nur ist der Advent schon lange keine stille Zeit mehr. Knapp 17 Millionen Einträge spuckt Google aus, wenn man die beiden Wörter „Stress“ und „Advent“ eintippt. Ratschläge aller Art finden sich da, wie sich das vorweihnachtliche Belastungstrauma effektiv vermeiden lässt. Vor allem Stadtbewohner sehnen sich nach mehr Ruhe, das fand eine Umfrage des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung heraus. Und das nicht nur in der Vorweihnachtszeit.
    Knapp die Hälfte der Befragten hat keine Lust mehr auf Lärm. Damit wächst auch der Markt für „Stille“-Angebote stetig an. Darunter Stille-Exerzitien, Schweigeklöster und schweigsame Wanderungen. Manche Städte, wie die Bankenmetropole Frankfurt, haben bereits einen „Tag der Stille“ eingeführt. Kurzum: Der erschöpfte Gegenwartsmensch lechzt nach Ruhe. Auch im Büro heißt es neuerdings: Bitte Ruhe bewahren! In der Schweiz lernen Kollegen, wie sie achtsam und bedächtig miteinander umgehen können. In den Niederlanden können Lärmgestresste gar mit Kühen kuscheln.
    Tiere streicheln Menschen eine Tiertherapie zum Glätten des zerknitterten Nervenkostüms. Leiser geht es mittlerweile sogar in den sozialen Netzwerken zu, vor allem bei Youtube. Dort machen seit neuestem ASMR-Videos Furore. „Autonomous Sensory Meridian Response“ eine akustische Massage für das geplagte Hirn. Selbsternannte Geräuschtherapeuten bürsten sich minutenlang die Haare, tippen mit den Fingernägeln auf einer Tischplatte herum oder reden beruhigend auf ihre Zuhörer ein. Brauchen wir eine akustische Auszeit? „Yourope“ über neue Wege aus dem ewigen Lärm. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.11.2016arte
  • Folge 306
    Die Sowjetunion einst Vorbild und Bruder für die einen, Feind und Besatzer für die anderen. 25 Jahre ist es her, dass dieses riesige Land auseinandergebrochen ist. „Yourope“ begibt sich auf Spurensuche wo kann man die Sowjetunion noch spüren, was von ihr ist noch lebendig und wie gehen junge Menschen mit diesem Erbe um? In Moskau trifft das Kamerateam einen russischen Modemacher. Er war noch ein Kind, als die Sowjetunion auseinanderbrach, und trotzdem prägen ihn diese Erfahrungen. Heute arbeitet er in seiner Mode ganz bewusst mit sowjetischen Symbolen und deren Formensprache und hat damit vor allem im Westen Erfolg.
    Spuren des Alten finden sich auch im hohen Norden Norwegens. Auf Spitzbergen, wo einst sowjetische Bergarbeiter Kohle förderten, werden heute Reisegruppen zur entlegenen russischen Enklave geführt. Während hier die russischen Hinterlassenschaften zum boomenden Geschäft werden, wehrt man sich in Polen gegen die noch sichtbaren sowjetischen Spuren. In Polen ist darum ein erbitterter Streit entbrannt. Die neue Regierungspartei PiS will sowjetische Denkmäler radikal entfernen lassen.
    Doch gerade junge Polen sehen die Bauwerke als Teil der polnischen Geschichte in Warschau sind russische Denkmäler inzwischen Teil der Popkultur. Und auch in Russland selbst besinnt man sich gerne auf Gestriges. Erst vor einem Jahr hat Präsident Putin persönlich die „Russische Schülerbewegung“ ins Leben gerufen, mit deutlicher Anlehnung an die einstige kommunistische Pionierorganisation. Die militärisch-patriotische Erziehung der Schüler steht dabei ganz oben auf der Agenda. „Yourope“ geht auf Erkundungstour und fragt: Was ist geblieben vom einst so mächtigen Reich? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.12.2016arte
  • Europa steht in der Kritik wie selten zuvor. Zu wenige Reformen, zu langsam, zu uneinig. Warum? Weil es in vielen Ländern an moderner Bürokratie, Beweglichkeit, guten Ideen und inzwischen leider auch am Glauben an das Gemeinschaftsprojekt mangelt. Die Folgen werden immer offensichtlicher. Dabei gibt es überall auf dem Kontinent kreative Köpfe, die Lösungen für einige der akuten Aufgaben parat haben: Eine spanische Gemeinde setzt Maßstäbe im E-Gouvernment. Die gesamte Behördenkommunikation wird per Twitter abgewickelt, selbst die Kehrmaschine des Ortes kann von den Bürgern jederzeit angetwittert werden, wenn sie eine verdreckte Straße entdecken.
    Der Bürgermeister ist sowieso ständig per Twittter erreichbar. Ein weiteres massives Problem: Die Integration von Millionen Flüchtlingen und Migranten. Erste und zugleich größte Hürde: Die Sprachbarriere. Ein ehemaliger britischer Unternehmensberater will Flüchtlingen in gerade einmal sechs Wochen die Sprache des Landes beibringen, in dem sie angekommen sind. Dafür hat er ein revolutionäres Konzept entwickelt und bereits erfolgreich umgesetzt. Eine finnische Aktivistentruppe hat dagegen ein neues Rezept im Kampf gegen jene entwickelt, die beim Thema Zuwanderung auf deutlich weniger konstruktive Maßnahmen setzen – Lachen über Nazis. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.12.2016arte
  • Folge 308
    Am 10. Januar 2010 ging „Yourope“ zum ersten Mal auf Sendung. Seitdem waren die „Yourope“-Reporter kreuz und quer in Europa unterwegs. Das „Yourope“-Team hat Bitcoin-Manager, Roofer und Molekularköche besucht, hat sich mit Liebe und Sex, aber auch mit Krisen und Kriegen beschäftigt. Moderator Andreas Korn war unter anderem beim Humortraining in Berlin, im Hamam in Baku und beim Wakeboarding in Kroatien. Gegen Jahresende verabschiedet sich „Yourope“ nun leider mit dem letzten Beitrag nach fast sieben Jahren und insgesamt 310 Sendungen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.12.2016arte

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