Die Sowjetunion einst Vorbild und Bruder für die einen, Feind und Besatzer für die anderen. 25 Jahre ist es her, dass dieses riesige Land auseinandergebrochen ist. „Yourope“ begibt sich auf Spurensuche wo kann man die Sowjetunion noch spüren, was von ihr ist noch lebendig und wie gehen junge Menschen mit diesem Erbe um? In Moskau trifft das Kamerateam einen russischen Modemacher. Er war noch ein Kind, als die Sowjetunion auseinanderbrach, und trotzdem prägen ihn diese Erfahrungen. Heute arbeitet er in seiner Mode ganz bewusst mit sowjetischen Symbolen und deren Formensprache und hat damit vor allem im Westen Erfolg. Spuren des Alten finden sich auch im hohen Norden Norwegens. Auf Spitzbergen, wo einst sowjetische Bergarbeiter Kohle förderten, werden heute Reisegruppen zur entlegenen russischen Enklave geführt. Während hier die russischen
Hinterlassenschaften zum boomenden Geschäft werden, wehrt man sich in Polen gegen die noch sichtbaren sowjetischen Spuren. In Polen ist darum ein erbitterter Streit entbrannt. Die neue Regierungspartei PiS will sowjetische Denkmäler radikal entfernen lassen. Doch gerade junge Polen sehen die Bauwerke als Teil der polnischen Geschichte in Warschau sind russische Denkmäler inzwischen Teil der Popkultur. Und auch in Russland selbst besinnt man sich gerne auf Gestriges. Erst vor einem Jahr hat Präsident Putin persönlich die „Russische Schülerbewegung“ ins Leben gerufen, mit deutlicher Anlehnung an die einstige kommunistische Pionierorganisation. Die militärisch-patriotische Erziehung der Schüler steht dabei ganz oben auf der Agenda. „Yourope“ geht auf Erkundungstour und fragt: Was ist geblieben vom einst so mächtigen Reich? (Text: arte)