Sie gilt als sein Hauptwerk und zählt zu den wertvollsten Büchern der Welt: die Gutenberg-Bibel. Etwa 180 solcher Bibeln wurden zwischen 1452 und 1454 von Johannes Gutenberg und seinen Mitarbeitern in Mainz gefertigt. Erhalten sind noch 49 Exemplare. Allerdings wurde auch schon davor gedruckt, doch erst Gutenberg hat den Prozess durch die beweglichen Lettern perfektioniert. Zuvor war die Herstellung von Büchern in Europa ein sehr mühseliges Geschäft, das sich nur Eliten leisten konnten. Gutenbergs Erfindung war also maßgeblich an der Demokratisierung von Wissen beteiligt. Eine ähnliche Revolution gab es erst wieder mit Aufkommen des Internets. Bis heute existiert der Buchdruck, nach altem Vorbild werden sogar noch Raritäten produziert. Allerdings sind nur noch wenige
Drucker und Schriftsetzer dazu in der Lage; Fotosatz und Offset haben die alten Techniken abgelöst. Dennoch ist es Heike Schnotale gelungen, nach dem Studium der Grafik und Fotografie noch eine Ausbildung zur Schriftsetzerin anzufangen. So bewahrt sie – zumindest vorläufig – ein Handwerk vor dem Aussterben. Seit mehr als 20 Jahren erforscht Olivier Deloignon in Straßburg die Anfänge des Buchdrucks und möchte das von Gutenberg konzipierte Verfahren in allen Details nachvollziehen. Die „Xenius“-Moderatoren untersuchen mit ihm einige Seiten der Gutenberg-Bibel in der Mediathek André-Malraux in Straßburg. Anschließend gießen sie ihre eigenen Lettern, setzen einen Text und drucken ihn – fast so wie Johannes Gutenberg – auf einer Druckpresse. (Text: arte)