Folge 6

  • 6. 20. Jahrhundert: Europa erfindet sich neu

    Folge 6 (45 Min.)
    Acht Millionen Tote, über 16 Millionen Verwundete, traumatisierte Frauen und Kinder an der Heimatfront. 1918, am Ende des Ersten Weltkrieges steht Europa unter Schock – und hat keine Zeit, sich davon zu erholen. Nur 20 Jahre später beginnt Deutschland auch den Zweiten Weltkrieg.
    Die jüdische Publizistin und Gelehrte Hannah Arendt, geboren 1906 in Hannover, ist eine der Ersten, die frühzeitig bemerkt, dass das nationalsozialistische Regime in den Krieg führen wird und dass es aktiv bekämpft werden muss. Sie steht damit im Gegensatz zu vielen gebildeten Deutschen, die sich mit dem Nationalsozialismus arrangieren wollen. In ihren Schriften kreist Arendt um ein Konzept von „Pluralität“ im politischen Raum. Demnach besteht in der Politik zwischen Menschen eine potenzielle Freiheit und Gleichheit, die verlangt, regelmäßig die Perspektive des anderen einzunehmen. Diese Idee wird erst nach dem Zweiten Weltkrieg als wertvoll erkannt und aufgegriffen, um die erneute Annäherung der europäischen Nationen zu befördern.
    Aber nicht nur zwischen, auch innerhalb der Nationen wird gekämpft. So tobt von 1936–39 der Spanische Bürgerkrieg. Einer seiner Protagonisten ist Dolores Ibárruri Gómez, geboren 1895 und genannt „La Pasionaria“. Die kämpferische Frau aus einfachen Verhältnissen wird eine der wichtigsten Sprecherinnen der Kommunistischen Partei Spaniens (PCE). Sie ist eine begnadete, mitreißende Rednerin. Ibárruri gilt als überzeugte Stalinistin, gleichzeitig setzt sie sich leidenschaftlich für die Verbesserung der Frauenrechte ein. Sie wird von den spanischen Behörden verfolgt und mehrmals verhaftet. Von ihr stammt der vielzitierte Satz: „Lieber stehend sterben, als auf Knien leben“.
    Durch die Weltkriege haben die Mächte Europas ihre Weltgeltung verspielt. Die USA treten an ihre Stelle. Durch ihre Hilfe ermöglichen sie Europa den Wiederaufstieg, in politischer
    wie wirtschaftlicher Hinsicht. Jean Monnet, geboren 1888 in Cognac, gilt als einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaft und wird als „Vater Europas“ bezeichnet. Vor seiner politischen Karriere in Frankreich vollzog er eine beeindruckende internationale Wirtschaftskarriere. Er treibt den Zusammenschluss der westeuropäischen Schwerindustrie voran und avanciert zu einem der einflussreichsten Wirtschaftslenker Europas.
    In den 90er Jahren überwinden weitgehend friedliche Revolutionen die Diktaturen des Kommunismus hinter dem Eisernen Vorhang. So steht in der Tschechoslowakei die „Samtene Revolution“ für den politischen Systemwechsel vom autoritären Sozialismus zu einem demokratischen System. Maßgeblich daran beteiligt ist Václav Havel, geboren 1936 in Prag. 1989 wird er Präsident der Tschechoslowakei. Unter anderem durch sein Wirken vollzieht sich der weitgehend gewaltfreie Wechsel innerhalb weniger Wochen. 1998 wird Havel der Westfälische Friedenspreis und 2004 die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“) verliehen, die höchste zivile Auszeichnung in den USA.
    Europa besteht nun aus vielen neuen Nationen auf der Basis demokratischerer Verfassungen. Es hat sich auf typisch europäische Errungenschaften besonnen, die im Verlauf gemeinsamer Geschichte entstanden sind. Am Ende des 20. Jahrhunderts scheint der alte Kontinent wie Phoenix aus der Asche wieder auferstanden zu sein.
    Die sechste und letzte Folge der Reihe resümiert, was bis zum 20. Jahrhundert aus den europäischen Errungenschaften der vorangegangenen Epochen geworden ist. Wie steht es um den Individualismus? Haben Mündigkeit und freier Geist ihre Bedeutung zurückerlangen können? Was wird aus dem Kapitalismus, dessen Gegenbewegung, der Kommunismus, aus Europa verschwunden ist? Was ist aus den Ideen von Frieden und Freiheit geworden? Und was hat sich aus der Idee von Nation und Volkssouveränität entwickelt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.11.2008arte

Staffel auf DVD & Blu-ray

Sendetermine

Do 20.04.2017
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