2020/2021, Folge 17–32

  • Folge 17 (35 Min.)
    Zu Besuch bei Andy Warhol im Museum Ludwig in Köln: Es wird ein Fest für Kunstverrückte!
    Marilyn Monroe, Campbell-Suppendosen und Coca-Cola-Flaschen als Pop-Art: Mit seinen knallbunten Bildserien ist Andy Warhol stilprägend bis heute. Wer war dieser Exzentriker und Avantgardist, der sich in seiner New Yorker „Factory“ mit prominenten Freunden und Musen, mit Drogenfreaks und Drag Queens umgab? Antworten gibt das Museum Ludwig, das den queeren Universalkünstler mit der großen Retrospektive „Andy Warhol Now“ feiert. Mehr als 100 Werke, Leihgaben aus aller Welt und Stücke aus der Sammlung des Hauses, stehen bereit. Doch noch ist das Museum wegen des Lockdowns geschlossen. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni lädt ein zu einem exklusiven Rundgang mit Museumsleiter Yilmaz Dziewior, der verspricht, die Ausstellungsdauer bis zum Sommer zu verlängern.
    Kunst im Impfzentrum: der Bildhauer Gereon Krebber in Bottrop:
    Es ist eine geniale Idee: Wenn die Menschen nicht zur Kunst kommen können, kommt die Kunst zu ihnen. Auch der Bildhauer Gereon Krebber, Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, musste eine Ausstellung verschieben. Jetzt zeigt er seine Werke genau dort, wo die Pandemie allgegenwärtig ist: im Impfzentrum seiner Heimatstadt Bottrop. Zu sehen sind monumentale Skulpturen, die in den letzten 20 Jahren entstanden sind. Im Corona-Kontext bekommen sie eine neue Bedeutung. Öffentlich zugänglich ist die Ausstellung nicht. Wer einen Impftermin hat, kann sie sehen.
    Siri, Alexa und Co: Christoph Drösser über sprechende Dinge:
    Wir fragen Siri, wie das Wetter wird, lassen uns vom Navi den Weg erklären und bitten Alexa, uns mit der Lieblingsmusik zu wecken. Sprachassistenten sind längst nicht mehr nur was für Technikfans und Computerfreaks. Im Gegenteil: Sie haben unseren Alltag erobert. Wie aber kommen Mensch und Maschine zusammen? Wie eigentlich „lernt“ so ein Gerät, mit uns zu kommunizieren? Und was bedeutet es, wenn uns ein „Social Bot“ manipulieren kann? Darüber hat der Wissenschaftsjournalist Christoph Drösser ein Buch geschrieben. Darin fragt er nach den Chancen und Gefahren digitaler Sprachsysteme, beleuchtet die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und nimmt uns mit in die überraschende Welt der sprechenden Dinge.
    „Saal 101“: Dokumentarhörspiel über den NSU-Prozess:
    Es war einer der bedeutendsten und aufwändigsten Strafprozesse in der Geschichte der Bundesrepublik: Fünf Jahre dauerte das Verfahren gegen den rechtsextremistischen NSU. Der Prozess vor dem Oberlandesgericht München ließ in die Abgründe der deutschen Gesellschaft blicken. Lückenlose Aufklärung aber brachte er nicht. Das zwölfstündige Dokumentarhörspiel „Saal 101“ – benannt nach dem Gerichtssaal, in dem die Verhandlung stattfand – zeichnet das Verfahren in 24 Teilen nach. Grundlage sind die Protokolle der ARD-Gerichtsreporter*innen, die an allen 438 Prozesstagen mitgeschrieben haben – ein einzigartiges Stück Zeitgeschichte. Die Koproduktion von ARD und Deutschlandfunk ist am 19. und 20. Februar jeweils von 20:05 Uhr bis 02.00 auf WDR 5 und den anderen Informations- und Kulturwellen zu hören. Danach steht sie zum Download in der Mediathek zur Verfügung.
    D’r Zoch kütt! Rosenmontagszug im Puppenformat:
    Das Karnevalswochenende ohne Karneval – wie soll das gehen? Keine Sitzungen, kein Straßengetümmel, kein Rosenmontagszug? Ganz so schlimm kommt es nicht, denn in Köln findet der Rosenmontagszug statt! Zwar im Miniaturformat, aber trotzdem provokant und politisch wie eh und je. Die Idee dazu hatten die Jecken des Festkomitees Kölner Karneval um Zugleiter Holger Kirsch. Nach dem Session-Motto „Nur zesamme sin mer Fastelovend“ haben sie sich mit dem Hänneschen-Theater zusammengetan und einen Puppenspielzug kreiert. Alles sieht aus wie in echt, von den Funkemariechen über Musikkapellen und Pferde bis zum großen Finale mit dem Dreigestirn. Die Persiflagewagen sind genau nach den ursprünglichen Plänen gebaut. Statt durch die Straßen zieht der Zug durch die Wagenbauhalle des Festkomitees und ist am Rosenmontag ab 14 Uhr im WDR Fernsehen zu sehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.02.2021WDR
  • Folge 18 (30 Min.)
    Zu Gast in der Alten Synagoge in Essen: Die Alte Synagoge in Essen ist ein Haus mit wechselvoller Geschichte. 1913 erbaut, ist sie heute ein Museum für jüdische Kultur und eine Begegnungsstätte: der perfekte Ort, um mehr über das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ zu erfahren. Das Jubiläum geht zurück auf ein Dekret von Kaiser Konstantin aus dem Jahr 321, das erstmals die Existenz einer jüdischen Gemeinde auf deutschem Boden belegt. Das Festjahr, das am 21. Februar offiziell eröffnet wird, soll die Erinnerung an eine Geschichte voller Brüche und Zäsuren wachhalten, aber auch jüdisches Leben heute sichtbar machen.
    Im März startet in der Alten Synagoge eine Wanderausstellung. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni trifft den jungen Künstler und Aktivisten Anton Tsirin und spricht mit der Schriftstellerin und Schauspielerin Adriana Altaras darüber, was es heißt, jüdisch zu sein. Jüdisches Leben in Köln: die Archäologische Zone: Zeugnisse der gemeinsamen Geschichte gibt es an vielen Orten in Deutschland. In der Kölner Altstadt entsteht gerade das LVR Jüdische Museum im Archäologischen Quartier Köln, kurz MiQua genannt.
    Gebaut wird es genau dort, wo sich seit dem Mittelalter das jüdische Gemeindeleben abspielte. Wenn das Museum fertig ist, wird das alte jüdische Viertel wieder erlebbar und begehbar sein: mit Synagoge, Wohnhäusern und dem rituellen Bad Mikwe. Das Museum ermöglicht einen Blick in den Alltag der jüdischen Gemeinde des Mittelalters, setzt sich darüber hinaus aber auch mit der Geschichte nach 1424 auseinander, als die Juden für rund 400 Jahre aus Köln verbannt wurden.
    Westart schaut sich vor Ort auf der Baustelle des MiQua um. Stilles Land: Ingmar Björn Noltings Fotografien aus einem Jahr mit Corona: Deutschland im März 2020: Der junge Fotograf Ingmar Björn Nolting hat gerade sein Studium an der FH Dortmund abgeschlossen, als der erste Lockdown das Land stilllegt. „Alles hat sich unwirklich angefühlt“, sagt er. Er macht sich mit seiner Kamera auf den Weg und reist 9000 Kilometer quer durch Deutschland, um das Leben in der Coronakrise zu dokumentieren. Die poetischen Bilder zeigen Einsamkeit, Erstaunen, Verzweiflung, Distanz, aber auch immer wieder den Versuch, Nähe herzustellen.
    Das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) hat seinen fotografischen Essay gekauft und plant eine Ausstellung. Rassismus, Identitätssuche und die Macht der Lüge: Mithu Sanyals Romandebüt „Identitti“: Was heißt das: Rasse, Religion, Geschlecht? Und wie bestimmen sie unsere Identität? Darüber hat die Düsseldorfer Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal in ihrem Romanerstling voller Witz und Ironie geschrieben.
    Im Mittelpunkt steht Frau Professor Saraswati, Star der Postcolonial Studies an der Universität Düsseldorf und umschwärmte Wortführerin in den Debatten über Identität – bis sich herausstellt, dass sie, die „Person of Colour“, in Wirklichkeit weiß ist. Die Community ist empört über den in ihren Augen besonders krassen Fall kultureller Aneignung. Was aber wäre, wenn die eigene Herkunft genauso fluide wäre wie das Geschlecht? Seelenblicke: Atelierbesuch bei Annette Meincke-Nagy: Köpfe, Büsten, ganze Personen: Lebensecht und doch wie aus einer anderen Welt schauen einen die Figuren der Künstlerin Annette Meincke-Nagy an.
    Sie wirken seltsam verträumt, introvertiert, als gäben sie den Blick frei auf ihre Seele. „Mein kleines Völkchen“ nennt Annette Meincke-Nagy ihre Skulpturen, die sie aus Draht, Papier, Sand und Leim schafft. Sie verkörpern menschliche Schönheit und Würde, zeitlos und doch höchst gegenwärtig.1965 in Bonn geboren, lebt und arbeitet Annette Meincke-Nagy in Hamburg. Westart hat sie in ihrem Atelier besucht. Im Kerber-Verlag ist jetzt der Band „Touchable“ mit Fotos ihrer Werke erschienen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.02.2021WDR
  • Folge 19 (30 Min.)
    Zu Gast im frisch sanierten Düsseldorfer Schauspielhaus
    Fein herausgeputzt und zum Warten auf die Zuschauer verurteilt: Fast drei Jahre hat die Sanierung gedauert. Jetzt strahlt das Düsseldorfer Schauspielhaus in frischem Glanz, und auch der Gustaf-Gründgens-Platz ist neugestaltet. Doch als es wieder richtig losgehen sollte, kam der Lockdown. Von Stillstand kann trotzdem keine Rede sein. Es wird gearbeitet, geprobt und gestreamt. Nicht nur das Ensemble fiebert dem Neustart entgegen. Westart-Moderator Thilo Jahn schaut hinter die Kulissen, spricht mit dem Intendanten Wilfried Schulz und trifft Schauspielstar André Kaczmarczyk. Sobald die Kultur wieder aufmachen darf, steht er in „Kleiner Mann – was nun?“ auf der Bühne.
    Der Reiz der Bausünde: fotografische Entdeckungsreise zu „eigenwilligen Eigenheimen“
    Turit Fröbe liebt das Skurrile und Schräge. Seit 20 Jahren fotografiert sie ungewöhnliche Bauideen: Doppelhäuser mit zwei Gesichtern, Vorstadtgärten als Tempelanlagen, expressive Zaun- und Garagenkreationen. Für die einen sind sie Ausdruck ihrer Individualität, für die anderen schlicht Bausünden. „Dabei baut doch niemand absichtlich etwas Schreckliches“, sagt die Architekturhistorikerin. Meist gehe es darum, sich vom kollektiven Geschmack abzusetzen – mal mehr, mal weniger gelungen. Wer unvoreingenommen durch unsere Straßen spaziert, kann Spannendes und Interessantes entdecken. Turit Fröbe stellt ihre schönsten Fundstücke in ihrem neuen Buch „Eigenwillige Eigenheime“ vor.
    „Time to act“: Intime Momente aus dem Schauspielerleben
    Der eine hypernervös, die andere hoch konzentriert: Was fühlen Schauspieler und Schauspielerinnen, kurz bevor sie auf die Bühne treten? Wie verwandeln sie sich in die Person, die sie gleich darstellen werden? Was tun sie, wenn das Lampenfieber sie plagt? Der britische Fotograf Simon Annand hat sie in diesen Momenten beobachtet. Sein Bildband „Time to act“ gibt einen intimen Einblick in jene Zwischenwelt, die das Geheimnis des Theaters ausmacht. Er hat sowohl junge Talente fotografiert als auch internationale Stars wie Anthony Hopkins, Vanessa Redgrave, Ethan Hawke und Cate Blanchett, die das Vorwort zu seinem Buch geschrieben hat. Jetzt ist es auf Deutsch erschienen. Ein Teil des Erlöses geht an die Corona-Künstler-Hilfe.
    Kolonialgeschichte neu erzählt: die Ausstellung „Resist!“ in Köln
    Wie soll unsere Gesellschaft mit dem Erbe des Kolonialismus umgehen? Darüber wird in letzter Zeit heftig gestritten. Museen denken über die Rückgabe geraubter Kulturgüter nach. Denkmäler werden gestürzt und Straßennamen, die an Kolonialherren erinnern, in Frage gestellt. Eine sehr viel längere Geschichte hat der antikoloniale Widerstand im Globalen Süden. Ihm widmet das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum eine faszinierende Ausstellung, die zum Perspektivwechsel einlädt. „Resist!“ ist eine Hommage an all jene, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise widersetzt haben und deren Geschichten bis heute kaum erzählt werden. 40 zeitgenössische Künstler*innen präsentieren Werke, die sich mit der Unterdrückung und dem Kampf für die Freiheit auseinandersetzen. Die Ausstellung ist zurzeit digital zu sehen und wird von verschiedenen Online-Angeboten begleitet.
    „Roosevelt“: international erfolgreicher Synthie-Pop aus Nordrhein-Westfalen
    Er kommt aus Viersen, lebt in Köln und nennt sich Roosevelt: der Sänger, Musiker und Produzent Marius Lauber. Gleich mit seinem ersten Album schaffte er es 2016 in die internationalen Charts. Auch als DJ war er vor Corona weltweit gefragt. In diesen Tagen erscheint sein neues Album „Polydans“, eine Liebeserklärung an die Dance- und Clubszene, die seit fast einem Jahr im Lockdown ist. Die Single-Auskoppelung „Feels right“ ist bereits jetzt ein Klick-Hit. Westart hat Roosevelt in seinem Kölner Studio besucht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.02.2021WDR
  • Folge 20 (30 Min.)
    Kunst und Papier: Zu Besuch in der Villa Zanders in Bergisch Gladbach
    Einst wohnte hier die Familie des Papierfabrikanten Zanders. Seine Frau Maria machte die Villa zu einem Treffpunkt für Kunst und Kultur. Heute beherbergt sie das Städtische Kunstmuseum. Herzstück ist die Sammlung „Papier als künstlerisches Medium“. Rund 400 Werke sind zu bestaunen, unter anderem von Christo, Jenny Holzer und Robert Rauschenberg, alle mit oder aus Papier gefertigt. Die aktuelle Sonderausstellung ist der Düsseldorfer Bildhauerin und Beuys-Schülerin Hede Bühl gewidmet. Wie Papier gemacht wird, erkundet Westart-Moderator Thilo Jahn in der ehemaligen Papiermühle Alte Dombach. Und der Konzeptkünstler Bastian Hoffmann zeigt in einer Do-it-yourself-Anleitung, dass man auch aus einem ganz normalen Arbeitsplatz ein Blatt Papier herstellen kann.
    Filmfest digital: Berlinale Industry Event
    In diesem Jahr geht die Berlinale neue Wege. Die 71. Ausgabe des Filmfestivals startet als „Berlinale Industry Event“ mit digitalen Vorführungen für Branchen- und Medienvertreter. Im Juni ist ein Summer Special für das breite Publikum geplant. Westart blickt auf die Berlinale-Plattform „Perspektive Deutsches Kino“, in der Newcomer und Regietalente ihre ersten Filme zeigen. Darunter ist die Doku „Instructions for Survival“, in der es um Transidentität und Leihmutterschaft geht. Die aus Georgien stammende Regisseurin Yana Ugrekhelidze hat ihn mit ihrer Kölner Firma „Fortis Fem Film“ produziert.
    Pionier der Lichtkunst: Heinz Mack zum 90. Geburtstag
    Seine Lichtinstallationen an außergewöhnlichen Orten haben ihn berühmt gemacht: Heinz Mack, Mitbegründer der ZERO-Gruppe, mehrfacher documenta-Teilnehmer und Ehrenmitglied der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Er entwarf zahlreiche monumentale Skulpturen im öffentlichen Raum, darunter eine Wasserplastik in Münster, installierte Lichtstelen in der arabischen Wüste und „künstliche Gärten“ in der Arktis. Am 8. März wird der Bildhauer und Maler, der in Mönchengladbach lebt, 90 Jahre alt. Der Düsseldorfer Kunstpalast feiert ihn mit einer großen Ausstellung, die sein Frühwerk in den Mittelpunkt stellt.
    „Hinterm Bahnhof“: Neuer Bildband über den Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk
    Was einst Kreuzberg in Berlin war, ist Oberbilk in Düsseldorf: ein eher schmuddeliger Stadtteil mit schlechtem Ruf, wenig Geld und viel Potenzial. Die Medien stellen ihn gern als Treffpunkt der Dealer und Taschendiebe dar. Dass die Realität anders aussieht, zeigen die Bilder des Fotografen Markus Luigs, der gemeinsam mit der Journalistin Alexandra Wehrmann Oberbilk porträtiert hat. Ihr Bildband „Hinterm Bahnhof“ erzählt Geschichten von Menschen und Orten, die die Vielfalt des Stadtteils prägen. Finanziert haben sie das Projekt durch Crowdfunding. Westart hat die beiden durch Oberbilk begleitet.
    Lach- und Sachgeschichten: Die Maus wird 50!
    Sie ist bekannt wie ein bunter Hund und heißt schlicht „die Maus“. Seit ihrem ersten Auftritt vor 50 Jahren erklärt sie uns die Dinge des Lebens, bringt Kinder und Erwachsene zum Staunen und Schmunzeln – und das, ohne selbst je ein Wort gesprochen zu haben. Am 7. März 1971 lief die erste Ausgabe der Lach- und Sachgeschichten. Das Jubiläum wird natürlich groß gefeiert: Zum Auftakt gibt es am 6. März ab 20:15 Uhr eine große Geburtstagsshow im Ersten. Fans dürfen sich außerdem auf Nostalgienächte im WDR Fernsehen freuen. Ab dem 6. März sind fünf Wochen lang die Highlights aus fünf Jahrzehnten „Sendung mit der Maus“ zu sehen. Und wie geht es weiter? In der Geburtstagsausgabe am 7. März blicken u. a. Armin Maiwald, Ralph Caspers und Siham El-Maimouni in die Zukunft. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.03.2021WDR
  • Folge 21 (30 Min.)
    Zurück in die Zukunft: Zu Besuch im Rathaus Marl:
    Brutal schön – das ist das Rathaus von Marl. Als es vor 60 Jahren entstand, sollte es die „Krone der modernsten Stadt in NRW“ sein. Mit ihren außergewöhnlichen Konstruktionen hatten die niederländischen Architekten Johannes Hendrik van den Broek und Jacob Berend Bakema neue Maßstäbe gesetzt. Doch im Laufe der Zeit gerieten die Betonbauten des Brutalismus in Verruf: zu grob, zu radikal, zu hässlich. Heute wird ihre Schönheit wiederentdeckt. Und endlich wird der Marler Gebäudekomplex von Grund auf saniert. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni reist zurück in die Zukunft und besucht im Souterrain das Skulpturenmuseum „Glaskasten“. Hier ist gerade die Ausstellung „Female Fame“ zu sehen, für die die Künstlerin Erika Hock aus der großen Sammlung Werke von Frauen ausgewählt hat. Den Rahmen der Ausstellung bilden Hocks eigene Arbeiten: transparente Fadenvorhänge und skulpturale Sockel.
    Der ewige Rocker: Wolfgang Niedecken wird 70.:
    „Verdamp lang her“: Am 30. März 1951 wurde Wolfgang Niedecken in Köln geboren. Westart blickt mit ihm gemeinsam zurück auf bewegte Zeiten. Als er 1976 BAP gründete, wollte er eigentlich Coverversionen von Bob Dylan und den Rolling Stones spielen. Dann schrieb er seinen ersten Song auf Kölsch. Kölsche Mundart und sozialkritische Texte wurden zum Markenzeichen der international gefeierten Band, die wie keine andere die deutsche Rockmusik prägte. Frontsänger Niedecken ging musikalisch immer wieder auch eigene Wege, veröffentlichte Soloalben und tourte mit einem Dylan-Programm durch Deutschland. Bis heute engagiert er sich gegen Rechts. „Ich habe kein Verständnis für Leute, die die Gesellschaft spalten wollen.“ Aus Anlass seines runden Geburtstages veröffentlicht Hoffmann und Campe seine beiden Autobiographien in einem Band. Und gerade ist anstelle des abgesagten Geburtstagskonzerts das jüngste BAP-Album „Alles fließt“ in einer Sonderedition erschienen.
    Westart Lieferservice: Wir bringen Kunst und Kultur zu Ihnen nach Hause:
    Es tut sich was: Museen und Galerien dürfen langsam öffnen. Theater, Bühnen und Konzerte aber bleiben vorerst geschlossen. Bis es endlich wieder losgeht, bringt der Westart Lieferservice Kunst und Kultur zu den Menschen nach Hause: nah, intensiv und ganz direkt – damit die Begeisterung, die Wärme, das Nachdenken, all das, was Kultur in uns auslöst, auch im Lockdown lebendig bleiben. Diesmal reist Thilo Jahn mit seinem Überraschungspaket an die Ruhr.
    Tatort Fleischfabrik: der Dokumentarfilm „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“:
    Eigentlich wissen wir es, aber die meisten von uns schauen lieber nicht so genau hin. Erst Corona hat im vergangenen Frühjahr den Blick auf die katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie gelenkt. Die junge Regisseurin Yulia Lokshina hat schon vorher genau hingeschaut. In ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ gibt sie einen erschreckenden Einblick in den Alltag der Leiharbeiter in der ostwestfälischen Fleischindustrie. Im krassen Gegensatz dazu stehen ihre Gespräche mit einer Münchner Schulklasse, die gerade Bertolt Brechts „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ probt und kaum etwas weiß von der Parallelwelt in der Fleischproduktion. Jetzt erscheint Yulia Lokshinas Film als DVD und VoD.
    Die Kunst des Heilens: der Porzellanrestaurator Eberhard Schulz:
    Eberhard Schulz hat einen vom Aussterben bedrohten Beruf: Er restauriert Porzellan. Kein Scherbenhaufen ist ihm zu groß. Mit Spezialklebern setzt er kaputte Schalen, Vasen und Leuchter zusammen. Für seine Arbeit braucht er Geduld, Fingerspitzengefühl und vor allem Leidenschaft, egal ob es sich um eine Kaffeetasse von rein ideellem Wert oder um Meißener Porzellan hat. Seit 1986 betreibt Eberhard Schulz sein Geschäft in der Kölner Südstadt. Zu ihm kommen Privatpersonen, aber auch Auktionshäuser. Westart hat ihn in seiner Werkstatt besucht, in der er Zerbrochenes nicht nur kittet, sondern heilt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.03.2021WDR
  • Folge 22 (30 Min.)
    Neue Perspektiven: Zu Besuch in umgebauten Kirchen in Münster:
    Was tun mit Kirchen, die nicht mehr gebraucht werden? Vor dieser Frage stehen viele Gemeinden angesichts sinkender Mitgliedszahlen. Welche kann man retten? Und soll man das überhaupt? Wie es geht, Gotteshäuser umzuwidmen statt abzureißen, schaut sich Westart in der Kirchenstadt Münster an. Wir besuchen drei überraschende Beispiele: Aus St. Elisabeth wurde eine Turnhalle. St. Bonifatius ist jetzt ein Verlagshaus. Und in St. Sebastian toben die Kinder einer Kita. Worauf es beim Umbau ankommt, darüber spricht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni mit dem Architekten Michael Maas und dem Stadtforscher Tim Rieniets. Beide setzen sich mit Leidenschaft dafür ein, Kirchengebäude zu erhalten und neu zu nutzen.
    Maria 2.0: Der Aufstand der Frauen in der katholischen Kirche:
    Dass sich die katholische Kirche radikal verändern muss, wenn sie nicht untergehen will, davon ist die Künstlerin Lisa Kötter überzeugt. Sie war eine der Frauen, die 2019 in Münster die Reformbewegung Maria 2.0 gründeten. Austreten war für sie keine Option, weiter Stillhalten aber auch nicht. Seither kämpft sie gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der katholischen Kirche, gegen Machtmissbrauch, sexuelle Gewalt und das Zölibat. Über den Aufstand der Frauen hat sie das Buch „Schweigen war gestern“ geschrieben. „Es wird Zeit, die Glorie sein zu lassen und bei den Menschen anzukommen“, sagt sie. Westart hat Lisa Kötter in Münster getroffen.
    Westart Lieferservice: Wir bringen Kunst und Kultur zu Ihnen nach Hause:
    Es tut sich was: Museen und Galerien dürfen langsam öffnen. Theater, Bühnen und Konzerte aber bleiben vorerst geschlossen. Bis es endlich wieder losgeht, bringt der Westart Lieferservice Kunst und Kultur zu den Menschen nach Hause: nah, intensiv und ganz direkt – damit die Begeisterung, die Wärme, das Nachdenken, all das, was Kultur in uns auslöst, auch im Lockdown lebendig bleiben. Diesmal serviert Thilo Jahn sein Überraschungspaket in Westfalen.
    „Freiflug“: Christine Drews Roman über die erste Linienflugkapitänin der Welt:
    Zwei junge Frauen im Deutschland der 70er Jahre: Die eine arbeitet als Anwältin in einer Kölner Kanzlei und wird von ihren männlichen Kollegen gemobbt. Die andere hat eine Pilotenlizenz, bekommt aber bei der Lufthansa keinen Job, weil das Staatsunternehmen prinzipiell nur Männer als Piloten anstellt. Gemeinsam beschließen sie, gegen die Lufthansa und die Bundesrepublik Deutschland zu klagen. In ihrem neuen Roman „Freiflug“ erzählt Christine Drews die Geschichte von Rita Maiburg, der aus Bonn stammenden ersten Linienflugkapitänin weltweit. Mit Liebe zum Detail zeichnet sie das Porträt einer Zeit, in der die Frauen gegen große Widerstände um ihre Rechte kämpften.
    Mehr Sichtbarkeit: Frauen in der Architektur:
    Die Architektur war und ist eine Männerbastion, auch wenn Frauen die Baukultur entscheidend mitgeprägt haben – von Lilly Reich, der ersten Meisterin am Bauhaus, bis zu Zaha Hadid, die 2004 als erste Frau den Pritzker-Architektur-Preis erhielt. In einem üppig illustrierten Band feiert Ursula Schwitalla die Frauen der Architekturgeschichte. Neben Porträts berühmter Pionierinnen stellen 36 international arbeitende Architektinnen ihre eigenen Projekte vor. Warum haben Frauen es immer noch schwerer, sich in der Architektur durchzusetzen, und was muss sich ändern, damit das Bauen weiblicher wird? Darüber hat Westart mit Ursula Schwitalla gesprochen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.03.2021WDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    Zu Besuch in der Villa Hügel in Essen:
    Die Villa Hügel ist ein Stück Ruhrgebiet mit bewegter Geschichte. 269 Räume und ein riesiger Park, alles in bester Lage über dem Baldeneysee: Das Haus war nie nur Wohnsitz der Unternehmerfamilie Krupp, sondern Symbol für die Kohle- und Stahlindustrie in Deutschland. Heute ist das Anwesen offen für jeden und jede. Eine historische Ausstellung zeigt, wie eng die Krupp-Dynastie mit der Politik verbunden war, auch mit dem NS-Regime, von dem sie stark profitierte. Die Villa Hügel ist aber auch ein Zentrum für Kunst und Kultur. Aktuell sind Martin Kippenbergers Künstlerbücher, Plakate und Installationen zu sehen. Die Ausstellung ist Teil einer Doppelschau, die die Villa Hügel und das Museum Folkwang dem rebellischen Künstler widmen. Bei einer exklusiven Führung erkundet Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni das Haus und seine Geschichte.
    „Yes she can“: Doku über vier junge Politikerinnen:
    Noch sind sie die Ausnahme, aber ihr Einfluss wird ständig größer: junge Frauen in der Politik. „Yes she can“ – so heißt der Dokumentarfilm, für den Carolin Genreith vier junge Politikerinnen ein Jahr lang begleitet hat. Laura Isabelle Marisken, Aminata Touré, Gyde Jensen und Terry Reintke erzählen von ihrer Arbeit, geben Einblick in ihr Privatleben und beschreiben, was sie bewegt. „Yes she can“ ist ein sehr persönlicher, berührender Film, der Lust macht auf Politik und zum eigenen Engagement ermutigt. Das Erste zeigt die WDR-Auftragsproduktion am 31. März ab 23:05 Uhr. Schon jetzt ist sie in der ARD-Mediathek zu sehen.
    Westart Lieferservice: Wir bringen Kunst und Kultur zu Ihnen nach Hause:
    Es tut sich was: Museen und Galerien dürfen langsam öffnen. Theater, Bühnen und Konzerte aber bleiben vorerst geschlossen. Bis es endlich wieder losgeht, bringt der Westart Lieferservice Kunst und Kultur zu den Menschen nach Hause: nah, intensiv und ganz direkt – damit die Begeisterung, die Wärme, das Nachdenken, all das, was Kultur in uns auslöst, auch im Lockdown lebendig bleiben. Diesmal bringt Thilo Jahn sein Überraschungspaket frei Haus nach Düsseldorf.
    Zukünftiges Erinnern: Das Holocaust-Archiv in Bad Arolsen:
    76 Jahre nach dem Ende des Holocaust gibt es immer weniger Zeitzeugen, die von den Schrecken der Nazi-Herrschaft berichten können. Wie kann die Erinnerung an die Opfer lebendig bleiben? Das Holocaust-Archiv in Bad Arolsen geht neue Wege. Hier lagern rund 30 Millionen Dokumente über NS-Verfolgte: Deportationslisten, Karteikarten aus den KZs und andere Originale. Sie sollen online als digitales Denkmal für Recherchen aus der ganzen Welt zugänglich werden. Noch aber sind nicht alle Akten erschlossen. Viele sind handschriftlich oder enthalten Kürzel. Eine ebenso einfache wie engagierte Idee soll Abhilfe schaffen. Die Initiative „Jeder Name zählt“ (#everynamecounts) lädt engagierte Freiwillige ein, die Dokumente zu entziffern und bei der Zuordnung von Namen und Orten zu helfen. „Jeder Mensch ist ein Künstler.“
    Joseph Beuys zum 100.: Fettecke, Filz und Friedenshase:
    Seine Werke sind Ikonen der Kunstgeschichte. Joseph Beuys war Künstler und Ketzer, Professor, Provokateur und politischer Aktivist. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum gibt es zahlreiche Ausstellungen. Westart besucht zum Auftakt die Schau im K20 der Kunstsammlung NRW. Unter Beuys’ Motto „Jeder Mensch ist ein Künstler“ lädt sie ein, seine vielfältigen Verflechtungen mit Philosophie, Wissenschaft und Politik, sein Interesse am Schamanismus, aber auch seine revolutionären Ideen zur Erneuerung von Kunst und Gesellschaft kennenzulernen. Im Dialog mit zeitgenössischen Künstlern und Akteurinnen entfaltet sich sein kosmopolitisches Denken. Zu sehen ist die Ausstellung vom 27. März bis zum 15. August 2021. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.03.2021WDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    Ort mit Strahlkraft: die Halde Haniel in Bottrop:
    Es ist ein ganz besonderer Kreuzweg, der in 15 Stationen auf die Halde Haniel hinaufführt. An jeder Etappe steht ein Kunstwerk, das die Passionsgeschichte mit der Welt der Bergarbeiter verbindet. Ganz oben erinnert ein Kreuz an den Papstbesuch 1987. Die Kunstwerke, in Kupfer geätzte Rohrfederzeichnungen, stammen von der Ordensfrau und Künstlerin Tisa von der Schulenburg. Ergänzt werden sie durch Arbeitsgeräte aus dem Bergbau. Vor Corona war der Kreuzweg besonders an Karfreitag Anziehungspunkt für Tausende Besucher. Doch der Ort hat auch über Ostern hinaus eine besondere Ausstrahlung.
    Normalerweise gibt es im Amphitheater das ganze Jahr über Veranstaltungen. Hier trifft Westart-Moderatorin Siham El Maimouni Patrick Sühl und Jessica Kessler, die beide schon im vergangenen Jahr im Musical „Rock of Ages“ hätten auftreten sollen und jetzt darauf hoffen, dass sie bald wieder spielen dürfen. Die Halde Haniel ist aber auch Bühne für die Kunst des baskischen Bildhauers Agustín Ibarrola. Seine Installation „Totems“ hat er aus 100 bunt bemalten Eisenbahnschwellen geschaffen. Sie verbindet auf einzigartige Weise Industrieraum, Kunst und Natur.
    Tisa von der Schulenburg: Künstlerin, Rebellin, Nonne:
    Mit ihren Tuschezeichnungen und Reliefs protestierte sie gegen den Krieg in Vietnam, erinnerte an die Judenpogrome der Nazis, machte auf die Notleidenden in Biafra und Äthiopien aufmerksam und setzte sich für Aussätzige ein – die adlige Offizierstochter und Ordensfrau Tisa von der Schulenburg. 1903 geboren, studierte sie an der Berliner Kunstakademie. Nach bewegten Jahren in England, Berlin und auf einem mecklenburgischen Gut kam sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg ins Ruhrgebiet. 1950 trat sie in das Dorstener Ursulinenkloster ein und schuf eine Reihe religiöser Kunstwerke. Ihre Leidenschaft aber galt den Bergleuten, denen sie den größten Teil ihres Werkes widmete. Noch mit 90 Jahren stellte sie sich an den Eingang einer Dorstener Zeche, um die Bergarbeiter zu zeichnen. Tisa von der Schulenburg starb am 8. Februar 2001 im Alter von 97 Jahren in Dorsten.
    „Schwarze Adler“: die Geschichte der schwarzen Fußballnationalspielerinnen und -spieler in Deutschland:
    Sie galten einst als „Exoten“: schwarze Fußballspielerinnen und -spieler im Nationalteam. Heute ist das anders. Aber noch immer werden sie rassistisch beleidigt, wenn sie auf den Platz auflaufen. In seinem Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ lässt Regisseur Torsten Körner verschiedene Generationen zu Wort kommen: von Erwin Kostedde, der 1974 als erster Schwarzer in der Nationalelf debütierte, über Jimmy Hartwig zu Steffi Jones, von Gerald Asamoah bis Jean-Manuel Mbom. Sie erzählen, welche Hindernisse sie auf ihrem Weg nach ganz oben zurücklegen mussten und welchen Anfeindungen sie ausgesetzt waren und sind. „Schwarze Adler“ dokumentiert nicht nur ein Stück Fußballgeschichte. Der Film wirft auch einen Blick darauf, wie wir mit Rassismus umgehen. Am 15. April startet er bei Amazon Prime Video.
    „Monschau“: Steffen Kopetzkys Roman über einen Pockenausbruch in der Eifel:
    Monschau 1962: ein kleiner Ort in einer großen Krise. In der Eifelstadt sind die Pocken ausgebrochen, hochansteckend und lebensgefährlich. Die Menschen tun, was notwendig ist, um die Katastrophe abzuwenden. Steffen Kopetzky erzählt in seinem neuen Roman „Monschau“ von einer Liebe im Ausnahmezustand und vom Alltag in der jungen Bundesrepublik zwischen Wirtschaftswunder und neuen globalen Bedrohungen. In Monschau konnte der Pockenausbruch, der letzte in Deutschland, innerhalb von zehn Wochen bewältigt werden. Steffen Kopetzkys Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und ist brandaktuell.
    Aufbruch in Dortmund: Julia Wissert, die neue Intendantin am Schauspiel Dortmund:
    Jung, weiblich, schwarz: Julia Wissert ist eine Ausnahmeerscheinung in den Chefetagen der deutschen Theater. Seit Sommer 2020 ist die 36-Jährige Intendantin des Schauspiels Dortmund. Die Nachfolge von Kay Voges hat sie unter Pandemiebedingungen angetreten. Mit ihrer ersten Inszenierung im Sommer 2020 „2170 – Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir leben werden?“ lockte sie das Publikum in einem Stationendrama auf die Straßen der Stadt. Es war ein Signal und eine Einladung an die Dortmunder*innen, sich „ihr“ Stadttheater zu eigen zu machen. Jetzt bereitet sie mit ihrem Team die Inszenierung des Stückes „Der Platz“ nach dem Roman von Annie Ernaux vor. Darin geht es um Chancen und Herausforderungen des sozialen Aufstiegs, um Herkunft und Klasse. Der Premierentermin steht noch nicht fest. Julia Wissert aber hat längst begonnen, ihre Vision von einem diversen, offenen und interaktiven Theater zu verwirklichen.
    Timm Rautert zum 80.: Retrospektive des Fotografen im Museum Folkwang:
    Timm Rautert zählt zu den wichtigsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Mit Essen ist er eng verbunden. Hier wohnt er, seit er Ende der 60er Jahre als Meisterschüler von Otto Steinert die Folkwangschule besuchte. Jetzt widmet ihm das Museum Folkwang zum 80. Geburtstag eine große Retrospektive. Mit rund 400 Bildern lässt sie Rauterts Weg Revue passieren: vom Studenten über den Bildjournalisten und Porträtisten zum Hochschullehrer. Seine Themen sind die sich verändernde Arbeitswelt, gesellschaftliche Randgruppen wie Obdachlose, Psychiatriepatienten und Contergankinder. Er hat das Fotografieren analysiert und weltweit zahlreiche Künstler porträtiert. 2008 wurde er mit dem Lovis-Corinth-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Ausstellung „Timm Rautert und die Leben der Fotografie“ ist bis zum 16. Mai zu sehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.04.2021WDR
  • Folge 25 (30 Min.)
    Zeitreise: Zu Besuch in der Tuchfabrik Müller in Euskirchen:
    In der Tuchfabrik Müller ist die Zeit stehengeblieben. Webstühle, Spinnmaschinen, die Färberei – alles sieht noch genauso aus wie vor 60 Jahren, als die Produktion eingestellt wurde, inklusive des Original-Wandkalenders und der Dampfmaschine, die alles in Schwung hielt. Westart-Moderator Thilo Jahn geht auf Tuchfühlung mit der Vergangenheit. Er erfährt, wie aus grober Schafwolle feinster Webstoff wird. Aktuell ist im Museum die Sonderausstellung „Mode 68. Mini, sexy, provokant“ zu sehen. Hotpants und Schlaghose, Jeans und Parka erinnern an eine Zeit, als das Outfit auch ein politisches Statement war.
    Filmporträt der Sopranistin Edda Moser:
    Sie hat sie Hunderte Male auf den größten Bühnen der Welt gesungen: die „Königin der Nacht“ aus Mozarts „Zauberflöte“. Als 1977 die Raumsonde „Voyager 2“ mit den Kulturschätzen der Menschheit ins All geschossen wurde, war ihre Interpretation einer der berühmtesten Arien der Welt dabei. In der Dokumentation „Edda Moser – Königin der Nacht“ begleitet WDR-Redakteurin Hildegard Schulte die Sopranistin auf den Spuren ihrer Paraderolle und lässt sie ihre Lebensgeschichte erzählen. Der Film, eine Hommage an die Sängerin und ihre Musik, ist am 18. April auf Arte zu sehen.
    Zurück in die Zukunft: Die Band „Der Plan“ mit neuem Album:
    Sie landeten mit „Da vorne steht ’ne Ampel“ einen der ersten Hits der „Neuen Deutschen Welle“. Die Jungs der Düsseldorfer Band „Der Plan“ mischten mit ihrer Fusion aus Elektro, Punk und Pop die deutsche Musikwelt auf. Mit ihrem Sinn fürs Schräge prägte die Kultband die Szene. Jetzt meldet sie sich zurück – am 16. April erscheint das Album „Save your Software“ beim Label Bureau B.
    Atelierbesuch: die Künstlerin Eva Berendes:
    Eva Berendes spielt mit der Form. Ihre Werke bewegen sich zwischen Malerei und Skulptur, zwischen Kunstobjekt und Gebrauchsgegenstand. Sie sind hochstilisiert und alltagstauglich zugleich – so wie die gelöcherten Paravents, mit denen sie nicht nur den Raum, sondern auch unsere Wahrnehmung strukturiert. 1974 in Bonn geboren, hat sie in München, Berlin und London studiert, mit Designern, Choreografinnen und Architekten gearbeitet. Sie ist Trägerin des Bonner Kunstpreises 2021. Westart hat sie in ihrem Atelier besucht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.04.2021WDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Stadtteil mit Potenzial: Zu Besuch im Kreativquartier Gelsenkirchen-Ückendorf
    Ückendorf ist voller Überraschungen: Ein hochmoderner Wissenschaftspark grenzt an die Bochumer Straße mit ihren heruntergekommenen Häusern. Gleich um die Ecke liegt die beschauliche Künstlersiedlung Halfmannshof. Jetzt hat die Stadt begonnen, das Herzstück des Quartiers aufzupäppeln und neu zu beleben. Die Stadterneuerungsgesellschaft SEG hat bereits 30 „Schrottimmobilien“ in der Bochumer Straße aufgekauft und die renovierten Räume für kleines Geld an junge Kreative vermietet. Und die frühere Heilig-Kreuz-Kirche hat sich zum hippen Veranstaltungsort gemausert, der nur darauf wartet, nach dem Ende des Lockdowns voll erobert zu werden. Auf ihrem Rundgang durch Ückendorf schaut sich Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni an, wie aus einem Problemviertel ein Kreativquartier werden kann.
    „Behind the Mask“: Marcel Gregory Stock porträtiert Menschen hinter Masken:
    Die Maske ist zum sichtbarsten Zeichen der Corona-Pandemie geworden. Sie irritiert und verbirgt. Und kann offenbar doch mehr enthüllen, als auf den ersten Blick gedacht. Wie das geht, zeigen die ausdrucksstarken Porträts des Fotografen Marcel Gregory Stock. Im vergangenen Jahr startete er sein Projekt #behindthemask, für das er rund 160 Menschen fotografiert hat. Prominente sind dabei wie Dieter Hallervorden, Ben Becker oder Jens Spahn, aber auch Unbekannte – von der Kassiererin bis zum Feuerwehrmann, von der Wissenschaftlerin bis zum Friseur. Auch wenn die Maske das halbe Gesicht verbirgt, werden die Gefühle dahinter sichtbar: Hoffnung, Trauer, Ohnmacht, Mut. Jetzt ist der Band „#behindthemask“ mit Fotos und Geschichten von Menschen hinter Masken erschienen.
    Aufbruch und Umbruch: Bernd-M. Beyers Erinnerungen an 71/​72:
    Rückblicke fesseln: nicht nur diejenigen, die „damals“ mit dabei waren, sondern auch die Jüngeren, die fasziniert auf Parallelen und Unterschiede zwischen gestern und heute schauen. Bernd-M. Beyer, Fußballfan und Publizist, blickt in seinem neuen Buch 50 Jahre zurück. In der Saison 1971/​72 verzauberte die Nationalelf mit ihrem „schönen“ Fußball das Publikum und wurde Europameister. Gleichzeitig erschütterte ein Bestechungsskandal die Bundesliga und das ganze Land. Willy Brandts Ostpolitik machte den Eisernen Vorhang ein bisschen durchlässiger. Und die Band „Ton Steine Scherben“ lieferte den Sound für Aufbruch und Protest. Frontmann Rio Reiser und der Schalke-Star Stan Libuda sind die Helden in Beyers furioser Erzählung, die Fußball, Politik und Kultur verknüpft – zwei Idealisten, die von einer besseren Welt träumten. „71/​72. Die Saison der Träumer“ ist gerade im Verlag „Die Werkstatt“ erschienen.
    Jeder lebt für sich allein: Diana Kinnert über die neue Einsamkeit:
    Noch nie waren wir so vernetzt und trotzdem so einsam. Das sagt Diana Kinnert, Publizistin und politisch in der CDU aktiv. Die 30-Jährige hat ein Buch darüber geschrieben, wie sich unser Miteinander in der digitalen Welt verändert. Wir sind immer auf dem Sprung. Die Gesellschaft verlangt Flexibilität statt Verbindlichkeit, Konsum statt Nähe und Intimität. Das war schon vor Corona so. Mit Corona aber hat sich die Lage noch einmal verschlechtert – mit drastischen Folgen. Denn Einsamkeit, so Diana Kinnert, macht krank. Und das trifft nicht nur Alte, sondern immer mehr Junge. Deshalb fordert sie ein Umdenken, auch in der Politik. Damit Gemeinschaft wieder mehr zählt als Selbstausbeutung. Ihr Buch „Die neue Einsamkeit“ ist bei Hoffmann und Campe erschienen.
    Subversive Strategie: Danger Dan greift in seinem Song die Rechten an:
    Politisch und provokativ waren sie schon immer: die Musiker der Antilopen Gang. Jetzt hat ihr Mitgründer Danger Dan mit seinem neuen Solosong noch eins draufgesetzt und für ziemlich viel Wirbel gesorgt. Er greift die Schlüsselfiguren der rechten Szene direkt an, nennt den Publizisten Jürgen Elsässer einen Antisemiten und sagt über AfD-Politiker Alexander Gauland, er wirke „wie ein Nationalsozialist“. Und das alles singt er mit dem deutlichen Hinweis auf das Grundgesetz. „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ heißt sein Song. Westart hat ihn getroffen und mit ihm darüber gesprochen, warum es wichtig ist, das „Ausloten von Grenzen“ nicht den Rechten zu überlassen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.04.2021WDR
  • Folge 27 (30 Min.)
    Gegenwart eines Mythos: Zu Besuch am Hermannsdenkmal in Detmold
    Über 53 Meter hoch ist der Stahlkoloss, der an den Sieg der Germanen unter ihrem Anführer Hermann gegen die römischen Besatzer erinnert. Architekt und Bildhauer Ernst von Bandel hat das 1875 eingeweihte Denkmal entworfen. Längst steht das nationale Pathos in Frage und damit auch der Umgang mit dem germanischen Giganten. Wie soll er in Zukunft präsentiert werden? Immerhin ist das Hermannsdenkmal eines der beliebtesten Ausflugsziele in NRW. In den nächsten Jahren wird hier eine Erlebniswelt entstehen, die den Besuchern Geschichte und Gegenwart nahebringen soll. Bei einem Rundgang in der Statue und auf dem Areal fragt Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni nach den Hintergründen des Hermann-Hypes.
    Exzentrisch und polarisierend: Der Maler Markus Lüpertz wird 80
    Markus Lüpertz ist einer der bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstler – einer der bescheidensten ist er nicht. Schwarzer Anzug, Spitzbart, Ohrring und Gehstock mit silbernem Totenkopfknauf: auch seine Werke polarisieren. Für Diskussionen sorgten beispielsweise die armamputierte Beethoven-Statue in Bonn sowie zuletzt sein „Reformationsfenster“, das Altkanzler Schröder der Marktkirche in Hannover schenkte. „Sterben, das machen die anderen, ich doch nicht“, hat der ehemalige Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie einmal gesagt. Am 25. April feiert er seinen 80. Geburtstag.
    Poetische Flussreise: Hans Jürgen Balmes’ Buch über den Rhein
    Der Rhein ist vieles: Schauplatz von Sagen und Legenden, Lebensraum für Mensch und Tier, Verkehrsader und Grenze – ein gewaltiger Strom, den der Autor Hans Jürgen Balmes zum Erzählen bringt. Sein neues Buch über den Rhein nennt er „Biographie eines Flusses“. Mit großer Sachkunde spürt er der Seele des Flusses nach. Westart hat mit ihm über das Geheimnis des boomenden Genres „Nature Writing“ gesprochen.
    Zwischen klassischem Ballett und Karneval: Tanzlegende Biggi Fahnenschreiber feiert ihren 90. Geburtstag
    20 Jahre lang war sie Solotänzerin im klassischen Ballett, seit 45 Jahre prägt sie mit ihren Choreografien den Kölner Karneval: Biggi Fahnenschreiber, liebevoll die „Mutter der Mariechen“ genannt. Mit Leidenschaft und Temperament hat sie den Tänzerinnen und Tänzern Beine gemacht, Hebefiguren aus dem klassischen Ballett in die Karnevalstänze integriert und jedem Auftritt seine eigene Note verpasst. Am 27. April wird Biggi Fahnenschreiber, en echt Kölsche Mädche, 90 Jahre alt. Westart gratuliert!
    Westart Lieferservice: Wir bringen Kunst und Kultur zu Ihnen nach Hause
    Es ist ein Auf und Ab: Museen öffnen und müssen gleich wieder schließen, Theater, Oper, Konzerte fallen immer noch aus. Bis es wieder losgeht, bringt der Westart Lieferservice Kunst und Kultur zu den Menschen nach Hause: nah, intensiv und ganz direkt – damit die Begeisterung, die Wärme, das Nachdenken, all das, was Kultur in uns auslöst, auch im Lockdown lebendig bleiben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.04.2021WDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Zu Gast in Düsseldorf: 100 Jahre Joseph Beuys:
    Am 12. Mai wäre Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Der Westen feiert und wir feiern mit! Zahlreiche Ausstellungen und Aktionen zeigen Beuys als Künstler und Ketzer, Professor und Provokateur, der bis heute widersprüchliche Reaktionen auslöst. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni besucht im Düsseldorfer Museum K20 die große Schau „Jeder Mensch ist ein Künstler“ und folgt an der Kunstakademie Beuys’ Spuren, der dort u.a. Meisterschüler von Ewald Mataré war und selbst elf Jahre als Professor lehrte. Bei ihm hat auch die weltberühmte Künstlerin Katharina Sieverding studiert. Siham El-Maimouni trifft sie in einem ganz besonderen Ausstellungsraum, dem Parkhaus des Düsseldorfer Künstlervereins „Malkasten“, das kurz vor dem Abriss steht. Mit ihr spricht sie über Licht und Schatten in Beuys’ Leben und Werk.
    Verkappter Nazi? Beuys’ rechte Vergangenheit:
    Wie war das eigentlich mit Joseph Beuys und den Nazis? Wie nah stand er völkischem Gedankengut? Unbestritten ist, dass er in seiner Jugend glühender Nationalsozialist war. Und nach dem Krieg? Lange Zeit galt Beuys als unkonventioneller Aktivist, der die Natur vor der Zerstörung und uns alle vor dem Kapitalismus bewahren wollte. Sein Biograf Hans Peter Riegel ist allerdings davon überzeugt, dass sich sein Welt- und Geschichtsbild zum Teil aus einer rechtsesoterischen, deutschtümelnden Ideologie speist. Beuys’ langjähriger Weggefährte Klaus Staeck bestreitet das ebenso wie die Kulturjournalistin und Beuys-Kennerin Christiane Hoffmans. Westart hat mit allen drei gesprochen.
    Impulsgeber und Influencer: Die Ausstellung „Der Katalysator“ im Museum Morsbroich:
    Politik und Kunst – für Joseph Beuys waren das keine Gegensätze. Im Gegenteil. Die Gestaltung der Gesellschaft war für ihn wie die Kunst ein schöpferischer Akt. Zeitlebens kämpfte er für direkte Demokratie, engagierte sich für Umweltschutz und ökonomische Solidarität. Legendär sein Projekt „Eine Straßenaktion“, mit dem er 1971 mitten in Köln bei den Passanten für Volksabstimmungen warb. Zu sehen ist die Aktion jetzt im Museum Morsbroich als Teil der Ausstellung „Der Katalysator. Joseph Beuys und Demokratie heute“. Die Schau zeigt ihn als Impulsgeber, als politischen Wegweiser und Visionär. Und sie schlägt einen Bogen in die Gegenwart – zu 18 Künstlerinnen und Künstlern, die die Koalition aus Kunst und Politik neu ausloten. Die Ausstellung ist vorläufig online zu sehen.
    Beuys für die Ohren: beuysradio 2021:
    100 Stimmen zu Joseph Beuys, 20 Podcasts zu seinen auch heute noch drängenden Fragen: das ist „beuysradio“. Das Audioprojekt lädt dazu ein, sich Beuys über die Ohren zu nähern. Es geht um Fragen wie „Leben wir in einer Scheindemokratie?“ oder „Sind Bäume intelligenter als Menschen?“ Was hat Beuys tatsächlich gesagt und wie hat er es gemeint? Namhafte Autor*innen drehen und wenden seine Thesen und stellen sie in ein ganz neues Licht. Dazu gibt es Playlists mit Musik, die er hörte, machte und prägte. „beuysradio“ ist ab dem 11. Mai online. Die beiden ersten Podcasts sind eine Koproduktion mit dem WDR. Das Projekt startet mit dem 24-stündigen Livestream „Global Groove 2021“ mit Talks, Performances und Elementen aus „beuysradio 2021“.
    „Die Unsichtbare Skulptur“. Ausstellung auf der Zeche Zollverein in Essen:
    Düsseldorf ist das Epizentrum des Jubiläumsjahres. In der Stadt war und ist Joseph Beuys bis heute präsent. Aber auch zum Ruhrgebiet hatte er eine enge Verbindung. Mit Standorten in Gelsenkirchen und Essen gab es dort gleich zwei Filialen seiner „Freien Internationalen Universität“. An Beuys’ Einfluss erinnert die Ausstellung „Die Unsichtbare Skulptur“ in Essen. Dafür wurde auf der Zeche Zollverein eigens eine neue Location gebaut. In der Schau geht es um Beuys’ gesellschaftliche Wirkung, um seine Bedeutung für die aktuellen Debatten über Freiheit, Kunst, Ökologie und Wirtschaft. Westart schaut sich um und trifft Museumschef Heinrich Theodor Grütter. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.05.2021WDR
  • Folge 29 (30 Min.)
    Zu Gast beim Ruhr Ding 2021:
    Schlicht, schlaksig und ein bisschen spröde kommt der Name daher: „Ruhr Ding“ heißt das Ausstellungsformat, das die Menschen im Ruhrgebiet in Bewegung bringt. In diesem Jahr geht es zum zweiten Mal an den Start. Das Thema „Klima“ ist die Klammer der 22 Kunstprojekte, die sich mit der Erderwärmung und ihren Folgen für unser Zusammenleben beschäftigen. Westart ist dabei und besucht die vier Spielorte Haltern, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Herne: Aus dem Wasser des Silbersees II in Haltern lässt die koreanische Künstlerin Jeewi Lee riesige Blasen aufsteigen.
    Sie erinnern an ein fast vergessenes Gefangenenlager, das im Ersten Weltkrieg genau an dieser Stelle lag. Ebenfalls am Silbersee II steht das kleine Holzhäuschen von Yukihiro Taguchi und Chiara Ciccarello. Halb Hütte, halb architektonische Installation war es ursprünglich Teil eines sozialen Wohnexperiments in Berlin. Jetzt zieht das Projekt „Discuvry“ um die Welt und lädt dazu ein, neu über Form und Funktion des Wohnens nachzudenken. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche General Blumenthal in Recklinghausen hat der neuseeländische Künstler Hayden Fowler mit „Death of Worlds“ eine poetische Landschaft geschaffen: Von einem Tunnel geschützt, erblühen Pflanzen, die seit der Industrialisierung im Ruhrgebiet ausgestorben sind.
    Ausgestopfte Tiere sind in einem Pavillon aus den 50er Jahren in Gelsenkirchen zu sehen. „Der lange Abschied“ heißt die audiovisuelle Installation der drei Künstler Hecke/​Rauter/​Thöricht, die einen Trauer- und Erinnerungsort für tote Tiere geschaffen haben.
    Eine ehemalige McDonalds-Filiale in der Herner City und die Besitzerfamilie Vossen stehen im Mittelpunkt von Silke Schönfelds Arbeit „Family Business“. Der Film erzählt die Geschichte des Ortes und der mit ihm verbundenen Menschen: vom Haushaltswarenladen über eines der ersten Hamburger-Restaurants im Ruhrgebiet bis zu seiner heutigen Nutzung als Bandproberaum. Alle Ausstellungsorte sind noch geschlossen. Informationen über die Öffnung finden sich auf der Homepage des Ruhr Ding: https:/​/​www.urbanekuensteruhr.de/​de/​festival/​ruhr-ding-klima.
    Im Auge des Zorns. Die Shitstorm-Republik:
    Sie stand selbst im Zentrum eines Shitstorms und wurde mit Hasskommentaren geflutet: die Journalistin Nicole Diekmann. Jetzt hat sie ein Buch veröffentlicht, in dem sie Ursachen und Folgen von Shitstorms bis hin zu tödlicher Gewalt beschreibt. Wer sind diejenigen, die mit Hass und Hetze im Netz wüten? Wie konnte es passieren, dass sich die sozialen Medien in eine Gosse verwandelt haben? Und vor allem: Was können wir dagegen tun? Nicole Diekmann wirbt dafür, den Hassern nicht das Feld zu überlassen. „Rückzug wäre das falsche Signal.“ Und sie fordert internationale Regeln, die die großen Tech-Konzerne wirkungsvoll einhegen.
    Roadmovie zum Lesen: Tarkan Bagcis Roman „Die Erfindung des Dosenöffners“:
    Tarkan Bagci ist preisgekrönter Comedy-Autor und mit „Gefühlte Fakten“ einer der bekanntesten Podcaster. Seinen ausgeprägten Sinn für Situationskomik hat er auch in seinem Debütroman voll ausgelebt. „Die Erfindung des Dosenöffners“ ist eine Geschichte vom Suchen und Finden, vom Erwachsenwerden und vom Geheimnis der Freundschaft. Timur, der Held, träumt davon, Star-Journalist zu werden, hängt aber in einer kleinen Lokalredaktion fest. Bis er die Rentnerin Annette trifft. Sie behauptet, den Dosenöffner erfunden zu haben. Timur wittert die ganz große Story! Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die Schweiz, eine Reise, die nicht nur Annette und Tirmur, sondern auch die Leser*innen auf Trab hält.
    Westart Lieferservice: Wir bringen Kunst und Kultur zu Ihnen nach Hause:
    Es ist ein Auf und Ab: Museen öffnen und müssen gleich wieder schließen, Theater, Oper, Konzerte fallen immer noch aus. Bis es wieder losgeht, bringt der Westart Lieferservice Kunst und Kultur zu den Menschen nach Hause: nah, intensiv und ganz direkt – damit die Begeisterung, die Wärme, das Nachdenken, all das, was Kultur in uns auslöst, auch im Lockdown lebendig bleiben. Diesmal liefert Thilo Jahn sein Überraschungspaket frei Haus in ein Ökodorf in Lüdenscheid: die Zucchini Sistaz mit einem mitreißenden Swing-Potpourri. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.05.2021WDR
  • Folge 30 (30 Min.)
    Zu Besuch im Museum Abteiberg in Mönchengladbach:
    Wie eine postmoderne Burg erhebt sich das Museum Abteiberg in Mönchengladbach. Der Wiener Stararchitekt Hans Hollein hat es entworfen. Seit seiner Eröffnung 1982 hat es Maßstäbe gesetzt: als vielfach ausgezeichnetes Meisterwerk der Baukunst und als innovativer Ausstellungsort, der sich permanent selbst hinterfragt. So wie in der aktuellen Schau von Ghislaine Leung, die die Institution Museum kritisch unter die Lupe nimmt. Zu Beuys’ 100. Geburtstag sind außerdem ausgewählte Werke aus der renommierten Sammlung Andersch zu sehen. Kunstmuseen – wie, wozu und für wen? Diese Fragen stehen auch im Mittelpunkt der Ausstellung „Institutionskritik – Das Museum als Ort der permanenten Konferenz“. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni geht ihnen im Gespräch mit Ghislaine Leung und dem Direktorinnenduo Susanne Titz und Felicia Rappe nach.
    Fluxus und mehr: Die Sammlung Andersch:
    Ein Highlight im Museum Abteiberg ist die Sammlung des Ehepaars Dorothee und Erik Andersch. Eine zufällige Begegnung mit der US-amerikanischen Künstlerin Dorothy Iannone und dem Schweizer Eat-Art-Pionier Daniel Spoerri im Mai 1968 war der Anstoß für Erik Andersch’ Sammelleidenschaft. Über 50 Jahre hat er gemeinsam mit seiner Frau eine außerordentliche Kollektion mit dem Schwerpunkt Fluxus-Kunst aufgebaut. Sie umfasst Einzelwerke, Druckgrafiken und Multiples von Joseph Beuys, Dieter Roth, Wolf Vostell und vielen anderen, aber auch Schallplatten, Postkarten, Flyer, Fotos und Plakate. Für das Museum Abteiberg ist sie ein Glücksfall. Mit ihrer Kritik an der altehrwürdigen Institut Museum passt die Fluxus-Kunst hervorragend ins Konzept. Jetzt wird die Sammlung erstmal in Teilen der Öffentlichkeit präsentiert.
    „In My Room“: Foto- und Videoserie über Jugendliche im Lockdown:
    Monatelanger Lockdown, Schule digital, kein Rumhängen mit Freunden, Kontakt auf Distanz: Wie haben sich Kinder und Jugendliche in ihren Räumen eingerichtet? Und in ihren Seelen? Das international renommierte Kölner Künstlerpaar Feli & Pepita hat den Gemütszustand der Jugend mit der Kamera eingefangen. Junge Menschen in Europa und Asien haben ihnen die Türen zu ihren Zimmern geöffnet und sich interviewen lassen. Womit beschäftigen sie sich? Was beschäftigt sie? Aus diesen Begegnungen sind sehr persönliche Porträts entstanden. Sie zeigen, wie die Jugend den Ausnahmezustand erlebt. Fotos und Videos sind in der Ausstellung „In My Room“ in der Kölner Kunstkirche Ost im Rahmen der Internationalen Photoszene Köln zu sehen (zurzeit noch digital). Begleitend erscheint das Buch „In My Room“.
    Von Bochum nach Jerusalem: Porträt des Dirigenten Steven Sloane:
    27 Jahren war Steven Sloane Chef der Bochumer Symphoniker. Als er 1994 das Amt des Generalmusikdirektors übernahm, war er gerade mal Mitte 30. „Es war eine unglaubliche Herausforderung, aber auch eine große Chance für einen jungen Dirigenten“, sagt er. Die hat er genutzt und die Symphoniker zu einem der besten Orchester in der Region gemacht. Für sein vielseitiges Konzertprogramm erhielt es mehrere Preise. Von Anfang an fühlte sich Steven Sloane Bochum eng verbunden. Eines seiner wichtigsten Projekte war die Realisierung des Anneliese Brost Musikforums mitten im Stadtzentrum, eine Herzensangelegenheit, für die er 17 Jahre gekämpft hatte. Nun wechselt er als Musikdirektor zum Jerusalem Symphony Orchestra. Zum Abschied blickt Westart auf seine erfolgreiche Zeit im Ruhrgebiet zurück.
    „Dress Code“: Bonner Ausstellung über das Spiel der Mode:
    Ob Chanelkostüm oder Jeans, Anzug oder Jogginghose – jede Kultur und Gesellschaft hat ihre eigenen Dresscodes. Sie bestimmen, was geht und was nicht, geben den Rahmen vor und spiegeln den Zeitgeist. Natürlich spielt auch unser Geschmack eine Rolle. Aber immer wählen wir unser Outfit in Bezug auf die Codes – ob wir ihnen nun folgen oder sie bewusst unterlaufen. „Dress Code. Das Spiel mit der Mode“ heißt die neue Schau in der Bonner Bundeskunsthalle, eine Übernahme aus Japan, wo sie 2019 das Publikum begeisterte. Die Ausstellung zeigt die weltweite Modeproduktion der letzten Jahrzehnte. Und sie lädt die Besucher*innen ein, sich auf modische Verwandlungsspiele einzulassen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.05.2021WDR
  • Folge 31 (30 Min.)
    Raus in die Kultur: Kloster Bentlage in Rheine
    Ein Ort mit wechselvoller Geschichte, etwas weltentrückt in wunderschöner Umgebung: Das ist das Kloster Bentlage im Münsterland. Natur und Kultur liegen hier dicht beieinander. Das macht den besonderen Reiz des Klosters aus. Einst vom Mönchsorden der Kreuzritter gegründet, beherbergt es heute ein Museum für westfälische Kunst- und Kulturgeschichte. Highlights sind zwei Reliquienschreine, die in ihrer Art einzigartig in Deutschland sind. Regelmäßige Wechselausstellungen widmen sich der Gegenwartskunst. Die aktuelle Schau unter dem Titel „Psssst!“ zeigt die verblüffende Vielfalt der Stille. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni entdeckt den besonderen Zauber des Ortes.
    Friedensbotin oder „Ratte der Lüfte“: Das wechselvolle Image der Taube
    „Mein Täubchen“ – als Kosewort geht das immer noch durch. Ansonsten hat die Taube ein massives Imageproblem. Dabei wurde sie jahrhundertelang als Symbol höherer Mächte, als Friedensbotin und Sinnbild der Liebe verehrt. Nützlich war sie obendrein: als Kurier und, ja, auch als Delikatesse. Besonders eng war das Verhältnis zwischen den Bergleuten im Ruhrgebiet und „ihren“ Brieftauben. Heute wird das gurrende Tier als Plage geschmäht. In den Großstädten verdrecken Tauben die Fassaden und picken im Müll. Das hat ihnen die wenig schmeichelhafte Umschreibung „Ratten der Lüfte“ eingebracht. Die gebürtige Wuppertalerin Karin Schneider hat den Sturzflug der Taube nachgezeichnet und sie in ihrem neuen Buch mit viel Empathie porträtiert. „Tauben“ ist im Verlag Matthes & Seitz erschienen.
    Lost Places: Über die Schönheit verlassener Orte
    Lost Places sind seine Leidenschaft. Der Fotograf Daniel Boberg ist schon durch Berlin und Brandenburg gereist, um verlassene Orte zu finden. Jetzt hat er sich in seiner Heimat Nordrhein-Westfalen auf die Suche nach dem morbiden Charme der Lost Places gemacht. Zwischen Weser und Rhein hat er stillgelegte Fabriken und überwucherte Gebäude, verfallene Industrieanlagen und aufgegebene Geschäfte fotografiert. „NRW ist reich an geschichtsträchtigen Lost Places, die sich im Laufe der Zeit in faszinierende verborgene Welten verwandelt haben“, sagt er. Sie zeugen von Vergangenem und Vergänglichem. Aus seinen Aufnahmen ist ein Bildband im Sutton Verlag entstanden, der die verstörende Schönheit verlassener Orte in NRW heraufbeschwört.
    „Mysterien“ in Bochum: Knut Hamsuns Roman auf der Bühne
    Wer ist das, wo kommt er her und was will er hier? Nagel, der Held in Knut Hamsuns 1892 erschienenem Roman „Mysterien“, ist für seine Umgebung ein Rätsel. Ein Fremder, der in der Kleinstadt für Aufsehen sorgt, maßlos lebt und nichts, nicht einmal sich selbst, respektiert. Bis er im Tod die Erlösung sucht. Intendant Johan Simons will das berühmte Buch des umstrittenen norwegischen Literaturnobelpreisträgers auf die Bühne bringen. Westart ist bei den Proben dabei und spricht mit Johan Simons über den schmalen Grat zwischen Erkenntnis und Wahn, welche Stücke man dem Publikum heutzutage zumuten kann und sollte und warum Online-Premieren doch nicht das wahre Theater sind.
    Westart Lieferservice: Wir bringen Kunst und Kultur zu Ihnen nach Hause
    Endlich Hoffnung für die Kultur! Museen dürfen wieder öffnen. Theater, Oper und Konzerte fallen für Livepublikum immer noch aus. Bis es wieder richtig losgeht, bringt der Westart Lieferservice Kunst und Kultur zu den Menschen nach Hause: nah, intensiv und direkt. Diesmal überrascht Thilo Jahn im Kölner Norden mit der A-cappella-Band „Alte Bekannte“. Im vergangenen Jahr ist ihr drittes Album „Bunte Socken“ erschienen, mit dem sie sobald wie möglich auf Tour gehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.05.2021WDR
  • Folge 32 (35 Min.)
    Zu Besuch im bewohnten Garten in Pulheim:
    Kunst mitten in der Natur: Das ist die Idee des bewohnten Gartens in Pulheim. Seit Michael Zimmer vor rund 30 Jahren Gut Hasselrath gekauft hat, verwandelt er das Anwesen in einen Skulpturengarten. Die Kunstwerke „bewohnen“ ihn, werden in der Natur heimisch und verbinden sich mit ihr – wie die „Trashstones“ von Wilhelm Mundt oder Olaf Metzels zierliche Frauenfigur „Turkish Delight“. Aktuell sind 15 Skulpturen zu sehen, darunter Arbeiten von Thomas Schütte, Pierre Huyghe und Cosima von Bonin. Jetzt öffnet Michael Zimmer seinen außergewöhnlichen privaten Park für Kunst- und Naturliebhaber. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni begleitet ihn auf einem faszinierenden Spaziergang und trifft den Fotografen Boris Becker, der die Bilder zu einem Bildband über den bewohnten Garten beigesteuert hat.
    Entdeckungen vor unserer Haustür: Jan Hafts Buch und Film „Heimat Natur“:
    Große Reisen in die weite Welt sind in den letzten Monaten kaum möglich gewesen. Spannende Natur kann man aber auch vor der eigenen Haustür entdecken. Der Biologe und preisgekrönte Filmemacher Jan Haft nimmt uns mit auf eine Reise von den Alpen bis zum Wattenmeer. Unterwegs entdeckt er eine faszinierende Vielfalt von Pflanzen, Tieren und Landschaften: dampfende Wälder, flirrende Moore, rosablühende Heiden und die bunte Kulturlandschaft rings um unsere Dörfer und Städte. Mit außergewöhnlichen Bildern lenkt er unseren Blick auf Details, zeigt uns aber auch das große Ganze in seiner Schönheit und Bedrohung. Jetzt ist sein Buch „Heimat Natur“ erschienen und am 15. Juli kommt der gleichnamige Dokumentarfilm in die Kinos.
    Künstler und Männerfreundschaften: Julian Schnabels Zyklus „On The Day Cy died“ in Köln-Hürth:
    In der Böhm-Kapelle in Köln-Hürth sind zurzeit fünf monumentale Bilder des US-amerikanischen Malers Julian Schnabel zu sehen. Den Zyklus „On The Day Cy Died“ hat er an jenem Tag im Jahr 2011 gemalt, als er vom Tod seines langjährigen Freundes und Kollegen Cy Twombly erfuhr. Die Serie ist eine Hommage an einen großen Künstler und Ausdruck einer tiefen Freundschaft. Ein Werk wie für die Böhm-Kapelle gemacht, findet auch Schauspieler Willem Dafoe, ebenfalls seit langem mit Julian Schnabel befreundet. Der amerikanische Star dreht gerade in Köln und nutzte einen freien Tag zum Besuch der Ausstellung. Westart hat ihn dort zu einem exklusiven Interview über Kunst und Freundschaft getroffen. Die Ausstellung ist bereits zugänglich, am 27. Juni wird es eine Vernissage mit Julian Schnabel geben.
    Lit.Cologne digital: Sharon Dodua Otoos Roman „Adas Raum“:
    Dieses Jahr findet sie statt, die Lit.Cologne – wenn auch zum ersten Mal rein digital. Noch bis zum 12. Juni werden über 50 Veranstaltungen gestreamt. Ein Highlight ist die Lesung mit Sharon Dodua Otoo. Die Trägerin des renommierten Bachmannpreises 2016 stellt ihren gefeierten Debütroman vor. „Adas Raum“ verwebt die Geschichte von vier Frauen durch Jahrhunderte und über Kontinente. Ada erlebt die Ankunft der Portugiesen an der Goldküste des Landes, das einmal Ghana heißen wird. Sie ist Computerpionierin im London des 19. Jahrhunderts. 1945 wird sie in einem KZ als Zwangsprostituierte missbraucht. Und im Berlin von heute sucht sie verzweifelt eine Wohnung für sich und ihr Baby. Westart spricht mit Sharon Dodua Otoo über die Lust am Erzählen, den Reiz des Perspektivwechsels und das machtvolle Band zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
    „Mazeltov, Rachel’e“: Porträt der Sängerin Dalia Schaechter:
    Die Mezzosopranistin Dalia Schaechter, Kölnerin mit israelischen Wurzeln, feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum an der Oper Köln. Neben der Klassik gilt ihre besondere Liebe den jiddischen Liedern. Jetzt hat sie gemeinsam mit Christian von Götz ein Album mit Stücken des jiddischen Dichters und Komponisten Mordechai Gebirtig aufgenommen. Und am 6. Juni spielt sie zum ersten Mal die Hauptrolle in der Uraufführung von „Mazeltov, Rachel’e“, ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt mit Christian von Götz anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die aberwitzige Musikshow feiert das Leben mit bisher vergessenen Schätzen aus dem Werk jüdischer Komponisten. Westart hat Dalia Schaechter in Köln getroffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.06.2021WDR

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