Staffel 2, Folge 1–9

Staffel 2 von „Werktags Helden“ startete am 15.01.2020 im SWR.
  • Staffel 2, Folge 1 (30 Min.)
    Den Start in seinen Traumberuf hatte sich Förster Erik Speitling ganz anders vorgestellt. Seit zwei Jahren leitet er das Revier Rettersen-Weyerbusch im Westerwald und ist seitdem vor allem mit Krisenmanagement beschäftigt. Denn in dieser Zeit hat es weniger als halb so viel geregnet wie sonst. Und bei den von Dürre und Hitze geschwächten Bäumen hat jetzt der gefräßige Borkenkäfer leichtes Spiel. Große Teile des Baumbestandes in Erik Speitlings Revier sind nicht mehr zu retten und müssen gefällt werden. Ein radikaler Kahlschlag. Dass jetzt innerhalb kurzer Zeit vernichtet wird, was Generationen von Forstleuten vor ihm aufgebaut haben, lässt sein „Herz bluten“, wie er sagt.
    Auch der Arbeitsalltag von Forstwirtschaftsmeister Vladimir Ksimitow hat sich verändert. Gemeinsam mit seinen Azubis versucht er die vielen Kahlschlagflächen im Staatswald um Alternkirchen wieder aufzuforsten. Eine wahre Sisyphos-Arbeit. Wo früher vor allem Monokulturen von wirtschaftlichen, aber auch besonders anfälligen Fichten standen, soll zukünftig ein resistenter Mischwald dem Klimawandel trotzen. Mühsam legen sie jetzt den Grundstein für eine andere Forstwirtschaft und für einen Wald, der allerdings erst in vielen Jahrzehnten wieder gewinnbringend bewirtschaftet werden kann.
    Ausbilder Vladimir Ksimitow muss aber nicht zuletzt auch die angehenden Forstwirte motivieren, im Wald noch eine Zukunft für sich zu sehen. Für die einen geht es um das Überleben des Waldes, für Marco Plaß und seine Kundschaft um das Überleben im Wald. Plaß hat sein Hobby zum Beruf gemacht und sich ein Grundstück im Westerwald gekauft. In seinen Survivalkursen lernen die Teilnehmenden, wie man reißende Flüsse überwindet, ohne Internet und Handy sicher navigiert, Feuer macht oder eine wetterfeste Notunterkunft in der Wildnis baut. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.01.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 2 (30 Min.)
    Ein Traumberuf – Anja Holzwarth kreiert Schokolade in allen nur denkbaren Geschmacksvarianten. Nicht für die kleine Confiserie an der Ecke, sondern für einen der größten Schokoladenhersteller im Land: Die Firma Rübezahl in Dettingen unter Teck produziert jährlich ca. 75 Mio. Schokoladen-Osterhasen und ebenso viele -Weihnachtsmänner. Masse und Qualität, wie geht das? Genau dafür ist Anja Holzwarth Expertin. Es ist die Herausforderung, die sie liebt. Nach Stationen bei großen Schokoladen-Edelmarken und einer fundierten Sensorik-Ausbildung – das heißt einem harten Training ihrer Geschmacksnerven – hat sie sich für die Firma Rübezahl entschieden.
    Ein Pluspunkt: das familiäre Klima. Trotz der enormen Produktionszahlen kennt hier jeder jeden. Außerdem kann sie hier, anders als bei den großen Konzernen, selbst gestalten und ihrer Schokonase freien Lauf lassen. Der Film begleitet Anja Holzwarth in den stressigen Wochen vor Ostern. Ihre neueste Kreation: ein Osterhase mit Karamell und einer leicht salzigen Note. Die Firma Rübezahl ist ein Familienunternehmen.
    Peter Cersovsky fuhr in den 60er Jahren noch mit einem Musterkoffer über Land. Die Formen für die Osterhasen- und Weihnachtsmänner hat er eigenhändig modelliert. Für die Gestalt des „kleinen Dicken“, ein Weihnachtsmann, stand sogar die Gestalt eines Geschäftspartners Pate. Gemeinsam mit seiner Frau Monika entwickelte er das Unternehmen aus handwerklichen Anfängen zu einem der größten Hersteller von Schokoladen-Hohlkörperfiguren. Bis heute fährt das Unternehmerpaar jedes Jahr auf die Süßwarenmesse nach Köln. Jetzt zum 50. Jubiläum der Messe werden sie mit einer kleinen Ausstellung geehrt.
    Die beiden erinnern sich dort an ihre Anfänge. Weil man eine Schokoladenproduktion nicht einfach stoppen kann, saßen damals, wenn die Arbeiterinnen Mittagspause machten, Monika und Peter Cersovsky am Band. Heute verhandelt Sohn Claus Cersovsky auf der Messe mit den Einkäufern der großen Discounter und präsentiert das Unternehmen mit einem großen Stand. Auch Anja Holzwarth ist hier. Sie sucht nach dem besten Karamell für ihren Schoko-Hasen, sie trifft Schokoladenhersteller aus der ganzen Welt und schwelgt in neuen Schoko-Aromen, je exotischer desto interessanter.
    Immer auf der Suche nach neuen Geschmacksideen, die sie mit nach Hause nimmt und eines Tages in einer neuen Schokokreation ausprobieren wird. Zurück in Dettingen muss sie erst mal ein großes Meeting überstehen. Sie präsentiert ihren neuen Schoko-Karamellhasen. Wie kommt er an? Was sagt ihr Chef, Claus Cersovsky dazu? Wird Ihr neuer Geschmack eine Chance bekommen? Denn von hundert Ideen schafft es nur eine auch tatsächlich ins Regal der Discounter und Supermärkte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.04.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 3
    Wer auf einer Autobahnraststätte arbeitet, darf nicht zimperlich sein, sagt Iris Brütsch. Sie ist Juniorchefin auf den privat betriebenen Rastanlagen im Hegau- an der A81. Begegnungen mit den unterschiedlichsten Gästen, trinkende LKW-Fahrer am Wochenende, Unfälle – kein Tag ist wie der andere. Auch die Nächte nicht, meint Henning Ahrens, der seit 16 Jahren Nachtdienst macht und sich keinen anderen Job mehr vorstellen kann. Sie lieben die Abwechslung und hoffen, dass der Betrieb nach dem Corona-Lockdown endlich wieder so richtig los geht. Doch noch ist es trotz des Ferienbeginns in einigen Bundesländern ziemlich ruhig. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.07.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 4 (30 Min.)
    Einmal im Jahr steht der Hunsrück Kopf. Normalerweise. Dann reisen 60.000 junge Leute an, um eines der größten Techno-Festivals in Europa zu feiern: Die Nature One. In diesem Jahr fällt auch diese Großveranstaltung wegen der Corona-Pandemie aus. Doch genau vor einem Jahr hat ein SWR Filmteam besondere „Werktags HELDEN“ begleitet, ohne die das Spektakel gar nicht möglich wäre. Um die medizinische Versorgung der Festival-Besucherinnen und FestivalBbesucher kümmern sich die Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegerinnen und Pfleger der Hunsrück-Klinik im nahen Simmern und außerdem hunderte Sanitäterinnen und Sanitäter sowie Rettungskräfte direkt auf dem Festivalgelände.
    Eigentlich arbeitet Steffi Schwegmann in einer kleinen Klinik nördlich von Koblenz, aber am Nature One-Wochenende kommt sie in den Hunsrück – als leitende Notärztin im DRK-Zelt auf dem Festivalgelände. Sie ist schon zum 13. Mal dabei und weiß inzwischen, was sie in der Nacht erwarten könnte: Verstauchte Füße, Platzwunden, Kreislaufbeschwerden, Herzrhythmusstörungen – vor allem aber junge Leute, die ein bisschen zu viel gefeiert haben.
    Der Mix von zu viel Alkohol und Drogen kann zu lebensgefährlichen Zuständen führen. Die Patientinnen und Patienten, die auf dem Festival nicht direkt versorgt werden können, landen in der zwölf Kilometer entfernten Hunsrück-Klinik. Dort bereitet Krankenschwester Andrea Diel die Innere Notaufnahme für den Ansturm der Festival-Patienten vor: Die Fenster werden verriegelt, Fixierbetten bereitgestellt, frische Wechselwäsche aus der Kleiderkammer geholt. Andrea Diel ist seit der ersten Nature One vor 25 Jahren dabei und erinnert sich noch an das Chaos der ersten Festivaljahre: Ungenügende Drogenkontrollen, unzureichende medizinische Betreuung auf dem Festival, alle waren überfordert, der Krankenhausgang stand voller Not-Feldbetten.
    Längst läuft alles viel professioneller. Aber trotzdem weiß auch Andrea Diel nicht, wie viele Patientinnen und Patienten sie diese Nacht erwarten. Festival hin oder her: Auf den anderen Stationen der Klinik muss der Alltag weitergehen – Kranke und Neugeborene halten sich an keine Ausnahmezustände. Stefanie Müller-Hückmann ist Hebamme in der Hunsrück-Klinik. Just zu Schichtbeginn steht heute ein Kaiserschnitt an. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.08.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 5 (30 Min.)
    Ein besonderer Tag für den Speyerer Dom, die größte erhaltene romanische Kirche der Welt und Arbeitsplatz für viele fleißige „Werktags HELDEN“: Mariä Himmelfahrt, das Patronatsfest des gewaltigen Gotteshauses. Chefsakristan Markus Belz und seine Kollegin Susanne Müller sind schon ab 6 Uhr im Einsatz. Nicht nur heute, sondern jeden Tag. Denn pünktlich mit dem 7 Uhr Glockenschlag beginnt die Frühmesse. Und die muss vorbereitet werden: Gewand für den Priester bereitlegen, Kerzen anzünden, die Gesangsbücher sortieren. Die Sakristane sind so etwas wie die Hausmeister des Domes.
    Und am heutigen Festtag gibt es noch viel mehr zu tun: Drei große Veranstaltungen mit über 1.000 Besuchern müssen gestemmt werden. Und Chefsakristan Markus Belz wird beim großen Pontifikalamt, dem Festgottesdienst mit dem Bischof, sogar den Einzug anführen. Auch Domtechniker Günter Frey hat an Mariä Himmelfahrt von früh bis spät zu tun. Sein gefährlichster Job: Er muss in 40 Metern Höhe die Kuppelfahnen hissen – und dafür auf eine kleine, schmale Außengalerie des Doms klettern. Zum Glück ist Günter Frey Hobby-Bergsteiger und liebt den grandiosen Rundblick, den er von hier oben über die Region hat.
    Doch viel Zeit zum Genießen bleibt nicht: Für das Patronatsfest muss er auch noch die Glocken überprüfen: Vor allem die Friderica macht ihm gerade Sorgen. Priester Christoph Maria Kohl ist der eigentliche Chef des Doms – er ist gleichzeitig Domdekan und Domkustos. Er kümmert sich um den baulichen Unterhalt des Domes, um die Dommusik, die Vorbereitung der Gottesdienste, die Öffentlichkeitsarbeit und um die Sicherheit des Domschatzes. Heute, am Patronatsfest muss er alle Fäden zusammenhalten – vom frühen Morgen bis spät in die Nacht. Es wird ein aufregender Tag für alle „Werktags HELDEN“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.08.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDi 11.08.2020ARD Mediathek
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 08.04., dann für den 10.04., dann für den 20.05.2020 angekündigt
  • Staffel 2, Folge 6 (30 Min.)
    Die SWR Reihe „Werktags HELDEN“ begleitet drei Protagonistinnen und Protagonisten bei ihrer Arbeit – drei verschiedene Berufe mit unterschiedlichen Herausforderungen. Der gemeinsame Ort der „Werktags HELDEN“ ist die traditionsreiche Hopfenanbauregion Tettnang im Bodenseekreis. Im September läuft hier die Ernte auf Hochtouren und die Kleinstadt befindet sich im Ausnahmezustand. Hopfen wird hier bereits seit über 175 Jahren angebaut. Berühmt ist der Tettnanger Hopfen wegen seines feinwürzigen Aromas. Er wird in mehr als 100 Länder weltweit exportiert und ist das grüne Gold des südlichsten Hopfenanbaugebietes Deutschlands.
    Lukas Locher war 26 Jahr alt, noch im Studium, als er von heute auf morgen Verantwortung für einen ganzen Betrieb übernehmen musste. Gemeinsam mit seiner Schwester Charlotte leitet er den Betrieb nun in vierter Generation. Während Lukas die Ernte organisiert, kümmert sich seine Schwester um die dazugehörige Gastwirtschaft. Die Geschwister haben das Gut der Eltern zum Erlebnishof umgebaut. Während der Ernte können die Besucherinnen und Besucher zuschauen, wie der Hopfen verarbeitet wird. Pausenlos ist jetzt die Pflückmaschine im Einsatz. Sieben Tage die Woche.
    Bis Ende September muss Hof-Chef Lukas Locher seine 40 Hektar komplett abgeerntet haben. Ausfallen darf die gewaltige Anlage jetzt nicht und auch das Wetter muss mitspielen. Jeder neue Tag ist für Lukas und sein Team eine Herausforderung. Roland Heine ist Produktionsleiter im Tettnanger Pellet-Werk. In der gewaltigen Anlage wird ein großer Teil der Ernte zu Hopfen-Pellets gepresst. Die sind lange haltbar und werden in handlichen Kilo-Beuteln an Brauereien weltweit geliefert. Für Roland Heine und seine Saisonkräfte beginnt die Arbeit an der Rampe des Werks.
    Hier liefern die Bäuerinnen und Bauern einen Teil ihrer Ernte an. Im Hopfenturm wird der Hopfen eingefüllt, gereinigt und von Rückständen befreit. Drei Stockwerke tiefer läuft die Trocknung, bevor die Dolden in die Pellet-Anlage kommen. Jeden Tag werden hier 120 Tonnen verarbeitet, in drei Schichten, 24 Stunden, bis die komplette Ernte durch ist. Für Roland Heine ist jetzt die stressigste Zeit. Florian Angele, den alle nur Flo nennen, betreibt seit 2008 die Schlossbrauerei in Aulendorf. Ursprünglich wollte er Schauspieler werden, doch seine eigentliche Berufung fand als Brauer.
    Als er dann noch die leerstehende Schlossbrauerei entdeckte, war klar, hier muss wieder Leben rein. Seit anderthalb Jahren macht Sabrina Doller ihre Ausbildung in der kleinen Brauerei. Eine echte Besonderheit in der Branche. In Sabrinas Lehrklasse sind unter dreißig Azubis nur vier Mädchen. Florian ist stolz auf sein „Lehrmädle“, die beiden sind ein eingespieltes Team. Im Sortiment haben sie auch ein besonderes Bier, das Heinrich-Pils. Sie brauen es aus frischem Grünhopfen – der kommt von Lukas Locher aus Tettnang. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.08.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 7 (30 Min.)
    Karlsruhe – eine Stadt in Bewegung. Täglich pendeln in der 300.000-Einwohner-Stadt mehr als 140.000 Menschen zur Arbeit. Bei chronisch verstopften Straßen sind die öffentlichen Verkehrsmittel die wichtigste Alternative zum Auto. 124 Bahnen und 55 Busse sind im Stadtgebiet unterwegs, um die jährlich rund 115 Millionen Fahrgäste sicher ans Ziel zu bringen. Über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich darum, dass der Betrieb möglichst reibungslos abläuft. Vier von ihnen sind die „Werktags Helden“ dieser Folge. Wladislaw Gottfried arbeitet in der Leitstelle der Verkehrsbetriebe Karlsruhe.
    Bei ihm laufen alle Informationen aus dem ganzen Verkehrsnetz zusammen. Egal, ob ein defekter Fahrkartenknipser, eine Weichenstörung oder ein Unfall – Wladislaw Gottfrieds Job ist es, eine Lösung zu finden, möglichst ohne Fahrtausfall. Sein wichtigster Ansprechpartner ist Alexander Jasper, das mobile Auge der Leitzentrale. Mit seinem Einsatzwagen ist er den ganzen Tag im Stadtgebiet unterwegs, jederzeit bereit, zum nächsten Einsatzort zu fahren. Vor Ort verschafft er sich einen Überblick, klärt Probleme und gibt Informationen weiter an Wladislaw Gottfried.
    Früher Mitarbeiterin in der Leitstelle, heute Chefin von über 200 Fahrkartenkontrolleuren – die Irin Mary Joyce hat schon viele Stationen bei den Verkehrsbetrieben durchlaufen. Bei den Kontrolleurinnen und Kontrolleuren fühlt sie sich am wohlsten. Sie sieht ihr Team als das freundliche Gesicht der Verkehrsbetriebe, das neben den Fahrscheinkontrollen vor allem den Fahrgästen bei alltäglichen Problemen weiterhelfen soll. Immer freundlich geht Mary Joyce auf die Fahrgäste zu, in der festen Überzeugung, dass die Freundlichkeit zurückstrahlt. Volker Koch bildet die nächste Generation Straßenbahnfahrer aus.
    Wie die meisten seiner Fahrschülerinnen und Fahrschüler kam auch er als Quereinsteiger zu den Verkehrsbetrieben. Hier hat er erst als Straßenbahnfahrer und jetzt als Ausbilder seinen Traumberuf gefunden. Drei Monate dauert die Ausbildung zum Straßenbahnfahrer. Jede Fahrschülerin, jeder Fahrschüler ist anders und immer wieder muss sich Volker Koch neu darauf einstellen und im richtigen Moment eingreifen. Das ist es, was für Volker Koch den Reiz an seiner Arbeit ausmacht. Zusammen sind die „Werktags Helden“ Teil einer großen Maschinerie, die Karlsruhe im Takt hält: der Verkehrsbetriebe. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.08.2020SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 10.06.2020 angekündigt
  • Staffel 2, Folge 8 (30 Min.)
    Corona macht auch vor dem größten Weinfest der Welt nicht Halt: Der Dürkheimer Wurstmarkt ist in diesem Jahr abgesagt und fällt damit zum ersten Mal nach 1949 aus. Normalerweise feiern am zweiten und dritten Septemberwochenende mehr als eine halbe Million Besucherinnen und Besucher rund um das Riesen-Weinfass. Die zwei Wochen Wurstmarkt sind für die Bad Dürkheimerinnen und Bad Dürkheimer so etwas wie eine eigene Zeitrechnung. Die ganze Stadt lebt für dieses Fest. Doch wer stellt es auf die Beine? Dieser Frage ist die Redaktion der „Werktags HELDEN“ vor genau einem Jahr nachgegangen.
    Da ist Jens Eßwein, einer der drei Marktmeister. Er ist dafür verantwortlich, dass mehr als 300 Schaustellerinnen und Schausteller, Imbisswagenbetreiberinnen und -betreiber ihren Platz finden. Er ist ständig unterwegs, um kleinere und größere Probleme zu lösen. Egal, wie kompliziert die Herausforderung ist: Eßwein bleibt cool. Da ist die Familie Altvater: Drei Schwestern und ihre Ehemänner. Zusammen sind sie „Stand 35“. Das ist einer der traditionellen, von den lokalen Winzerinnen und Winzern betriebenen Schubkarch-Stände.
    Für zwei Wochen wachsen die sechs zu einer wurstmarkterprobten Gemeinschaft zusammen. Auch, wenn nicht immer alles auf Anhieb funktioniert und es im Stress schon mal etwas lauter wird. Louis Oberschelp feiert dagegen Wurstmarktpremiere. Er ist mit seinen 18 Jahren der wahrscheinlich jüngste Karussellbetreiber Deutschlands. Das erste Mal „Wurstmarkt Bad Dürkheim“ startet für den jungen Chef mit jeder Menge Schwierigkeiten beim Aufbau. Wird sein Fahrgeschäft pünktlich zur feierlichen Eröffnung des Festes betriebsbereit sein? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.09.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 2, Folge 9 (30 Min.)
    Der Waldfriedhof ist der größte Friedhof Stuttgarts. Doch auf den ersten Blick wirkt er eher wie ein Park: grün, ruhig, weitläufig. Immer weniger Menschen entscheiden sich für ein klassisches Grab. Zudem werden viele alte Familiengräber aufgelöst. Doch wie ist es, jeden Tag mit dem Tod zu arbeiten? Der Film begleitet die Werktags HELDEN dabei. Oktay Cankara ist mit 36 Jahren der jüngste Friedhofsaufseher Stuttgarts. Er lernte auf dem Bau, inzwischen aber liebt er seine Arbeit auf dem Friedhof und mag es, anderen Menschen in einer schwierigen Lebenssituation zu helfen, sei es bei der Auswahl eines Grabplatzes oder beim Tragen des Sarges bei der Beerdigung. Ruhig sitzenbleiben, dass kann Norbert Walz nicht. Eigentlich könnte der 69-Jährige entspannt seine Rente genießen, doch er ist noch immer Gärtner mit Leib und Seele.
    Sein Motto: „Heiraten kann man fünf Mal im Leben, bei einer Beerdigung muss gleich beim ersten Mal alles passen“. So spult er jeden Tag sein Programm ab: Großmarkt, Beerdigungen vorbereiten und sich um die Grabpflege kümmern. Nicole Bornkessel hätte nie gedacht, dass sie sich jeden Tag mit dem Tod beschäftigt. Sie ist über ganz viele Umwege Bestatterin geworden. Der Tod ihrer Mutter brachte sie auf den Job. Sie versucht, immer den richtigen Ton zu treffen und scheut auch nicht vor komplizierten Aufträgen zurück. So organisiert sie die Rückkehr eines toten gambischen Flüchtlings in seine Heimat. Der Film wurde noch vor der Corona-Pandemie gedreht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.11.2020SWR Fernsehen

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