Weltspiegel Chinas offene Wunde – 25 Jahre nach dem Massaker von Tiananmen
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Chinas offene Wunde – 25 Jahre nach dem Massaker von Tiananmen
Seit 25 Jahren versteckt die kommunistische Partei Chinas die Wahrheit über die Ereignisse vom 4. Juni 1989 vor der Welt und ihrer eigenen Bevölkerung. Die blutige Niederschlagung der friedlichen Protestbewegung durch die chinesische Armee ist immer noch ein großes Tabu in China; die Anzahl der Getöteten eines der bestgehüteten Geheimnisse des autoritären Regimes. Totschweigen, Zeitzeugen mundtotmachen, Kritiker verfolgen: So will die herrschende Elite die Ereignisse aus dem kollektiven Gedächtnis löschen. Millionen Bürger waren damals auf den Straßen, zehntausende Soldaten im Einsatz. Was denken die Akteure von damals heute? Wie ist es ihnen in den vergangenen 25 Jahren in China
ergangen? Was wünschen sie sich für die Zukunft ihres Landes? Die Mutter eines getöteten Studenten, die bis heute daran gehindert wird, das Grab ihres Sohnes zu besuchen. Der Student, der wegen seines Engagements jahrelang im Gefängnis saß. Der Soldat, der die blutige Nacht in Peking nicht vergessen kann. Der damals einflussreiche Politiker, der bis heute unter strenger Überwachung steht. Unterstützt von historischen Aufnahmen ziehen Opfer und Akteure von damals Bilanz. Sie legen trotz der Repressalien mutig Zeugnis ab über ein Verbrechen, das bis heute nicht aufgearbeitet wurde. Sie riskieren damit viel. Denn wer darüber spricht, wird verfolgt. Immer noch. (Text: ARD)